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— DK Zkhvng der 4. Klasse der sächsischen Landeelotlerie sinket am 10. und il. September statt. — Di« Lehrer zum Uebergangrschulgefttz. Der Vorstand de» Sächsischen Lehre'vrrein, begrüßt da» neu, U«berg,ng,> grfttzsür da» «»it»schulwesen durch solg^de bemerlenOwert« Erklärung. „Da, Urberg«,«,gesch sik da» v*»,Wüw«ft« ist mit, seiner verässentltchnng a« 25 Juli d. I in Kraft netreta» Damit ist die Sehnsucht der sächsisch»» Lehrerschaft nach einem zeftg,mähen Schulgesetz faft restlrm deftiedlgt. In dem engen Raum von nur 18 Paragraphen enthält e» die Grundlagen zu einer in sozialem Seist« und nach den Er kenntnissen der pädagogischen Wissenschaft und Erfahrung amgrslallrlen Schal» Durch- die AMrschaltung der autori tativen Schulleitung und Schulverwaltung bringt e» — wenn auch noch an vollkommen — den Grundsatz der Selbstver waltung zur Geltung. Dem Lehrer gewährt e« di« zu er folgreiche» Nrbeft notwendige Freiheit in seiner Verufetätig- leit. Da» Gesetz löst die Schul« au» der atemraubenden Amklammmung durch die Kirche, wie e, den Lehrer von der seine» Stande» unwürdigen Aufsicht durch die Seistltchen be freit. E» ist die Mündtgerklärang der Volksschule und ihrer Lehrer, die von «inem vertrauen auf dir Lehrerschaft ge tragen ist, wie e» ihr birher noch von keiner Reginmng und keiner Valk»Vertretung «ntgegengebracht wurde. Der Vor stand b«» Sächsisch«» Lehreroerein» fühlt sich verpflichtet, allen, di« zam Zustandekommen de, Gesetz« beigetragen haben, im Ramen der sächsischen Lehrerschaft zu danken, Nr tut e» in drr Aeberzeugung, dah ein vorbildliche» Desrtze»werk geschaffen wurde, da« unserm eigenen Vaterland« zu Höch Pim Segen und seinen Schöpfern zur Ehre gereichen wird. Di« sächsisch« Lehr«! schäft wird da» in si« grsetzte Brrtraurn r«chtfrrtig«n " — Einrm Lebrnrmiltelkarttnschwindl« ist Ande v«r- gangrner Woche in Tharandt da» Handwerk grlegt worden, al» er auf dem Rathaus auf Grund eine« Urlaubrschetne» Leben,mittelkarten aus die Dauer von drei Wochen in Empfang nehmen wollte. Zusällig war einem Gemeinde- beamten bekannt, dah der angeblich« Urlauber vor einigen Tagen unter den gleichen Umständen Lebensmittelkarten in Rabenau verabfolgt erhielt, wobei sich nachträglich heraur- ftellte, dah di« Angabrn drs Sanitätssoldaten, d-r sich al» Anterofsizter ausgab, auf Schwindel beruhten. In seinem Besitz befanden sich nicht ««Niger al« zrhn sk und fertig« Urlaubsscheine auf se dni Wochen Urlaub und eine groß« Unzahl mit Stempel und Unterschrift versehene, auf tzenen nur noch di« Daurr des Urlaubes «inzusetzen war. ' Der Schwindler ist aus Dippoldiswalde gebürtig und wurde dem Amtsgericht zugesührt. vr«b»n, 3. September. Di« „Staatrzeitung" verösfent- licht heut« eine Bekanntmachung de« militärischen Befehls habers für Sachsen über die Schliehung der Spirlklubr. — Der preuhifche Geschäftsträger für Sachsen, Or. Rein hardt in Dresden, verläht, wie verlautet, am 1. Oktober feinen Posten, um voraussichtlich nach Lissabon überzosiedeln. Ein Nachfolger kommt nicht in Frage, da da« Amt aufge- käst wird. (vrr.) Wie uns d« Reichsministerium berichtet, wird mit der Eröffnung drr Leipziger Mess« «in sunkentekgra- phischer Schnellverkehr zwischen Leipzig Telegrophenamt und Berlin -aupttelegraphenamt vom Reichspostmlntsterlum ein. gerichtet. Dadurch erfährt da« im Bau begriffene deutsche Binnen-Funkennetz einen willkommenen Zuwachs. Oeffent- Lich« Funkstellen, die unmittelbar mit Berit» verkehren können, sind außerdem in Hamburg, Königsberg (Pr.), Leipzig, Hannover, Frankfurt (Main), Darmstadt und Dortmund ge schaffen worden. Di« Arb«lt«n für dir Errichtung writrrrr Funkstellrn in Brrslau, Konstanz, Strttin und Braunschwrig brsindrn sich im Gange. Für den internen deutschen Luft- schissorrkrhr ist eine besondere Linie Berlin—Friedrichshafen «richtet worden. — In dir Nacht zum Freitag wurde, wie «st setzt be kannt wird, im Ministerium für Militärwesen im früher«» R«sidenzschlosse ein Einbruch verübt. Eine Kassette wurde ihrer Inhalt» beraubt. Glücklicherweise war tag, zuvor eine größere Summe darau» tu Sicherheit gebracht worden, so daß dem Diebe nur ein geringer Betrag in die Hände fiel. Der Täter ist setzt ermittelt und festgenommen worden. Such da» Geld ist wieder -erbeigeschasft. — Kreishauptmann von Burgsdorfs in Leipzig beab- pchtigt, demnächst in den Ruhestand zu treten. Wie die mehrheit-sozialistisch«. «Freie Preise" zu berichten weiß, ist nunmehr von Herrn Uhlig der sozialdemokratisch« Landtags- abgeordnete und Stadtrat Heinrich Lange-Leipzig al» küns- tiger Krekhaupimann in Aussicht genommen. Lange wurde 1861 zu Hagen in Hannover geboren, erlernt« da» Drechsler- Handwerk und Kat sräh in di« g«werkschastktche und polttische Bewegung ein. Seit Ansang der SO« Jahre nahm er am SssMtltthe» Leben in Leipzig regen Anteil. 1RS6 wurde -« pun Stadtverordneten, während de» Kriege» zum Stadtrat «nannt. Längere Zeit war er im R«ich»ernährung«mte tätig. 1S07 erlag er b«i den Wahlen zum Reichstage seinem bürgerlichen Gegner vr. Junck. Seit >900 sitzt er im sächsischen Landtage, wo er namentlich al» Wortführer seiner Fraktion in Kultursragen anftra». MÄH««, 30 August. Zur Behebung der Wohnung»not beabsichtigt die Meißner Spar- und Baugenossenschaft di, Errichtung eine» Gruppenbau» mit 56 Kleinwohnungen. Der Grupptnbau soll in geschlossener Bauwrts« ausgesührt weiden, wozu di« städtischen Behörden ihre Genehmigung «»teilt haben. Ptrua. Da« Handelsschulgebäude, da» der Kaufmann»- Innung gehört, will die Stadt käusltch «»werben. L, soll darin in Zukunft die Landwirtschaftliche Schul« unt«rg«bracht wrrden, außerdem will man Räume für die Volkshochschule, die Volksbücherei und Lesehalle zur Verfügung stellen. Dir Handelsschule, rtnr Gründung der Koufmannsinnung, geht mit dem i. Oktober tn die Verwaltung der Stadt über. — Wegen Unterschlagung von Fahrgeldern in Höh« von mehreren tausend Mork wurde der gahrgeldkassierer Lehmig »on hier verhaftet und dem Amtsgertchis^esängni« zugesührt. Fttiborg. Ein bedauerlich« Unglückrsall «eignete sich am Sonntag vormittag tn der hiesigen verelnsturnhalle. Bei den Vorbereitungen zum Turn- und Spielsei« de» Turn verein» Froiberg (D. T.) ist der langjährig« tzausmrift« Richard Oelschlägel beim Rafmachr« der Fahne am Skt,«- tur«< wahrschelnltch infolge Echwtndelanfoll^ kopsüb« durchs di» Luke ms Inner« d«a Turmes abgekürzt und hat dabei einen linkesettigen Schädelbruch er itten, der seinen sofortigere Tod zur Folge halte. Aus.. Al» besoldet«» Rat,Mitglied wurde der bl»h«ige Stadtverordnetenvorsteh« Ziegler (Soz) in fein Amt Ange- wiefen. Lokal'LrfikLvngsschau. (Vom Patentbureau Krueger Dresden-A. Aurkünst« an die Leser kostenlos.) Fa. Mar Oehme, Weigmannsdorf b. Lichtenberg: Fuß obstreicher (Sm.). — Fa. Ludwig Trapp, Dla,Hütte: Zeit- stempel (Lm). — Waller Günther, Lauenstein: Schachtballe»- pr«sse (Gm). , Letzte Nachrichten. Die verkehrselnschrSnkungen in Deutschland. München, 4. Sept«mb«r. Sämtliche brutsche Eisenbahn- v«rwaltungrn haben in Bamberg in dreitägig«» Konferenz beschloss«», zwrck» Kohlennsparni« im kommend«» Wtntrr vom Oktob« bi« April in den Zugs- und Berkehrseinschrän- kungrn grmrinsam vorzug«h«n. Ditse Beschlüsse von Bam berg werd«» baldigst vkross«nllicht werden. Fayolle lehnt die Unterredung ab. München, 4. September. Grneral Fayolle tn Kaisers laulern hat die vom bayerischen Ministerpräsidenten wegen der schweren Vorgänge in Ludwig,Hasen erbrtene Unter redung abgelrhnt mit drr Begründung, «r habe lediglich di« Ausgabe, kür die Nufrechterhaliung der O'dnung Sorge zu tragen und diese werd« durch die örtliche-, deutschen Be hörden unter der Kontrolle drr sranzösischen Mllitärbrhörde wahrgrnommrn. Rumänien und der verband. Zürich, 4. Srptrmbrr. Da Rumänien auf di« n«urst«n Forderungen drs Lerbandr« noch keine Antwort erteilt hat, wurde im Obrrsten Rat die Diskussion fortgesetzt, die, wie „Lorriere della Sera" meldet, al« Grundlage ein Telegramm de« rngwchen General» Troubridge in Bukarest hat. Sir kennzeichnet« di« Möglichkeit «ine« rumänisch-ungarischen Sonderfrirdtn». Daraufhin schlug Clemenceau ein Ultimatum vor, während Balfour eine Flottendemonttratton an drr Schwarzmeerküst, branlragte. Der Amerikaner Polk unter stützt« beide Vorschläge, während Tittuni riet, weitere Infor mationen abzuwnrtrn Infolge der Meinungsverschieden heiten zwischen Tittoni und Clemenceau wurde di« weitere Erörterung der Frage vertagt. ** «»» MMion in Go» hat Deutschland in AuS- sÄHrung d« von Frankreich für die Ermordung des Sergeanten Mannheim geforderten Sühn« an die französisch« Regierung abgeftihrt. Frankreich wird das Weld dem internationalen Roten Kreuz überreichen, damit es von dort an die verschiedenen Gesellschaf ten abgegeben werden kann, die sich mit der Hilfe Verwundeter befassen. Die Familie des Ermordeten hat bereit» vor einiger Zett von der deutschen Regierung 100 000 Mark erhalten, j - - - DaS zwischen Oren ab le u,rd Grande-Chartreuse verkehrende Postauto blieb an einem Nferabhang in den Bäumen hängen. Samtiche Reisende stürzten in oen Fluß. Bier ertranken, siebzehn wurden mehr oder minder schwer verletzt. ' Bischof Fritzen in Straßburg i. Els., dessen Rück- trittsgesuch vor kurzem vom Papste genehmigt wurde ist ist schwer erkrankt. Bet seinem hohen Alter ist mit sei nem Ableben stündlich zu rechnen. ,, - Volkswirtschaftliches. Tie Folgen des Kohlenmangels. Von den die ser Tage angekündigten Arbeitercntlassungen bei der Dortmunder Union werden hauptsächlich solche Betriebe des Werkes betroffen, in denen die Beschäftigung wäh rend der Wintermonate tn der Regel nachläßt. Zunächst werden 2000 Arbeiter entlassen. Tie Direktion des Eise««- und Stahlwerks Hösch gibt bekannt, daß das Werk infolge Kohlenmangels sich gezwungen sehe, bis auf weiteres Feierschichten einzulegen. — Die Zweig stelle Wolfenbütt el der Ravensberger Spinnerei stellte den Betrieb wegen Kohlenmangels ein. 300 Personen wurden arbeitslos. — In der Angelegen heit der Schließung der Automobilfabrik H. Büs sing in Brauns chweig ist jetzt vom staatlichen Schlichtungsausschuß ein Schiedsspruch gefällt worden. Danach soll die Firma Büssing solange berechtigt sein, ihren Betrieb stillzülegen, wie die Rentabilität des Unternehmens durch Verweigerung der zeitgemäßen A k- kordarbeit gefährdet wird. H Tie Erutcarbciten haben, wie wir dem Wochen bericht der Preisberichtsstelle des deutschen Landwirt- schaftsrates entnehmen, tn letzter Woche kräftige Fort schritte gemacht, sodaß sie in großen Teilen des Reiches erledigt sind. Im Norden und Osten sind indessen noch beträchtliche Mengen auf dem Felde. Für Rog gen, Weizen und Gerste sind nunmehr die Früh druschprämien festgesetzt worden, und zwar be tragen sie für Lieferungen bis 30. September einschließ lich 150 M. für die Tonne, und für die Zeit vom 1. bis 15. Oktober einschließlich 75 Mark. Für bereits er folgte Lieferungen wird die Prämie nachgezahlt. Im freien Hafergeschäft gingen die Preise zum Beginn der Woche infolge gewachsenen Angebots und größerer Vorsicht der Käufer noch Wetter zurück, so daß sie gegen über dem Stande, auf welchem sie vor acht Tagen nnsctzten, zirka 10 Proz. verloren hatten. Hierzu ver stärkte sich aber wieder die Nachfrage, weil die bis- ncrigen Anschaffungen nur dem laufenden Bedarl ge bient hatten, während das ersthändige Angebot wegen der Dringlichkeit der Feldarbeiten und weil eine ganze Reihe von Kreisen bis zu Etledigung der Umlage für die Haferausfuhr gesperrt war, nicht unerheblich nach ließ. - > Gegen den Anschluß . . Deutfch-Sefterrrichs. Ski« Entente fordert Avänverung der SteichWerfasfrmg innerhalb 14 Tage«. ' Bekanntlich ist in der Reichsverfassuna ein Weg für den Anschluß Teutsch-Oesterreich»- an Deutschland offen gelassen. Nach Artikel 61 erhält Deutsch-Oester- reich nach seinem Anschluß an das Teutsch« Reich da- Rocht der Teilnahme am ReichSrat mit der seiner Be völkerung entsprechenden Stimmenzahl. Bis dahin haben die Vertreter Teutsch-Oesterreichs berate nde Stimme. Gegen diese Möglichkeit eines selbständigen Anschlusses Teutsch-Oesterreichs an das Deutsche Reich hat sich bet der Entente sofort ein heftiger Widerstand, be merkbar gemacht. Um den selbständigen Anschluß Oester, reich« an Deutschland dauernd unmöglich zu machen, hat letzt der französische Ministerpräsident Clemenceau als Vorsitzender der Friedenskonferenz der deutschen Regie rung folgende, in Form eines Ultimatums gehaltene Note an die deutsche Reichsregierung gerichtet: Die alliierten und assoziierten Mächte haben von bei deutschen Verfassung vom 11. August 1919 Kenntnis ge nommen. Sie stellen fest, daß die Bestimmungen des Ar tikels 61 Abs. 2 «ine förmliche Verletzung des Ar tikels 80 des in Versailles am 28. Juni 1919 unterzeich- FriedenSvertrages enthalten. Diese Verletzung ist voppelter Art: 1. Indem Artikel 61 die Zulassung Oesterreichs zum ReichSrat ausspricht, stellt er diese Republik den das Deutsche Reich bildenden „Deutschen Ländern" gleich — ' eine Gleichstellung, die mit dc>- Ächtung der österreichi schen Unabhängigkeit nicht vereinbar ist. 2. Indem er die Teilnahme Oesterreich- am ReichSrat zuläßr und regelt, schafft der Artikel 61 ein positive» Band zwischen Deutschland und Oesterreich und eine ge meinsame politische Betätigung in vollkommenem Wi derspruch mit der Unabhängigkeit Oesterreichs. Die alli- ,icrten und assoziierten Mächte erinnern daher die deut- foe Regierung an den Artikel 178, der deutschen Ver fassung, wonach die Bestimmungen des Vertrages von Versailles durch die Verfassung nicht berührt werden können und fordern die deutsche Regierung auf, die gehörigen Maßnahmen zu treffen, um diese Verletzung unverzüglich durch KrastloSerk lärung des Arti ke!» 6l Abs. 2 zu beseitigen. Unter Vorbehalt weiterer Maßnahmen für den Fall der Weigerung und auf Grund de» Vertrages selbst (na mentlich des Artikels 429) erklären die alliierten und as soziierten Mächte der deutschen Negierung, daß diese Ver- ketzuna ihrer Verpflichtungen in einem wesentlichen Punkt« die Mächte zwingen wird, unmittelbar die Ausdehnung ihrer Besetzung aus dem reihten Rhoinufer zu befehlen, falls ihre gerechte Forderung nicht inner halb 14 Tagen, vom Datum der vorliegenden Not« gerechnet, erfüllt ist. Tie Forderung der Entente, daß die Bestimmungen des Artikels 61 auszumerzen seien, ist unverständlich, einfach darum, weil sie überflüssig ist. Tenn ein Widerspruch mit der neuen Reichsverfassnng und dem FricdcnSvertrage ist überhaupt nicht möglich, da Art. 178, Abs. 2, der Verfassung jedem Widerspruch aus schaltet durch die Vorschrift: „Tie Bestimmungen des am 28. Juni 1919 in Versailles unterzeichneten Frie- densvertrages werden durch die Verfassung nicht be rührt." Damit ist deutlich gesagt, daß die Bestimmun gen des Friedensvertrages in voller Geltung bleiben, selbst wenn sie mit Vorschriften der später erlassenen Neichkverfassung nicht im Einklang stehen sollten. Es ist aber gegenüber dem von dem Obersten Rat ver tretenen Standpunkt zu betauen, daß Deutschland sich im Friedcnsvertrage nicht verpflichtet hat, von jedem Ge danken der Vereinigung init Deutsch-Oesterreich abzu sehen. Vielmehr hat Deutschland in Artikel 80 des Friedensvertrages anerkannt, daß die Unabhängigkeit Oesterreichs „unabänderlich ist, es sei denn, daß der Nat des Völkerbundes einer Abänderung zustimmt". Dieser Zustimmungsmöglichkeit kann auch der Obersts Rat nicht vorgreifen. i * Ter Standpunkt der deutsche«» Regierung. Die deutsche Regierung wird die Note der Entente in kürzester Frist beantworten. Sie muß dar auf Hinweisen, daß eine Verfassungsänderung durch d e Negierung allein nicht vorgenommen werden kann, sondern mir im Zusammenwirken und mit Zustimmung der Nationalversammlung. Es ist klar, daß der hierzu notwendige Appaarat nicht innerhalb so kurzer Zeit, wie die Entente es fordert, seine Ausgabe erledigen kann. Tie Negierung stellt sich auf den Standpunkt, daß eine Verfaisungsänderllng durch diese Haltung der En- teure nicht notwendig ist und auch nicht gefordert wird. Tie Regierung verweist auf ihre Erklärung tn den Gegenvorschlägen zu dem Friedensvvrschlag der Entenre Schon damals hat diese davon Akt genommen, daß Deutschland nicht daran denkt, ohne Zustimmung der Entente sein staatsrechtliches Verhältnis zn Oesterreich! zü ändern. Tie Negierung verweist weiter auf dert Artikel 178 der Verfassung, den die Entente falsch auffasse. Er bedeute, daß alles, was in der Verfassung über das Verhältnis zu Oesterreich stehe, nur vorbe haltlich der Zustimmung der Entente gilt. Mit dieser Feststellung, so glaubt die Regierung, könne sich die Entente begnügen und müsse es sein, wenn sie loyal gegen Deutschland verfahren will. Die Heimkehr der Gefangenem is Nnstimmiskeite« zwischen England und Frankreich über den Rücktransport. Die Heimsendung der deutschen Kriegsgefangenen, die sich tin englischen Machtbereich befinden, geht wei ter. Seit den aus dem Lager Etaples bei Tünrtrcher abgesandten zwei Zügen mit je 1000 Mann sind mehrer« Lazarettzüge eingetroffen, die insgesamt 1500 Krank« und Verwundete an die deutschen UeüergangSstatto- uen gebracht haben. Die Engländer haben sich berei« erklärt, auch über die angekündigte Zahl von täglich 3000 Gefangenen hinauszugehen und die Transporte s« zn steigern, daß jeden Tag 5- bis 6000 Deut- scher heimgeschickt werden können. Am Freitag vor mittag wird in Köln eine Konferenz zwischen den deut schen Behörden und den Engländern stattfinden, in der die genauen Zahlen und die nöligen Maßnahmen für der