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Taues,eituna un» Anzeiger Dr Mppol»iswal»e, Schmiedeberg u.ll. Atzlleye Zeitung -es Bezirks - Sonnabend den 30. August 1919 Nr. 199 dort V0N 2I6 INg ebten Letzte Nachrichten ,0 »VA Die Deutsche Wehrmacht an -er neutralen 5v«AiIometer-Z»ne. Berlin, 28. August In der Frag« der Besetzung der neutralen SO-Kilometer-Zone östlich de« Rheins durch De Usch land ist soeben durch Foch der deutschen Wasfensiillstands- kommtssion in Köln als Entscheidung des Obersten Rate» in Paris mitgeteilt worden, daß Deutschland berechtigt sein soll, vorläufig 3 Monats nach Jnkrastireten des Friedensvertragis in diesem Gebiet« ein« Trupprnmacht von 20 Bataillonen, 20 Eskadronen und 2 Batterien zu unterhallen, da die <m Friedensoertrage für dies«» Gebiet vorgejehkN'! deutsche Eendarmrrietruppe nach dem Stande von 1913 zur Auf rechterhaltung von Ruhe und Ordnung nicht ausreiche,r würde. 1641 fi. Pfähle, 50 fi. Derb- und I V235 fs. Reisslängen. Durchforstungen: Abt. 1, 2 und 17. Dürrhölzer: Abt. 2/114 Forstrevierverwaltung Altenberg zu Hirschsprung und Forstrentamt Frauenstein. '""b^erwehr ab. Frauzösifcher Uebermui^ Berlin, 28. August. Der „Malin" meidet: Mit Unter stützung des Landwirtschastsmlnisterium« hat der franzockche St.-Hubertus-Klub bei der Entlchädt^ungs> Kommisilon di« Forderung gestellt, von Deuifchland und Oesterreich d.e Lie ferung von etwa 2300 Hirschen, 5000 Reisen, wovon 2000 einjährig, 800 GOO H t?n, 3 Millionen Rrbhühner za ver langen. Oesterreich soll überdies «ine Million F's'nrn, darunter 20S000 männliche, lieseru Die Tie e sollsi, j-- weils anfangs September und März innerhalb zwei bis drei Jahren geliefert werden. Bautzen. Die Etsengieherei und Maschinenfabrik A.-G. Bautzen kündigt di« völlige Stillegung des Werkes an, wenn es nicht gelingt, durch erhöht« Arbeitsleistungen einen Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben zu schaffen. Löbau. Wie berichtet, hatte die Stadt beschlossen, zur Steuerung d r Wohnungsnot Dachwohnungen in die Kasernen einzubnnn, um die Unteres!izisre in dielen unter- zubringen und dadurch die Familienhäuser für die Zivil- bevölkerung frei zu bekommen. Das Kriegrmtnisterlum ist diesem Plane jedoch nicht betgetreten. Kriegsminister Kirchhof hat einer Kommission der Stadtverwaltung, welche in diel» Sache beim Kriegrministerium vorgespochen hat, erklärt, daß die Unterbringung von Anterosfizieren in Dachwohnungen nicht statthaft sei, daß aber der stadt anheimgegeben «erde, die Zivilbevölkerung dort unierzu- bringen. — 400 000 Mark an einem Rittergut verdient bat in Horka der Generaldirektor S. Bernhardt, der sein Ritter gut Niederhorka an Frau Maris Schwtetz au» Misdroy verkaustr. Er hatte das Gut vor zwei Jahren für 560000 Mark gekauft und jetzt für 06» 000 Mar! wriiervnäußrrt. Das Rittergut umfaßt 26S Hektar Fläche, wovon 186 Hektar »ald ist. PtNttfgptMtPikS* Sechsgefpallene Korpuszeike 20 Psg.. auberhalb der Amts-. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehns. - Druck und Verlag: Earl Jehns IN Divvol-iswal-e. Was »ir uns bieten lassen müssen! Weil er das Lied „Deutschland, Deutschland über alles" von feinen Schülern hatte singen lassen, wurde der Lehrer Etelzenmüller an der staatlichen Unlerrichtsanstalt in Speyer von dem Oberpolizeigericht in der Berufungsinstanz za zwei Monaten Gefängnis und 1000 Franken Geldstrafe ver urteilt Wer vermöchte so etwa« zu lesen, ohne daß ihn Schmerz und Zorn erfaßte? Fortgesetzte Zusammenstösse im Elsaß. Versailles. Nach der „Liberte" kommt er im Elsaß fort gesetzt zu Zusammenstößen »wischen französischen Soldaten und Einwohnern, die deutsch sprechen. Sie werden von den Soldaten mißhandelt, so daß der Kommandant von Kolmar sich genötigt sah, die ftrengsten Strafen anzudrohrn, wenn derartige Vorfälle sich wiederholen sollten. * Eine Aewcrbcschan ln München. Für da» Jahv 1922 wird eine deutsche Gewerbeschau in München ge plant, zu der Deutsche aller Länder Zutritt haben sollen. ES besteht die Absicht, ohne Rücksicht auf ein« bestimmte Richtung nur gediegene und künstlerisch ver edelte Erzeugnisse des Handwerks und der Industrie surr Ausstellung zu bringen. Staatliche und städtisch« Behörden sowie auswärtige Organisationen haben ihr« wohlwollende Förderung in Aussicht gestellt. Örtliches «nL Sächsische». DtmwMawalb». Lin Lustspiel boten uns am D»iiners- tag die Mitglieder de« Lsndestheater» in ihrem Gastspiel- Abend. Ele hatten dazu „Wenn Frauen liebsn' ausgewählt. Leo Frank Wendt hat in diesem vteraktkgen Werke etwas recht hübsches und unterhaltende« gechaffe-'! Ein " wird kn Berlin in ein Errftiies H^ns oersch'epv. seinem Vorgesetzten angeirofsrn w o lügt, daß die mit ihn, gekommene, inzwischen Lntslohrne Lame seins Krau sei Aus Vierteljährlich 3 Mark ohne Zu- Z BkMMklS. ^agen. - Einzelne Nummern t 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. f Gemelndeoerbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck- r Konto: Leipzig 12548. r Nv»! kauf im haupkmannschast 25 Psg., im amtlichen Teil (nur von Behörden) 70 bezw. 75 Psg. — Eingesandt und Reklamen 70 Psg. Lohnerhöhungen gekommen, denn dis Entwertung des deut schen Geldes vereitelt alle tatsächliche materielle Aufbesserung. Deshalb hat auch bi« Aufhebung der Blockade den seinerzeit erwarteten Nutzen nicht gebracht. Das ist in einer Berliner Aibrikro«rsammlung selbst anerkannt worden. Zur Besse rung gehören aber nicht nur Maßnahmen gegen Wucher und Schleichhandel, sondern gegen di« Vrbkitnu-lutt. die da« Miß- traren in Deutschlands Kredttwüld'gkeit wecken Es ilt ein wahres Glück, Saß sich w-ntgslens di« meisten Landarbeiter dl« Besonnenheit gewahrt haben, denn sonst wäre die Ernte verloren gewesen, und dann waren wir fertig. ' — Die Volksküche in Rähnitz. Hellerau wird wegen des Rückganges der Teilnehmerzahl und mit Rücksicht auf den Kohlrninangel mit dem 1. November geschlossen. Geising, 29. August. Heute vor 50 Jahren wurden vom hiesigen Gesangverein, der sich gleichzeitig als Turn verein konstituierte, der Turnplatz (beim Neugeisinger Schieß, hau«) und die Turngeräte geweiht. Pofsendprf. Infolge der günstigen Witterung nimmt die Getreideernte bei uns einen ziemlich schnellen Verlaus. Korn und Weizen swd bereits eingeerntet und der Hafer kann in den nächsten Tagen «ingebracht werden, wenn das Erntewetter weiter aushält. Wie man allgemein hört, sind unsere Landwirte mit den Erntrerträgnissen recht zufrieden. Wilmsdorf. Der am vergangenen Sonnabend abend von Herrn Lehrer Höhne im Saale des Gasthofe« veran staltete Familienabend erfreute sich eines guten Besuches und nahm einen recht schönen Verlauf. Dresden. Reichspräsident Ebert und Reichewehrminister Noske treffen am Montag den 1. September in Dresden ein, um der sächsischen Regierung ihren Antrittsbesuch zu machen. Dresden. Verschiedene Spielklubräuber vom Weißen Hirsch, di« am letzten Sonnabend auf den dortigen Klub einen Aeberfall unternahmen, sind verhaftet worden. Einer von ihnen begegnete Dienstag abend einem Polizeibeamten, der ihn erkannte und, al« er auf Anruk nicht liehen blieb, auf ihn schoß. Der Räuber wurde am Oberschenkel verletzt, brach zusammen und wurde in« Milttärlazarett geschafft. Lie Meldung, er habe einen neuen Ueberfall auf einen Spiel klub in der Viktoriastraße in die Wege geleitet, ist unzutreffend. Die Epielklubs in Dresden haben sich fetzt übrigen« stark gegen Raubüberfälle gesichert, teil« durch Läutewerke, teils durch Bewaffnung der Türhüter. (Wäre es überhaupt nicht einfacher, die Regierung löste alle Splelklubs auf?) Chemnitz, 28. August. In den Fürther Gärten verfolgte «in auf Patrouille befindlicher Soldat einen mit einem Desching bewaffneten Bahnanbeiter. Hierbei riß die Abzugs- schnür der von dem Soldaten entkapselten Handgranate. Diese «plädierte und der Soldat wurde in Stücke gerissen. Wittgensdorf. Der Gemelnderat beschloß di« Anlage einer Ortvwasserleitung und beauftragte den Ingenieur Arthur Halbig-Chemnitz mit der Ausführung. Di« Kosten betragen etwa 1300000 M. Der Aufwand für die Quell- fassung und Erbauung der Pumpstation ist in diesem Br- trage noch nicht mit enthalten. Zur Deckung der Kosten soll zunächst «in Handdarlehn in Höh« von 50000» Mark ausgenommen werden. Mit den Arbeiten soll in Kürze be gonnen werden. Plauen i. V. Mrgen'tätlicher Beleidigung eins« hiesigen Lehrers wurde 4er Nater eines Schulkindes vom Schössen- grrlcht zu 60 M. Geldstrafe oder 12 Tagen Gefängnis ver urteilt. Strafmildernd war nur dar unumwunden« Einge ständnis. Zwickau. Wegen Kohlenmangels in der Kohlenstadt Zwickau wird ob 1. September die Gassperre ans die Stunden 3—t Uhr nachmittag» und 10—3 Uhr nachts aus- geoehnt. — Am I. Oktober sollen hier 45 neue Schutzleute angestellt werden. Der Dienst der Schutzleute soll dahin geregelt werden, daß auf 12 Stunden Dienst 24 Stunden frei« Zeit folgen. Neustadt«!. Die sozialistische Mehrheit des Stadtoer- ördnetenkolleglum« lehnt« ein erneutes Gesuch drs Bürger- meister« um Gehaltserhöhung wiederum ab Marienberg. Die Stadtverordneten lehnten di« Be- willig»»!, eines Brrechnungsgeld-s zur Errichtung einer Ein- WLNN auch mi-unter recht nnwakniÄrinlich, doch den Zu schauer von Ansang dis z>> Ende auf Grund ihres guten Humors fessel» und sein Interesse dauerns gespannt halten. Man darf wohl ruhig sagen: das Publikum lachte Tränen. Wir haben selten eiwa« so Luftige« zu ieheu bekommen. Den Pfarrer Vrildorg, den oli« die Verwicklungen treffen, gab in der bekannten vottrnoMn Weift Herr Gerst. Seinem Spiel zu folgen, war ein wahres Bergnügrn. Herr Freund stellte den Küster dar, der feinem Pfarrer sekundiert, ihn aus der Patsche ziehen möchte und doch immer weiter hineinführt. Auch rr und Herr Hans Lehmann als Rat Zornstock, als Vorgesetzter des Pfarrers, spielten in vollendekr Weiss und rissen in lebendigem Spiels dir Damen, Frl. Kmuß als Pfarrers-Gattin und Frl. Hacker vis dessen Verwandt? Aennchen mit fort. Etwas zurück stand dann Las „Kallemännchen" de» Herrn Prirajchk. Bei dem lebhaften Spiele der übrigen wirkte seine Darstellung etwa« kalt und nüchtern. Auch seine Partnerin, Frl. Crusius, konnte ihn nicht recht erwärmen. Das oollbektzre Hius dankte durch schallende Heit/rkeit und lebhaften Beifall für das Gebotene, und man war eins tn der Ansicht, selten etwas so Schönes und Heiteres gesehen zu haben. — Wie uns mitgeteilt wird, beabsichtigt die ivireklton Baumann, di« hier mit großem Beifall aufge nommenen Gastspiels mit Mitgliedern des Lanvestheaters Dresden unter der künstlerischen Leitung de« Herrn Hosschau- spteiers Fritz Gerst den Winter hindurch fortzusetzen, voraus gesetzt natürlich, daß der Besuch der Vorstellungen nicht nach- läßt, sondern ein andauernd guter bktbt. Ab 1. September sott nun in jeder Woche ein Gastspiel stattfiuden, abwechselnd Lustspiele und Schwänke, f«rner Schauspiel« und Trauerspiele, auch Klasstkerabmds sind gedacht. Aeitere und neuere Dichter sollen zur Sprache kommen. In Aussicht genommen find: Im Auslragstübrrl von Neuen; Noro, Normer» jolm von Ibsen; Scheiterhaufen, Ostern von Strtndbrrs; Armut von Wildgans; Befinde von Eulenberg; Glück tm Winkel, Ehre und Blumenboot von Sudermann; Strom, Jugend von Halbe und andere mehr. Von Lustspielen sind gedacht: Herrschafilicher Diener gesucht, Die blonden Mädels vom Ltndenhof, Die Schöne vom Strand, Komteß Guckerl, Die beiden Leonore», Die goldene Eva, Am Teetisch, Die drei Zwillinge, Auf der Sonnenseite de» Ledens, Herzlich will kommen, Zwischen Liebe und Wicht, Der sanfte Heinrich, O diese Männer, Sündenböcke. An Klassikern: Kabale und Liebe, Minna von Barnhrlm, Des Meere» und der Liebe Wellen. So steht uns ein gsnußretchrr Winter bevor. Er ist sicher außerordentlich zu begrüßen, daß unsere Stadt in gewissem Sinne ein ständiges Theater aufwetsen darf. Man denkt unwillkürlich zurück an di, Ziiten, da Dir. Senff Grorgt mit seinem Städtebund-Theater uns regelmäßig besuchte und uns viel neues bracht«. Sein Unternehmen konnte nicht weiter bestehen. Wünschen wir dem neuen immer ein recht vollbesetzte« Haus, damit dir geplante Einrichtung z«i einer dauernd«» führt. — Selten des Bezirkelehrervereins wird um morgenden Sonnabend nachmittag« 5 Uhr tn der „Rrtchskrone" eine Versammlung veranstaltet, tn ber zur Klärung der Frage „Religionsunterricht oder Siitrnlehre" zwei Vortrag« (einer dafür, einer dagegen) gehalten werden. Lin« anschließende Ausspruch« ist Nicht beabsichtigt. — Der Obermeister der hiesigen Echmirdrinnwg, Herr Iuliu, Mende, »erkaufte sein Geschalt und Haus dieser Tage an Herrn Schmiidemeister Ranefeld in Bärwalds. — Die B'lla „Grüß Gott" bet Odermaber des Herrn Berge in Freiberg ist mit gesamter Einrichtung in den Besitz des Herrn Bildhaurrmetsier Gönnert übers-gangen — Wie von zuständiger Stelle verlautet, wird in Sachsen k«ine Einschränkung dr« Zugverkehr« rtntreten, auch nicht an Sonntagen. — Krinen Schritt vorwärts sind die Ark>ei!er trotz aller