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Neuer Putsch In der Pfalz. > Gewalttaten in Lud^vigShafen. Schon seit einigen Tagen gingen Gerüchte um von einem bevorstehenden Putsch der FranzöSltngs In Ludwigshafen. Donnerstag nacht um 12 Uhr ver suchte eine Rotte Anhänger von Haas, sich des Haupt postamtes zu bemächtigen. Die Beamten leisteten je doch Widerstand und konnten das Gebäude behaupten. Freitag früh wurde sodann der Angriff mit verstärk ten Kräften erneuert. Hierbei kam es zu Schi«- Hereten, auch Handgranaten sollen verwandt wor den sein; bei diesen Kämpfen blieben der Oberpost verwalter und ein Unterbeamter tot am Platze, zwei weitere Beamte wurden schwer verletzt. Tann besetzten die Franzosen das Gebäude und legten den Betrieb still. Auch Freitag früh wurden kein« Beamten zur Arbeit zugelassen, die Postzustellung ruht, desgleichen der Telephonverkehr. Die Bankin stitute waren auf diesen Handstreich vorbereitet und hatten Borkehrungsmastnahmen getroffen. Freitag vor mittag erschienen Anschläge, in denen die Frei« pfälzische Republik ausgerufen wird. Die Anzeichen für einen solchen Putsch können unmöglich den leitenden Stellen der französischen Be satzung entgangen sein. Man fragt sich daher mit Recht, ob nicht durch das Eingreifen der Besatzung der Putsch hätte vermieden werden können. Nach den bisher vorliegenden Nachrichten sollen sich franzö sische Soldaten unter den Ausrührern befunden haben. Sollte sich die Richtigkeit dieser Meldung.bestätigen, so wäre ein scharfer Protest der Regierung bei den französischen Regierungsstellen dringend geboten. Bei dieser Gelegenheit mag darauf hingewiesen werden, Last im besetzten Gebiet in der Hauptsache dort Putsche vorgekommen sind, wo die Franzosen die Besatzungs truppen gestellt haben. , Politische Rundschau. - - — Berlin, den 29. August 1919> ' — Der Führer der früheren deutschen Militärmission in der Türket und Generalinspekteur der türkischen Armee, Generalfeldmarschall Liman von Sanders, ist aus einem englischen Dampfer von Malta in Venedig einge- trofsen und hat die Weiterreise nach Deutschland angetreten. — Die deutschen Seeleute, die an der Versen kung der deutschen Flotte betScaPa Flow mitarbeiteten, haben die englische Negierung gebeten, an jeder Strafe gleich teilnehmen zu dürfen, die Admiral v. Reuter wegen seiner Handlungsweise auferlegt werden inöge. — Bei der Neuwahl des Magistrats in Kolberg wurden als unbesoldete Stadträte gewählt: 1 Deutschnatio- ualer, 1 Deutsche Volkspartet, 3 Demokraten (darunter eine Dame), 3 Sozialdemokraten. — Der Bremische Staatshaushalt für 1918 schließt mit einem Ueberschutz von 17 Millionen Mark ab. ES ist möglich, daraus sämtliche auf Anleihemittel angewiesenen Teuerungszulagen des vorigen Jahres zu decken. — In Nürnberg hat eine Betriebsräteversammlung die Vereinigung der drei sozialistischen Parteien mit Ein- schlutz Ler Kommunisten beschlossen. * :: 800 MUlioneu Dollars für den Wiederaufbau Deutschlands. Eine Kommission amerikanischer Ban kiers, die von einer Reise nach Deutschland zurück gekehrt ist, berichtet im „Wallstreet Journal", daß das Lurch den Krieg heimgesuchte Europa in den folgenden zwölf Monaten zwei Milliarden Dollars für seinen ökonomischen Wiederaufbau benötig!. Von diesem Be trag soll Deutschland direkt 500 Millionen Dollars erhalten und so bald wie möglich unterstützt werben. Atan erivartet größere Käufe von Markwechseln durch Amerika, da es auch vor Amerikas Teilnahme am Kriege schon sehr schwierig war, Geld nach Deutsch- Land zu schicken. :: Tic amerikanische Besatzung für Obcrschlcsien. In Ausführung der Friedensbedingungen sind 5000 amerikanische Soldaten aus den Vereinigten Staaten abgefahren, nm sich über Koblenz nach Oberschlesien zu begeben. Ihre Ankunft im besetzten Gebiet wird in drei Wochen erwartet. Es sind das 5. und 50. In fanterieregiment, die zum Wachdienst in Oberschlesien bestimmt sind. In Koblenz werden sie ein oder zwei Monate bleiben und einen Teil der Rheingarnison bilden. :: Gemeinsame deutsch-polnische Verwaltung in Obcrschlcsien. Nach dem „Kurzer Poranny" hat General Dupont den Gesandten v. Haniel und den Abgeord neten Korfanty zur gemein amen Beratung in der Angelegenheit der Lage Oberschles'ens eingeladen. Da bei habe General Dupont vorgrschlagen, Oberschlesien unter eine gemeinsame polnisch-deutsche Verwaltung zu stellen — Tie Warschauer „Nowa Reform»" meldet aus politischen Kreisen, Last die Besetzung Oberschle siens durch H a llertruppen solange erfolgen werde, bis die Ententetruppen in Oberschlesien eingetroffen sind Die Hallertruppen sollen dann vom Oberst Goo dyear befehligt werden. Tie zur Zeit an der ober schlesischen Grenze beobachtete große Umgruppierung von Hallertruppen hänge damit zusammen. :: Ein Polnisches Manöver. Tie Oberschlesien be reisende E nt e nte ko m m i s s i o n arbeitet nach einem sestgelegten Plan, der in Gteiwitz eine seltsame Durch brechung erfahren hat. Nach den mit der Kommission vereinbarten Befugnissen hat diese das Recht, polnische Zeugenvernehmungen ohne Mitwirkung deut scher Behörden zu veranstalten. Tas Recht, kölnische Versammlungen einzuberufen, konnte jedoch we der ihr noch den Polen zugestanden werden. Nun war der Polenführer Korfanty von dem Reichs- und Staatskommissar Hörsing ersucht worden, polnische Zeu gen zu benennen. Korfanty hat diesem Ersuchen nicht stattgegeben. . Dagegen veranlaßte ein Glei Witz er Polenführer die Kommission, in dem polnischen Haupt quartier, der Bank Ludowy, einer Besprechung bei zuwohnen, zu der Polenführer aus verschiedenen Or ten des Jndustriebezjrks — natürlich durchweg gebo rene Posener — und Angehörige aller polnischen Be- völkerungsklassen zusammenberufen worden waren, die anscheinend als Zeugen vernommen werden sollten, lieber die Besprechungen, die nur von den zusam- luengerufenen Versammlungsteculehmern stattfanden, ist Pichls bekannt geworden. Deutsche Teilnehmer wur- DM von dev Kommission nkcht zu gelassen, we der di« dis Kommission begleitenden deutschen Offi ziere, noch der Gleiwitzer Oberbürgermeister Mieths und der (mehrheitssozialistische) Abgeordnete zur Na tionalversammlung de- Bezirks Becker, die der Kon ferenz lediglich al» Zuhörer beiwohnen wollten, na türlich! aber auch, um di« dort vorgebrachten An« Mben zu prüfen und st> jur Ermittelung der Wahr heit beizutragen. -n -j 5 ! irr lpolen braucht die deutschen Richter. Das Ober« lanLe-gericht Marienwerder teilt seinen ihm un terstellten Beamten mit, dast Polen an Gerichtsbeamt« privatim zweck» Uebertritt in Polnischs Dienste herau- getreten sei und von ihnen bindend« Erklärungen gefordert hat. Ta» Oberlandesgericht warnt telegra phisch-seine Beamten, derartig« Vertrüge abzuschlie ßen. Der Oberste Polnische Volksrat in Posen verbrei tet di« Nachricht, dast da» polnische Gerichtswesen in den bisher preußischen Gebieten durch galizische Juristen verwaltet werden solle. Diese Nachricht wird w'enig geglaubt, sie soll Wohl nur die Antwort auf die Erklärung der preußischen Richter sein, aus keinen Fall in polnische Dienste zu treten. :: Die Wahlaussichtsu der Sozialdemokratie. Ali- Paris wird dem „Hamburger Fremdenblatt" gemeldet: Einem Mitarbeiter des „Matin" gegenüber Äußerte der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion in der Nationalversammlung Loebe, er halte es für durch aus möglich dast Lie sozialdemokratische Fraktion bet den nächsten Wahlen von ihren 149 Mitgliedern etwa 40 verliere. Infolgedessen wär« eine Regierungsbil dung aus Sozialdemokraten und Zentrum dann nicht mehr möglich. Die Demokraten, deren Austritt au» der Regierung wegen der Friedensfrage erfolgt fei, würden jedoch in diesem Fall« sich! wieder an per Negierung beteiligen. Stillegung Berliner Großbetriebe. "Die Stillegung von Betrieben, di« vor einigen Tagen noch als drohende Gefahr bezeichnet wurde, hat sich infolge des Kohlenmangels bereits als not wendig erwiesen. Als erster Berliner Großbetrieb hat sich die bekannte Firma Ludwig Löwe Mr zeitweisen Schließung gezwungen gesehen. Auch in anderen Groß betrieben, insbesondere bei den Städtischen Elektrizi tätswerken, ist die Kohlennot derart groß geworden, daß von Tag zu Tag mit einer Katastrophe in der Licht- und Kraftversorgung gerechnet werden muß., > Ein neues Kabinett Friedrich in Ungarn. - ' Stefan Friedrich, der Ministerpräsident Erzherzog Josephs, hat seinen Willen durchgesetzt und die Ka binettsbildung behalten. Das neue Kabinett setzt sich' aus Vertretern der äußersten Rechten zusammen. Die bürgerlichen Demokraten und die Sozialdemokraten sind darin nicht vertreten. Es ist kaum anzunehmen, daß diesem Ministerium ein längeres Dasein beschieden sein wird, als den Kabinetten, die sich in Budapest seit dem Sturze Bela Khuns gefolgt sind. Die Entente wird auch diesem Kabinett die Anerkennung voraus sichtlich versagen. > Der Krieg gegen Rußland beginnt. Dem „Temps" wird aus Helstngfors gemeldet, daß Kronstadt unter Feuer genommen worden ist und Latz die Offensive gegen die Bolschewisten auf Ler Front in Karelien begonnen hat. Lie belgisch-holländische Spannung. Der belgische Minister Seghers hat dem Wiev- zehnerausschutz der Friedenskonferenz in Paris eine Denkschrift über die Scheldefrage unterbreitet, in der er u. a. auseinandersetzt, daß die Deutschen infolge der feindlichen Haltung Belgiens nicht mehr dasselbe Interesse an der Freiheit des Antwerpener Hafens haben, da dieser die Konkurrenz der bereits inRotter« dam bestehenden deutschen Schiffahrtslinien und der Schiffahrtslinien, die sich in Rotterdam niederlassen - werden, sein würde. Seghers verlangt daher, daß Belgien die Herrschaft über die Schelde bekommt, da mit Deutschland Holland nicht veranlassen könne, einen Niegel vor die belgischen Häfen zu schieben. Rundschau im Auslande. ' ; Sämtliche Wiener und nieder-österreichischen Lan - LesöeamteN haben infolge der Nichtauszahlung eines Anschaffungsbeitrages und einer Notstandsbeihilfe dre Ar beit niedergelegt. * Nach einer Erklärung TittoniS wird sich Italien nur mit einem einzigen Regiment an der Besetzung Dan zigs und Oberschlejiens beteiligen. ; Das französische Kriegsgericht verurteilte Dar- r'e; und GuaSpare zum Tode, Murat zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, Frau Schoeck und Delardin zur Deportation in eine Festung. Die Verurteilten hatten einer Spionage organisation in der Schweiz als Agenten angehört. x Die Vereinigung englischer Spielwarenhändler hat beschlossen, für die Dauer von 5 Jahren keine deut schen und österreichischen Spiel waren einzuftthren. ; An verschiedenen Plätzen der Veretnigten Staa ten, vor allem im Staate North Carolina, kam es zu blutigen S t r e ik u n r uh en. ; Außer den Vereinigten Staaten hat nun auch Bra silien einschränkende Maßnahmen für die Einwanderung angeordnet. Den brasilianischen Konsuln sind diesbezüg liche Anweisungen zugegangen. * Frankreich: Tie Frievcnödebatte im Parlament. ; Die Meldung der Pariser „Humanite", wonach die Kammer Len Friedensvortrag mit Dreiviertelmehrheit be reits ratifiziert habe, scheint verfrüht gewesen zu sein. An einer unveränderten Annahme des Vertrages ist je doch nicht zu zweifeln, obwohl der größte Teil der bis herigen Redner den Vertrag nicht gebilligt hat. Jeder hat von -einem Standpunkte aus etwas zu kritisieren geyavt. Dem A^g. Margatne ist die Oberste Leitung der Alli ierten im Augenblick des Waffenstillstandes nin;t energisch! genug vorgegangen. In diesem Augenblick der allgemeinen Demoralisation in Deutschland hätte die französische Re gierung alles haben können, vollständige Demooilisierungl und Entwaffnung Deutschlands. Anstatt dessen habe man! ans törichter Furcht vor dem Bolschewismus Deutschland sein Heer gelassen, mit dem es sich reorganisiert habe. Im Spiegeyaale uvn Versailles sei die deutsche Einheit be siegelt worden. Der Progresfist Benoist ist in der Kom- * Beim Abtragen eines Düngerhaufens in Qued linburg wurden 34 65» Mark in Wertpapieren gefun den, die aus dem Kasfendiebstahl von rund 480 000 Mark in deutschen und russischen Banknoten nnd Wertpapieren im ' dortigen Kriegsgefangenenlager herrühren. , > > SH-orL und Verkehr. X Amerikanischer Fing über den Stillen Ozean. Ter amerikanische Oberst Read bereitet einen Flug über den Stillen Ozean vor. Es wurde ein Preis von 50 000 Dollar ausgesetzt, der dem ersten Flieger, der den Stillen Ozean überquert, zufallen soN. Oberst Read ist der Kommandant des amerikanischen Flug bootes „N C 4", das im Mai als erstes Flugzeug den Atlantischen Ozean auf dem Wege über die Az^ reu überquerte. ° Mission dec Wortführer der Fochschen Annexionspolitik g«^ wesen. Er vertritt diese Wünsche auch vor dem Plenuinl, Ter Rhein sei die natürliche Grenze des Okzidents. Di« Festsetzung Preußens auf dem linken Rheinufer ließ stchQ 1815 entschuldigen, aber nicht 1919. Rheinpreußen ss» eine künstliche Schöpfung. Seine Einwohner seien wedG Deutsche, noch Franzosen, sondern rheinische Kelten. E« grober Fehler sei auch die Genehmigung der Absti-MMuW in Oberschlesien gewesen. > i i Italien: Eine Verständigung Uber Fiuntzc. > Z Nach einer Meldung de» „Preßbuveau Radio" G Italien geneigt, in der Fiumefrage einen RomPronllG Vorschlag anzunehmen. Danach soll Vie Stajdt Flume an Italien fallen, der Freihafen Fiume und Port Barof sollen aus 99 Jahre vom Völkerbund verwaltet werd«Ui Dieser Plan mutz noch von Wilson gebilligt werden. > i Bulgarien. Wahlsieg -er Sozialdemokraten. " k Der Londoner sozialistische „Daily Herald" meldet datz di« Wahlen in Bulgarien eiiren großen Sieg d«> Sozialisten ergeben haben, wie er noch in keinem andern Lände Europas verzeichnet werden könnt«. Die Kommuni sten errangen statt der bisherigen 10 Sitze 47 und di« a« mäßigten Sozialisten statt der bisherigen 59 Sitz« 1s« WÄrend bisher die Hälfte dss bulgarischen Parlament» in Händen der Mtlitärpartei war, verfügt diese jetzt nutz noch über einen einzigen Sitz. Rußland: Große Offensive der Bolscheiviste«. » Die Offensive der Bolschewisten auf Pskow (MU westrußland) hat sich mit großer Heftigfett uyd SchneMgkeil entwickelt. Nach starker Artillerievorbereitung"warfen, di« Bolschewisten vcer Regimenter über den Welikajaslutz lich Pskow. Di« Bolschewisten haben, wie klar ersichtlich kst, die erwarteten Verstärkungen von der Koltschakfront er halten. Man schätzt die Zahl der bolschewistischen Truppen, die am Angriff auf Pskow beteiligt sind, auf mehr als 20 000. Die Stadt wurde nach heftiger Gegegenwehv de» nordwestruffischen Truppen von den Bolschewisten erobert. Die in Richtung Ostrow (südlich Pskow) kämpfenden Esten wurden von überlegenen Bolschewistsnkräften au» JSborf, «urückgeworfen. Die Verbindung zwischen den Esten und ven bet Pskow stehenden Truppen des russischen NorLhorp» Ist unterbrochen. > Chile: Keine Auslieferung der deutschen GchMetiO! l ; Der chilenische Appellationshof hat sich nicht für H«. fugt erklärt, in der Frage der Versteigerung der gestran deten deutschen Schiffe ein Urteil zu fällen. ES werde« keinerlei Anstalten getroffen, um die große Zahl deutsche Dampfer, Vie mit deutscher Bemannung an Bord und unter deutscher Flagge in den chilenischen Gewässern lieg*») den Alliierten auszuliefern. Als Grund hierfür wird an gegeben, datz das Eigentumsrecht unveräußerlich ist und daß eine Musterung dieser Schiffe unmöglich ist, bevor Ame rika den Friedensvertrag ratifiziert hat. — Di« chilenisch« Regierung hat die internierten Mannschaften de« Deutschen Kriegsschiffes „Dresden" und des deutschen Teg- Ms „Seeadler" in Freiheit gesetzt. Aus Stadt «ud Laud. * Landarbeiterausstand iu Westprcußeu. Auf dem ehemaligen kaiserl. Gute Schwirsen bei Kulms«« brach ein Streik der gesamten Arbeiterschaft aus. Der Grund dazu ist in der Verhaftung eines polnischen Arbeiters M suchen, die durch Angehörige oeS JägerbataillonS Nr. 37 vorgenommen wurde, weil er den Sohn des Gutsverwalters gemißhandelt hatte. Die Streikenden drohten, jeden Arbeitswilligen totzuschlagen. Das Gut ist militärisch besetzt worden. " Groß« Explosion in Harburg. Aus bisher noch nicht ermittelter Ursache explodierte auf den Vereinig ten Törlschen Oelfabriken in Harburg Behälter, die 100 Zentner Benzol enthielten. Mehrere Gebäude wur den zertrümmert, auch gerieten die Oelvorräte und die Rohstoffe in Brand. Da sich das Unglück während der Arbeitszeit ereignete, sind eine Reihe von Todes fällen zu beklagen. Bis Donnerstag vormittag konnten fünf Leichen geborgen werden, weitere sollen sich noch unter den Trümmern befinden. " Eiscubahnuugliick in Bayern. Auf der Eisen bahnstrecke Heigenbrücken—Laufach bei Aschaffenburg lösten sich die letzten Teile eines Güterzuges und fuh ren mit großer Wucht auf die vorderen Wagen auf^ Hwei Bremser wurden getötet; der angerichtete Sach schaden wird als sehr groß bezeichnet. " Zusammenstöße im Elsaß. Die französische Presse meldet von fortgesetzten Zusammenstößen zwi schen französischen Soldaten und deutsch sprechenden Einwohnern im Elsaß. Sie werden von den Soldaten mißhandelt, so daß der Kommandant von Kolmar sich genötigt sah, die strengsten Strafen anzudrohen, wenn derartige Vorfälle sich wiederholen sollten. " Britische Offiziere als Handclöagcukcn. Di« englischen Blätter bringen eine Reutermeldung aus Köln, wonach zur Unterstützung von britischen Firmen, die auf den deutschen Märkten Fuß fassen wollen, britische Verbindungsoffiziere, die den Wirtschaftsstellon in der von den Alliierten besetzten Zone angegliedert sind, nach Krefeld, Koblenz, Mainz, Ludwigshafen und Aachen gesandt worden sind, um als britische Handels agenten zwecks Auskunft und Unterstützung in Hcm- delsfragen zur Verfügung zu stehen. Kleine Nachrichten. ! ' * Der Reichsministerpräsident Bauerhat an die Witwe des Abgeordneten Friedrich Naumann ein Beileidstele gramm gerichtet. * Von den Internierten der Mackensen-Armee sind abermals 1300 Mann in Wien angekommen. * Bet Plötzig im Regierungsbezirk Marienwerder stürzte ein in Stolp zu einem Ueberlaudstug aufgestiege nes Flugzeug ab. Beide Insassen, zwei Offiziere sind dabet tödlich verunglückt. ' -