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Aibeits«inist«riu«. Der Ko«munalo«rband 1309 d kr. hingewies«». Dresden, den 22. Juli 1919 Einreichung der Kohlen-Meldekarten. Die M»»at«-M«lbrkarten der gewerblichen Verbraucher lind ab letzt zu «statten: I. an den Reichskommissar für di, Kohlenvrrteilung, Berlin, 2. an die, unter Berücksichtigung der Herkunft der meldrpslichtigen Brennstoffe, zuständigen BertetlungsstrUen, 3. an da», für den Betrieb««» des Meldepflichtigen, zuständige Gewerbeausstchtsamt in zwei Säcken, 4. an den Lieferer des MeldepNlchtigen. I« übrige« wirb auf di« Vordrucke der „Reich» - Monat» - Meldekarten" Reis und Bohne«. Den Gemeinden de» Bezirk» sind zur Welterverteilung an die nährmittelbezugaberechtigte Bevölkerung amerikanische Bohnen und ausländischer Reis überwiesen worden. Aus die Berson entfallen 300 g Bohnen und 3ÜV g Reis Die Beikaufetage werden von den Ortsbehörden bekannt ^gegeben. Die Bohne» werden auf Abschnitt I, I und der Rei» auf Abschnitt l, 2 der Einfuhrzulatzkarten für au,ländische Nährmittel von den Berkauf»stellen abgegeben. Die Ltnfuhrzusatzkarten für ausländische Nährmittel kommen in den nächsten Tagen zur Verteilung. Der Verkaufspreis für die Bohnen beträgt 1,25 M., für den Reis 2 M. für das Pfund. Zum Bezug, der ausländischen Nährmittel haben sich die nährmittelbezugsberechtigten Personen bi» spätestens zum 2. August d«. I«. zur Kundenlist« anzumeldea Hierfür können die gleichen Vordrucke verwendet werden, wie für das Auslandsmehl jedoch unter Weglassung der Klasseneinteilung. Im übrigen gelten für den Verkehr mit ausländischen Nährmitteln die gleichen Be stimmungen wie für das Auslandsmehl. — Zu vergl. Bekanntmachung vom 5. und 10. Juni 1919. — Besonder» ist darauf hinzuweisen, daß vorübergehend im hiesigen Bez rk anwesende Personen keinen Anspruch auf Einfuhrzusatzkarten haben. Eie sind vom Kommunaloerband ihre» dauernden Aufenthaltsortes zu beliefrrn. Dippoldiswalde, am 28. Juli ISIS. OerMches mm — Wegfall der Frühdruschprämie. Bon der bisher auch für diese» Jahr in Aussicht genommenen Frühdrusch- prämte soll, dem Vernehmen nach, wider Erwarten doch noch abgesehen werden. Selbstverständlich wird gleich wohl eine Beschleunigung des Ausdrusches sowie der Ablieferung de» Brotgetreide» und der Gerste der neuen Ernte im Interesse der Bolksrrnährung dringend erwünscht sein. — Der Markkur» in der Schweiz fällt weiter be ständig. Der absolut niedrigste Kursstand wurde am Mon tag in Zürich mit 33 notiert. Dir Angebote von deutschrm Papiergeld nehmen immer gröberen Umfang an. Vie deutschen Kassenscheine werden auf den Schweiz« Börsen angiboten, ohne datz eine Kauflust auch nur etnigrrmaben besteht. Noch schlimmer steht e» mit der Kronrnwährung. Für die österreichische Krone werdrn gegenwärtig nnr l l di» >3 Centime» bezahlt. D« Kur» sinkt dabei noch weiter. — Zur Entfttnung de» Religionsunterrichts au« der Volksschule macht sich zurzeit auch in sozialdemokratischen Kreisen Sachsen» eine imm« stärker« Bewegung gegen die Beschlüsse der Volkskammer vom ll. Juni geltend. So wird au» dem Erzgebirge gemeldet, bah sich einzeln« Schulvor stände einschlirb-'ich ihr« sozialdemokratischen Mitglied« ein stimmig für Beibehaltung de» Religionsunterrichts ausge sprochen haben. Auch in den Kreisen der Lehrerschaft be ginnt sich der Gegensatz gegen den Beschlich der Dresdner Vertreteroersammlung für Entfernung de« Religionsunterrichts zu organisieren. — Die sächsischen Er nie aussichten sjnd nach in Dres den einlaufenden Meldungen in den letzten acht Tagen in folge der reichlicheren Niederschläge und wärmeren Witterung wesentlich besser geworden. Man darf eine recht gute Durch- schnlltsernte erwarten. Nur Wintenoggrn zeigt etwa» mangel- haften Körneranlatz und ist vielleicht etwa» klein in den Aehren. — Der Bevölkerung»Verlust Sachsens im Kriege bi« zu End, Mär, 19l» wird auf 420000 Menschen geschätzt. Da» Militär hatte l 19 76g Tote, während d« Geburtenrückgang auf 248000 veranschlagt wird. Lie Sterblichkettsziffer von Zivilpersonen infolge der Einwirkungen der Blockade usw. wird aus 53 000 Mann berechnet. UlM«ft«i». Am Mittwoch hielt der hiesig« Erzgebirge- verein sein« tzauptorrsammlung ab An Stell« de« Buchdrucknetbesttzn» Geißler, d« «in« Wiederwahl al» Bor- Nr. 173 Donnerstag den 31. Juli 1919 88. Jahrgang Alviwvsi-üsilung. Ben Bertrilung«st«llen ist eine geringe Klelemenge überwiesen worden, die wiederum für kraut« Tier« (Pferde, Rind«, Schweine und Ziege«) und für säugrnde Muttertiere bestimmt ist. Anträge auf Zuteilung sind an die Verteilung-steilen zu richten. Dippoldiswalde, am 29. Juli 1919. Reg. 212 b. Di« Amtshauptmannschaft. 8vkuür «nIkvUmssvk«» kkunvn. Sicherung der Ernt«, Bekämpfung der mit der schweren Lebrnsmittelnot wachsend«« Unsicherheit sowie der durch da» zunehmende Verbrechertum entstehenden Gefahren für Leben und Eigentum jeder einzelnen unserer Gemeinde ist gegenwärtig ein, der dringendsten und wichtigsten Aufgaben. Da die vorhandenen polizeilichen Kräfte hierzu nicht ausrelchen, fall dem Gedanken näher getreten werden, die männliche Bevölkerung all« Kreise zur Ver stärkung der Polizeimannschaften hnanzuziehen Um für die Beratung der städt. Köper- schäften Unterlagen darüber zu gewinnen, inwieweit hierbei auf die Mitwirkung uns«« Einwohnerschaft gerechnet werden kann, fordern wir all« mknd«ft«t» 28 Jahr« alt«» Männ«r unfrrer Stadt, die bereit lind, sich an dem Selbstschutz unserer Gemeind« zu be teiligen, auf, sich dl» fpäteftens d«u 5 8. b. So. tu di« auf de« Rathau», Zi«««« Nr. 8, au«»«g«»d»u Liften einzutragen. Erläuternd bemerken wir: Di« zu bildende Wehr ist rein defensiver Art, ihre Tätigkeit beschränkt sich auf da« Stadtgebiet. Größter Wert wird auf die Mitwirkung aller der «reife, uamevtllch der Arbriterfchaft, gelegt, di« di, zu bekämpfenden Gewaliakt« ab lehnen. Erprobte Feldz»g»teilu«h«er sind besonder« «wünscht. Dl« geplante Organisation entr ehrt jede» politischen, militärischen oder reaktionären Hintergrundes. Ihr alleiniger Zweck ist der S lbstschutz unserer Gemeinde. Dieser soll tn Anlehnung an die Polizei durch deren Unterstützung, namentliche beim Patr«uillendienst «reicht «erden. Versicherung der Teil nehmer sowie Hinterbliebenen Fürsorge ist beabsichtigt. Divpoidiswalde, am 28. Juli 1919. De» Stadtrat. Sup^eumehl (Sondrrzuweisuug von 1 Pfd., Verkaufspreis 31 Pfg.) ist den Verkaufsstelle» zugewiesen worden Stadtrat Dlvpolbkmalde. Bruchteil der Trophäe zog der Held triumphierend nach der Wache. — Da» Bautzen« Elektrizitätswerk hat sich bereit erklärt, die Versorgung der Oberlausitz« Gemeinden mit elek trischem Strom zu übernehmen Das Löbauer Werk nahm aber auf Grund früherer Abmachungen für sich da» Recht des Ausbaues de» Netze« in diesen Ortschaften tn Anspruch und wollt« davon nur g«gen Zahlung ein« Entschädigung»- summ« abgkhen. Lande,ältester Prinz zur Lipp« auf Baruth hat sich bereit erklärt, den größten Teil dieser Summe für die zu seiner Herrschaft gehörenden Gemeinden zu über nehmen. Löbau. Zu ein« lebhaften «uslprache über die Volks- küchrnverhältniss« kam es tn der letzten Sitzung de« Stadt- gemein derate«. Nachdem seit langem schon über schlechte» Essen aeklagt worden ist. ist jetzt bekannt geworden, daß da« Personal Lebensmittel entwendet hat, wa» unter der Ein wohnerschaft Erbitterung hervorgerufen hat. Ebersbach. Eine verlockende Belohnung: 2» M. und eine Henne od« «tn Pfund Butt« ltrllt Gastwirt Wagnrr „Zur Lümmelei" im b«nachbarten Kottmarrdorf in einrm Inserat dem in Aussicht, der ihm Nachricht gibt über den Verbleib seine» ihm gestohlenen Damenrades. 8«tfhenu«r»d»rf. Don Tschechen verhaftet wurden vor einig« Zeit in Rumburg i. B. zwei hiesige Einwohner Nach ihrer Rückkehr geben sie jetzt an, daß sie ohne jeden Grund auf dem dortigen Marktplatz von zwei tschechischen Offizieren verhaftet und in» Ramdurg« Militär-Gesäng. nis gebracht worden sind, von wo aus sie am nächsten Tage nach Prag transportiert, hi« von Be hörde zu Behörde geführt und neun Tage in Polizei- Verwahrung gehalten wurden. Darauf ««den sie dem Kriegsgericht übergeben, wo sie nach «eitere» sechs Tagen Hast «fuhren, oaß sie «egen Splonageorrdachtrs verhaftet worden wären. Nach wiederum vier Tagen entschied di« Bnaiungskammer, daß sie völlig unschuldig und nur durch einen Mißgriff der beiden übrreifrtgen Offiziere verhaftet worden seien, und ließ sie frei. velsni- i. B. Dir Finanzlage unserer Stadt ist in folge der verringerten Ltnnahmen und d« «höhten Aus gaben, namrntl'ch durch die Arbeitslosen-Unterstützung, sehr schlecht. Wie drr Bürgrrmeist« in der letzten Etadtoerord- netrnsitzung ausführte, würden die Einnahmen nächste« Jahr kaum zur Brzahlung der Gehälter für di« städtischen Be amten reichen. Wo da« »el» zur Bezahlung der Lehrer usw. hergenommrn werden solle, wisse « heut« noch nicht. sitzender ablehnt«, wurde Amtsgerichtsrat Kluge als solcher gewählt. Dresden. Wie man hört, haben Sachsen, Bayern und Württemberg Abänderung»-Vorschläge zu der Regierungs vorlage über die Sozialtsiernng drr Elektrizität ringe- bracht. Lossebaude. Wegen Unterschlagungen in der Arbeit»- losenkasse wurde hier der Expedient Lochmann verhaftet. Er hatte als Beamter insofern Betrügereien verübt, als er Arbeit»- losenunlerstühungen in di« amtlichen Listen eintrug und dar über im Namen von Arbeitern, die längst wieder Beschäf tigung gesunden halten, quittierte. L» lieg«« zahlreich« Fälle derartiger Unterschlagungen vor. Leipzig. Die „Matrosen". Bei einer Untersuchung, dir nach größeren Unruhen tn Leipzig vorgenommen wurde, hat sich laut „Dresdner Nachrichten" herausgestellt, daß von 400 in Makosenuniform verhafteten Personen nur fünfzig zum Tragen dieser Uniform berechtigt waren, die übergroße Mehrzahl sich also zu Unrecht al» Angehörige der Marine ausgab. Bautzen. Bon einem tschecho slowakischen Grenzsoldaten wurden dl« an der Straße Oppach—Taubenheim aus Fugau« Flur befindlichen Kaiser-Franz Joseph-Gedächtnistaseln von ihrem Sockel geworfen und in Stücke geschlagen. Mit einem Ehrentafel M Aus der Verlustliste Nr. 611 der sächsischen Armee. Grenadier-Reseroe-Regiment Nr. 100. Betke, Richard, KItincarrdors, bish. verm., i. Gfgsch. Reserve-Jägir-Bataillon Nr. 2b. Müller XV, Bruno, Ruppendorf, desgl. Resnoe-Jäger-Bataillon Nr. 12. Schädlich, Rudolf, Ltn., Reichstädt, de»gl. Richter ll, Paul, Altenberg, i Gefgsch Flak-Batterie 561. Fritzsche, Paul, Bärenburg, tnf. Krankh i. ein. Feld- Laz. gestorben. Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg u.A. Slelkesie Zeitung -es Bezirks Amtsblatt für die Amtshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Verantwortlicher Redakteur: Paul Iehne^ — Druck und Verlag: Carl Iehne in Dippoldiswalde. RtNü!ü0ttNlVlil>* Sechsgespaltene Korpuszelle «IMMUprrnr. 20 Psg„ auberhalb der Amls- hauplmannschast 25 Pfg., im amtlichen Teil (nur von Behörden) 70 bezw. 75 Pfg. — Eingesandt und Reklamen 70 Pfg. Aezugsvreis: ^««3Mark °hn-3«- tragen. — Einzelne Nummern 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Demelndeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck konto: Leipzig 12548.