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./ 'hl itung Pasch! lS Veranlworllicher Redakteur: Paul Iehne. — Druck und Verlag: Earl Jehne in Dippoldiswalde 85. Jahrgang 1 Freilag den 25. Juli 1919 Nr. 168 Husiker 3. rote Möhren und Nr. 1320 Mob. III. Der KommnualverdanV. 4. 5. sosortiger Wirkung in «rast, doch »ärfen die gegenwikrtig « / Nr. 2532 a Mob. II. Der Hemnmnalverband. üwüe o Awl IM empskhl für dar! c In d« »inr-ivd !l jUM kung d« IN er. »durch Dank. M. >u hab, gigen Vereinigung „Saronia", detr. die Errichtung eines Gedenk steines für den verstorbenen Professor Strasser sowie für die im Kriege gefallenen Mitglieder der Bereinigung und Schüler auf dem Friedhöfe zu Glashütte bez«. im Uhrmachrrschul- garten, zum Bortrag«. Der Ausschuß steht dem Vorhaben der Zchüleroereinigung wohlwollend gegenüber, hält den Uhrmacherschulgarten für diesen Zweck am geeignetsten, ver- mag aber der Errichtung einer gemeinsamen Gedenktafel für den verstorbenen Professor Strasser und für die im Kriege gefallenen Schüler nicht gerade zuzustimmen. Kamenz. Nach den vorläufigen Bestimmungen beslndet sich Kamenz nicht in der Reihe der Städte, die als Garnison für die Reichswehr in Aussicht genommen sind. Reustadt i. Sa. Zu wüsten Szenen kam es hier bei Ler Abfahrt eines Zuges. Da die Fahrkarten vergriffen waren, stürmten die Fahrgäste die Bahnsteige und erkämpften sich Platz in den Zügen. VW, wr c Bk l- Letzte Nachrichten. Foch und »er Fall Manheim. Foch will, wenn die Sk dt Berlin seine Eipressungs forderung von i Million Frank nicht bewilligt und nicht bezahlt, die Kriegsgefangenen, deren Rückgabe in dem Friedens vertrag zugestchert ist, zurückbehaltrn. In der Tat sind in den letzten 20 Stunden keine Kriegsgefangenen mehr zurück- geschickt worden. So häuft sich Rechtsbruch auf Rechtsbruch in empörender Weise. (Auf einen Rechtsbruch mehr oder weniger kommls schlietzlich nicht an. Deutschland kann ja „protestieren' ; — da es sich selbst jede» Hilfsmittel durch Vernichtung des Heeres betäubte, ist dir» da» einzige, was es tun kann.) Die französische Antwort ans den Proteststreik. Genf, 23. Juli. Wie der Lyoner „Progres" aus Parts meldet, hat die sozialistische Partei Frankreich» sich dafür aus- gesprochen, dah direkt« Verhandlungen und Besprechungen mit den deutschen und österreichischen Genossen bi» aus wei tere» nicht aufzunehmen seien. Die deutschen veamten in den Verlorenen Gebieten. Berlin, 22. Juli. Aus Posen wird gemeldet, daß die Polen unter schärfstem Druck« versuchen, Lie deutschen Be amten zu zwingen, au» dem Dienste zu treten. Der dänische Minister Hansen hat in einer Rede gesagt, da» Dänemark nicht beabsichtigt, die Beamten de« abzutretenden Gebietes weiter zu behalten, sondern es werde sie einschließlich der Lehrer aus den besetzten Gebieten ausweisen. Ein guter Rat für deutsche Arbeiter. Dl« „e asler Nachrichten" raten in ihrem Leitartikel den Berliner Arbeitern, sich nicht zum Narren holten zu lassen und aus dem Versagen des Lntentesozialismu» eine wertvolle Lehre für ganz Deutschland zu ziehen. Durch den Welt- sozialtrmu« set Deutschland nicht zu helfen, wohl aber durch Welternüchterung. Eine Billion Mart soU Deutschland zahlen. Wie „Dailly Mail" meldet, hat die englische Kommission zur Prüfung der Echadenersatzfrage sich aus «ine Summe von 100 Milliarden Mark geeinigt. Mit den »von Frank reich angekündigtrn 200 Milliarden und den belgischen 55 Milliarden würde dies eine Schadenersstzpflicht Deutschland» in Höhe von 355 Milliarden Mark ergeben. Das wäre nach unserm heutigen Bolutastande gerechnet ungefähr eine Billion Mark. Es hat keinen Zwcck, dieser unsinnigen und unmögliche« Fororrung auch nur ein einzigrs Wort der Kritik hinzuzu- fügen. Je mehr die Führer des Bieloerbandes den Bogen überspannen, um so grausamer wird di« Enttäuschung für die Völker, wenn thn«n ^rjt die Wirklichkeit da» Mög lich« zeigt. Vertrauensvotum für Clemenceau. Poris, 22. Juli. Muter.) Nach erregten Debatten über die Wirtschaftspolitik drr Regierung Hot die Kammer mit 289 gegen 179 Stimmen drr Regierung ihr Vertrauen ans- getp ochen Höchstprelse für Gemüse. Die Verordnung de» Wtrt>chaft»ministrrtums vom 10. Juli 1919 über Höchstpreis- für Frühgemüse (Nr. 156 der SSchs. Staat»zeitung vom 12. Juli) wird in Absatz l dahin ab- geändert, daß für nachstehende Gemüseartrn folgende Höchstpreise gelten: Erzeugerhöchstpreis: «roßhandelshöchstpreis: Kleinhandel»Höchstpreis: Karotten aller Art einschl. der kleinen runden Karotten ») mit «raut b) ohne Kraut Fiühkohlrobl mit jungem Laub Frühwelßkohl Frühwirsingkohl Die Preise treten mit vp. „r Somin« Roma», . Fantes orsplel i 2 Stich Ainoilwnmvilo* Sechsgespalkens Korpuszelle »«WWsMrUr. 20 Pß., auberhalb der Amls- hauplmannschast 25 Pfg., im amtlichen Teil (nur von Behörden) 70 bezry. 75 Pfg. — Eingesandt und Reklamen 7V Pfg. Butter-Zuteilung Für die laufende Woche werden 62,5 g Butter oder Margarine auf den Kops der ver- sorgungsberechtiglen Bevölkerung sichergestellt. Der Preis beträgt: für 62,5 g Butter: 53 Pf; für 62,5 g Margarine: 28 Brennstoff für kandwlrtfchaftliche Brtriebsmotoren (rinfchlietztich landwirtschaftliche Molkereien, Gärtnereien, St«IIm»chrr) kann nur durch Vermittelung de; Kommunalverbande» bezogen werden und zwar wird nicht Reinbenzol, sondern nur Brnzol Treiböl (Gemisch ou» Benzol, Marinegaeöl und Zusätzen von Petroleum Destillat«») abgegeben. Die P»darf»am»eldUNg hat f>r Len kommenden Monat bi» spätesten» zu« 5. jeden Monat» bet» Kommunal- verband zu erfolgen. Dabei ist die Stärke des Motor», die Aietrteb»arit, (Dreschen, Pflügen usw.) und die benötigte MonatavttNge genau anzugeben. Spä er eingehende An träge können nicht berücksichtigt werden Kür all« anderen (gemerbliche«) Betriebsmotore ist der benötigte Brennstoff vorn Unternehmer unmittelbar bei der Mineralöloersorgungsgesellschaft in Berlin V/ 35 Pot«- damerstraße 111, anzusordern. Dippoldiswalde, am 19. Juli 1919 Oertliches Md Sächsisches. DtpPsldlgmslds. „Die Frau im Kampfe für den Sozia lismus" war das Thema, das eine Frau Nemetz in einer Volksversammlung der U. S. P. am Mittwoch abend behan deln wollte. Sie hat sich damit allerdings recht wenig be faßt. Ihr Referat war eine Programmrede für die Unab hängige sozialdemokratische Partei, ein Kampf gegen die Ziel« der Mehrheitssozialtsten. In langen Ausführungen redet« sie den Arbeiter- und Soldatenräten da» Wort, deren ganz bedeutenden Ausbau sie wünschte. Eie sieht in einem rüh rigen Arbeiterrat auch ein Mittel gegen die Lebensmittelnot und glaubt, daß dann auch die Wohnungsnot nicht so groß geworden wär«. Scharf tadelt sie die Mehrheltssozialisten in ihrer Haltung bezüglich Versammlungs- und Pressefreiheit (die Leipziger Presse-„Freiheit" der U. S. P. erwähnt sie wohl- weißlich nicht). Daß die Regierung mit Waffengewalt gegen den Eisenbahnrrstreik oorgegangrn, findet sie unerhört; ein Schreckmittel drr Regierung set die ^Diktatur, die wir schon vor dem Kriege, freilich in anderem Sinn«, besessen hätten, als eine Diktatur des Kapital», des Junkertums und des Militarismus, wi« auch die arbeitenden Klassen schon Jahr- Hunderte lang unter einem Bolschewismus gelitten hätten, an dem der Kapitalismus die Schuld trage. Die Diktatur de» Proletariat» sei nötig al» Uebergang zum Sozialismus, zu dem wir aber nicht gelangen würden, so lange wir eine kapitalistisch« Demokrati« besäßen. In längeren Ausführungen nahm die Referentin Stellung zu dem Gewallfrieden, dejsen Unterschrift sie zu rechtfertigen sucht. Da» ihren Zuhörern klar zu machen, verstand sie besonders gut Ihre Ausfüh rungen über di« Haltung der Feinde bei einer etwaigen Be setzung, die Ler unserer Truppen im besetzten Belgien und Nordfrankreich gleichen würde, war grau in grau. Die Hauptsache sei jetzt, aus einen Völkerfrieden hinzuarbeiten. Zum Schluß rief dl« Referentin auf zur Einigkeit, zum Zu sammenschluß der Frauen unter dem Banner der Ä. S. P. In der Debatte vertrat ein Herr Chemnitzer die Stellung der Mehrheit,sozialdemokrotrn in den Fragen der Nrbeiterräte, de» Friedensschlusses, der Streik», der Versammlungsfreiheit usw. Seine Ausführungen wurden von Anfang bk Ende in wenig schöner Weis»-andauernd durch Zwischenruf« unter brochen, sodaß Herr Srthmacher später noch bat, doch etwa» mehr Dirzipltn walten zu lassen und auch gegenteilige Meinungen ruhig anzuhören. Wir können Herrn Srthmacher in diesen Aursührungen auch in Bezug auf andere Ver sammlungen nur voll und ganz beisiimmen. Do» Schluß wort der Referentin sollte di« Vorwürfe des Degenrednrr» entkräften und zum Ende nochmal» für dir Partei werben. Erst nach '/2 t 2 Uhr erreichte Lie von nur gegen 100 Per- sonrn besucht« Berfommlung ihr Ende. Neue» brachte sie nicht, da» gestellte Thema behandelte sie in keiner Weise. vberhärenburt. Der Begründer drr Waldbahn», Herr Milli, und Herr Kapellmeister Wogritsch werden am nächsten Sonnabend im vrrghotel hier zum Vesten de» Kapellen- verein» einen Rezitattonsabend oeranstaltrn. vl«hütte. Der Stistungsausschuß der deutschen Uhr- macherschul« wählte drn Uhrmacher Schreck—Glashütte ein stimmig al« Fachlehrer. Sodann gelangte in derselben Sitzung noch eine Eingabe de» A---Verbandes der Schüler- ifforttNLNt'üik' Vierteljährlich 3 Mark ohne Zu- r vkWssVlUciS» imgen. — Einzelne Nummern ! 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. t Gemelndeverbands-Girokonko Nr. 3. — Postscheck- r Konto: Leipzig 12548. ! geltenden Kleinhandel-Höchstpreise für dt« vorgenannten Gemüse noch bis spätesten» zum 26. d. M. gefordert werden, sofern es sich um solch« Waren handelt, die noch aus Lieferungen untrr der Herrschaft »er bis jetzt in Geltung befindlichen Erzeuger- und Großhandekhichst- preise stammen.' Die Kommunalvrtbände haben darüber zu wachen, daß diese höheren Preise nicht auch für solche Waren gefordert werden, die zu den neuen Erzeuger- und Eroßhandelshöchslpreisen an den Kleinhandel geliefert sind. Dresden, am 23. Juli 1919. WMschaftSMiurst-riu«. LsndeskbensmittUamt. - ! I Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippolöiswalüe, Schmie-eberg u. A. „ 55 ,, 125 „ „ 105 ,, „ 125 Dippoldiswalde, am 23. Juli 1919. Aelkefie Heilung -es Bezirks Amtsblatt für die Amtshauptmannschaft, das Amtsgericht und den SLadtrat zu Dippoldiswalde WM- »e-eut-nw EEMeMMn lut Verkehr mit d>em! besetzten Gebiet. Durch die Aushebung der Blockade ist nunmehr auch der Güterverkehr zwischen dem be- letzten und unbesetzten Deutschland zugelassen. Ver boten bleibt nach wie vor die Ein- und Ausfuhr von! Müssen, Munition und Kriegsmaterial. Die Ausfuhr von Farbstoffen, Platins, Oold und Silver (gemünzt! und in Barren) sowie fremden Geldes ist ohne Genehm migung des interalliierten Wirtschaftskomitees in Kob lenz nicht gestattet. Aus diesem Grunde wird die Kon» trolle der Postpakete mit aller Strenge durchgeführt! werden. Kohlentransparte unterliegen auch weiterhin! den seitherigen Bestimmungen. Der sonstige Güter verkehr ist keinerlei Beschränkungen unterworfen. Da«! mit sind auch die bisher geltenden Bestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Möbeln usw. aufge- hoben. — Eine Hetzjagd ans Reger wurde am Sonnabend! in Washington (Bereinigte Staaten) veranstaltet. Di« Ursache dafür war, daß in den letzten Monaten wein« Frauen von Negern Werfällen worden waren. Meh rere Hundert Soldaten und Matrosen unternahmen! einen allgemeinen Angriff auf die Neger, die durch! die Straßen gejagt, aus den Trams und Autos ge rissen und entsetzlich mißhandelt wurden. Zur Unter drückung der Unruhen mutzte die Polizeireserve ausge boten werden. — Frankreich besteht aus der Million. Die fran zösische Regierung hat beschlossen, auf Zahlung de« geforderten Butze für die Tötung des französischen! Sergeanten Manheim in Berlin seitens Deutschland zu bestehen. Eine neue Note an Deutschland wird die nochmalige Forderung unter Stellung einer an gemessenen Frist aussprechen. Die Havasmeldung fügt hinzu, daß bis zur Ratifikation des Friedensvertrages durch das französische Parlament der Kriegszustand Deutschland noch besteht. — Marschall Foch, der di« ihm angetragene Ehrenbürgerschast von London ange nommen hat, mutzte plötzlich Vie britische Hauptstadt verlassen Man bringt diese Reise mit der deutschen Ablehnung in Zusammenhang, die geforderte eine Mil lion Geldbuße zu zahlen. * In Kassel wurde der Obmann de» MilitärbeNeb dunaSamtS, Otto Hasselbach, nacht» auf dem Wege nach fein« Wohnung ermordet. Der Täter ist unerkannt entkommen 10 14 (15) 19 (20) Pf. je Pfd. 17 23 (25) 31 (33) - - - 12 18 (19) 25 (26) - - - 14 20«(2l) 28 (29) - - - 16 23 (24) 31 (32) - - -