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lprochrn wordrn, sodaß Frauenstein in Zukunft nicht mehr von so langandauerndrn und öfteren Betrieb,störungen heimgesucht werden dürste «I, e« beim Anschluß de» früheren Colmnitz» Werl«, der Fall «ar. Auch für die Ort« «Kin- bobritzsch, Hartmannsdorf und Röthenbach dürfte «« von «ortest sein, da dieselben ihren Strom ebenfall, über Frauen- stetn bekommen. Lan«nst«kr. Am letzten Sonntag nachmittag fand hier der gesttstete Klühnsche Grdächtni«gotte»di«nst statt, leider vor leeren Bänken. Der Wohltäter d» Stadt hätte er aber wahrlich verdient, daß der von ihm gestiftete Gottesdienst von einer zahlreichen dankenden Gemeinde besucht würde. «nttona». Am 7. September «urd, die Jahrhundert- feier unseres von den Russen in dem Befreiungskriege 1813 niedergebrannten Gotttthauser festlich begangen. Festchoräle leiteten die Feier ein. Bormittags 9 Uhr bewegte sich ein stattlicher Festzug unter Musikbegleitung und Gesang d«« Liedes: „Set Lob und Ehr dem höchsten Gut" von de« Erbgerichtsgasthofe nach dem Gotte«Hause. Al« Ehrengäste nahmen an her Fei» diejenigen Personen teil, »eiche schon vor 50 Jahren al« Erwachsen« dem Jubiläum der Kirche beigewohnt hatten. Der derzeitige Verweser de» Pfarramt«, Herr Pfarrer Scheumann au» Börnersdorf, hielt über Lrc. 19, 9 ul0 di« Festpredig», während die Herren Geistlichen au, den benachbarten Orten die Liturgie und die Vorlesungen übernommen hatten Herr Kirchschullehrer Losack brachte mit seinen, Ktnderchor und dem gemischten Chor die beiden Motetten: „Wie lieblich ist doch, Herr, di« Stätt«" von Rungtnhagen und „Wie lieblich sind deine Wohnungen" von Fr. Nagler zum Vortrag. Am Abend fand ein Familirn- abend statt Herr Pfarrer Scheumann sprach über die ge schichtlichen Ereignisse de» Kirchgemeinde Breitenau au« alter und neu» Zelt, Herr Pfarrer Knorpe aus Oelsen üb» die früher gemeinsame kirchliche Verwaltung der beiden Kirch spiele Breitenau und Oelsen. Herr Gemeindevorstand Hanke sprach allen denen, die zum Gelingen de» Festes beigrtragrn Hatten, den herzlichsten Dank au«. Zar Anschaffung neun Glocken und Prolpektpfeifen Hot die hiesige Jagdgrnojsenschast al» Festgabe 450» M. der Kirch« überreicht. Zahlreiche Segenswünsche von d«r kirchlichen Behörde, von den früher hier amtierenden Geistlichen und Freunden der Kirchfahrt waren dem hiefigrn Kirchenvorstand zugegangen. (vsr) Dresden. Wie zuverlässig verlautet, wird der «olkskammer bei ihrem Wiederzusammentrltt ein Zwischen- «tat auf die Zett vom 1. Januar bi» 3l. März 1920 unter breitet werden Seine Aufstellung ist au» dem Grunde er forderlich, um den gegenwärtigen sächsischen Etat in zeitliche Aebereinstimmung mit dem Reichsetat zu oringrn. Limbach. Die städtischen Kollegien beschlossen den Bau einer Kläranlage, um Arbeit für di« vielen hiesigen Arbeits losen zu beschaffen. Reich und Staat zahlen hierzu 316000 Mark Zuschuß. vberschkma. Di« Hol«lgrselllchast d«« hiesigen Radium bades wird an Stell« de« Gasthof«» „Grüns Wie!« ', Lrr jetzt abgebrochen wird, einen großen, neuzeitlichen Frrmden- tzof nach den Plänen von zwei Dresdner Architekten errichten, und zwar soll die Bauausführung so ksWeunigr wrrden, dotz der Neubau bereit» mit Beginn der nächstjährigen Bade zeit in Benutzung genommen werden kann. Annabvrg Die Orgel uns rer St. Annerürchr zeigt nun wieder ihren Prospekipseisenschmuck, den ihr der Krieg ent rissen hatte. Die nrmn P^ofpeltpfeisen bestehen aus Mu> mrntum mit einem Zinkdronzeüberzug, haben aber dieselbe Klangfülle wie reine Zinnpletfen. Zittau Der 42 Jahre alte Joseph Brendler, der erst vor acht Tagen aus italienischer Gesansenschast zurückgekehrt ist, wurde bei Grolls» von «t«em tschecha-slofdakischen Grenz posten erschossen, weil er versuchte, 10 Liier Rum üb» die G enze zu schmuggeln. Ditteksdorf. Unerwartet aus dem Leben geschieden ist der hiesige Orlspfarr» Groschnpf. Nachdem er seiner Ge meind« am Sonntag noch die Kirmerpredigt gehalten hatte, erlitt » in der Sakristei der Kirche einen GrhttnMag. Der Berstorbene stand erst im 42 Lebensjahre. Kirchen-NaLrichten. Sonnabend, den 20. September 1919. P»ssend»rf. Vormittags 10 Uhr Wochenkommunion: Pastor Vorwerk. 14. Sonntag nach Trinitatis, den 21. September 1919. Tert: Psalm 68, 8 12. - Lied 525. An diesem Tage findet auch eine Kollekte statt für die Mission unter den Heiden. Dippoldiswalde. Erntedankfest. Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in der Sakristei: Pastor Mosen. Vormittags 9 Uhr Erntedankgottesdienst: Sup. Michael. Vormittags ll Uhr Kindergottesdienst (2. Abteilung): Snp. Michael. Kirchenmusik: Lhergesang von Br. Röthig und Sopranfolo von C. Zehler. Höckendorf. Erntedankfest. Vormittags 15 Uhr Kindergottes- dienst. Nachmittags 2 Uhr Hauptgottesdienst. Hennersdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. (l. Art.) Vormittags >/-1I Uhr Kindcrgottcsdienft. (Klasse 2.) Filialkirche Schönfeld. Vormittags 9 Uhr Lesegottesdienst. (6. Gebot.» Vormittogs 10 Uhr Kindergottesdienst (Klasse 2). Iohnsdach. Vormittags V-9 Uhr Predigtgottesdienst. Kipsdorf. Nachmittags 5 Uhr Predigtgottesdienst: Pastor Gilbert - Schellerhau. Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachmittags 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jünglingen. Nachmittags 3 Uhr Taufgottesdienst. Possendorf. Vormittogs Ve9 Uhr Beichte und Abendmohlsfeicr: Pastor Vorwerk. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: derselbe. Vormittags ^/«11 Uhr Kin<rerg»ttesdienst: Pastor Vorwerk. Reichstädt. Vormittags Uhr Predigtgottesdienst. Reinhardtsgrimma. Erntedankfest. Vormittags V-9 Uhr Predigt- gottesdienst. Ruppendorf. Vormittags '/-9 Uhr Predigtgottesdienst. Sodisdorf. Vormittogs 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags '/»11 Uhr Kimergottesdienst. Schellerhau. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vor mittogs > Uhr Kindergottesdienst. Schmiedederg. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Birkner. Psalm 62, Solo für Mezzosopran van Albert Becker, gesungen -on Fräulein Hildegard Michael. Vormittags 11 Uhr Unterredung mit den Konfirmierten und mit den Konfirmanden: derselbe. - Seifersdorf. Erntedankfest. Vormittag» 9 Uhr Kindergottes dienst. Nachmittag, 2 Uhr Predigtgottesdienst. Katholischer Gottesdienst. Schmiedeberg. Sonntag den 21. September, vormittags 9 Uhr, im Gasthof. ——————— Letzte Nachrichten. Ende der Kriegszustandes mit China. Rotterdam, 18. September. Reuter meldet au» Peking: Ein« Bekanntmachung d» Regierung erklärt, daß kein Kriegszustand mehr zwischen Dentschlanb und China besteht Nichtigkeitserklärung des Artikels . 6t der Reichsv^rfassung. - Der Ausschuß für auswärtig« Angelegtnheil«« hat der Unterzeichnung de« Protokoll» zur Nichtigkeitserklärung de» Artikels 61 zugestimmt. Die Reichsregserung wird der Entente durch den Freiherrn von Leren» Mitteilen lassen, daß Deutschland ihrem Ersuchen Nachkommen wird. Der Friedensvertrog mit Bulgarien. Bern, 18. Sept-mb». Der Oberste Rat d» Alliierten hat am Dienstag den Wortlaut des Frieden«vtttragk« mit Bulgarien endgültig f»iig gemacht. Di« Uebergabs de« Vertrages wird wahrscheinlich am Freitag stastftnden. Aa, die Westgrenzen Bulgarien» an betrifft, so ist Thrazien Grie chenland unterstellt worden, aber Bulgarien erhält die Zu sicherung, «inen freien Hafen nach dem Argäijchen Mr» zu erhalten. : Kein jüdischer Staat Palästina. Haag, 19. September. Au« London wird gemeldet: D» Korrespondent d» „Times" in Jerusalem meldet seinem Blatte, daß es sich wahrscheinlich als unmöglich »westen wird, dir Herrschaft über Palästina den Juden zu übertragen. Der Korrespondent weift darauf hin, daß Palästina von 500000 Mohammedanern, 60000 Christen und 60000 Juden bevölkert wird und daß Mohammedaner und Christen jetzt zur Abwehr der dringenden Gefahr etn« jüdischen Herr schaft sich zusammengeschlossen haben. Die deutschen Schisse in Amerika. Haag, 19. September. „Hanbrlsblad" meldet: Nach dem . Journal of Commercr" wird der Wert der in amerikanischen Häfen beschlagnahmten 27 deutschen Schiffe durch Vle ame rikanischen Behörden auf 34 193 000 Dollar geschätzt, worunter „Vaterland" mit 7 810000 und „George Washington" mit 2 347680 Dollar angesetzt skvd. Die Reps-raturen werden sich auf 9348000 Dollar stellen. — Brandi «ineS UamnwoMampfsrS. Der ameri kanische Dämpfer „Western Arvadä", mit einer Ladung Baumwolle von Galveston nach Bremen unterwegs, ist nordöstlich vom Terschellinger Leuchtfeuer auf eine Mine gelaufen. Die Ladung geriet in Brand, das Schiff ist gesunken. Die Besatzung ist gerettet, der Kapitän verwundet. Soziales. A Tß-e Protestsperve der LeHimswMsMndler. Am Mittwoch hat in Berlin der Protest der Inhaber von Lebensmittelgeschäften aller Arten gegen die drohende Kommunalisierung oder Sozialisierung stattgefunden. Etwa 75 000 Geschäfte, Bäckereien, Schlächtereien, Kolo nialwarenhandlungen, Obst- und Gemüsegeschäfte schlos sen die Türen. In allen Geschäften hingen Plakate, in denen dem Publikum die Gründe pes sechsstündigen Proteststreiks auseinandergesetzt und auf die Gefahren hingewiesen wurde, welche den 'Verbrauchern aus einer Kommunalisierung erwachsen würden. Der Proteststreik wurde von den Verbrauchern sehr ruhig hingeuommen und es ist bemerkenswert, das; die Sympathien der Haus frauen durchaus auf Setten der Lebensmittelhändler standen. -f- StrcikÄrohung der Berliner Metallarbeiter. Die Berliner Metallarbeiter haben acht der größten stark beschäftigten Firmen der Metallindustrie ein Ultima tum auf Bewilligung ihrer Forderungen gestellt; bei Nichtbewilligung wird mit dem Streik gedroht. Die Forderungen besagen, daß, die Arbeiter zwar mit dein Höchstlohn von 3,20 Mark pro Stunde einverstanden sind, für die Transportarbeiter aber 2;85 Mark pro 'Stunde verlangt wird, während der Schiedsspruch für diese einen Stundenlohn von 2,25 Mark festgesetzt hatte. Neichsarbcitsminister Schlicker warnte in einem Schreiben an die Arbeiter vergeblich vor Gewaltmit teln, da zu solchen kein Grund vorliege und ein Ausgleich sehr wohl möglich sei. n- Streik in Höchst. Bei den Höchster Farbwerken, die im besetzten Gebiet liegen, ist die Arbeiterschaft in den Ausstand getreten. Andere dortige Betriebe haben sich angeschlossen. Anlaß zu dem Streik gab die Berufung des Kreisschulinspektors Hindrichs in das Landratsamt. Die Entente rw- Finme. Die Besprechungen über die Ereignisse in Fiume nähme» im obersten Nat einen sehr bewegten Ver lauf. Alle Mitglieder, darunter auch Tittoni, hiel ten dafür, daß die Soldaten d'Annunzios gezwungen werden müßten, die Waffenntederzulegen. Er richtung einer Blockade sei nicht in Aussicht ge nommen. Angesichts der Rückwirkung der Fiumer Ereig nisse auf den Gang der parlamentarischen Arbeiten in Nom hat sich eine Reihe von Unterstaatssekretären mit Abgeordneten in Verbindung gesetzt, um bei der strengen Handhabung der Zensur im Lande nicht nach teilige Gerüchte aufkommen zu lassen. Mtt Ausnahme der nationalistischen Blätter sucht die Presse beruhigend zu wirken. Wie „Secolo" sagt, wollen die Kreise um Salandra und Sonnino die der zeitige Verlegenheit der Negierung ausnützcn. „Cor- riere della Sera" hofft, daß Tittoni im Fünferrat den Standpunkt geltend machen Iverbe, daß der Haupt grund zu der Expedition nach Fiume in der.Ver schleppungstaktik der Friedenskonferenz und der Hart herzigkeit Wilsons zu suchen sei. Die Teuerungsratastrophe naht Unsere Balnta finkt dauern» weiter. Die Reichsregierung hat seinerzeit ungeheuri Summen bereit gestellt für die Verbilligung der Lei beushaltung unserer Bevölkerung. Man hat mit dies sein Gewaltmittel zweifellos einige Tage hindurch klein« Wirkungen erzielt. Das Ergebnis wäre befriedigens gewesen, wenn wir nicht infolge des Schiebertums im deutscher: Reiche der Willkür in der Einfuhr gänzj -lich preisgegeben wären und infolgedessen den Vaj lutaflurz nicht zu hemmen vermöchten. Infolge der grenzenlosen Leichtfertigkeit, mit deij bet uns Papiergeld fabriziert wird, sitzt bei uns da« Geld furchtbar locker. Von strenger Selbstzucht, wi« sie einem Volke in unserer Notlage geziemt, ist nichts zu spüren. Man kann ruhig sagen, daß heute fast alle Stände besser leben als vor dem Kriege. DaA ist ein günstiger Boden für die Einfuhr von Luxus gegenständen aller Art. Einesteils aus Dummheit, andernteilS auch aus Gewissenlosigkeit kann sich ein erheblicher Teil der Staatsbürger des Genusses aus ländischer Produkte nicht entschlagen. Tabakfabrikate, Kakao, Kaffee, dann Seidenstoffe, und unendlich vieles andere kvmmt ständig infolge dieser Genußsucht ins Land, muh bezahl werden, und da auf diesem Wege ungeheuer viel deutsches Geld ins Ausland kommt — Ware als Gegenleistung gegen die Einfuhr haben wir ja wegen der Kohlen- und Verkehrskalamität nur in einem nicht einmal für die Rohstoffe reichende Maße zur Verfügung —, so verliert das deutsche Geld im Auslände rapid seinen Wert weiter. Warum verbieten wir diese Einfuhr nicht? Die Einfuhr ist bei uns im Großen gere gelt, auf dem normalen Einsuhrwege kommt nichts ins Land, wozu nicht die zuständigen Instanzen ihre Zu stimmung gegeben haben. Aber!.... Unsere Grenze hat ein großes Loch. Zwischen den besetzten und unbesetzten Gebieten gibt es keine Zollgrenze, und so können die Engländer und Franzosen mit Hilfe eines ganz großzügig arbeitenden gewissenlosen Schiebertums nach Deutschland Hinein schleppen, was bei der leichtfertigen Denkungsart nur irgendwie unterzubringen ist. Besonders toll ist die Sache in Düsseldorf, wo eine ganze Horde dieser Verbrecher ihr schamloses Handwerk treibt, wo in ein zelnen Hotels für Millionen Schieberware in den Zim mern aufgespeichert sein soll. Man schätzt das, was auf diesem Wege an deutschen Geld-Zeichen ins Aus land kommt, auf mehrere Milliarden. Die Regierung hat den beschwerdeführenden Ver tretungen der deutschen Hafenstädte erklärt, demgegen über nichts ausbichten zu können, weil die Entente sich mit einer klaren Zoll-Abgrenzung nicht einver standen erklären würde. Es gibt aber offenbar doch Mittel von größerer Wirksamkeit, und es fragt sich nur, ob die Negierung die Courage hat, diesen Her ren das Geschäft zu verderben. Warum läßt sie nicht kurzerhand dieses gesamte Schieber- gestndel in Schutzhaft stecken? Selbst aus die Gefahr hin, daß dabei der eine oder andere un schuldig leiden muß. Die Burschen und ihre Weiber, die man da in Düsseldorf im und am Bahnhof und in den Zügen umherschleichen sieht, sind sich des verbrecherischen Charakters ihres Tuns vollauf bewußt. Selbst bei aller Frechheit kann man sie durch einen prüfenden Blick scheu in die Flucht schlagen. Ob unsere heutige Negierung die Kraft haben wird, gerade diesen Leuten gegenüber durchzugreifen, das ist allerdings eine andere Frage. Es kann ja wohl keinem Zweifel unterliegen, daß sie bei einem kräftigen Durchgreifen auf manche Schieber stoßen wird, die ihr sonst nicht gerade unsympathisch sind. Mit der Meinung Erzbergers, daß die amerika nische Hilfe Besserung schaffen könne, kann man sich nicht zufrieden geben. Wenn dieses Schiebergeschäst in die Milliarden geht, dann wird dadurch auch die stärkste Hilfe wirkungslos gemacht werden müssen. Neue Meglerungsmaßnahmcn. Offiziös wird bekannt gegeben, was das Reichs- siuauzministerium gegen de» anhaltende» Valutasturz zu tu» gedenkt. Es will zunächst eine Prämienanleihe ausschreiben und hofft mit ihrem Erträgnis nnd dem Zufluß aus de» neue» Steuer» dem Reich so viel flüssige Mittel zufiihren zu können, daß der Papier geldumlauf damit eingedämmt werden kann. Dann soll das Loch im Westen verstopft wer den. Die Entente respektiert nicht unsere Einfuhr verbote. Es werde» von ihr alle Waren cingeführt, die die Enteutekaufleute - nzit gutem Nutzen an uns abftoße» wollen. In letzter Zeit hat die Negierung mit größter Energie Schritte getan, nm eine Abän derung dieses Zustandes zu erreiche» u»d unsere Zollgrenze» wieder durchzusetzen. Späte stens mit der Ratifizierung des FriedeuSvertrages müsse» diese wieder gelte». Bei unserer Warenaus fuhr müssen dabei, so betont die Negierung, die be teiligten Kreise besser als bisher dafür sorgen, daß ihre Preise dem schlechten Stand der deutschen Mark angepaht sind; es wird vielfach zu billig, ans Aus land verkauft. Gegen die Kapital- und Steuerflucht, die auch ein Grund der schlechten Valuta ist, hat die Na tionalversammlung ein Gesetz beschlossen. Der Fi nanzminister wird in Kürze von der ihm erteilten Vollmacht Gebrauch machen und die notwendigen Verordnungen erlassen. Ferner soll eine Ver fügung kommen, die jene Zeitungen strafrechtlich be droht, die durch Anzeigen aus dem Auslande die Ka pitalflucht begünstigen. Auch gegen die Spekulation in Valuta steht eine Verfügung bevor. Es soll den Kreisen im Reiche, die fortgesetzt auf ei» Hcru»tcrsetzen des MarkwerteS spekuliere», das Handwerk verleidet werden. ' Ansere Kriegsgefangenen. Tie Heimkehr der Kolonialgesaugenen. Bei Verhandlungen in Köln mit Vertretern der englischen Regierung ist die Frage der Heimkehr der Kolonialgesgngenen aus überseeischen Lagern zur Sprache gekommen. Die englischen Vertreter haben zugesichcrt, daß auch die Heimschaffuna der noch in