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Die deutsche Vertretung in der Saarregierunü. ! Der Herausgeber der „Saarbrücker Zeitung", Ho- er, der einer altangesessenen Familie des Saargebiets mgehört, wurde zum Vertreter des Saarbeckens im Mnferrat ernannt. Im Friedensvertrag ist bekannt« ich für das Saargebiet eine autonome Verwaltung ^on fünf Männern vorgesehen, von denen einer ein Saartaler sein soll. Der Sitz der Regierung wiO im Saargebiet sein. - Die Regelung -er Ostfragen. Wichtige Besprechungen in Weimar. Im Laufe des Donnerstag fanden in Weimar zwischen der Preußischen Staatsregierung, dem-Reichs« kommissar Hürstng und einer großen Anzahl ober schlesischer Abgeordneter wichtige Verhandlungen über die oberschlesische Frage statt, an benetz auch' Vertreter des Auswärtigen Amtes teilnahmen. Man ging bekanntlich mit dem Plane um, Oberschlesien die Selbständigkeit innerhalb des deutschen Reichsverban des zu geben; dieser Plan ist aber wieder aufgegeben worden, und man geht wieder mlt der Absicht um, aus Schlesien eine eigene Provinz mit einer weit gehenden Selbständigkeit innerhalb Preußens zu machen. Oberschlesien autonom zu machen, wäre natürlich erst nach der Volksabstimmung möglich, die Entschei dung hierüber muß also bis dahin ausgesetzt werden. Indessen wurde beschlossen, für Oberschlesien einen besonderen Beirat zu schaffen, der in weitgehendem Maße alle Wünsche der oberschlesischen Bevölkerung während der Zeit der Besetzung durch fremde Trup pen vor allem in Bezug auf Sprache, Religion und Schule berücksichtigen soll. Zu diesem Zwecke soll der Beirat mit weitgehenden Vollmachten ausgerüstet wer den, um für die Interessen der Bevölkerung möglichst viel herauszuschlagen. Die Negierung glanbt, die Selbständigkeitsbestre bungen in den einzelnen Provinzen Preußens dadurch aus der Melt schaffen zu können, daß sie den ver- schiedenöst Provinzen gleich Schlesien eine weitgehende Selbständigkeit gibt. Die Regierung wird schon in nächster Zeit mit einem Programm, das sich in dieser Richtung bewegt, hervoptreten. > Im amerikanischen Truppenlager Besancon werden die Besatzungstruppen für Oberschlesien und Westtzreutzen zusammengestellt. Die ersten 6000 Mann amerikanische Truppen sind am Montag nach Brest abgegangen, von wo sie auf dem Seeweg nach Danzig weitergebracht werden. Deutschland wünscht Verhandlungen mit der polnischen Regierung. Die deutsche Negierung ist, wie bereits gemeldet, in Versailles an die Entente herangetreten, den Polen den Wunsch zu übermitteln, die durch den Friedens vertrag festgesetzten Ostsragen in gütlicher Weise zu regeln. Ter Vorsitzende der deutschen Delegation in Versailles, Frhr. v. Lersner, hat dem Ministerpräsi denten Clemenceau eine diesbezügliche Note übermit telt, in der es u. a. heißt: „Die Ausführung des FriedenSvcrtrages im deutschen Osten mache unmittelbar nach der Ratifikation umfang reiche Vorbereitungen erforderlich. Insbesondere würde eine unuermitteltc Zurückziehung der deutschen Be hörden aus den> abzutretcnden Gebieten unzweifelhaft große Verwirrung Hervorrufen. Dies gilt vor allein für die innere Verwaltung, die Rechtspflege und das Ver kehrwesen. Sicherheit und Ordnung erscheinen um so schwerer gefährdet, als die nationalen Gegensätze in den in Frage kommenden Gebieten bereits jetzt zu einer starken Erregung der ganzen Bevölkerung geführt haben. Die deutsche Regierung hält deshalb die beschleunigte Ein leitung, mnmitlelbarer Verhandlungen mit der polnischen Regierung für unerläßlich. Es wird um eine baldige Mitteilung gebeten, ob die Polnische Ne gierung die'em Vorschläge zusümmt und bereit ist, mit größmöglichstcr Beschleunigung ihre Vertreter zu benen- ! neu und den Zeitpunkt ihres Eintreffens in wertrn mitzuteilen." , Tie Ententekommission für die Verwaltung Ober» schlcsiens. Tie Ententekommission, welche die vorläufige Ver waltung Oberschlesiens bis zur Entscheidung der Zu gehörigkeit durch die Abstimmung übernehmen soll, wird aus ungefähr 150 Mitgliedern bestehen. Ihre Ankunft wird innerhalb zweier Wochen erfolgen. Als bestimmt gilt, daß die Kreise Namslau und Polnisch Schivarzenberg, die anfänglich Deutschland zuerkannt wurden, nach der Korrigierung des Vertrages ohne Abstimmung zu Polen kommen werden. Die ReichsfLeuerdebstte. Weimar, 9. Juli. Ter Schluß der Aussprache. Am Schluß seiner Entgegnung auf die Aeuße- rungen der Parteiredner kam der Reichsftnanzmini- ster Erzberger auch auf die Beamtenfrage zu sprechen. Für sozialisierte Betriebe sei er als Finanzminister nicht in der Lage, Zuschüsse aus den Mitteln der All gemeinheit zu geben. Wenn die Postverwaltung z. V. so teuer arbeitet, daß sie für 1918 mit einem Defizit von 500 Millionen abschließt, so müsse eben oas Publikum mehr zahlen. Die Gehälter der Postbeamten seien keinesfalls zu hoch, im Gegenteil, gegenüber denen weiter Arbeiterkreise sind sie zum Teil als zu niedrig anzusehen. Weiteren Forderun gen aber entgegenzukommen, sei undenkbar, denn das lväre eine Schraube ohne Ende. Die einzige Ab hilfe liege darin, systematisch auf eine Senkung der Preise Kinzuarbeiten, und zwar nicht nur der Preise für Lebensmittel, denn die sind im Auslande fast ebenso hoch, sondern in erster Linie für Kleider und Schuhe. Das müsse und werde geschehen, denn ein absolut unverschuldeterBeamtenstandsei daS erst» Erfordernis für eine Wiedergesundung Deutschlands Aw Sprecher der Unabhängigen Abg- Wurm forderte eine weitgehende Sozialisierung, deren Wir kung der Allgemeinheit zugute komme. ' AIS letzter Redner Mach der ehemalige yes- sisch« Ftnanzminister Abg. Becker (D. Np.). Der Redner setzte sich für eine gesunde Mischung von di rekten und Indirekten Steuern ein. Das ganze Steuer- bündel sei zusammenhanglos. Bei der großen Wer» mögensavgabe müßte den Steuerzahlern durch einen Generalpardon wie 1918 die letzte Gelegenheit gegeben werden, sich von ihren Sünden zu bekeh ren. Die Sparsamkeit müsse auch in den allerhöch sten Stellen, in den Ministerien und bei den Ministern etilsetzen. Der Volkskörper dürfe durch zu große Ka« Pitalien-Entziehung nicht blutlos gemacht werden. Der Redner warnte zum Schluß noch einmal davor, daß das Steuergesetz zur Konfiskation oder nach dem heu tigen Ausdruck zur Sozialisierung führe. Dre Erörterung war damit geschlossen. Auf einen Antrag Schiffer (Tein.) wurden sämtliche Steuervor lagen an drei Ausschüsse von je 28 Mitgliedern verwiesen. Auch das noch zur dritten Beratung ste hende Reichssiedelungsgesetz wurde an den Ausschuß znrückverwiesen. Das Haus vertagte sich hierauf auf Donnerstag, um die unterbrochene Beratung der Reichsverfassung fortzusetzen. i * Der Reichsfinanzminister Erzberger hat in seiner Programmrede durchblicken lassen, daß er die Kom petenzen der Reichsfinanzverwaltung auf dem Gebiete der Steuerveranlagung und der Steuerer hebung wesentlich zu erweitern gedenkt. Die ein zelstaatlichen Finanzminister werden nun am Sonn tag in Weimar erwartet, um diese Frage mit dem Finanzminister Erzberger zu besprechen. Bet den ein zelstaatlichen Regierungen besteht eine ziemliche Er regung über diese neuen Pläne, weil sie darin das Ende ihrer Selbständigkeit erblicken. Politische Mundschau. - Berlin, 10. Juli 1919. i — Wie die Wiener Presse meldet, soll Graf Brock- dorff-Rantzau die ihm angebotene Stelle eines-Wie ner Botschafters angenommen haben. Die Reichsleitung hat sich mit der Besetzung dieses Postens bis jetzt noch nicht befaßt, doch ist die Berufung des Grafen Rantzau sehn wahrscheinlich. — 16 00Ü Offiziere müssen noch in diesem Monat auf Grund der Friedensbedingungen ihren Abschied nehmen, darunter voraussichtlich alle Generale außer den Kommnudeuren der Freiwilligen-Formationen und fast alle Stabsoffiziere. :: Tie WisseN-Krise ist noch nicht überwunden. Ein Abschiedsgesuch dxs Neichswirtschaftsministers ist bisher weder beim Reichspräsidenten noch beim Mi nisterpräsidenten eingegangen. Herr Wissell will seine Entschließungen von der Stellungnahme der sozial demokratischen Fraktion der Nationalversammlung ab/ hängig »rachen. Einer Meldung des „Berliner Tage blatt" aus Weimar zufolge soll der Reichswirtschasts- minister geneigt sein, das Projekt seiner Planwirt, schäft einer wesentlichen Revision zu unterziehen, um es mit den Ansichten der anderen Kabinettsmitglieder in Einklang zu bringen. Er würde daher in seinem Amte verbleiben. Damit würde er dem Wunsche einer Reihe seiner Fraktionsfreunde folgen, doch ist dar über ein endgültiger Beschluß noch nicht gefaßt worden. :: Gegen die bedingte Freigabe unserer Kriegs gefangenen. Der Auffassung, wonach der Freilassung der Gefangenen nach Maßgabe der Ankunft der deut schen Facharbeiter erfolgen soll, wird amtlich auf das Entschiedenste entgegengetreten. Deutschland ist selbst verständlich bereit, an dem Wiederaufbau in Nord frankreich mitzuwirken und zu diesem Zwecke geschulte deutsche Arbeiter zur Verfügung zu stellen. Es ist indes nicht angängig, die Bereitstellung dieser Arbeits kräfte in irgend einer Weise mit der Heimbesörderung der Kriegsgefangenen in Zusammenhang zu bangen. Diese hat vielmehr nach Artikel 214 des Friedens vertrages ohne weiteres nach Inkrafttreten mit der größten Beschleunigung zu erfolgen. Im merhin meldet die Agence Havas folgendes über die Tendenz der schwebenden Verhandlungen: Der Sekre tär der Friedenskonferenz Dutasta begab sich nach Versailles, wo er »fit Freiherrn v. Lersner über die von Deutschland zu stellenden Hilfskräfte verhandelte, welche die nach Deutschland zurückkehrenden Kriegs gefangenen ersetzen sollen. :: Tas Gesamtergebnis der neuen Vermögensab gabe wird, wie die „Germania" nach zuverlässiger Quelle mitteilt, schätzungsweise auf drei Milliar den jährlich, somit auf die Dauer der Vermögens abgabe auf ein'Gesamtergebnis von etwa 90 Mil liarden geschätzt. Der Ertrag -der Kriegsgewinn steuer wird für neun Monate auf 10 Milliarden geschätzt. :: TaS Gesetz über die Betriebsräte wird der Na tionalversammlung in allernächster Zeit vorgelegt und von ihr möglichst noch vor den Ferien erledigt wer den. Es finden deshalb gegenwärtig im Reichsar- beits'ministerium jeden Tag Beratungen statt, die den Zweck verfolgen, den beteiligten Arbeitnehmern und Arbeitgebern weitgehende Gelegenheit zur Geltungma- chung ihrer Wünsche zu geben. So ist anr Mittwoch eine Konferenz zusammengetreten, an der auf Einla dung des Reichsarbeitsministeriums Angestellte und Arbeiter ans allen Teilen des Reiches teilnahmen, die sämtlich noch im gewerblichen Dienstverhältnis stehen und selbst Mitglied von Betriebsausschüssen sind. Rundschau im Auslande. Oesterreich: Wirtschaftliche Zugeständnisse der Entente. l Die erste Antwortnote ClcmenceauS an Dr. Renner bringt die bereits von ver Ententcpresse angclündigtcn wirtschaftlichen Zugeständnisse, ohne welche ver Fortbestand Deutsch-Oesterreichs als vollständig ausgeschlossen gelten konnte. Die Nationalstaaten des früheren Oesterreichs haben noch lange kein Recht, deutfch-österreichisches Privateigentum auf ihrem Boden zu beschlagnahmen. Die einseitige Meist begünstigung w'.rd dem Handel der Alliierten und der mit ihnen assoziierten früheren Nationalstaaten aus drei Jahre vlgesprochen. ' , , . : ,^! S /s Polen: BolschAvisttschd Umtriebe In Warschau. ' k IN Warschau kam es infolge bolscheivisttscher Umtriebe zu blutigen Vorfällen. Gelegentlich einer von den Kommu nisten einberufenen Massenversammlung vor dem Land« tagSgebäude kam es zu einer von Kommunisten hervorge rufenen Schießerei, nachdem sie durch Erschießung eines Of fiziers das Signal zu Ausschreitungen gegeben hatten. Aehn- liche Szenen spielten sich an Mehreren Punkten der Stadt ab. Insgesamt wurden zwei Personen getötet nnd 18 schwer verletzt. Der Warschauer Arbeiterrat erließ einen Aufruf, der die Arbeiter zum Generalstreik als Zeichen des Proteste» aufforder. Einen ähnlichen Aufrtuf erließ die sozialdemokratische Parteileitung. In den meisten Betrieben wird gefeiert. Die Straßenbahnen Verkehren nicht, unv di« Zeitungen haben ihr Erscheinen eingestellt. Da die Gas arbeiter gleichfalls streikten, konnten die Straßen nicht be leuchtet werden. Die Negierung nimmt den Kommunisten gegenüber eine ganz unschlüssige Haltung ein. Frankreich: Aufhebung der Zensur nach der erfolgten Ratifikation. j In Erwiderung auf verschiedene Reden in der Slbge- ordnetenkammer erklärte ver Minister des Auswärtigen Pichon, daß die Regierung gewillt sei, die Zensur nach Ratifikation des Friedensvertrages aufzuheben. Diese gilt als vollzogen, wenn drei Mächte den Friedensvertrag rati fiziert Haven. Gleichzeitig wird auch der Belagerungszu stand aufgehoben werden. Die Regierung ist der Ansicht, daß die Garantien, die im nationalen Interesse in dem Gesetz vom 5. August 1914 niedergelegt sind, bis zur Ratifikation des FriedensvertrageS in Kraft bleiben müssen. Sie übernimmt die Verantwortung dafür, daß Zensur und Belagerungszustand jetzt nicht aufgehoben werden, damit falsche militärische und diplomatische Nachrichten, die den inneren Frieden gefährden, unterdrückt werden können. Norwegen vermngt Viyaoencriaq für viv ; Versenkten Schiffe. ' j Bei der Friedenskonferenz ist eine norwegische Note ttngelaufen, in der grundsätzlich Schadenersatzforderungen für die durch den U-Boot-Krieg entstandenen Verluste an Material und Menschenleben geltend gemacht werden. Die genaue Angabe der Forderung soll erst erfolgen, sobald die Alliierten die norwegischen Ansprüche grundsätzlich als berechtigt anerkannt haben. , . , Bereinigte Staat««: WilsonS SiegeSfahrt. ' r Ein Geschwader von 4 Dreadnoughts und 3k Tor pedojägern fuhr dem „George Washington" entgegen. In der Höhe von SanDH Hook wurden Salutschüsse gelüst. Außerdem hatten 45 andere Kriegsschiffe, darunter die „Pennsylvania", auf der sich Vizepräsident Marhall und mehrere Mitglieder des Kabinetts befanden, den Befehl, Wilson bet der Einfahrt in den Newhorker Hafen zui eskortieren. , > < . ! i > j j " —— -/r- Die Schlacht in Fiume. M - 8« Tot« auf französischer Seit«, l Zwischen Italienern und Franzosen ist eS zu förm lichen Gefechten gekommen. Italienisches Militär stürmte gemeinsam mit den Einwohnern von Fiume und italienischen Freiwilligen unter lebhaftem Ge wehrfeuer gegen das französische Schiff „ESclave"; es wurden Handgranaten geworfen. Das französische Torpedoboot eröffnete hierauf das Feuer auf die Ita liener. Diese griffen hierauf konzentrisch die im Ha fen befindliche Basis für die Versorgung der in Un garn stehenden französischen Armee an. ES kam zu wilden Straßenkämpfen, wobei mit Gewehren, Revol vern und Handgranaten gekämpft wurde. Die anami- tischen Kolonialtruppen wurden in ein Magazin ge drängt und von der italienischen Uebermacht ohne Gnade niedergemetzelt. Ein Anamft wurde irB Meer geworfen, vier Anamiten, die sich ergebe» woll ten, wurden mit Gewehrkolben erschlagen, andere nie dergestochen. Die italienische Bevölkerung beteiligte sich am Kamps aus Häusern mit Revolvern und Ge wehrschüssen. Bisher sind etwa 80 Tote auf fran zösischer Seite gemeldet. Während der Nacht fuhren italienische Panzerautos auf. In Paris wurde eine Kommission zur Untersu- chung der Ereignisse in Fiume eingesetzt. Sie um faßt vier Generale, die Frankreich, England, Italien und die Vereinigten Staaten vertreten. Die Kommis sion ist.bereits nach Fiume abgereist, um an Ort und Stelle Erhebungen anzustellen über die Zusam menstöße zwischen den italienischen und französischen Truppen. Ausdehnung ver italienischen Unruhen. Tie Lage in Süditalien, ferner in Rom, Brescia und Turin hat sich in den letzten Tagen verschlimmert. In Reggio (Kalabrien) wurde aus die Menge geschossen. In Catanzaro gab es einen Toten und viele Verwundete. In Taranto kam es zum Ge neralstreik der Arsenalarbeiter und zu Straßenkämpfen, desgleichen in Pavia, Perugia und Brescia. In Tu rin streiken 40 000 Metallarbeiter. Alle Läden sind geschlossen die Arbeiterkammer verweigerte der Stadt verwaltung ihre Mitwirkung. In Venedig wur den viele Läden geplündert, in Rom blieb im Quar tier Prato vi Castello kein Geschäft von der Plünde rung verschont. Die Plünderungen setzten sich von den Außenquartieren bis ins Stadtzentrum fort. Sehr schwere Unruhen werden auch aus der Provinz Nea pel gemeldet. Ueberall herrscht Generalstreik. Die von, Präfekten von Venedig ernannte Kommission for derte von der Negierung telegraphisch die sofortige Entlassung der Soldaten und Herabsetzung des Hee res auf Friedensstand. M Verheiratete Beamtinnen. Der Ausschuß für Bevvlkeruugspolitik der preußischen Landesversamm- Llung beantragt, die Bestimmung, wonach Beamtin nen und Lehrerinnen bei ihrer Verheiratung ans dem Dienste auszuscheiden haben, aufzuheben. Bei freiwilligem Ausscheiden erhält die Beamtin eine nach ihren, Lebens- und Dienstalter zu bemessende durch Gesetz sestzulcgende Entschädigung.