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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswalöe, Schmie-eberg U.A. Konto: Leipzig 12548. aintlüvk« 8«-t«i>nüm««rI»«n8«n »isk« 10M-— Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Girokoiüo Nr. 3. — Postscheck- Deranlworklicher Redakteur: Paul Iehne. — Druck und Verlag: Earl Jehne in Dlovol-iswalöe Oertttches und SSchstschrs. — Am Freitag nachmittag wurde an der Deutschen Mülkrschule da» Sommer-Semester 1919 geschlossen. Aus Liesem Anlaß sand eine kleine Schlußfeier statt, verbunden mit Entlassung der abgehenden Schüler, zu der aber Ein ladungen nach außerhalb nicht ergangen waren. Nur Lehrer und Schüler nahmen daran teil. Der derzeitige Leiter der Anstalt, Herr Oberlehrer Ingenieur Riekert, sprach nach einem kurzen Rückblick auf da» vergangene, seit Bestehen der An- statt am stärksten besuchte Semester über die am 14. August in Kraft getretene Rrichsverfassung. Da» Diplom sür be sonderen Fleiß, gute» Betragen und gute Leistungen wurde Herrn Josef Lipow, aus Neugütel (Preußen) zuerkannt, Be lobungen, auf den Zensuren vermerkt, erhielten die Herren Wilhelm Belmert au» Frankfurt a. M.-Esch«»heim, Karl Bion au» Löpentck, Arthur Vorberger aus Leutersdorf, Josef Braig an» Langenalb (Baden), Robert Dinse au» Trassenheide, Oskar Eckardt aus Saarbrücken, Georg Gauditz ans Mainbern heim, Gustav Grußdorf aus Trossin, Robert Günther aus Döberle, Kurt Hadlich au» Dresden, Arthur Heinemann aus Möbisburg, Rudolf Henk« aus Rabenau, Han» Höhn aus Neudrossenfeld, Hans Hutzler au« Oberscheinfeld, Julius Kirk au» Osnabrück, Heinrich Kletnlvehn au» Erfurt, Otto Köhler aus Strebrndorf, Heinrich Kühner au» Neckargemünd, Georg Musisch aus Worin, Ignaz Peschl aus Grafenau, Karl Rolle aus Waldkirchen, Walter Sandvoß aus Oestrum, Hermann Schütze au« Witzen, Otto Sonnemann aus Brun» Hausen, Martin Stein aus Sebnitz, Fritz Stein aus Stenn, Erich Unger au» Rastenburg, Christoph Wehri au» Marschen, seid, Karl Blohm au» Ahrensböck, August von Breitenduch au» Hochheim a. Main, Albert Herrmann au» Unruhstadt, Albert Horsting au» Fürth, Erwin Künkele aus Urach, Walter Künkele au« Urach. Erich Neumann aus Prenzlau, Fritz Scherz au» Port-EitzabAh (Süs-Afrika). Außerdem wurde den Herren Lipowy und Grußdorf al« den besten der abgehenden Glückzuer von Seiten de» N. H Verbandes de« Bereln» „Glück zu" je eine Prümle zuerkannt. Auch das kommende Semester verspricht einen außerordentlich guten Besuch. Es liegen bereit» annähernd 80 Neu Anmeldungen vor und von den jetzigen Schülern kehrt ein sehr großer Teil hierher zurück. — Ein Gewitter am Freitag nachmittag kn der 4. Stunde bracht« Steden starken elektrischen Entladungen mehrfache Regengüsse, die in den Fluren aber besonderen Schaden nicht angertchtet Ha rn. Der Blitz schlug mehrfach in die Telephon- leitungen. Die Nachricht, daß in Reichstädt ein Schadenfeuer entstanden sei, erwies sich als falsch. Am Abend trat noch mal» ein Gewitter auf, richtete aber ebenfalls keinen Schadenan. — Delangs Lichtspiele werden am Somrtag in einer Nachmitags- und Abend-Vorstellung geöffnet sein. Zwei dreialtig« Lustspiele und eine Humoreske werden am Nach mittag vorgeführt werden, am Abend außerdem noch ein Drama „Die Llaudi vom Getserhaf". Die beliebt« Film- fchauspielrrin Henny Porten wird hierin die Hauptrolle spielen. — Der Verband der Deutschen Buchdrucker (Gehilfen) und der Krieg. Am 30. Juni 1914 wurden 70452 Mit- gliedrr gezählt, am 31. März 1919 »2041. »2 025 wurden während der Dauer des Kriege« zum Heere eingezogen, 7884 fielen dem Krieg zum Ov»-r. An Unterstützungen aller Art kamen vom 2. August 1914 u« 31. März 191» zur Auszahlnng 15 593137 M. — In der Gesamtmintsterialsltzung vom 27. August d. I. sind die zurzeit in Dresden anwesenden Staatsminister auf di« neue Reichrvrrfassung vereidigt worden. — Zu der in der Presse ausgetauchten Meldung, daß «ine frühere Einberufung der Volkskammer al» zum 14. Ok- loder d. I beabsichtigt sei, wird uns von zustänktger Stelle mitgeteilt, daß diese Absicht zurzeit nicht besteht. Az ,. , Versteigerung von Fahrzeugen, Fahr, und Restausrüstungsstücken aus HeeresbestSnden in Dresden. Im Art! Depot Dresden, Königsbrücker Straße (Eingang gegenüber der Fabricrstraßr), finden vom Dienstag, den 9. September 1919 ab wieder allwöchentlich 2 Versteigerungen statt und zwar jeden Dienstag und Freitag von 9 bis 1 Uhr. L» gelangen folgende Gegenstände gegen sofortige Bezahlung an den Meistbietenden zur Veräußerung: grbr. Fahrzeuge mil. Art, gebr. Feldküchen, gebr. Geschirre, Geschirrteile, Stattlochen, und Reitzeugteile, gebr. Radreifen, gebr. Handwerkszeug und gebr. Wirlschaftsgsgenstände versch Art. Kriegsanleihe wird vom Selbstzrichner zum Nennwert an Zahlungrstatt angenommen (vergl. Bekanntmachung vom 2*. Juni ISIS, beir. Neuregelung de« Verfahrens bei An nahme von Kriegsanleitzs beim Kauf von Herresgut—Stichs. Staatszeitung von» 2 l. Juni 1919). Dresden. den 29. Auault 1919. Rsichsoerwert^naramt. Lnndesstelle Sachs««- Brrggießhübrl. Wegen verbotswidrigen Schlachtens eines Rindes ist dem Pferdeschlächt« G. von hier die Er- laubnks zum Weiterbetriebe seines Gewerbe» entzogen worden. Gottleuba. Vor einigen Tagen wurde einem Wirtschafte besitz» von einem Schulknaben ein Pferd von der Weide gestohlen. Der Vorfall wurde rechtzeitig bemerkt, und der jung« Dieb konnte nach angestrengter Verfolgung wieder ein- geholt werden. — Am Sonnabend wurde einem Hartmanns- bacher Mädchen am Hellen Tage das gewaschen« wetßr Kleid von der Leine gestohlen. Am Sonntag erkannte die Be stohlene auf der hiesigen Schützrnwiese ihr Kleid wieder, das non einer fremden Person stolz getragen wurde. Die Diebin wurde festgenommen, mußte auf der Polizeistation das geraubte Kleid auszlehen und konnte dann in Unter- kleidern ihres Wrgs ziehen. Tharandt. Der Etadtgemeinderat beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit einem Gesuch des Tharandter G,- werde- und Bürgeroereln», in dem der Weiterbau der elek trischen Straßenbahn von Coßmannsdorf angeregt wird. Man beschloß, dem Plane näher zu treten, eine Petition an die Volkskammer abzusenden und auch eventuell finanzielle Opfer zu bringen. Ein Ausschuß, der sich mit der Sache näher befassen soll, bestehend aus Bürgermeister Lindner und Etadtrat Müller, wurde bestimmt. Mittweida, 29. August. Heute früh sind Reichswehr- truppen in di« Stadt eingezogen und haben sie besetzt. Der Einmarsch der Truppen steht im Zusammenhänge mit den Vorgängen am 9. August, wo eine Abteilung Reichswehr- truppen von demonstrierenden Arbeitslosen entwasfnrt und beschimpft wurde. Der Truppenbefehlshaber fordert zur Ergreifung der Schuldigen und Herausgabe von noch vor handenen Waffen auf-und stellt dafür eine Frist, die am Sonntag den 31. d. M. mittag« 12 Uhr abläufi. Oberst leutnant Kretzschmar betonte, daß es sich in erster Linie darum handel«, di« durch jenr Entwaffnung stark erschütterte Autorität wieder herzustellen. Bi«her sind einige Festnahmen erfolgt. Kenntnis genommen wird von einer Niederschrift über die Finanzlage der Stadt Hiernach wurden gegenüber dem HauihattplanansLtzen Mehreinnahmen erzielt resp. find solch« Sltztmg -es Stadtverordneten-Kollegiums z« Dippoldiswalde am 29. August 1919. Dav Kollegium ist vollzählig. Ferner ist der Ratsvor stand erschienen. Der Rat hat bei der Obrrpostdirektion Dresden Beschwerde wegen der unregelmäßigen, ost längere Zeit beanspruchenden Verbindungen im Fernsprrchvetkrhr geführt. In der Antwort werden die Mängel zugegeben und auf die den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügenden technischen Einrichtungen und Leitungen zmückgesührt. Besserung könne erst Eintreten bet besserer Lieferung der Apparatefirmen und Erlangung von Material für neue Leitungen. Man nimmt hiervon Kenntnis. Weiter wird Kenntnis genommen von der Mitteilung de» Rote«, daß bei den wenigen Meldungen für di« Ein wohnerwehr von Gründung einer solchen abgesrhm werden mußte. Der Rat lehnt jede Verantwortung ab, dir aus dem Fehlen der Wehr etwa entstehen sollte. Die Müllerschule erhielt eine Slaatrbeihilse von 5080 M. sowie eine einmalige Beihilfe von 1500 M. unter der Be dingung, daß den Müllerschullrhrern Teuerungszulagen wie den Staalsoienrrn gewährt werden; die Handelsschule erhielt 3500 M. und die Gewerbeschule 3000 M. Mit letzteren beiden Zuwendungen verknüpft das Wirtschaftsminlsterium wiederum den Wunsch aus Erhöhung de« Zuschusses der Stadtgemeinde. Kollegium nimmt von alledem Kenntnis, stellt die Beschlußfassung wegen der Zuschüsse für die tzaus- haltplanberatungen zurück und spricht den Wunsch au», daß auch der Beztrk endlich zu der Handel» und dar Gewerbe schule einen Zuschuß gewähren möchte, da der größere Teil Rinaln-UMM' Sechsgelpaltene Korpuszelle AlMMttßKkttr. 2VPlg., auberhalbder Slmts-- hauptmannschast 25 Psg.. im amtlichen Teil (nur von Behörden) 70 bezw. 75 Psg. - Eingesandt und Reklamen 70 Psg. Znckernmtaufchkarten. In Abänderung der Bekanntmachung vom 1. Juni 1917 wird bestimmt, daß etner dauernden Verlegung des Wohnsitze» hinsichtlich der Bersorgungspslicht de» Kommunaioer- bandes eine Entfernung aus dem Kommunalverband sür einen Zeitraum von über orer Monaten glelchzuachten ist, sodaß nur zuckerbZzussbrrechtigte Personen, die sich für langer al« 1 Monat, jedoch für kürzere Zeit al» 3 Monate, au» dem Kommunalverbande entfernen, Zuckerumtauschkarten nach Maßgabe der Bekanntmachung vom 1. Juni 1917 erhallen können. Im übrigen werden die bestehenden Bestimmungen nicht berührt. Diese Bekanntmachung tritt am 1. September 1919 in Kraft. Dippoldiswalde, am 28. August 1919. Der Kommunalverbaud. . sür die Amkshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde der Schaler au» den verschiedenen Bezirk,orten komm«, als» ein recht beachtliche» Interesse des ganzen Bezirk» vor- liege. Für die Krier>egefangenen-tzeimkehr verwilllgt man unter Beitritt zum Ratsbeschlusse ein Berrchnungrgeld von 3000 Mark Der nach den gesetzlichen Vorschriften auch hier ge gründete Ausschuß „Krifahrim" hat die Bedürftigkeit, die Voraussetzung für jede Unterstützung ist, zu prüfen; er ist die einzige Stelle, die über die hierfür au»geworfenen Reich-- mittel verfügt, und will versuchen, auch die zu erhoffende Prioathiife zu regeln. Vorsteher Jäckel weist in seiner Eigen schaft als Gewerbrkammermitglied darauf hin, daß auch letztere für Gesuche zuständig sei. Zugestimmt wird einer Erhöhung der Kehrlühne der Le- zirksschornsteinfekermeisters um 100»/o einschließlich der früher bewilligten 20«/o. Einverständnis erklärt man auch mit der Erhöhung de» Gaspreiser von 27 auf 37 Pf. für den Kubikmeter unter der Bedingung, daß dar Gas in der vertragsmäßigen Beschaffen heit und mit dem erforderlichen Druck geliefert wird. Die Behauptung der Garwelk«», da» sei der Fall, wird al» un zutreffend und durch die Tatsache widerlegt bezeichnet, daß in den meisten Haushaltungen da» Ga» jetzt gar nicht zu benutzen ist. Die Klage hierüber ist allgemein und findet schärfste Wort«. Nötigenfalls «olle man Sperrstunden in Kauf nehmen. Mit dem neuen Preise mußte gleichzeitig die sogenannte Kohlenklausel angenommen werden, wonach der Gaspre!» um 0.2 Pf. steigt und fällt mit dem Steigen und Fallen de» Kohlenpreis» um l M. pro Tonne, für die al« Grundpreis »2 M. angenommen sind. (Ursprünglich waren 43 Pf. verlangt worden. Die hohe Dividende von 16<Vo führt da« Gaswerk auf frühere Rücklagen zurück. Zusammen setzung und Druck der Gase» sollen durch einen Sachverstän digen geprüft w«d»n. sobald ein solcher zu erlangen ist, was bis jetzt nicht der Fall war.) Genehmigung finden die vom Einquartierungsaurfchuß vorgeschlagenenEinquartierungssätze für da»Grenzer-Regiment. Der Stadt erwächst damit eine Mehrausgabe für Mat und Juni von 25»,69 M. Die Amlrhauptmannschaft hat dem Ersuchen um Erhöhung der Lintriltekartensteuer nur teilweise zugestimmt. Mit Rück sicht auf die hiesigen Saalinhabrr beschließt man unter Bei tritt zum Ratsbrschlusse, auch für Dippoldiswalde die Sätze der Amtshauptmannschaft gelten zu lassen. Einverstanden ist man damit, daß dem vaugewerken Hegewald srn. die Verwaltung de» Mietwohnhausr» an der Rabenauer Straße und da« Kalsieren der Miete übertragen wird gegen eine jährlich« Entschädigung »on 80 M. Die Erhöhung der Pachtverträge für städtische Laaß- gmndstück« findet nach dem Vorschläge des Flurauschusse» nunmehr Genehmigung. Hiernach kosten Gürten bi» zu 3,8 Ar 10 M., größere 15 M. pro Ar Fläche. Mttbestimmend für die Erhöhung sind die jetzigen Obstpreise. Zugestimmt wird dem Verkaufe de» städtischen Flurstücks Nr. 227 an den Handelsmann Grahl um 3 M. für den Quadratmeter (unter der Bedingung, daß da» Recht auf Be nutzung eine» Zuganges durch die Nachbarn grundbücherltch verlautbart wird); dem Verkaufe eine» vor dem Hause Groß« Mühlstraße 273 gelegenen städtischen Gartengrundstücks um 50 M. an Tischler Lohse und dem verkaufe eine» etwa 100 Quadratmeter großen Landstreifrn» am Walksteig an Mühlen- besitz« Mende zum Preise von 1 M. für den Quadratmeter. In allen Fällen erscheint ausgeschlossen, daß die Stadt- Dierteljährlich 3 Mark ohne Zu- - tragen. — Einzelne Nummern