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Meine, französische Kriegsgefangenschaft in Dahomey. Oktober bl» Juli 1914/15. Von Curt Bachstein, Gest. der Schutztruppe. <2. »ort1«»mig) Durch eine unbekannt« sogenannt« Pferdekur auf Tob «der Leben brachte mich der Arzt durch, und «» gelang mir, in dieser Zeit doch sein menschliche» Gefühl wachzurufen, denn er verschaffte mtr sogar einen Liegestuhl, in dem ich nach Rückkehr in» Lager dir nächsten Wochen zubraGt«. Körperlich und moralisch zu Grunde gerichtet, sahen wir dem Weihnacht» feste entgegen. An beiden Feiertagen wurde schwer ge arbeitet unter verschärften Vorschriften. Abend« durste nie mand nach 8 Uhr die Hütte ohne Begleitung eine, schwarzen Hriigehülfen verlassen. Doppelt« Polten standen an feder Türe während aller drei Wethnachtsnächte. Jede Feier, auch im kleinsten Kreise, war strengsten» verboten. Kein Lied durfte gelungen werden, lein Weihnacht,wort gesprochen werden. Unser« Missionar« Walther, katholischer Brud.r Alf^n» Herrmann, die genau wie jeder unter un» behandelt wurden, baten um die Erlaubnis einer kirchlichen Feier, wa» ihnen jedoch unter Androhung der Todesstrafe wegen Auf wiegelet verboten wurde. Die Franzosen jedoch feierten un» zum Trotze Weihnacht»- und Neujahrs-Nächte durch. Im Kreise anderer Europäer wurden Wüstensrslgelage ab gehalten, wobeida»Grammophonandaurrnddie„Marseillais«" spielte. Die Wohnung der Gewaltigen war von doppelter Postenkette bewacht. Wenn bi» Ende 1914 die Arbeiten im Abbrechm der alten Mauern bestanden, so war für 1915 der Bau mehrerer Hütten geplant Zunächst wurde die Krankenstube erweitert und ein Arztzimmer angebaut, da die Krankheitsfälle sich täglich mehrten, trotz der vollständigen Entziehung der Kost für alle, die sich krank meldeten. Im Vordergrund stand der Bau eine» Backofen» und einer Küche. Der erster« Neubau wurde von un« selbst so viel wie möglich gefördert, da von der Beendigung de» Backofen» auch di« Bereitung de» seit 4 Monaten rntbrhrtrn Brote» abhtng. Kurz vor Schluß dieser Arbeit brachte ein Franzose durch Entfernung der Stützbretter den ganzen Ofen wieder zum Einsturz, wa» die Bollendung wieder um einen Monat verzögerte. Die Stein« zu allen Bauten wurden in einer errichteten Ziegelri tm Lager au» den Lehmmassen der abgerissenen Mauern geformt und an der Sonne gebrannt. Der Bau von Strahen und Hütten für Handwerker, Wasser-Destillation und andere Wohl fahrts-Einrichtungen dauerte noch Monate. Die Behandlung tm allgemeinen hatte sich nach Besuch eine» General» etwa» gebessert. Wenn auch der General di« Prügelet al« richtig und v »dient bezeichnete, so versprach er doch Besserung der Zustände durch Entsendung einer Offizier« al« Lager-Kommandant. Er nahm sogar Beschvrrdin und Wünsche entgegen, wa» jedoch nur den Erfolg hatte, daß alle veschwerdenführer mißhandelt und eingesperrt wurden, nachde«, der General den Rücken gedreht hatte. Unter diesen Märtyrern befanden sich unsere sämtlichen Hllttenchefs, die in unserem Interesse für eine Verbell«,ung der Vervllegur»g und Bekleidung gebeten hatten. Einer unserer Fürsprecher, der älteste Beamte von Kamerun, «in Mann von 50 Jahren (Hasenmeister Kirin) mußte mit anderen ein« G:ube mit A i- fallwalser, Mist und Dung reinigen, und wurde endlich nach 10tägigem Kerker krank heraurgelalsen. Ein anderer Deut- scher (Kaiserlicher Grrichtsfekretär Walz) wurde an Händen und Füßen gefesselt, halb nackend zu Boden geworfen und von Soloaten in Gegenwart de» Sergeanten derart verprügrlt, daß di« Hilferufe de« Unglücklichen da» ganze Lager durch hallten. Dabti standen 4 Soldaten mit schußbereitem Ge- wehr, di« ihn auf rin«» Wink erschossen hätten, wenn er sich gewehrt hätte. Während meines Krankseins konnte ich di« ganze Kranken- stube über'ehen und es verging kaum ein Tag, an dem nicht ein Kamerad mit blutigen Striemen zum Sanitäter kam, um sich die geschlagenen Wunden waschen und kühlen zu lassen. Meldete sich «in so halb tot Geschlagener am nächsten Tage krank, so wurde er rtngesperrt und nicht eher von der Hungeiqual erlöst, bi» er aus Derzweislung wieder zu n Arbeiten ging oder vielmehr schlich oder hinkte. Der einzige menschliche Genuß, den man un» gönnte, war der Markt. An drei Tagen in der Woche kamen viele Frauen und Mädchen und boten un» allerhand Land«,- «rzeugnlsse zum Kauf an. Außer Bananen, Apfelsinen und Kokosnüssen gab es Zucker, Milch in Dosen, Eier und Rauch waren. Natürlich war es nur denen vergönnt, sich solche Delikatessen zu kaufen, denen «s gelangen war, Geld mitzu- bringen, während viele, wie auch ich selbst, ohne Geld waren, da un» die milgebrachten Paplergrldfcheine von Kamerun abgenommrn worden waren und wir von diesem Depot nicht» erhielten, da man unser Papiergeld nicht annahm. Daß die französischen Europäer vnd die schwarzen Soldaten die besten Brockrn un» oor der Nase weg kauften, ist ja natürlich. Zwischen den in einem großen Ring gelagerten Marktweib»« und un« Käufern sollt« bl« auf etn gegeben-» Z-lchen ein 2 Meter breiter Abstand bleiben, in welchem Gange die Poltzetf-ldaten patroullierten. Ost kam es vor, daß dieser Abstand nicht genau innegehalten wurde, da vi« vordersten von den dahtnterstehenden gedrängt wurden und im Nu jagte der Adjudant wie »in wütende« Tier dazwischen und ließ seine Nilpferdpettsch« unbarmherzig auf unsere Köp'e niedersaus.n. Nicht selten bekamen auch die Weiber solch eine Abreibung und wurden si« ost, ohne etwa» verkauft za haben, mit Schlägen zum Lager htnau»g«sagt, wa» in späterer Zeit viele ubgeyalten hat, wiederzukommen. Da» wochenlangr Verbieten de» Markie» war eine Lieblingtstrafe der Franzosen, für un» iehk empfindlich. Wegen einer auf- getretenen Ruhe wurde der ganz« Flüchtevnkauf oom Arzt aus lange Z-it gesp-rrt, da dieser die Erkrankungen auf den Genuß von Flüchten, nicht aber, wie «» wirklich war, auf da« schlechte Wasser zurücksührte. Dl« Prügelstrafe mit der Mpferdprltsch« war im Lager übnhaupi eingeführt worden und «« wurde bei jrdem ve- fehl bekannt «rgebrn, daß dessen Richtbefolgung so und so viel Tag« Arrest und «ine Tracht Prügel kostet«. Noch die Aufseher und Soldaten wurden manchmal nicht damit vir schont, und wurden diese Eingeborenen, die oft mit un» Mit leid haben, für jede Nachsicht streng bestraft; ja «in Korpo ral wurde »iamal sogar degradiert, weil er «inen Krank<n nicht zur Arbeit zwang Täglich durchras!« der Ty ann di« Hütten; und wehe dem, drr sich vom Arbeiten gedrückt hatte ober sich einen Schluck Walser gönnend im Lager ausruhie Sogar Kianke, die vom Arzt Ruhe verordnet erhielten, wur den von ihrem Lager aufgerüttelt und zu irgend einer so genannten „leichten Arbeit" herangezogen Tin« vorübergehende Sturm- und N genperiode hatte unser« Hütten sehr beschädigt. Große Stücke von Gras waren aus den Dächern herourgeriisen worden, btsweilen flog da» halbe Dach weg und manchmal saßen wir 1—2 Nächte bet Regen ohne Dach, da die Eingeborenen keine Lust hatten, es sofort in Ordnung zu bringen. (Fortsetzung folgt.) Lokales. Berteuertor Postverkehv ins Ausland. Gleich zeitig mit der am 1. Oktober 1919 erfolgenden Gebüh- rener'höhung im inneren deutschen Popverkehr treten auch verschiedene Gebührenänderungen im Postverkehr mit dem Ausland ein. 'Für Briefseudungen nach Teutsch- Oesterreich, Luxemburg, der Tschecho-Slowakei und Un- jgarn gelten künftig die inneren deutschen Gebührensätze. Stach dem übrigen Aus lande werden die Ge bühren für Briese bis 20 Gramm auf 30 Pfennig und für jede weiteren 20 Gramm am 20 Pfennig, ferner die Gebühr für Postkarten auf 15 Pfennig, die Mindest gebühr für Geschäftspapiere auf 30 Pfennig und die Mindestgebühr für Warenproben auf 20 Pfennig erhöht. Aus Stadt und Land. " ** Rene Kohleufmwe. In den Gemarkungen Dörn berg (Kreis Halle in Westfalen), Werther, Steinhagen, Borgholzhausen, Hilter und 'Vlotho ist man aus Stein kohlen, Schwefelkies, Eisenerze und bituminöse erd ölige Stoffe gestoßen. Die Mächtigkeit der Flöze wird durch Tiefbohrungen und Schachtanlagen sestgrstellt. :: Zur Hebung der Arbeitslust im Bergbau. Don nerstag nachmittag fanden in Essen Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen statt, in denen efne endgültige Regelung der Lohn erhöhung für die Bergarbeiter vorgenpmmen wurde. Die Lohnerhöhungen sollen vom 1. Oktober ab ge zahlt werden. Man hofft dadurch die Arbeitslust im Bergbau zu heben. * Großer Schmalzdicbstahl. Aus einer Dampfer ladung Schmalz, in Fässern von je vier Zentnern, der tm Rendsburger Kreishafen gelöscht wurde, sind mehrere Fässer geraubt worden. Bei einer Untersu chung des Schiffes konnten 70—80 Pfund Schmalz unter den Mannschaftsbetten noch aufgefunden und beschlagnahmt werden. Ein Meteor im Deich. Durch einen Meteor, der bei Friedrichstadt niederging, wurde bei der Schleuse an der tzafenmeisterei im Deich ein großes Loch auf gewühlt. Wohl 100 Kubikmeter Erde sind erforderlich, das Loch auszufttllen. Tie erste Petrolenmsendmtg ans Amerika traf in Hamburg ein, und zwar mit dem im Tau des „Fairplah 5" befindlichen Tankleichter „Senators", der ,1500 Tonnen Gehalt hat. Das Petrolenm untersteht der allgemeinen Verteilung. Wie es in Berlin anssieht. Die Zahl der in Berlin zur Anzeige gebrachten Einbruchdiebstähle je der Art betrug während des Krieges durchschnittlich 300—400 wöchentlich, rn manchen Wochen allerdings auch 500—600. Nach der Revolution stieg diese Zahl zuweilen auf 800 und sogar 900, und nur in einer einzigen Woche über 1000. Was die Kapital verbrechen anlangt, so sind von 25 seit 9. November !1918 gezählten Fällen sieben noch nicht aufgeklärt, darunter der Raubmord im Hotel Adlon an dem Geld briefträger Lange (Januar 1919), der Mord an dem Fischhändler Günther in der Reichenberger Straße (im Jnli 1919), der Totschlag des französischen Sergean ten Manheim (Juli 1919) und der an der Ladeninha- berin Gliese, Friedrichstraße 35 begangene Raubmord (Februar 1919); drei andere noch unaufgeklärte Fälle sind Einbrechern zuzuschreiben, die auf frischer Tat ertappt wurden. Ter angebliche Kapitalschmnggel nach Schoeven- Wie aus Malmö gemeldet wird, handelt es sich, wie die Untersuchung ergeben hat, bei der dort eingetroffe nen Kieler Jacht „Piet Hein" nicht um eine Kapitals- ausschmuggelung aus Deutschland. Die Jacht ist von Kapitänleutnant Stosch zusammen mit einem anderen Offizier zu Frachtfahrten gekauft worden. Die erste Fahrt ging nach dem schwedischen Hafen Simrishamn, wo man eine Ladung Ziegelsteine für Kiel einnahm. Die im einzelnen festgestellten Waren, die von den Behörden in Malmö als zollpflichtig angesehen wur den, hatten einen Wert von 90 000 Mark. Sie waren bereits vor Wochen von einein Schweden in Deutsch land eingekauft worden und konnten nun erst nach Schweden befördert werden. - Ei» siamesischer Soldat in der Pfalz tot aus- gesunden. In der Nähe von Bergzabern (Bayerische Pfalz) wurde ein Soldat der französischen Besatzungs- armce, der einem siamesischen Regiment angehört, ermordet. Man fand die Leiche des Soldaten in einem Wassergraben; der Kopf war vollständig vom Rumpfe getrennt. 'k " Anrüchige Fcuerlöschnng. In Rödichen bei Wal- tershansen in Thüringen geriet eine Scheune in Brands Die herbeieilende Feuerwehr sah sich einem derarti gen Wassermangel gegenüber, daß sie — Jauche ^um Löschen des Feuers bynutzen mußte, mit deren Hilfe sie denn auch das Ferrer auf seinen Herd be schränkte. ' ' Tiebstahl in der Nationalgalerie. Aus der Ber liner Bildnissammlung der Na(,ionalgalerie wurden - zwei Oclgemälde gestohlen. Bssid« sind von dem Ma ler Lukas Cranach auf Holz ^gemalt und stellen Mar tin Luther und Philipp Melanchthon dar. " 67 50GHcimgckehri«. Die Reichszentralstelle für deutsche Kriegs- und Zivilgefangene teilt mit: In den Durchgangslagern sind bis einschließlich 23. Septem ber rund 67 500 Heimkehrer eingetroffen. " Tis Hajokbansiten, die ganz Oberschlesien lange unsicher machten, wurden in den letzten Tagen zum großen Teil aufgegriffen. Als der Schwerverbrecher Paul Bugiel ans Kunzendorf in Hindenburg festge nommen wurde und im Militärauto nach den» Ge richtsgefängnis geschafft werdeii sollte, sprang er im Guidowalde aus den, Auto und suchte zu entkommen. Man fand den gefährlichen Hajokbanditen später von mehreren Kugeln getroffen tot zwischen den Bäumen liegen. Der bereits vor drei Tagen verhaftete Hajok- bandit Kaluza aus Richtersdorf bet Gleiwitz erhielt bei der Festnahme einen Bauchschuß. Er wurde nach dem Hindenburgsr Knappschaftslazarett geschafft. Dort wurde der Schwerverbrecher von seiner Mutter und drei Komplizen befreit. , Beim Aussteige» tödlich verunglückt. Der Direk tor Neumann von der landwirtschaftlichen Winterschule zu Braunsberg erlitt einen tödlichen Unfall. Er wollte mit dem Fahrrad in der Hand auf einen nach Brauns- be.g abgehenden Zug springen. Das Rad stieß an, Nmmann wurde vom Trittbrett heruntergerissen, ge riet unter den Zug, und es wurden ihm beide Beine abgefahren. Er erlag den Verletzungen. " Aus dem „befreiten" Elsaß. Die elsässischen sozialistischen Zeitungen „Der Republikaner" in Mül hausen, die „Freie Presse" in Straßburg und die „Volcstribüne" in Metz, sind neuerdings unter strenge Vorzensur gestellt worden. Ein Aufruf des Metall arbeiter-Verbandes zum Solidaritätsstreik für die Bergarbeiter wurde untersagt. Von Polnischen Bandon verschleppt. Ein Leh rer aus dem Kreise Rhbnik berichtet von seiner Ver- schtsppung: Während eines heftioen Geists zwischen dcr Reichswehr uns den polnischen Bansen verhafte.^ man mich und schleppte mich über die nahe Grenze nach Petrowitz. Hier warteten gegen 10'0 bewaffnete Zivilisten, welche mit Fäusten und Gewehrkolben auf mich einschlugen und mit Füßen traten. Zwei polnische Gendarmen fesselten mich dann mit einer verrosteten Kette und brachten mich nach Krakau. Ich wurde dem Internierungslager Dombic bei Krakau zugeführt. In dein Pferdestalle, der als Unterkommen diente, traf ich mehrere Hundert Internierte, teils Zivilisten aus dem Kattowitzer Kreise, teils gefangene deutsche Soldaten der Reichswehr und 45 deutsche Kriegsge fangene. Alle sahen sehr heruntergekommen und zer lumpt aus. Hier hatte ich Gelegenheit, mich seit mehreren Tagen zum ersten Male zu waschen und meine vereiterten Wunden auszuwaschen und zu ver binden Kleine Nachrichten. * Beim Spielen mit Handgranaten kamen in Allenstein zwei Brüder Schnitter ums Leben. r Größere Platinfnnde sind neuerdings in Westfalen gemacht worden. < * Im Riesengebirge hat es in dcr Nacht zum Montag stark geschneit. Am Dienstag früh lag der Schnee bis etwa 1000 Meter herab. Volkswirtschaftliches. ' " "Ä Ter Stand dcr Ernte. Der deutsche Landwirt schaftsrat berichtet: Pünktlich mit dem kalendermä- ßigen Beginn des Herbstes ist kühle nnd feuchte Wit terung eingetreten. Die Nässe ist- sür die Einsaat, für die Rüben und für diejenigen Kartoffelfelder, deren Kraut noch nicht abgestorben ist, willkommen. Dis Ablieferungen in Brotgetreide an die Neichsgetreide- stelle sind seit einiger Zeit gewachsen, doch ist der Landwirt gegenwärtig so von allen Seiten durch die dringendsten Arbeite i bedrängt, daß selbst die hohe Druschprämie nicht überall so ansgenntzt werden kann, wie die Erzenger es vielfach wünschen- Im freien Handelsverkehr geh».Hafer fortdauernd sehr viel nach! dem Westen. In Amerika haben die Handelsämter der Vereinigten. Staaten nnd Kanadas, einen gemein schaftlichen Feldzug gegen die Teuerung unternom men, und die scharfen Rückgänge der Maisnotierun- gcn sind zum Teil mit darauf zurückzuführen. Ebenso ist eine sehr flaue Tendenz Argentiniens als Rück wirkung der nordamerikanischen scharfen Preisverluste zu betrachten. Berlin, 24. Ssptbr. (Börse.) Nach der letzthin ruhi- ,ger gewordenen Geschäftstätigkeit, die mit einer teilweisen Ermattung des Preisstandes am Spekulationsmarkt verbun den war, zeigte der Verkehr heute auf mehreren Gebieten wieder merkliche Belebung, wobei neuerdings Kolonialwerte und auch Oelaktien besonders hervortraten und die Auf wärtsbewegung wieder aufnahmen. tk. Der Dank als Bergkraxler. Drei ausrangierte Tanks wurden 'dieser Tage, mit Passagieren besetzt, zu einer Wettfahrt aus einen 6000 Fuß hohen Berg mit gutem Gelingen verwertet. Die eigenartige Wett fahrt wurde von dem französischen Automobilklub ver anstaltet, der damit beweisen wollte, wie gut sich die Tanks als Transportmittel sür Passagiere und Waren in Gebirgsgegenden verwenden ließen. Es wurde da her ein Preis für denjenigen Tank ausgesetzt, der am schnellsten auf einen 6000 Fuß hohen Berg bei Megeve in Obersavohen hinauf- und wieder hinunter fahren würde. Die beste Leistung erzielte ein Tank, der außer dem Führer neun Passagiere mit sich trug; er erklomm den Berg in 1 Stunde 35 Min. nnd fuhr in 55 Minuten wieder hinab. Das Publikum nahm lebhaftesten Anteil an der Wettfahrt. ik. Tie SchutzmannSlnöpse und Mützcwwappen. Das Ministerium des Innern teilt auf Beschwerde» der sozialdemokratischen Presse mit, daß die „königlichen" Knöpfe und Wappen zu den schon 1915 bestellten, aber erst jetzt gelieferten Uniformen gehören. Nach bestellungen seit der Revolution seien nicht erfolgt, auch nicht an Helmen. Wegen Herstellung „republi kanischer" Knöpfe usw. werde schon verhandelt. Die Vorräte würden nur aus Sparsamkeitsgründen aufge braucht.