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«- « von 128970 M, drnen Mehrausgaben gegenüberstehrn von >08970 M , sodah IchStzungswelse mit einem Ueberschub von 20000 M zu rechnen ist. «ei den Einnahmen spielen «ine besondere Roll« die Besitzwechsrlabgaben, die Einkommen steuer, da« Mailerschul-rld usw., bet den «»«gaben di« Teuerung,zulag«n, der Heizungrauswand usw. Ebenso »ird Kenntnis davon genommen, daß der Anteil der Stadt an der Eintrittslartenstruer bi« Ende Juli 961,76 M beträgt. Einverstanden ist man mit der Erhöhung der Viersteuer auf 1,50 M. für einen Hektoliter ab 1. Oktober d. I. und Pir all« Bi«r«. L» wird srstgestellt, daß auf «in Glar Bin knapp rin halber PIrnnig entfällt, wa« bei den heutigen vlerpreisen nicht in« Gewicht fällt. Dl« derz«itigrn Sätze aber decken kaum die Berwaltungskostrn. Dem IV. Nachtrage zur Gemeindrsteuerordnung, der die Wertzuwachssteuer für dir Stadt Dippoldt,walde wieder tn Kraft setz», wird mit einer Abänderung zugestimm«. Dir Steuer wird rückwirkend vom 2. August 1914 an erhoben. Eie ist vom Verkäufer zu zahlen aus den beim Verkauf be- bauter oder unbebauter Grundstücke erzielten Gewinne unter verücksichttgung der zulässigen Abzüge und richtet sich nach dem Verhältnis diese» Gewinne« zum Preise de« Grundstück». Steurrbeträge unter 20 M. werden nicht erhoben. Mit der vorltrgenden Planung der Baugenossenschaft Grotz Dresden über di« Errichtung vou Wohnhäusern an der Weitzkritzstratz« wird grundsätzlich Einverständnis erklärt. Hieraus nichtössentliche Sitzung. Nach Erledigung der Tagesordnung fragt rin Stadtverordneter an, wa« an dem Gerücht Mahre« sei, datz der Stadt eine Wagenladung Rei» angeboten worden sei, dies« aber den Ankaus abgelehnt habe, k« wird sestgestellt, datz dem Kommunaloerbande ein der- artiger Angebot gemacht wurd« aber zu einem Preise, datz der betresfende Beamte nicht ohne weiter« zusagen konnte. Ein« halbe Stunde später aber war der Rei« bereit« ver- kaust. Das Stadtverordnekn-Kollegium. -»«» JSckrl, «»rsteher. Letzte Nachrichten. «Mich! Arrsaille», 29. August. Der oberste Rat der Alliierten »erössentlicht solgende Note: Um so rasch wie möglich die durch den Krieg verursachten Leiden zu mindern, haben die alliierten und assoziierten Mächte beschlossen, den Zeitpunkt de» Jnkrasttretens de« Frieden,vertrag« mit Deutschland, soweit er den Rücktransport der deutschen Kriegsgefangenen betrisst, vorzudatieren. Die Vorbereitungen zum Rücktrans port werden sofort beginnen und zur Durchführung eine interalliiert« Kommission gebildrt wrrden, der ein deutscher »erketer angeglirdert werden soll, sobald der Vertrag in Kraft getreten ist. Di« alliierten und assoziierten Mächte weisen aber ausdrücklich darauf hin, datz diese wohlwollende Haltung, von der die drut'chen Soldaten so große Vorteile haben, nur dann von Dauer sein wird, wenn di« deutsch» Regierung und da» deutsche Volk all« ihnrn obliegenden Lerpllichtungrn erfüllen. Dippoldbrwalde vom 30. August. Von den 12 avfgetriebenen Ferkeln wurden 5 verkauft zum Preise von «0—130 M. das Stück. ! Heimsendung der Gefangenen. Rückkehr schon vor ver Ratifikation. Auf Grund einer soeben nach Berlin gelangter ! unbedingt zuverlässigen Information ist die „Boss Ztg." in ihrer Freitag-Abendausgabe in der Lage mit- s' zuteilen, daß der Rat der Alliierten beschlos. sen hat, die Heimsendung der deutschen Kriegsge- sangenen sogleich und ohne die Ratifizie rung des Friedens abzuwarten, in Angrif! i zu nehmen. Zu diesem Zweck wird sogleich eine Kom mission aus Vertretern der Alliierten sowohl, wie Deutschlands eingesetzt werden, um, entsprechend dem ' von deutscher Seite wiederholt geäußerten Wunsch di« notwendigen Vorarbeiten für den Abtransport un verzüglich in Angriff zu nehmen. Mit der innigen Freude über die bevorstehend« «Erlösung Hunderttausender Deutscher aus drückender »Unfreiheit verbindet sich die Genugtuung darüber, daß durch das Entgegenkommen der Alliierten über den starren Wortlaut des Friedensvertrages hinaus ein Argument des Vülkerhasses beseitigt ist und ein neuer Schritt zur Völkerversöhgnuug getan wurde. Ebert Aber die Neichseinheit.^ Ebert und Noske in Stuttgart. Reichspräsident Ebert und Reichswehrminister Aoste sind zur Uebernahme der württembergischen Lruppen in die Reichswehr in Stuttgart einge troffen. Im alten Schloß, fand eine Begrüßungs- sitzung des Staatsministeriums statt. In der Sitzung wurde insbesondere die Kohlennot besprochen. Ter Reichspräsident sandte an den Neichswirtschaftsminister «in Telegramm, in dem dringend ersucht wurde, der besonderen Notlage Württembergs auf diesem Gebiet« nach Möglichkeit abzuhelfen. Weiter wurde über die Frage der Kriegsgefangenen beraten, wobei der Reichspräsident Ebert mitteilte, es werde unablässig gearbeitet, nm die Gefangenen so rasch wie möglich zu rückzubringen. Die englische Negierung habe nach einer Mitteilung von zuständiger Seite die Absicht geäu ßert, die in ihrem Bereich befindlichen Gefangenen zurückzuschaffen, jedoch scheinen darüber noch Ver handlungen mit der französischen Regierung notwendig geworden zu sein. Ein Beschluß, sei bei der Be ratung des Fünferratcs noch nicht gefaßt worden. Kei der Mittagstafel im neuen Residenzschloß, an der Meven den Mitgliedern der Staatsregicrung, des Prä sidenten des Landtages, Vertreter sämtlicher Land tagSfraktionen und der Hochschule soiole der wirtschaft lichen Verbände und der Presse teilnahmen, kam es zum Austausch politisch bedeutsamer Reden. Der würt- temberaische Minister des Innern, Dr. Lindemann, hatte in seiner Begrüßungsansprache offen den Be sorgnissen der Bundesstaaten um das Eigenleben ihrer Stämme Ausdruck gegeben. Darauf erwiderte Reichs präsident Ebert ». a. mit folgenden Ausführungen: „Wir find an die Schaffung der Verfassung ge- ! gangen nach einem furchtbaren Krieg, nach einein Zu- , sammenbruch auf wirtschaftlichem und politischem Gebiet, wie ihn noch kein Volk erlebt hat. Dazu sind uns Frio- denSbedingunaen aufgezwungen worden von einknen- i ter wirtschaftlicher und politischer Tragweite. Das machte > «s notwendig, die ! vorhandenen Mvilfte Ve« Mich« möglich« znkamman- ! »«fasse» i» eine einheitlich«, geschloffene Organisation. Das »Wang un», auch manchem i» den Weg zu treten, wa» i vielleicht gerade dem Süden lieb und wert war. Die Wah- ! rung der Eigenart unserer deutschen Stämine und die Wahrung des politischen staatlichen Eigenlebens der Ein zelstaaten, die Vereinheitlichung des Reiches und die Wah- jx r mg der StainmeSeigenschaften lassen sich sehr gut ver- kt^-tugen. M Zur auswärtigen Politik sagte der Präsident An. a.: Wenn wir dem Ausland gegenüber die Stellung uns Mviedercrobern und erhalten wollen, die wir brauchen, um sMeben zu können, dann ist es notwendig, daß wir ohne l Unterschied der Stammeseigenschaften Schulter an Schul ter uns fest zusammensckliehcn und eine einheitliche Front gegenüber dem Ausland bilden. Dementsprechend mußte ! auch die j auswärtige Politik ganz in Vie Hanv ver Retchsleitunq k gelegt werden. Es blieb leider herzlich wenig an Soldaten , übrig. Was lag da näher, als unsere verschiedenen mili - tärischen Kräfte in eine Hand zu legen und diese einheitlich zu organisieren, um sie ungehemmt im ganzen ' Reiche verwenden zu können. Aus wirtschaftlichem Gebiet: Die Eisenbahnen - waren ja ein Stolz der Staaten. Die Zeiten sind vorüber, und doch bilde» sie die Grundlage» unseres WirtschaftS- ! lebens. Darum halte ich es für wichtig, die Eisen- l bahnen ebenfalls unter einheitliche Lei- ' tung zu bringen: doch dürfe» Sie versichert sei», daß ' auch hierbei die Interesse» der süddeutschen Staaten ge wahrt werden. Tic Steuerfrage bildet ein bitterböses j Kapitel. Ein Vielfaches von dem, was früher ausueichte, . um unsere Gliedstaaten und unsere Gemeinden zu finan zieren, muß heute unsere» Gegnern zuaeführt werden. Das können wir nicht, wenn wir keine Möglichkeit habe», die Finanzen des Reiches einheitlich auf die Leistungen ein zustellen. Das sind die wichtigsten Gebiete die nach der neuen Verfassung vereinheitlicht worden find. Im übrigen ist der Charakter des Föderativ st aates vollauf ge wahrt. Darnach ein Wort über die wirtschaftlichen Sor ge». Die Verfassung ist aufgebaut auf der Grundlage der Demokratie. Jeder hat das Recht der freien Meinungs äußerung und der freien politischen Betätigung, aber Freiheit ohne Zügl und Schranke» ist Anarchie. Jeder hat neben seine» Rechten im Staate auch Pflich ten, und nachdem nun von der nach dem freiesten Wahl recht der Welt gewählten Nationalversammlung die Ver fassung des Reiches sestgestellt worden ist, verlangen wir von jedem, mag er stehen wo er will, daß er diese Ver fassung respektiert. TaS gilt auch für die Pflich ten des einzelnen gegenüber unserem gemeinsamen Wirt schaftsleben. Wir können nicht zulassen, daß in wahn sinniger Verblendung die Grundlagen unseres Wirtschafts lebens systematisch zerstört werden durch sinn lose Streiks. Was vom Reich geschehen kann, um di« K o h I env e r s o r g u ng sicher zu stellen und berechtigte Ansprüche zu befriedigen, daS wird geschehen mit allen möglichen Mitteln, die wir besitzen." Freitag vormittag sind Reichspräsident Ebert und Neichswehrminister Noske zpm Besuche der badischen Negierung nach Karlsruhe wcitergereist. Auf dem Bahnhof war der Präsident des badischen Staatsmini steriums Geiß zum Empfang erschienen. Der Reichs präsident begab sich nach dem Staatsministerium, wo offizieller Empfang stattfand, bei dem auch Begrüßungs reden ausgetauscht wurden. Am Sonnabend wird Präsident Ebert zum Besuche der hessischen Regierung nach D a r m st a d t fahren und am Sonntag seiner Vaterstadt Heidelberg einen Be such abstatten. Von Heidelberg führt sodann die Reise nach Dresden zum Besuche der sächsischen Regie rung. Louis Botha Einer Pressemeldung aus Pretoria zufolge ist der südafrikanische Premierminister Louis Botha gestorben. Der ehemalige Burengeneral im Frei heitskampfe der Burenrepubliken gegen den englischen Imperialismus ist als späterer Englands freund und Premierminister der Südafrikanischen Union in den letzten zwanzig Jahren eine der bekanntesten poli tischen Persönlichkeiten der Welt geworden. 1862 als Sohn eines Buren französischer Abstam mung geboren, zeichnete sich der junge Botha schon im Krieg der Buren gegen die Zulukaffern in den Jahren 1881—84 militärisch ans. Im übrigen ent wickelte er, selbständig geworden, seine Güter, die bald als Musterbetriebe galten. Im Jahre 1897 wurde er in den Voltsrat von Transvaal gewählt und galt bald als einer der tüchtigsten jungen Politiker und Anhänger des alten Präsidenten Krüger. Als der letzte Krieg der Buren gegen England ausbrach, war Botha zunächst Feldkornett, wurde aber, als wieder seine militärische Begabung hervortrat, bald General und hatte als solcher unter dem Oberbefehl Jouberts Teil an den Siegen bei Colenso und am Spionskop Als Joubert bald danach starb, wurde er Oberbefehlshaber. Er schlug als solcher die Schlach ten bei Belfast und Talmannta gegen große Neber- machr und leitete dann in geschickter Weise den Rück zug der Buren durch das Buschfeld. Gegen de Wet und de la Rey setzte er dann im Jahre 1902 den Frieden von Bereeniging durch, in der Abjicht, wenig stens die wirtschaftliche Zukunft Südafrikas zu retten, da schon die Politische Selbständigkeit der Buren nicht mehr zn retten war. 1908 begann seine offene Politik der Verständi- gnrg mit England, die ihn zum Premierminister der Südafrikanischen Union machte und ihm 1912 den T «l eines Ehre: gencrals der britischen Armee ein- brrchte. Tie Haltung Bothas zn der großen Tra gt! ie des Weltkrieges ergab sich folgerichtig aus seinem Bestreben, ganz Südafrika zu einen und dort unte. englischer Oberhoheit eine neu« Nation entstehen zu kaffen. Demgemäß setzte er schon 1912, als das Verhältnis zwischen Deutschland und England sich im mer mehr zuspitzte, ein Wehrpflichtgesetz durch unter dem ausdrücklichen Hinweis, daß dieses nicht gegen die schwarze Gefahr, sonder« gegen eine europäische Groß,nacht zu wirken bestimmt sei. Der politische Gegner Botha«, General Hertzog, dagegen mit seiner Partei der unabhängigen Buren verlangte ausdrück lich Neutralität in einem englisch-deutschen Kriege. Als die Frage im August 1914 brennend wurde, setzte Botha mit der Mehrheit des Parlaments die Teilnahme am Krieg durch, trotz des Widerspruchs Hertzogs und obwohl auch General Beyers seine Stelle als Ober kommandant niederlegte. Nun brach jedoch zunächst der Aufstand deS Obersten Maritz aus, dem auch der alte de Wet und General BeherS sich anschlossen. De* Aufstand brach mit der Gefangen nähme de WeW und de« Dod« Beyer» zusammen. Rn« konnte Botha! mit zehnfacher Uebermacht i« Jannar 1S1S an die Ve-! wältiguno Deutfch-KüdwestafrikaS gehen. Am S. Juli 1915 nötigte er, nachdem sr nacheinander^ das Land von Süden her besetzt hatte, den von allen Vorräten rmb Schießbedars entblößten Oberstleutnant Francke mit feiner tapferen Truppe bei Otavi zur Uebergabe an di« — Südafrikanische Union. Botha setzte auch die Teilnahme Südafrikas an der Bekämpfung unseres tapferen ostafrikanifchen Helden. Scho« durch di« Geschicke der Union blieb er stets im engsten Einvernehmen mit der britischen Regierung, mit der er wiederholt zwecks engster Füh lungnahme in London konferierte. Mit ihn, ist ein Mann dahingegangen, der sich dem System Englands aufs letzte anzupassen verstand und dessen Tod den englischen Imperialismus einer starken Stütze beraubt. Die Kohlenlieserung - an Frankreich. ' Ein verrlüuftigcs Abkommen. Neulich wurde berichtet, daß Frankreich statt der 40 Millionen Tonnen Kohlen, die es nach dem Frie- densvertrag von uns jährlich fordern kann, sich mit 20 Millionen begnügen wolle. Jetzt wir Näheres gemeldet. Danach hat Frank reich nicht unbedingt auf die Hälfte des Tributs verzichtet, aber die Bedingungen sind so gefaßt, datz sie sich der Leistungsfähigkeit Deutschlands an- schmiegen. Es wird als Norm angenommen, datz Deutsch land im Jahre 108 Millionen Tonnen Steinkohlen fördert. Davon soll es 20 Millionen au Frankreich abliefern Abgerechnet wird halbjährlich. Wenn die deutsche Förderung in den ersten sechs Monaten we niger beträgt, als 54 Millionen, so soilen in Ver sailles neue Verhandlungen über eine weitere Herab setzung der Lieferungen geführt werden. Steigt die Förderung über 54 Millionen, so ist ein entspre chender Prozentsatz mehr zu liefern. Dietes Abkommen bringt schätzbaren Vorteil. Zu nächst für uns die Gewißheit, daß wir bei Steige rung der Produktion nicht umsonst arbeiten. Wenn unsere Bergleute fleißig arbeiten, so fällt der Mehr ertrag höchstens bis auf 18Vs Prozent den Franzo sen zu. Mehr als vier Fünftel des Mchrertrages bleiben für unseren eigenen Bedarf frei. Tas ist ein Ansporn zur weiteren Anspannung der Kräfte im Zechenbetrieb. Die Bergwerksgesellschaften und die Negierung müssen nach Vermehrung der Belegschaften streben, und der Arbeitsfleiß der Bergleute muß durch Belehrung, durch gute Arbeitsbedingungen und durch Fürsorge für gute Ernährung möglichst gehoben wer den. Wenn sich trotzdem das Jahresquantum vou 108 Millionen nicht erreichen lassen sollte, so haben wir die Hoffnung, datz Frankreich sich auch noch einen weiteren Abzug gefallen lasse, aber wir haben in die ser Hinsicht keine Sicherheit, da es von neuen Verhandlungen abhängig gemacht ist. Darin liegt ein weiterer Ansporn, mit allen Kräften nach der Errei chung der Normalsatzes von 108 Millionen zu streben. Das Abkommen hat aber auch über die Kohlen frage hinaus eine allgemeine Bedeutung, da di« französische Regierung hier zum ersten Male das richtige Verständnis für die Notlage und ein greifbares Entgegenkommen bekundet. Bei den bishe rigen Verhandlungen sah es vielfach so aus, als ob man auf der Gegenseite um die Lebens- und die Leistungsfähigkeit Deutschlands sich überhaupt nicht be kümmere oder gar dem wirtschaftlichen Zusammenbruch mit Schadenfreude entgegensehe. Jetzt hat di« gemein same Kohlennot die Erkenntnis durchgefetzt, datz Frank reich und Deutschland doch gemeinsame Interessen ha ben md datz die Politik der „Vernichtung" zweischnei dig ist. Wenn Deutschland unfähig wird zur Erfül lung des Friedensvertrages, so können all' die schar fe Paragraphen von Versailles dem Sieger nicht nützen; daun gibt es weder Gek> noch Kohlen. Wird de. Bogen allzu straff gespannt, so bricht er. Soll Deutschland leistungsfähig bleiben, so mutz man «s beha. deln nach der Parole: Leben und leben lassen! D«° Kohlenabkommen ist ein erster Schritt auf dieser Bahn, indem es den zunächst ausbedungenen Tribut aus ein erträgliches Matz herabsetzt und an Stelle des Uebermutes die nüchterne Ueberlegung tre ten läßt. Wenn auf diesem Wege weitergeschritten wird, so kann die zerstörende Haßpolitik allmählich durch eine vernünftige Politik der Zweckmäßigkeit abgelöst werden, was für beide Teile am besten sein würde. Ob es dahin kommen wird, hängt nicht bloß! von uns ab, sondern hauptsächlich von der Einsicht imd dem guten Willen auf der übermächtigen Gegen- scire. Aber für uns ist es nationale Pflicht, diese Entwickelung zu einem wirklichen Frieden hin nach Kräften zu fördern, da wir beim Wiederaufbau un serer schwer erschütterten Volkswirtschaft auf den Ver kehr mit den anderen' Staaten, namentlich mit dem benachbarten Frankreich, angewiesen sind. Es ist doch wenigstens die Hoffnung verstärkt, datz wir bei fleißiger Arbeit und Bestand der Ordnung wieder auf einen grünen Zweig kommen können. P. di.