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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger siir Dippolöiswalöe, Schmieöeberg u. A. Netteste Zeitung -es Bezirks Amtsblatt «WM e« « L , - , hauplmannschast 25 Psg., im amtlichen Teil (nur / für oie AltttshaupttttanNs^a^i, bas Attltsgericbi von Behörden) 70 bezw. 75 Psg.—Eingesandt UN- und den Stadtrat zu Dippoldiswalde r. Veranlworllicher Redakteur: Paul Jehns. — Druck und Verlag: Earl Jehns in Dippoldiswalde. Nr. 149 Donnerstag den 3. Juli 1919 85. Jahrgang > -- —. ... ... .-^-. - OtornaenroiL» Vierteljährlich 3 Mark ohne Zu- tragen. - Einzelne Nummern 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Sirokonto Nr. 3. — Postscheck konto: Leipzig 12848. Anz-in-lmrona* SechsLespaltene Äorpuszeile 20Pfg.,auberhalbderAmts- hauplmannschast 25 Psg., im amtlichen Teil (nur - von Behörden) 70 bezw. 75 Psg. — Eingesandt und < Reklamen 70 Psg. Uni« anderen ist dem Gemeindevorstand König non Hausdorf bei einem in der Nacht vom 24. zum 25. Juni verübten Einbruch ein GowoknbostowptI länglich „al mit der Inschrift „Gemeinde Hauedorf Amt-Hauptmannschaft Dippoldiswalde"), ein Aueweie als Gemeindrvmstand, ein Au»w«i» als Standesbeamter, und eine Bestallung al« Ortsrkchter gestohlen worden. Ha anzunehmen iit, daß der Täter sich oben erwihnter Sachin in unrechtmäßiger Seif» bedienen wird, «Kd die» der Oesfentlichkeit bekannt gemacht und darauf hingewtesen, daß Persanen. die sich der Ausweise un- de« Stempels bedienen, nicht dazu berechtigt sind. Wegen Einführung eines neue« Stempel, wird noch da« Nötige bekannt gemacht werden. Dippoldiswalde, am 27. Juni >919. Di« Amt«hau-tman«schast. Aus Blatt 197 -e» hiesigen Handelsregister«, die Firma Martin Zimmermann in Dippoldiswalde betr., ist heute eingetragen worden: der Inhaber Johannes Martin Zimmermann ist ausgeschieden, Margarete verm. Zimmerman« geb. Opitz in Dippoldis walde ist Inhaber. l > R-g. 66/19. Amtsgericht Dippoldiswalde, den 28 Juni 1919. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Bnchdrnckerei LarlWhne. Im Bereirwregister in heute der Land» «nd forstwirtschaftlich« Arbeitgeberverband i« Bezirke der Amt,Hauptmannschaft Dippoldiswalde mit dem Sitze in Dippoldiswalde eingetragen worden. 1 z Reg. 44 c/19. Amtsgericht Dippoldiswalde, den 28 Juni 1919. Im hiesigen Handelsregister Blatt 228 ist heute eingetragen worden: Die Firma Arno Fader in Dippoldiswalde ist erloschen. I Arg. 65/19. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 27. Juni 1919. WMt Atzmz ter StMerMM zn HMMM Freitag den 4. Juli 1819 abends 7 Ahr im Sitzungszimmer des Rathauses Tagesordnung hängt im Raihause aus. DK zur Zahlung von Biersteuer Berpfllchteten werden hierdurch nochmal« darauf auf merksam gemacht, daß die Viersteurr-Anmeldescheine für da, II. Vierteljahr 1919 spätesten« bi« zum 7. Tage nach jede» vierteljahresschlutz an die Etadtkasse einzureichen sind und die Biersteuer bi« zum gleichen Tage zu bezahlen ist. Dippoldiswalde, am l.JuIt 1919. Der Stadtrat. SM" Weitere amtliche Bekanntmachungen stehen in der Beilage. "Witz vertliches ANd Sächsisches. Dippoldiswalde, 2. Juli. Heut« vor 5S Jahren wurde der Hänickener Steinkohlenbau-Aktien-Verein in dar Geno'kenschastsregiiter eingetragen. — „Wo am Dach di« Schwalben nisten" ist der Titel eines Dolksstückes, da« uns Mitglieder de« Landestheater« in einem Gastspiel am Dienstag abend vorführten. Diese« Bolksstück hebt sich angenehm heraus aus der großen Masse der Operetten, Lustspiel«, Schauspiele usw. der letzten Zeit. Es zeigt in seinem ganzen Ausbau so viel Lebenswahre« und Ernste« und vergißt dabei doch nicht den Humor. Die Roll« der Johannes Wendel, des Vater», der seine Kinder schnell von sich gibt, um ihnen eine bessere Zukunft zu schaffen rin der dann alle« tut, um seine Kinder und deren Liebe zurück- zugewinnen, spielte Herr Gerst ln vollendeter Schönheit und Natürlichkeit, den Friseur Knopf, den treuen Freund Wendel«, Herr Hammer, der diese Gestalt recht gut zeichnete und da bet noch viel übrig hatte an Humor «nd Zärtlichkeit al« Liebhaber der Wirtschafterin Trine. Diese fand in Fräulein Lotte Lrusiu« beste Verkörperung. Da» Spiel von Fräulein Krautz al« Isa und Herrn Breitling al« Walter, als di« Kinder Wendel« zeigt« von einem vollen Erfassen ihrer ost nicht leichten Rollen. Sie brachten e« stet« fertig, alle Schwierigkeiten zu überwinden und sich ihre Stellung zu wahren. Erwähnen möchten wir laber noch Herrn Lehmann. In seiner Lirbhadrrrolle dr« Fritz Holbein brachte er den „frechen Spatzen", den Mann, der auf eigenartige Weis« um di« Hand seiner Au,erkorenen wirbt, zur besten Geltung. Alles in aftem: Ein innige» Bolksstück mit viel gutem Humor in bester Aufführung. Es «ar kein Wunder, datz den Dar stellern am Schlutz reicher Beifall gezollt wurde und datz allgemein der Wunsch laut wurde, noch recht oft hier solch« schöne Stücke in so vollendeter Weis« sehen zu können. — Wie seit Jahren, so wird das Papier dem Zeitung«- Herausgeber auch heute noch zugeteilt. Er bekommt bi« zu 4»o/o weniger, al« er 1913 verbrauchte. Dagegen gibt« kein Mittel. Papier „hinten herum" ist, wenn es wirklich einmal welche« gibt, so teuer, datz r« nur in AusnabmefäUen bezahlt werden kann. Deshalb müssen eben die Zeitungen ihren Umfang einschränken, Beilagen weglassen. Di« wenigen, die da» nicht tun, beweisen damit, datz ihre Leserzahl seit 1913 zurückging. Lin andere» gibt e« nicht. Der Papier, mangel ist e» auch, der beim Zeitung-Herausgeber kein« rechte Freude auskommen läßt beim Steigen der Abonnentenzahl. Wenn aber ein solcher sich heut« trotzdtm da« sehr teure Vergnügen leistet, Abonnentensammler hinauszuschicken, so mutz ihm doch auch Papier zur Versagung stehen für die zu gewinnenden neuen Leser. Wo nimmt er da« her? E« gibt abermal» keine andere Möglichkeit, al« datz seine Leserzahl gegenüber 19l3 zurückgtng. Dagegen be weisen auch alle Behauptungen der Abonnrntensammler und Vertreter nicht» und selbst, wenn diese gerade da« von der Konkurrenz («»runter auch manchmal di« „Weitzeritz- Zeitung" zu verstehen ist) den Leuten vor—erzählen, was neuer- ding» wieder einmal mit ziemlicher Skrupellosigkeit geschehen sein soll. Wir hätten davon keine Notiz genommen, wären wir nicht vyn mehreren Seiten direkt aufgefordert worden. Nur der Vollständigkeit «egen wollen wir hinzufü en: Wir haben nicht im entferntesten Ursache, an» „baldige Einpacken" zu denken. Sonst hättm wir nicht gerade jetzt eine gröbere Zeltvng»druckmaschin« ausgestellt. Und könnt« die Fabrik ' liefern, klapperte auch bereits die Setzmaschine. Nein nein, es bleibt schon dabei: die „Weitzeritz-Zeitung" ist und bleibt das „zuständige Bezirksblatt". — Wir verweisen auf die in heutiger Nummer enthal- tene Einladung zur Versammlung der Ortsgruppe zum Schutze der deutschen Krieg,- un- Zwilgesangenen Sonntag nach mittag« 3 Uhr im Ratikeller. Schmiedeberg. Bei der hiesigen Gemeinde-Verband,- Sparkasse wurden im Monat Juni 1919 259 Ein zahlungen im Betrage von 51347 M. 88 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 130 Rückzahlungen im Betrage von 46591 M. 91 Pf. ^^7 Beerwaldo, im Juli. Am 23. d». Mt». sind 25 Jahre vergangen seit der Wethe unserer Schule. Nlppleu. Nächsten Sonntag hält der Obstbauverein Goldne Höhe eine Wanderversammlung hier ab, in der Herr Obstbauwanderlehrer Pfeiffer einen Vortrag halten wird über das Thema: „Die Unfruchtbarkeit der Obstbäume, ihre Ursachen und Heilung." Darnach wird er den Sommerschnstt vorführen. Gäste sind willkommen. Dresden. Der Sesetzgebungrausschuß der Volkskammer hat di« Entfernung des Religionsunterricht« au» der Volks schule beschlossen. — Wie unser Dresdner Mitarbeiter erfährt, wird ebenso wie da« württembergische auch da» sächsische Kriegsministeriam aufgelöst «erden. Es dürfte aber noch geraume Zeit darüber verflietzen, weil noch umfangreiche Ueberleitungsarbeiten durchzusühren sind. Vlrua. Im Ba st eigebiet stürzten am Sonntag zwei Dresdner Kletterer ab, von denen der eine tot, der ander« schwer verletzt ist. — Auf der Dresdner Strotze in der Nähe der Zellulose- fabrtk von Hoesch explodierte am Dienstag nachmittag gegen 1/26 Uhr ein mit Handgranaten beladener Wagen. Lie beiden Begleitmannschaften wurden buchstäblich in Stücke ge rissen,- zwei Mann wurden außerdem schwer verwundet «nd zwei Pferde gelötet. Raff»«. Der Kommunalvirband Meitzen-Land hat die Fletscheretbetriebe der Fletschrrmeister Schumann und Rietschel hier «egen dargetaner Unzuverlässigkeit bl» auf «eitere« ge- schlossen. Don beiden Fleischern war seit mehreren Monaten zum Zwecke größerer Fleischzutetlung eine wett größere Zahl Kunden bet der Schlachstätle angemrldet worden al» sich bet ihnen in die Kundenllste hatte eintragen lassen. Die Fleisch- mengen, die sich die beiden Fleischer auf diese unrechtmäßige Weise verschafft hatten, haben sie entgegen den gesetzlichen Bestimmungen markenfrei abgegeben. Lolpzlg, l. Juli. Al» gestern abend die an der Post amTäubchrnw,gaufgez,grneSlcherhett,wachev»rschrift»gimäß da» Maschinengewehr für die Nacht laden wollte, versagte da« Schloß Bet dem Versuche, da, Maschinengewehr in Ordnung zu bringen, entlud e» sich und etwa 15 Echüse fielen. Hierdurch wurden ein Soldat getötet, ein zweiter schwer und vier andere leichter verletzt. Außerdem erlitt «in junge» Mädchrn schwere Verletzungen. Lh««nitz. Seit dem 1. Joli sind die bisherigen Land gemeinden Ebersdorf und Markersdorf mit der Stadt Lhem- nttz vereintgt worden. Zwickau. Zu den Einigung»»erhandlungen im Berg- bau ist noch nachzntragen, daß der hauptsächlichste Streit- punkt, über den kein, Einigung erzielt werden konnte, die Formulierung der neuen Lohnzulagen betrifft, gegen deren Berechtigung und Höhe auch von den Werksverlretern kein Widerspruch erhoben wurde. Es handelt sich jetzt nur noch darum, eine beiden Teilen genügende Form zu finden. Die neuen Lohnforderungen erstrecken sich rückwirkend ab 1. Juni. Nunmehr soll, da auch die Regierungsvertreter keine Einigung herbelführen konnten, ein unparteiische», au» Berufsfremden zusammengesetzte» Schiedsgericht entscheiden. Die Reich«- regierung soll angrrufen werden, den Vorsitzenden zu stellen. Oberlungwitz. Das Elektrizitätswerk an der Lungwitz sieht sich infolge Kohlenmangel» gezwungen, die Strom- lieserung an Sonn- und Festtagen von früh 7 Uhr bis abend» 6 Uhr einzystellen. Dem Werk sind bi» jetzt 65 Ort schaften angeschloslen mit über 30000 Konsumenten. Mülsen - St. Jacob. Aufgelöst hat sich der hier 68 Jahr- bestandene Militärverein, der 1901 die Feier seine» 5vjäh- rigen Jubiläum» beging. Da» Verein,eigrntum wurde ver auktioniert. Die wertvollen Jubiläumrspenden fanden zu hohen Preisen Käufer. Schwarzenberg. Die Eingemeindung von Neuwelt dr die Sladtgemeinde,Schwarzenberg wird vom Bezirksausschuß nicht befürwortet. Glauchau. Dar Auftreten der «isamratte ist in der Mulde im benachbarten Jrrisau frstgestrNt worden. Bautzen. In ihrer Wohnung wurde die Familie de« Fabrikschmirder Winkler,'Mann, Frau und Sohn, tot aus- gefunden. Es liegt Gasvergiftung vor. Ob es sich um einen UnglücksfaN oder um «inen gemeinschaftlichen Selbstmord handelt, konnte noch nicht festgestellt «erden. Dl« Umstände sprechen gegen einen Unglücksfall. Lasset «ns glauben! Anter dieser Ueberschrist finden wir in der „Krieger- Zeitung", die im Kysshäuser-Verlage ln Berlin W. SO, Gei«- dergstraß« 2, erscheint, das nachstehende Gedicht: Lasset uns glauben an Gott, An die Kräfte, die er un, gegeben, Er, der über uns herrscht, Weiß, was dem Deutschen gebührt! Niemals wird unser Volk Durch Willkür und Not und Entbehren Niedergernngen zum Joch, Solange es selbst sich vertraut. _ Hnrltchrr Toten geklönt, Hat unser Volk sich geschlagen, Haben Armeen gekämpft In unvergleichlichen Siegen. Männer, stahlhart in der Kraft, Im Willen geeint und in Pflichten, Dabrn millionenfach hin Ihr» Leben, strotzende Jugend. Gräber reihen sich dort. In unabsehbaren Wetten Ruhen Söhne de» Volks Au» von den Leiden der Welt. Blumen decken sie zu. De» Feldmohn» flammende Farben Leuchten au» ihrem Gebein In allen Fernen der Lede. Herrliche» Volk solcher Tat, Geadelt durch Opfer der Vesten,