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Zwei Welten. Roman von J^Marret. (II. Foltsetzung.) „Hören Sie mich an, liebe Tante! Wir sind zu Ihnen gekommen, weil Sie die Mutter des Francois sind, weil wir die Enchfindung hatten, Sie schon längst zu kennen; mit unseren anderen Verwandten verhält sich das nicht ebenso. Wenn sie den Wunsch haben, uns kennen zu lernen, so mögen sie eben zu uns kommen? es gibt dort junge Mädchen und junge Männer." „Das ist aber gegen jede herkömmliche Sitte!" „Bet uns hingegen sind es die Neuangekommenen, denen man die Hand bietet." „Meine arme Schwägerin ist krank." „Sie hat aber Kinder, sie möge uns dieselben schicken." „Tie kleine Diplomatin weiß durchzusetzen, was sie will." „Ein hässlicher Charakter, nicht wahr? O, Sie werden noch staunen, Tantchen." „Ter Kleinen gelingt es schließlich, mich um den Finger zu wickeln, mich, die ich mir so viel auf meine Charakterfestigkeit eingebildet habe!" „Til beweist das deinem Sohn« gegenüber," warf Francois ein, den dieses Kreuzfeuer belustigte. Als Frau von Rehnis allein bei ihrer Schwägerin eintrat, entstand allgemeine Bewegung. Wenn diese Amerikaner nicht entgegenkonnnend sein wollten, dann mochten sie bleiben, wo sie waren, man würde sie nicht stören! Mette besonders erwies sich in ihren dies bezüglichen Anschauungen sehr leidenschaftlich. Die sanfte Frau Brandossah ließ auch diesen Sturm der Erregung an sich vorübergehen,' sie hatte ähnliches schon oft mitgemacht; dann stellte sie allerhand Fragen an die Gräfin, ließ sich alles erzählen und Bruder und Schwester genau beschreiben. Ihre Kinder lausch ten, spotteten ein wenig und belustigten sich schließ lich. Sie fanden die Idee Luchs, in Paris alles sehen zu wollen, köstlich — sie hätten dieselbe nachahmen mögen. Nach einiger Zett bemerkte Jeanne, die seit dem ersten Zornesausbruch nicht gesprochen: „Eduard, du wirst uns zu den Verwandten be gleiten : ich neige zu der Ansicht, daß man sich nur dann eines übermäßigen Hochmutes schuldig macht, wenn man als bettelarm Forderungen stellen wollte, wie sie es tun, das ist nicht der Fall; den gleichen Launenlurus darf man sich allerdings erlauben, wenn man sehr reich ist, und mir scheint, das dürste dieses seltsame Geschwisterpaar wett eher setn, ohne es etngestehen zu wollen. Wir geben ihnen zu Ehren einen Ball, nicht wahr, Mama? Wir werden die Levells kennen lernen, wir werden sie einladen und durch sie mit den vornehmsten Leuten der amerikanischen Gesellschaft in Berührung kommen: ich habe stets die Lust in mir verspürt, jene Kreise kennen zu lernen, und nun öffnet sich mir sperrangelweit ein großes Tor, durch das wir Einlaß erlangen können." Mette lehnte sich gegen dies Ansinnen auf, aber gerade wenn sie großen Lärm schlug, gab sie gewöhn lich nach. Jeanne mit ihrer ruhigen Weise setzte unter zwanzig Fällen neunzehnmal durch, was sie wollte. Inmitten der Verhandlung trat Lucien eien, gab Jeanne zu allem Uebersluß noch recht und verlangte, mit von der Gesellschaft zu sein. Eduard seinerseits war sehr neugierig, Luch kennen zu lernen, wenn ihm auch an dem Bruder im Grunde genommen nicht viel gelegen war; er neigte zu der. Anschauung, daß von allen überseeischen weiblichen Wesen nur die Ame rikanerinnen beachtenswert seien. Der Besuch wurde also für den zweitfvlgenden Tag in Aussicht genom men, und die Gräfin übernahm es, denselben anzu kündigen. Susie und Lilian Level! befanden sich mit ihrer verheirateten Schwester zur Teestunde bet den Freun den, als die Brandossahs, in Gesellschaft Luciens und Francois eintraten. Der Salon der Geschwister Rehnis war zu klein für den großen Kreis, man mußte Stühle aus dem Speisezimmer herbciholen, damit nur alle Platz fanden. Nach erledigter wechselseitiger Vorstel lung gruppierte man sich neugierig, während man über Dinge sprach, auf die im Grunde genommen niemand auch nur den geringsten Wert legte. Luch und ihr Bruder erholten sich sehr rasch von der Verlegenheit des ersten Augenblicks, die sie flüchtig empfunden. Francois bot ihnen dabei wesentliche Hilfe, er bemühte sich, das Gespräch zu einem allgemeinen werden zu lassen, die geteilten Lager zu Vereinen. Nach und nach bildeten sich dank des Tees, den man schlürfte, kleine Gruppen. Jeanne, welche ein eigenes Talent dafür besaß, gern zu zweien zu plau dern, verstand es so einzuteilen, daß sie unter dem Vorwande, Bücher und Photographien zu mustern, welche auf einem Tische umherlagen, mit Frank allein in der Nähe des Einganges zum Speisezimmer plaudern konnte. Sie stellte ihre Tasche auf den Tisch und setzte sich, während Frank neben ihr Platz nahm. Er batte sie schon bei ihrem Eintritt scharf gemustert, da sie aber eine ganz merkwürdige Schweigsamkeit an den Tag legte, begnügte er sich damit, sie anzusehen. Jeanne mar gerade an diesem Tage ausnehmend schön; wenn sie ihre großen Augen senkte, um sie gleich dar aus wieder langsam auszuschlagen, sah man, wie die ausnehmend langen dunklen Wimpern sich von ihren blassen Wangen abhoben. Die Eigentümlichkeit ihrer Frisur und ihr blasses, vornehmes Gesicht mußte einem jeden besonders auffallen.. Ter junge Amerikaner kannte von Frauen säst pur die Freundinnen seiner Schwester, sehr offenherzige, einfache, beinahe hätte man sagen mögen nüchterne Naturen, gesunde, frische Geschöpfe, die sich — gleich Luch selbst — des Lebens freuten. Reiste er, um die Bekanntschaft geheimnis voller Wesen zu machen, deren Denken und Fühlen sich nicht auf den ersten Blick erraten ließen, dann mußte er sich gestehen, daß sein Debüt in Paris kaum einen günstigeren Erfolg hätte haben können. Nachdem Jeanne mit sichtlichem Behagen den Imbiß verzehrt hatte, den er ihr geboten, und dabei noch immer nichts sprach, wußte er auch nicht, was er ihr zu sagen habe und betrachtete sie deshalb mit um so größerer Aus dauer; Jeanne war es, die endlich zuerst das Wort crgrifs. Ein Lächeln umspielte ihre roten Lippen, und Indem sie die Aua«n auffchlua. sah sie iVm voll in» Gesicht. Frank gestand sich, daß er niemals schönere Augen gesehen, jedenfalls niemals leuchtendere, er fühlte sich dadurch tief bewegt, und das überraschte und verdroß ihn. „Man ist bet Ihnen zulande nicht geschwätzig, wie ich sehe," sprach Jeanne lächelnd. „Entschuldigen Sie, mein Fräulein, Sie — Sie haben mich eingeschüchtert." „So sehr, daß Ihnen darüber die Sprache ver ging ? Warum nennen Sie mich auch „mein Fräulein" ? Meinen Namen wissen Sie ja doch, daß Sie Verwandte sind, ist Ihnen auch bekannt, obwohl Sie keinen be sonderen Eifer an den Tag legten, um diese ver wandtschaftlichen Beziehungen zur Geltung zu bringen." „Wir wollten uns nicht aufdrängen." „Und nun, wo wir den ersten Schritt getan, wer den Sie uns noch schmollen?" „Wir werden glücklich sein, Sie lieben zu dürfen, Kusine, und morgen wollen wir die Bekanntschaft Ihrer Mutter machen, die so gut sein soll und mit solcher Würde und Ergebung ein schmerzensreiches Leben trägt." „Ah, Sie machen Fortschritte —' wir werden bald so weit sein, daß Sie mich beim Vornamen ansprechen; ich hasse nämllch die Bezeichnung „Kusine", welche zeremoniell und zurückhaltend klingt, meinen Sie nicht auch, Frank? Spreche ich Ihren Namen richtig aus?" „Ganz richtig, Jeanne!' „Ausgezeichnet! Ich sehe schon voraus, daß wir recht gute Freunde werden. Sie erzählen mir von Amerika, das ich liebe, ohne es zu kennen, weil ich für alles eine besondere Zärtlichkeit empfinde, was an die Freiheit rührt und an die Emanzipation, ich vertrete dieselbe nach jeder Richtung hin. Wenn irgend etwas Sie in der französischen Welt, in der ich Ihnen gerne als Lotse dienen will, reizt oder befremdet, so wenden Sie sich nur an mich um die erforderlichen Aufklärungen, Sie sollen sehen, daß Sie damit nicht schlecht fahren." „Tanke, Sie sind sehr gütig, ich bin überzeugt, daß sie ein sicherer und hellsehender Pilot sein müßten." „Mein Gott, ich habe eben die Augen vpn frü hester Jugend an offen halten müssen." „Wenn Sie schön sind gleich den Ihren!" flüsterte Frank. „Ah, jetzt machen Sie mir gar Komplimente! Tas geht über die Vereinbarung! Bleiben Sie immerhin ein schüchterner Traumirnicht; die Originalität hat auch etwas für sich, besonders für jemand, der so blasiert ist wie ich." „Und warum sind Sie es?" „Weil, hin, man wird Ihnen Uebles von mir sagen, glauben Sie nur die Hälfte davon! Wir — Mette und ich — sind von einer kranken Mutter Erzogen worden, das heißt mit anderen Worten, wir hüben uns gewissermaßen selbst erzogen; wir bilden uns etwas darauf ein, in unserem Wesen sehr amerikanisch zu sein, nach den: aber, was ich von Ihren hübschen Freundinnen sehe, die gleichsam von der Spitze des Eiffelturmes herab auf uns niederzublicken scheinen, macht es mir fast den Eindruck, als hätten wir uns ganz irrtümlich gerühmt, in unserem Wesen ameri- ramfch zu fern. Jeoensaus yaven wir ven Mut, unsere Meinung offen auszusprechen, spielen uns nicht aus die unschuldsvollen, unerfahrenen, «einen Mädchen hinaus, denen man nur die harmlosesten Dinge erzählen darf, aber Sie mögen mir trotzdem glauben, daß ich nur für das Reine, Edelempsundene und Vornehme Gefühle der Sympathie hege. Seien Sie dessen freundlich ein gedenk, wenn man mich verleumden und herabsetzen will." Sie bot ihm die Hand, als sei er ein Verbündeter. Ein strahlendes Lächeln umspielte dabei ihre Lippen. Frank küßte diese zarten Finger und sprach leise: „Ich werde dessen eingedenk sein." Als Jeanne das Haus verließ, sagte sie sich, daß es ihr wohl gelingen werde, aus dem jungen Manne zu machen, was ihr gut dünke, daß das Spiel vielleicht aber des Preises nicht wert sei. — — Während mehrerer Wochen redete Francois von Rehnis sich ein, daß er in seine hübsche amerikanische Kusine verliebt sei; vielleicht war er es auch. Der spottlustigen Jeanne gegenüber und auch bei den an deren Verwandten wollte er es um keinen Preis zu geben, daß die hübsche Amerikanerin ihm gefalle. Tie Gräfin beobachtete ihn und sagte nichts. Fast täglich besuchte nun Francois Luch und Frank; er erwies sich als ein ausgezeichneter Cicerone und lernte auf solche Art selbst seine Vaterstadt am besten kennen, was bei Parisern eigentlich selten der Fall ist. Es war eine köstliche Zeit des intimen Verkehrs, des Sichgehenlasfens und der Heiterkeit; zuweilen redete sich der junge Mann ein, daß in der Heiterkeit, welche Luch ihm gegenüber an den Tag lege, ein ivärmeres Gefühl als nur das des verwandtschaftlichen Wohl wollens sich verrate: er fühlte sich sehr geschmeichelt, gleich darauf aber war es ihm wieder, als ob sich :n seiner Seele irgend etwas gegen diese Tatsache aus lehne. Im großen Ganzen, genommen war die Situa tion ja doch nicht wesentlich verändert; in „streng vernünftigen" Traditionen aufgeivachsen, fest davon überzeugt, daß eine unkluge Heirat in seiner Lage ein gesellschaftlicher Selbstmord wäre, hatte Francois nach und nach gestrebt, sein Herz vollständig in die Gewalt zu bekommen, es zu modeln, wie man etwa den Schnitt seines Bartes oder di« Anzüge modelt, die der Schneider für uns herrichtet. Wenn man sich in dieser und jener Stellung befindet, von dieser und jener Her kunft ist, so steht man sich gewissermaßen gezwungen, auch nur in einer bestimmten Zone zu lieben. War Luch nach der Erbschaft in diese getreten? Er zwei felte gar sehr daran — und doch gab es Augenblicke, in denen die ganze weltlich« Weisheit des Grasen über den Haufen geworfen wurde; man verkehrt nicht be harrlich mit eine:» liebenswürdigen jungen Mädchen, ohne daß der Ausdruck der Augen, das Lächeln, die lebhafte Konversation dieses holden Geschöpfes die wei sesten Entschlüsse ins Wanken brächte. Zum Uebersluß war auch noch ein jedes des Lobes über Luch voll, auf eine Natur aber wie diejenige des Francois, wirkte die Meinung der anderen sehr entscheidend. An einem schönen Morgen fügte es sich, daß der tunae Mann seine Kusin« allem traft Das Wetter spar au»neWl«ld schön, Francois nÄchte den Vor schlag, man solle zu Fuß bis zur Ausstellung im Cercle Boissh d'Anglais gehen; Luch ließ ein paar Zeilen Mr den Bruder zurück. Einige Augenblicke später gingen die jungen Leute fröhlich in der Richtung nach den Champs ElhfeeS. Luch atmete in vollen Zügen die köstliche Lust, und der Helle Sonnenschein zauberte ein Lächeln der Freude aus ihre Wangen. Sie bot ein hübsches Bild, während fie in der ihr eigenen Mischen, elastischen Art dahinschritt. Mehr als einer der Vorübergehenden wandte sich, um sie anzublicken, sie aber achtete dessen nicht, so sehr war sie in ihr Gespräch mit FranxotS vertieft. (F»ttletz«n, f.'gt.) A Nachlässigkeit bei Briefaufschriften. Ein ost beklagter Ucbelstand macht sich im Postbetriebe neuer« diugs wieder empfindlich fühlbar. Die Vorschrift, daß tu der Aufschrift der Postsendungen nach Berlin und anderen großen Orten Straße und Hausnummer, wo« möglich auch Stockwerk usw., angegeben sein müssen, bleibt sehr häufig unbeachtet. Allein beim Briefpost» amt in Berlin gehen werktäglich rund 3600 gewöhnliche Briefteubungcu ein, bet denen die Wohnungsangabe eutivedcr ganz fehlt oder unvollständig oder unrichtig angegeben ist. Man stelle sich vor, welche ungeheure Mühe und welchen Aufwand an Zeit und teuren Ar« beitskräften cs erfordert, solche Massen von schlecht adressierten Briefen den Empfängern zuzustellen, und daß Verzögerungen dabei unvermeidlich sind, obwohl beim Briefpostamt dauernd 22 Kräfte mit Nachschla- gungen in Adreßbüchern, Erkundigungen bet anderen Behörden und sonstigen zweckentsprechenden Ermit telungen usw. zur Unterbringung dieser Sendungen beschäftigt sind. Abhilfe in diesem unerträglichen Zu stand kann der Absender schaffen, wenn er «S sich zur unbedingten Pflicht macht, bet Postsendungen nach großen Orten die genaue Wohnungsangabe des Ench« fäugers hinzuzufügen, im Verkehr nach Berlin außer dem den Postbezirk (O., N., NO. usw.) und tunlichst auch die Nummer der Bestell-Postanstalt anzugeben. Zur Erzielung solcher vollständigen Aufschriften kön nen die Empfänger in den Großstädten, und zwar nicht allein Privatpersonen, sondern auch Behörden, Firmen-, Banken usw., viel beitragen, wenn sie bet den von ihnen ausgehenden Postsendungen auf den Briefbogen, Umschlägen usw. der Ortsangabe ihre Straße und Hausnummer hinzufügen. Werden diese ost wieder holten Ratschläge nicht beherzigt, so würde die Post- Verwaltung, wie sie mitteilt, um sich der immer mehr zunehmenden Flut von Sendungen mit mangelhaften Aufschriften zu erwehren, kaum umhin können, zu einschneidenden Maßnahmen zu greifen. " , ** Erfolgreiche Luftjagd auf Vermögensverschle- bcr- Einen groß angelegten Versuch, ein Vermögen von angeblich 20 Millionen Mark nach der Schweiz zu verschieben, hat die Berliner Kriminalpolizei,mit Hilse eines Flugzeuges vereiteln können. Es gelang Polizeibeamtcn im letzten Augenblick den von Berlin nach Baser fahrenden V-Zug im Flugzeug zu überho len und in Nürnberg die Schmugglergesellschaft im Zuge zu überraschen und die von ihnen mitgeführten Werte zu beschlagnahmen. ** Arbeiteruuruhcn im Saargebiet. Im ganzen Saargebiet sind erneut Eisenbahnerunruhen ausgebro chen. Ein Tetr der Eisenbahner droht mit dem Streik. Auch in den Eisenbahnwerkstättcn in Saarbrücken- Burbach wurde ein Putschversuch verübt, ebenso fand ein Sturm aus das Kleidermagaztn der Eisenbahner in Saarbrücken statt. Jugendliche Burschen versuchten außerdem sich der Kasse der Eisenbahnverwaltung zu bemächtigen, was aber mißlungen ist. Eine weitere Mel dung aus Saarbrücken besagt, daß ein wildes Streik komitee der Bergarbeiter verhaftet wurde. — Für den Fall eines Bergarbeiterstreiks wurde die Militarisie rung des SaarlohlengebietS angedroht. * * Der JnternicrungstranSport aus der Schweiz beeudct- Dieser Tage kau: ein aus 248 Offizieren und 206 Mann bestehender Transport deutscher Inter nierter aus der Schweiz in Konstanz an. Mittwoch nachmittag ist der letzte dieser Transporte, der aus 8 Offizieren und 40 Mann bestand, eingetroffen. Ein- zeltranspvrte werden in dei: nächsten Tagen noch erwartet, darunter ein Transport Schwerverwunde ter, der nächste Woche eintreffen soll. Damit werden die Jnternierten-Transporte aus der Schweiz been det sein. ' . . * * Herstellung billiger Schuhwaren für^ die miu- »erbcmitteltc Bevölkerung. Tie Versorgung der min- verbemittelten Bevölkerung mit Schuhzeug wird dem nächst im großen Umfang praktisch in Angriff ge nommen werden. EI:: Kcu v-lbuu l.islungSfühiger Le- derhündler und - Schuh:, are.tsavrfteu, den: Leder aus Heeresbeständen zu den billigen Einstandspreisen zur Verfügung gestellt wird, hat sich zu diesen: Zweck gebildet. Dieses Konsortium hat die Verpflichtung übernommen, die in den Betrieben hergestellten Schuh waren unter Ausschaltung von Zwischenhandelsgewin nen zu einem Satz, der den Herstellungspreis nur ge ring übersteigt, Arbeitern, Beamten und deren Fa milien zugängig zu machen. * * Tschechische Spionage in Berlin. Bei einem Einbruch in das Teutsch-Oesterreichische Konsulat in Berlin ist der tschechische Emissär Vartos von der Polizei ertappt und mit einem Komplizen verhaf tet worden. In die Angelegenheit ist das tschecho slowakische Konsulat in Berlin, dessen Leiter Hurka von den Absichten Bartos Kenntnis hatte, verwickelt. Tie Verhafteten hatten beabsichtigt, sich der in dem Büro vermuteten geheimen Aktenstücke zu beinäch- tiaen. „i . * Der Einmarsch der Reichsiwehrtruppei: in Chem nitz vollzog sich ohne jede Störung. Die Besetzung der Stadt wird mit der Nichtbefolgung der Waffenabliefe- rung begründet. * * Tr. Dorten ans Köln ausgewiesen. „Präsi dent" Dr Dbrten ist vvn den britischen Behörden aus dem britisch besetzten Gebiet ausgewiesen und von einem Polizeikommissar in seinem Auto über* die Grenze ins amerikanisch besetzte Gebiet gebracht worden In der Wohnung des Oberpfarrers Ka« stert wurden von britischer Seite mehrfach HauS- suchungeu vorgenommen. Auch die Kirche, in der Kastert als Pfarrer amtiert, wurde durchsucht. ;