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Di« -MMerltz»Zeitung^ «scheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausas aeben. Preisvierteljähr- Uch einschlietzl. Zutragen 2.85 M., zweimonatlich 1.90 M., etnmonatlich 95 Pf. Einzel-Nunnnem lOPf-MlePostanstalten. Postboten sowie unsere Austräger nehmen Bs- stellungen an. Anst»«« werdm«G 20 P^folche mir um«» Amtshaupvnannschafl mit 15 Pf. die Spaltzell, oder deren Raum berech net. Bekanntmachung« auf der ersten Seite (nm »on Behörden) die zw« gespaltene Zeile 65 be» «OPf. - Labellarischi «ndkomplizierteJnsera« mit entsprechendem Aust schlag. — Eingesandt, iM «edaktionellen Teil«, di« Spaltenzeile 50 Pf. Meißeritz-Zeitling TaMMg uiiS WM flr WolWOe, WieSckrg«. ll. Amtsblatt für dieAmtshauptmannschast, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit „Illustriertem Unterhaltungsblatt". Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Lari Jehne in Dippoldiswalde. Montag dm 17 März 1819 abends Nr. 63 85. Jahrgang Nraftfahrwesen. »ei der Land,«stelle Sachsen des Reichsverwertung,amt« ist eine Sächsisch, Ab teilung für Kraftfahrwesen in Dresden-«., «ismarckplatz 4. errichtet worden. Ihr liegt die Erfassung, Instandsetzung, Verwaltung und BrrSvtzrrung des gesamten im Lunde,staate Sachsen besindlichen Krastwagen-Heerergeräts ob. Kausgesuche für «rast- wagen lind an diese Stelle zu richten. Bei ihr befindet sich auch die Freigabestelle für Gummibereifung. Di« der Sächsischen Abteilung für Kraftsahrwrsen angegliederte Revision,abteilung hat inrbesondere die unrechtmützig au« dem Besitze des Reiche« gelangten Krastfahr zeuge ausfindig zu machen und wieder in öffentlichen Besitz zu bringen. Ihre mit Ausweis vttsrhenrn Beamten sind demgemäß befugt, die hierzu erforderlichen Erörterungen vorzunrhmrn, Krastfahrzruge, deren rechtmöhigrr Erwerb nicht ohne weiteres nachgewielen werden kann, anzuhaitrn, bis dieser Nachweis erbracht ist, und Gebäude, Schuppen und sonstig« Privatgrundstücke zur Ausfindigmachung und Besichtigung etwa in ihnen ver wahrter Kraftfahrzeuge zu betreten. Die Inhaber solcher Grundstück« haben ihnen den Zutritt zu gestatten und jede erforderliche Auskunft zu erteilen. Mitteilungen über den »erdacht eines unrechtmützig,« Erwerbes von Kerreskraft- wagen sind an di» „Revisionsabteilung der Sächsischen Abteilung für Kraftsahrwrsen" in Drrsden-A., Bismaräplatz 4, nicht an das Reichoverwertungsamt in Berlin zu richten; die Verordnung de« Ministeriums des Innern — 135slV — vom 22. Februar 19 IS (Sächsische Staatszeitung Nr. 46 vom 25. Februar) ist vom Ministerium de» Innern insoweit abgeändert worden. Dresden, den 13. März 1919. Der Staatskommissar für Demobilmachung. Die Landesstell« Sachse« des Reichioerwertungsamll. Dehn,. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 31. Mat 1918 — Nr. 444 b l) — wird nochmal« darauf hingrwiesen, datz es verböte« ilt, Hund, 1. in Wälder, auf Felder und Wiesen — insbesondere bei Verrichtung land- und forstwirtschaftlicher Arbeite» — mit hinaurzunehmrn, 2. in Wäldern, auf Feldern und Wiesen frei herumlausen zu lassen. Richt brtrosfen von diesem Verbote werden Jagdhunde gelegentlich der Ausübung der Jagd. Im Falle der Zuwiderhandlung werden Besitzer und Kalter der Hunde mit Geld strafe bi« 150 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Dippoldiswalde, am 12. März 1919. , Nr. 375 v Di« Amtshauptmannschast. Wocheufleischmeugel Auf Anordnung des Wirtichastsministerium» wird von der Woche vom 17. März 1919 ->b die auf di« Reich,fleilchkarte abzugibende Wochenkopf»e«ge im ganzen Londe auf 18V 8 Frischfleisch (einschlietzlich Wurst), für Kinder unter 6 Jahren und Teil- versorger aus die Häiste hiervon, herabgesetzt. Dippoldirwolde, am 15. März 1919. Nr. 411 Mob, ill. Der Kommunalverband. Mr den Bezirk der Amtshauptmannschast und für die Stadt Dippoldiswalde wird das Wersen von Confettl — Schneeballen und Lustschlangen u. bergt, auf den Sälen und allen mit diesen in Derbindmg stehenden Räumlichkeiten im Hinblick auf die damit verbundene Feuergefährlichkeit verboten. Die Wirte und die Veranstalter von Vergnügungen haben streng auf Befolgung dieses Verbote« zu achten. s Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden mit Geld,träfe bi» zu 1 150 M. oder mit Hdft bi» zu 14 Tagen bestraft. Dippoldiswalde, den 8. März 1919. Nr. 3 l 8 a v. Die Amtshauptmannschast. Der Stadtrat. Elektrische Licht- und Kraftanlagen. Bei Herstellung von Licht und Kraftanlagen sind von den damit beauftragt« Privatinstallateuren dir darüber bestehenden Vorschriften in zahlreichen Fällen unbeachtet gelassen worden. Der unterzeichnete Etadtrat sieht sich deshalb veranlatzt, hierdurch daraus hinzuweisen, datz vor der Herstellung von Licht- und Kraftanlagen oder Ver änderungen und Verbesserungen bestehender Anlagen in jedem Falle vorschrlftsmätzlg» Anmeldung bet ber Betri«b»leitu«g de« Elektrizität»»«!«» zu «rfolgrn hat. «el Zuwiderhandlungen setzen sich nicht nur die mit der Nussührung betrauten Installateur«, sondern auch die Eigentümer der Anlagen der Gefahr einer Bestrafung au». Dippoldiswalde, am 14. März 1919. Der Stadtrat. " Mieterschutz. Durch Verordnung des Ministeriums de« Innern ist der unterzeichnete Stadtrat ermächtigt worden, die in 88 5 und 6 der Bekanntmachung zum Schutze der Mieter vom 23. September 1918 vorgesehenen Befugnisse bis zur Errichtung «ine» Miet- einigungramles selbst auszuüben. Demgrmätz wird für den Bezirk der Stadt Dippoldiswalde angeordnet, datz s; die Vermieter von Wohnräumen dem Stadlrot unverzüglich Anzeige zu erstatten haben, wenn «ine seit dem 1-Juni 1917 dauernd oder zeitweise vermietet gewesene Wohnung an einen neuen Mieter zu einem höheren Mietzins vermietet wird, als ihn d«r letzte Mieter zu entrichten hatte; tu der Anzeige ist der zuletzt entrichtete und der neue Miet,in» anzugeben, b) auf Anrufen der mit dem neuen Mieter vereinbarte Mietzin» vom Stadt- rat auf die angemessene Höhe herabzusetzen ist, c) die Vermieter von Wohnräumrn «in Mietoerhällvi» recht,wirksam nur mit vorheriger Zustimmung de» Stadtrats kündigen können, insbesondere, wen« die Kündigung zum Zwecke der Mietsteigerung erfolgt, " ci) rin ohne Kündigung ablaufende« Mietverhältni» al» auf unbestimmte Zett verlängert gilt, wenn der Vermieter nicht vorher die Zustimmung de» Stadtrats zu dem Ablauf erwirkt hat. Dippolditwalde, am 15. März 1919. Der Stadlrat. Rutzholzverfteigernng. Staatsforftrevicre Bärenfels und SchmicSeberg. Gasthaus „zur Post" in Schmiedeberg 22. Mär, ISIS vormittag» S Ahr: «) Bärenfelfer Revier: 366 weiche und I I harte Stämme, 5111 w. und 304 h. Klötze, 145 w. und 7 h. Derbstangen t. g v., 9050 w. Reisslängen. Kahlfchläae: Abt. 1 und 6. Durchforstungen: Abt. 20, 36, 41, 62, 63, 65 und 67. * . b) Schmiebrberger Revier: 2865 w. und 6 h. Stämme, 1968 w. Klötze 'o/n cm, 3683 w. und 173 h. Klötze l2/zg cm, 3937 w. Derbstangrn t g. L, 10260 w. Rei»-, stangen. Kahlfchläge: Abt. 45, 46, 79. Durchforstungen: Abt. 10, I I, 27, 28, 57. Einzelhölzrr: Abt. 47, 65, 66, 67, 72. Forftrevierverwaltungen Bärenfell und Schmiedeberg. Forstrentamt Frauenstein. ^-^777, Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Lari Jehne Oertiiches und Sächsisches. Dippoldllwalde. Trotz de» schlechten Wetters war die am vergangenen Sonnabend abgehaltene Versamm lung de» Landwirtschaftlichen Verein» verhältnis- mätztg gut besucht, war doch da» Vortrogsthema „Schaf haltung und Schafhaltung«. Genossenschaften" «in für die Jetztzeit hochinteressante». Der Vorsitzende, Kerr Orkans- mirrat Welde, begrüßte die Erschienenen, insbesondere die Herren Oekonomierat Schmuhl—Brand und den Tierzucht- inspektor Or. Bruchholz, und erteilte letzterem sosort da« Wort. Dieser führte zunächst au», datz in Deutschland im Jahre 1908 nur 5 Millionen Schafe vorhanden waren, welche Zahl in Zukunft auf mindesten« 30 Millionen ge bracht werden müsse, da un» von unseren Feinden der Bezug der Wolle gesperrt werde. Wie sich diese v»- werten lasse, geh« darau» hervor, datz sich avr einem Kilo Wolle de» Merinoschafe» «in Faden von 100 Kilo- nirter Läng« (die Entfernung Leipzig—Dresden) hrrstellen lasse, au» weniger feinen Wollen «in solcher von etwa 40 Kilometern (Dresden—Freiberg). Die Schafhaltung selbst müsse mit dem sogenannten absoluten Schaffuter au»komm«n, d. h. Futter, da» von anderen Tieren nicht genommen «erd«. Da» Schaf ist so genügsam, datz i» auf Feldern und schlechten Wiesen, Brachen, Heiden da» letzte Hälmchen, jeglichen Rüben köpf zu finden wisse. Er teilte di« Schaf« «in in drei Klassen, Wollschafe, Fleisch- schaf« und Landschafe. Die ersteren leien vor etwa 150 Jahren in Suchst« all »l« Geschenk de» König« von Spanien an den Kursürsten eingeführt worden und seien die besten Wollschafe, die zurzeit noch aus dem Rittergute Lohmen gezüchtet werden; auch Steiger—Leutewitz befasse sich mit der Zucht. Die Neuzeit züchtete daraus ein flei schiges Schaf, da» namentlich an der Meeresküste ein Ge- wicht von 250—300 Pfund erreiche. — Die einzelnen Rassen wurden unter Vorlegung von Bildern genau nach ihren Vorzügen beschrieben. Darauf ging der Herr Vortragende de» näheren auf die Echafzuchtgenossenschast Weigmannsdorf bei Freiberg «in und beschrieb, wie man dort den Betrieb in dir Wege geleitet habe und ihn aus- zuführen gedenke. Diese Genossenschaft hab« sich für Ein führung des württembrrgischen Bastardschafr« entschieden, doch sei der Bezug von dort jetzt sehr schwierig, da der Transport von dort wenigsten» 8 Tage daure und niemand die Verantwortung für gute« Eintressen über- nehmen wolle. Herr Oekonomierat Schmuhl trat warm für di« allgemein« Verbreitung der Schafzucht und für die Aufgaben der deutschen Landwirtschaft in den nächsten hundert Jahren ein, da Deutschland durch di« Friedens- bedingungen seiner Feinde die Möglichkeit verloren habe, di« Erzeugnisse seiner Industrie auszuführen, und wieder «in Agrarslaat werden würde. Reicher Veifoll wurde beiden Rednern zi teil Nin« lebhaft« Debatte schlotz sich an. — Herr Mühlenbesitzer Heise erstattete sodann den Kassenbericht, der mit einer Einnahme von 533,93 M, einer Au«gab« von 436,95 M., demnach mit einem Be stand« von 96,98 M. abschiotz. Da» vereinsoermög«» beträgt zurzeit 1857,73 M , gegen da» Vorjahr «in Mehr non 140,14 M. Die Rechnung wurde sosort von den Herren Pabst und Pinder geprüft, für richtig befunden und der Kassierer davon entlastet. — Nach Erledigung mehrerer innerer Vereinsangelegenheiten und nachdem noch Herr Frrigutsbesitzrr Ullrich—Wendischcarrdorf zum Besuche de« Vortrages über Schafzucht in der Oekonomi- schen Gesellschaft in Dresden am nächsten Freitag aufg»- fordert hatte, wurde die Versammlung geschlossen. — Im Verein „Glück zu! ' fand am Sonnabend Abschirdskommrr» statt, zu dem sich eine größere Zahl von Gästen, darunter auch mehrere Herren der Lehrerkollegium« der Müllerschule und A H eingefunden halten. Der Verein ist nach Beendigung der Demobilmachung bereit« wieder ganz wesentlich erstarkt. Wie viel Verdienst daran de» am gleichen Abend abgetretenen Präsidium zusällt, wa» man von dem neuen Präsidium erwartet, dann aber auH wie wohl sich die Herren in unserer Stadt gefühlt und wie viel sie der Schule und ihren Lehrern verdanken, kam in den verschiedenen Ansprachen zum Ausdruck. Bet vev- schieden«» Vorträgen und Kommersgrsang waren dt« Stunden schnell entschwunden. Da für da» kommend« Semester an der deutschen Müllerschule eine grotze Zahl Aumeldungen vorliegt, steht zu erwarten, datz auch d« Verein „Glück zu! ' weiter erstarken wird. , / — Die diesjährige Verlosung der Ausstattnngsgrld« der Kiebsch-Stiftung fand am Sterbetage de» Stistrr» (16. März) statt, wi« dir» testamentarisch »orgrschrlib«