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Den Oberbefehl der sfelndlichen «esetzung,kuppe üonnaym. Da die bet der llebttgab« der Stadt angegebenen 75 be waffneten Europäer nkcht zur Stelle waren, befahl der General, die Zusammenkeiburg der gesamten Bevölkerung Duala». Run kamen ft, an, truppweise, direkt au, den Käufern heraurgetrieben, von Hausen schreiender schwarzer Soldaten begleitet. Man hatte ihnen vorgelogen, daß sie nur ihre Namen in eine liste «Intragen sollten und dann wieder frei wären, aber kein Mensch durste sich wieder dem Ausgang nähern und schon drohten die eingeborenen Soldaten mit Bajonett und Gewehrkolben. Die in Lonabrri gelangen«» Europärr waren aus einen Leichter gebracht worden und hatten dort ringezwängt di« ganz« Nacht b«i strömendem Regrn stehend zubringen müssen. Bon einer starken Abteilung brglrltei, wurden auch diese zu un» gebracht. Wenn er auch deutschen Frauen gelang, von einem eng lischen Offizier die Erlaubnis zu erhalten, daß sie am Zaun« d«s Gart«n» ihrrn Di«nrr rufen dürften, so hatten doch nur wenige da« Glück, «inen solchen zu erhaschen, da die zu unserer Bedienung gehaltenen Jungen bei den ersten Kanonenschüssen geflohen waren und alte, im Stiche gelassen hotten. Trotz dem gelang er einigen, etwa« zu sessen herbeizuschasfen, und hungrig wie Wölse fielen wir über die Dosen mit konser- viertem Fletsch und Fisch her und verschlangen die sonst nie berührten Schiss,zwtebäcke. Ich bewohnte vorher ein von der Schutziruppe gemietete» Hau», in dem sieben Mann lagen. Jetzt erfuhren wir, daß sämtliche Häuser diese» Stadtviertel» bereit» geplündert seien und daß auch in unserer Wohnung nicht ein Stück unserer Besitztum» mehr vorhanden sei. Zu dieser Botschaft kam Der Befehl, daß sich aller bereit halten sollte, um eing,schifft zu werden. Wer also kein« Verbindung mit seiner Wohnung bekommen hatte, mutzte nun Hab und Gut verloren geben, was für die Berheiratetrn wohl der schwerste Schlag war. In Rethen zu vier trieb man unr nun, von Schwarzen be- wacht, dem Landungsplatz« zu, vorbei an den höhnisch grinsenden Gesichtern der Duala-Neger, die sich zu diesem Schauspiel einsanden. An der Brück« lagrn zwei klein« Dampfer, die tn Togo beschlagnahmt waren. Aus diese wurden wir nun verstaut, ohne i grnd «inen Schutz gegen die Witterung zu haben. Er gelang einem unserer Leidens genossin, wenigsten, für die Frauen einen Sttzlatz im soge nannten Speisrsaale zu erlangen. Wir wurden in die Mitte de» Flusse» gefahren und blieben dort die Nacht verankert liegen. Bei Beleuchtung der Scheinwerfer beobachteten wir da» Ausladen der engltsch-sranzöstschen Truppenmassen. Bei Einbruch der Nacht wurde un« Konservrnsleisch und Hart- brot zugeteilt, welchem Abendmahl« sich nur die Wenigsten Hingaben, da die Aufregung die Annahme von Nahrung meist unmöglich machte Nir Soldaten haben indessen munter zug«grisfen. Am nächsten Morgen fuhren uns die beiden Kähne nach der Flußmündung, woselbst wir auf «inen in der Kamerunbucht liegenden gröberen Transportdampfer ver laden wurden. (Jeder sucht« sich am Deck rin Plätzchen bi« un« rin« grob« Ladrluck« al» Wohnraum angewiesen wurde. Glücklich «ar der, der einen alten Sack erwischen konnte, damit er nicht Hus dem blanken Schisf»boden. auf den eisernen Nieten liegen mutzte. Ich fand ein Lager auf einem Haufen eiserner Ketten und Taue. Urb« di« Ber- pslegung an Bord de« Dampsrr» konnte ich nicht klagen, da r», den Verhältnissen entsprechend, noch einipermatzen menschenwürdig zuging, wa» wir wohl der englischen Schiss«- lritung zu verdanken hatten, während die französische Marine- wache un, weniger anständig behandelte.) Bei der vorginommenen Revision de» mitgebrachlen Ge päck» und der Kleider wurden alle Gegenstände, die nach französischer Ansicht gefährlich waren, weggenommen: ebenso mutzte jeder alle» Geld über ldO M. abliesern, wofür er einen unleserlich unterschriebenen Zettel erhielt. Im englischen Hafen Lago» ankommend, wurde ein Teil von unr in englische Grfangenschast ausgesucht. Alle Ber- heirateten mit ihren Frauen sowie die Offiziere und Ober beamten wie auch die Leiter unserer Kameruner Firmen wurden hier von un» getrennt, und mit den verschiedensten Gefühlen fuhren wir unserer ungewissen Zukunst ent- »egen. Am I. Oktober kamen wir in Colonon, dem Hafen der französischen Kolonie Dahomey an. Nach leidlicher Au«» booiung wurden wir auf der Brücke gesammelt und in zwei grotzen Güterschuppen untergebracht. Auf dem Wege dort hin passierten wir die dichten Reihen der zu unser« Ankunft herbetbefohlenen Eingeborenen, die sich jedoch ruhig ver hielten, während wir von den Europäern, besonder« von den „Damen", schon die ersten Schimpsworte zu hören be- kamen. In dem Schuppen wurden wir auf den brreitliegenden Strohmatten regelrecht aufgestapelt, wobei aus einer Matte, die vielleicht 1,20 Meter breit war, zwei Mann liegen mutzten. Der Abort, bestehend au» leeren Petroleum-Dosen, war innerhalb de» Gebäude», direkt neben unserem Lager. Einer der Gefangenen tEhret) hatte sich mit seinen französi schen Kenntnissen bereit« an den Ossi,ter hrrangemacht und versuchte, allerdings tn französischem Interesse, da» Ganze zu organisieren. An den beiden stark bewachten Türen unseres Schuppen, entwickelte sich bald ein reger Grschäftsleben, indem die dor tigen Händler un», denen da» nötigste fehlte, allerhand Dinge, die wir gebrauchen mutzten, za unglaublichen Preisen aufschwatzten. Ebenso blühte da« Wechselgeschätt mit deut schem Gold und französischer Münze. Die Beköstigung be sorgte da» Hotel und setzte man un» halbgekochte« Rindfleisch mit Eingeborenen-Kartoffeln und hartem Gemük vor. Di« Franzosen erschöpften sich mit allen möglichen Vor spiegelungen, datz wir im Innern Dahomey» in ein gute« Lager kommen und dort auch ein freie», gutbeköstigtrs Leben führen sollten. Am 4. Oktober wurden wir in Güterwagen gepackt und kamen nach wohl fünsstündiger Fahrt in einem im Glon;, französischer Flaggen prangenden Orte an (Abonuy-Bohiko^ wo wiederum die ganze Einwohnerschaft »erlammell war. Ausnahmsweise wurden die wenigen noch vorhandenen S» päckstücke auf einer Kleinbahn befördert, wählend wir nun unseren Leiden,m«rsch in, Inner« tn der Glut tropisch« Mittagssonne antraten. Wsnn auch die meisten unter uns kräftig genug waren, diesen mehrstündigen Marsch au,zu. hallen, so fielen doch schon einige unterweg« rntklSNet um, und der Rest kam endlich erschöpft in den hohen roten Lrhm- mauern eine« zerfallenen König» Palast» an, wo eine g» naue Personal-Feststellung und Revision der Berteilang In die einzelnen Hütten vorausglng. Wir wurden ungefähr je !00 Mann in jeder Külte untergedrachl. In den au» meterdlcken Lehmmauern bestehenden, mit einem Dach von vamburflechtwerk und Gra» gedeckten Ei- bäuden lagrrten wir un« nun auf die mitgebrachten Stroh- matten auf dem Erdboden derart, datz immer zwei Mattrn zusammenlagen und zwischen diesen ein schmaler Gang s«i- blieb. In einem niedrigen Hause arbeiteten «tnige Schwarze an eisernen Töpfen, so datz man diesen Raum al» Küche arischen mutzte. Da» Essen wurde nun abtrilung»weise in Schüsseln geholt und bestand au» gekochten Jam» (einer asrl- konischen Kartosfelpflanze) und schwarzen Pferdebohnen. In der ungereinigten Bohnensuppe deuteten vereinzelte Fleisch- fasern darauf hin, datz auch Rindfleisch vorhanden war. Die Spelsefolg« blieb nun in den ersten Monaten dieselbe, wenn auch Jam« mit Kaslada oder Sützkartosfel gewechselt wurde. An Gemüse gab e» einmal in der Woche Rei» In Wasser gekocht, auch bekam man ab und zu einige Knochen und Reste von Hammelfleisch zu sehen. Früh gab es im allgemeinen eine terähnltche Brühe, die später von einer Wassersuppe mit Fliegen und Gewürm abgelöst wurde. Brot gab e» nur in den ersten Tagen, und zwar erhielten wir einmal für 5 Tage kleine Graubrote, die jrdensall« in Kmonou übrig geblieben waren, denn sie waren zum Teil feucht und angeschimmelt. Da« Wasser war trinkbar aber knapp und hatten wir Zeiten, in denen auf den Mann ein Liter auf den Tag kam, wobei »ine körperliche Reinigung ausgeschlossen war. In späteren Monaten wurde da» Wasser filtriert zum Trinken, da es bedeutend schlechter und unge sund war. Der Mangel an Wasser erklärt sich daher, daß dieses mehrer« Stunden weit weg von «lngeborrnen Frauen in Krügen auf dem Kopse hrrbeigetragen wurde. Wenn die ganze Beköstigung einseitig und geschmacklos war, so hat un« nach Ueberwindung des ersten Ekel« doch der Hunger zum Genutz gezwungen. Der Abort bestand au» einer IO Meter langen, 2 Meter breiten und 3 Meter tiefen Grube, über welcher >0 Bretter gelegt waren, und befand sich in einer leicht überdachten Hütte. War die alte Einrichtung ziemlich voll, so wurde ein neuer Graden aurgeworfen, mit dessen Erde der alte zugr- schüttet und da» Dach einige Meter versetzt wurde. (Fortsetzung folgt.) für sofort gesucht. «»Nh»s „»««dl»". 8odoa«rkr»u für Sonnabends nachmittag» vom l. 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Einer recht zahlreichen Beteiligung sieht entgegen da» Lehr«rk»Il«glrm. Ipruu-Lodrdunw K ZvUvrsSort Im Gasthof Sillersdorf beginnt rin in allen Fächern gründl. bild. Lehrztrkel für Lanz M MWW Umgangsformen Wertgrschätzte Anmeldungen schon jetzt im betr. Lokal oder bei Beginn Sonntag den 21. Septemb« «ach». 1/2» Ahr im Saale freundlich erbeten. Hochachtungsvoll v. C. Schulz«. Ballettmeister. Meiner werten Kundschaft von Höckendorf und Umgegend zur gefälligen Kenntnis, datz ich Telephon-Anschluk IHi*. ISS Amt Tharandt erhalten habe. In nächster Zett «halt« ich ein« Sendung Nlivvlr- »n«> SüwwdIrwIIr, Nwir»^ Bestellungen nehm, jrtzt schon «ntgegrn. HSckendorf. Georg Schenman« RLbeuschneider Krautfchueidemafchiueu Kartoffelquetsche« ,mpst«hlt nor». E Thorutng, Inh. Erich Böhm». Filiale Markt 27. Tel. l 11. Tel. 12 l.