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Ä Veranlworllicher Redakteur: Raul Iehne. — Druck und Verlag: Carl Iehne in Dippoldiswalde Nr. 176 88. Jahrgang Sonntag den 3. August 1919 Wirtschaftsminifteri»«. Dreien, den 3«. Juli 14 l4. 2,70 M, »le 2,40 M. Der Kom«»nalverbanb. >343 o Mob il! August SU. Ft sm§ Drucksachen Me Gemeindebehörden fertigt Bochdruckerei Earl Jehne. 3 Uhr. herzlich Au ll aus- wirtig ,de im Wert- ,N« ter -land, liiert«, Mt. franzö- rschalls Frank- o-rtrag s nach uf den wurde ag um Kraft. " Dippoldiswalde, am I. August ISIS. Nachstehende Bekanntmachuno de» Re'ch»wehrmini!ter» über Höchstpreise für WMen, Weidenstöcke, Weidenf-l-en, Weidenst«a»ch, Wetdenabfall »nd Kopfweide» vom 15. Juli 1914 wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. »öS " br, -"S-- ÄölllÜkNl'dik' Vierteljährlich 3 Mark ohne Zu- : «irgllgpptklp. — Einzelne Nummern : 10 Ps. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. r Gemelndeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheclr- : Konto: Leipzig 12548. r »er! die Berlin Au» sranzö- et. daß Grund Mann »orden, igesogt 1» der Sind NNlÜlNPNNroiip* Sechsgespallene Korpuszelle elu-rmrntnriir» 20Psg., auberbalb der Amts- hauplmannschast 25 Pfg., im amtlichen Teil (nur von Behörden) 70 bezw. 75 Pfg. — Eingesandt und Reklamen 70 Pfg. Verbat der Aberntung von langen Möhrenforten. Auf Grund drr Bundrsratsverordnvng über die Errichtung von Preisprüsunpsstellrn und die VersorgungMegelung vom 25 September 1915 (RGBl S. »07 flg) in der Fassung drr Bundesrataoerorbnung vom 4. November 1415 (RGBl. S. 728 flg.) wird hierdurch für das Gebiet de« Freistaates Sachten folgende» angeordnet: Die Aberntung von langen Aihrensorten ist bi, auf weiteres »erboten; Karotten (kleine runde sowie längliche) werden von diesem Verbot nicht betroffen. Zuwiderhandlungen werden auf Grund von 8 17 der eingangs erwähnten Bundes- ratrvrrordnung vom 25. September 1915 mit Gefängnis bl» zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 M. bestraft. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. Dresden, am 31. Juli 1919. Wirtschaft«. Ministerium. Landeslebensmittelamt. Kursus seine Hand bieten und wird in demselben da» Ein» tochen und Konservieren, sowie das Dürren praktisch gezeigt und gelehrt werden. — Das Ende der Hellen Nächte. Lie Hellen Nächte sind nun vorüber. Die Sonne steht setzt um Mitternacht mehr al» l 8 Grad unter dem Horizont, so datz ihre Strahlen die oberen Schichten der Erdatmosphäre nicht mehr erreichen, die durch di« Strahlenbrechung entstehende Dämmerung also wieder aufhürt. Damit ist die immerwährende Dämmerung, die am 21. Mat begonnen hat, sür dieses Jahr beendet. Dresden Die Vermutungen, datz di« auch für diese» Jahr in Au»stcht grnommen« Frühdruschprämiein Weg fall kommt, sind, wie unserem Verirrter an zuständiger Stell« im Wirtschaft-Ministerium bestätigt wird, zur Wahrheit ge worden. Demnach »erden über den regulären Preisorilauf hinaus keine besonderen Prämien gewähr». Bedauerlich wäre, wenn dadurch die Beschleunigung de« Ausdrusches und die Anlieferung de» Brotgetreide» leiden würde. Jedoch wird vom Verständnis unserer Landwirte sür die Notlage der Be völkerung erwartet werden, datz sie auch ohne da» Lockmittel der Frühdruschprämi« für die Interessen unserer Volkser nährung ihr Möglichste» tun. Dresden. Wie wenig die Beseitigung de» Religions unterricht» durch die sozialdemokratische Mehrheit bet Volks kammer tatsächlich dem Bolkswillen entspricht, geht u. a. da raus hervor, datz in den letzten zwei Monaten insgesamt weit über 600 Piotestoersammlungen in allen Teilen de» Lande« stattgefnnden haben, ein Ausdruck der Erregung weitester Krehe von seltener Stärke. Beachtenswert ist auch, datz, wie nunmehr nach dem andauernd hartnäckigen Schweigen de» Kultusministerium» darüber al« sicher angenommen werden darf, bet drr amtlichen Befragung der Lehrerschaft auf Ver anlassung der Schulbehörde unter ausdrücklicher Wahrung drr persönlichen Meinungsfreiheit die Mehrzahl für Beibe haltung des Rrllgion»un1rrrtchtn gestimmt hat. Die Auf hebung de, Beschlusse» der Dott-kamm« durch die Reichs- Verfassung, di« in den nächsten Tagen zu erwarten steht, dürste deshalb in den weitesten Volk,kreisen mit Freuden begrübt »erden. Sebnitz. Mit grober Dreistigkeit gehen neuerdings einige Schwindler vor, die auf dem hiesigen Bahnhöfe und in den Zügen von den Reisenden mitgeführte Lebensmittel und sonstig« Waren beschlagnahmen, indem sie sich fälschlich al» mit drr Kontrolle beauftragte Angehörig« de» Grenzichutz» ou«g«d«n. So wurden u. a. «lnem Herrn 6000 Ztqaretien uuo 5 Pfund Tabak im Werte von etwa 2000 M. abge- nommrn. Der „Kontrolleur" hatte einen fatschen, auf de" Namen eine« Grenzschutzfeldwebek ausgefertigten Ausweis vorgezelgt. Grimma. Der Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Grimma Hst neue Mtlchberichte eingeführt, die gegenüber den alten vereinfacht sind und insbesondere keine Angaben mehr über den eigenen Verbrauch enthalten. Der Bezirksverband macht ausdrücklich darauf aufmerksam, datz fede Weigerung der Einreichung »an Mtlchbrrichten und jede Anstiftung hier zu strafbar ist und verfolgt werden mutz- Die UeberwaSung der Milchberichte erfolgt durch die neu errichtet« Milchüber- wachungsstellr des Bezirksverband««. Varna. In einer Versammlung der streikenden Berg, arbeiter in Borna (Bezirk Leipzig) wurden dem Schriftleiter de, dortigen „Tageblattes", Deininger, Prügel angedroht, weil er die „Kühnheit" besessen halte, sich in seinem Blatte gegen den politischen Streik zu dernden und u. a. den Ar beitern zu raten, sich von unverantwortlichen Elementen auf- putschen zu lassen, damit grüben sie sich ihr eigene» Grab. Welche Leute sich übrigens an »er „Beruhigung" der Arbeiter schaft beteiligen, geht daraus hervor, datz der Vorsteher der Konsumverein» und unbesoldete Etadtrat (!) zu Borna, Herr Wittig, in drr obenerwähnten Versammlung den Arbeitern kategorisch riet, sie sollten solang« streiken, bis die Regie rung die Lsbensmittelpreise herabgesetzt habe.... Leipzig. Recht trübe Erfahrungen mutzte rin Herr im Leipziger Westen mit einer Hausdame, die ursprünglich alr Dienstmädchen in seinen Hausstand kam, machen. Da» Mädchen verstand es, sich di« Zuneigung ihre» Herrn in so hohem Matz« zu erwerben, datz sie bald zur „Hausdame" emporrückte, und da» Verhältnis z»ischen beiden war lange Zeit rin recht guter. Jetzt aber sah sich drr Herr oeranlatz», seiner Hausdame zu kündigen. Nun wandelte sich bei dieser die Liebe in Hatz, und diesem lietz sie in recht eigenartiger Welse freien Lauf. Nicht allein, datz sie in ihrer Empörung 45 00» M. im Badeofen verbrannte, schnitt di« Zornig« gratzr Löcher in die Perserteppichr und verbrannte die aus geschnittenen Stücke, lietz eine grvtz« Anzahl wrrtvvller Kleidungsstücke in den Ofen wandern, schlug au« kostbarem Porzellan mit einem Hammer Stücke h«rau« und warf da« vorhandene Silberzeug in die Elfter. Wenn auch von dem Silberzeug «in Teil wieder hrrbrigrschafft werden kannte, so ist der Schaden, der entstanden ist, doch ein gan- gewaltiger. - Am 15. August d. I. sind 50 Jahr- seit der Begrün- düng de« Deutschen Buchdrucker-Verein« (Arbeitgeber) verflossen. Au« diesem «nlatz soll in Verbindung mit d« 3,15M., 2,80 M., 3,25 M., Oertliches Md Sächsisches. Dippoldiswalde, 2. August 50 Jahre sind heute ver flossen seit dem furchtbaren Unglück, das die Belegschaften der Burgker Steinkshlenlchächte „Gottes Legen" und „Hoff nung" durch schlagende Wetter traf. 275 Männer und Jüng- ltnge fanden dadurch den Tod und hinterlirtzen 220 Witwen oder Mütter und 519 Kinder. — Lin Grabmal auf oer Höhe de, Windberge» bezeichnet die gemeinsame Ruhestätte von 235 der Verunglückten. — Bei der Firma Blanke L Rast, Armatmenwerk«, hier, war ein Streik wegen kleiner Differenzen- wischen Werks leitung und Arbeiterschaft ausgrbrvchen. Er ist bereit» bet- gelegt, sodaß am Montag dir Arbeit wieder beginnt. — Di« Mttgli«drr de« Lande«theat«r» unt«r Leitung de» Herrn Fritz Gerst veranstaltet am nächsten Donnerstag, 7. August, wiederum hier ein« Vorstellung, indem sie da» Baurrndrama „Der Weibsteusel" über die B: etter gehen lätzt. Gerade diese» Stück hat bei seiner ersten Ausführung so viel Tadel wie Zustimmung erfahren, wie es ja auch verboten war, datz «» nur zu begrützrn ist, wenn «in Jeder Gelegen heit hat, sich über das Stück sein« «igrne Meinung zu bilden. — Die Lichtspiele in drr Reichskrone bringen am mor genden Sonntag da» spannende Drama „Der Letzte eine» alten Geschlecht» sowie da» Lostsptel „Karlchen ist servös". Da auch Nalmausnahmen auf der Borlragrsolge stehen, wird jedem Geschmack etwa» geboten werden. — Zubereitung ausländischer Bohnen. Es empfiehlt sich, di« ausländischen Bohnen, wie es auch schon meisten» bei den inländischen geschieht, mindesten» am Abend vorher ein- zuweichen. Am nächsten Morgen wird das Wasser abge- gossen, und di« Bohnen mit frischem Wasser zum Kochen aufgesetzt. Die Kochdaurr beträgt mindesten» drei Stunden. Da« Kochwasser ist gleichfalls wegzuschütten und di« Bohnen sind unter Zuhilfenahme frischen warmen Wassers oder Fleischbrühe fertig zuzubereiten. Im Gegensatz zu inländi schen Bohnen setzt man den auslLndiichen doppelt kohlen- saure» Natron zweckmätztg nicht zu. Die Bohnen sind erst nach dem Abkochen zu salzen und zu würzen. — Aus d«n am nächsten Montag in den Küchenräumen de» Schützenhause« stattsindenden Obswerwer unaskursur, der vom Bez-rks-Obstbau-Verein in dankenswerter Weise veran- stallet wird, wollen wir hierdurch nochmals Hinweisen. Bei der in unserer Gegend vrrhäItni»mLtzig geringen Obsternte ist es durchaus nvt»endtg, datz jede» Stück nutzbringend ver wendet wird, datz kein Stück oerlorrn geht. Dazu soll der e. Mettwurst Diese Preise sind Höchstpreise im Sinn« des HüLstpreisgesetz» und tret«» sofort in Eine Anzahl w«rd«n llliböwewvB il«» 8. Kmgmmb nachmittag» 5 Uhr auf htistgrm Friedhof meistbietend verkauft. Der Kirchenvorstand zu Dippoldiswal»«. s V. So Awalöt Näu'°- rftE Bekanntmachung. Nr. k-. K 380/». 14. K K. X. Auf Grund der Verordnung de« Bundesrat» über die wirtschaftliche Demobilmachung vom 7. November 1918 (Reichs-Gesetzbl. K. 1292), auf Grund der Erlas!«» de» Rate» der Volkrbraustragten über die Errichtung des Reichsamie für die wirtschkstliche Demobilmachung vom 12. November 1918 (Reich, Deietzbl. 8. 1304) und auf Grun^ des Erlasse, der Reichs regierung, betref'-nd Auflösung des Reichrmintstttium» sür wirtschaftliche Demobilmachung, vom 26 April 1919 (Rrichs-Gesttzbl. S 438) wird folgendes angeordnet: Artikel I. Die Bekanntmachung der Krieg« Rohstofi-Abteilung Nr. ff. K. 160/2. 19. K K. 1 «treffend Höchstpreise für Weiden, Weidenstöcke, Wetdenspitzen, Weidenstrauch, Weidenabfall und Kopfweiden, vom 8. Februar 1419 tritt autzer Kraft. Artikel ll. Diese Bekanntmachung tritt am 15. Juli 1919 in Kraft. Berlin, de« l 5. Juli 1919. Der Reichswehrminister. J.A.: Hedler. Kleinhandels-Höchstpreise festgesetzt worden: für «in Pfund: a. Rindftcstch mit ringiwachsenen Knochen »der Knochenbrilag« b. Kalbfleisch mit eingrwachsenrn KnochrN oder Knochenbeilage c. Kocksteijch 9. Blutwurst ) Leberwurstl Brühwurst j Heringe, 2 Stück für jeden Bewohner, sind gegen Abschnitt kl der Lebensmittelkarte in sämtlichen Verkaufsstellen erhältlich. Stadtrat Dippoldiswalde. Weitzeritz-Zeikmg Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippoldiswalde, Schmiedeberg u. U. Gersteuflocken und Gerstengrütze als Ersatz für ausfallende Kartofseln gelangen gegen Abschnitt Na der Lev«n»mittelkart« zum Verlaus. Auf jeden nichtlandwirtschastltchrn Bewohner entfallen SOO g Gsrstenflock«« oder 30V g Gerstengrütze. Stadtrat Dippoldiswalde. -lellepe Zeitung -es Bezirks Amtsblatt sür die Amtshauptmannschafk, das Amtsgericht und den Skadtrat zu Dippoldiswalde klvisvkpi»«»»». Infolge Erhöhung der Schlachtoiehpreise für Kälber wird drr Preis für 1 Pf««» Kalbfleisch mit elngewachfenen Knochen aus 2,80 M. erhöht. Bi» zur endgültigen Regelung durch di- Lande-fleischstelle sind nunmehr folg««»«