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Veitzeritz Zeitung Tageszeitung und Anzeiger sür Di-pol-iswal-e, Schmieöeberg U.A. Verantwortlicher Redakteur: Paul Iehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Dlovokdlswalüe- Ntttpin-tnil'-ltp* Sechsgespallene Korpuszeile «eugrigrupertiv. 20 Psg., außerhalb der Amts- hauptmannschast 25 Psg., im amtlichen Teil lnur von Behörden) 70 bezw. 75 Pfg. — Eingesandt und Reklamen 70 Psg. N-MtlKNlVik* Vierteljährlich 3 Mark ohne Zu- « VtQUsjpplktp- tragen. — Einzelne Nummern ! 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. ; Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck«- ! Konto: Leipzig 12548. ! Aelleste Zeitung -es Bezirks Amtsblatt für die Amtshauptmannschast, das Amtsgericht und den Stadlrat zu Dippoldiswalde Nr. 153 La» Auftreten der den Obstbäumen schädlichen Bluttat» ist gegenwärtig wieder zu beobachten. Li« Orlsbehörden wollen sich eine planmäßige Bekämpfung dieses Schädlings angelegen sein lassen und alle Baambesitzer aussordern, auf den Schädling zu achten und seine Brut- strllen gründlich zu vernichten. Am wirksamsten erwtist sich da« „Obstbauw-Karbsliueum", erhältlich in den meisten Drogengeschäslen. Säumig« Baumbesitzer sind auf Grund der Bekanntmachung der Amtshauptmannschast vom 10. Februar 1918 — Belämpsung der Obslbaumschädlinge betr.. — zur Bestrafung anzuzeigen. Dippoldiswalde, am 4. Juli 1919. Nr. 76 l «. Die Amt»hauptmannfchaft, Gutwertung der Zucker-Bezugskarte« und GrgSnznngsznckerkarte«. Die Kleinhändler sind verpflichtet, die Zucker-Rrzugskarten und die Ergänzung» Zucker- larten sofort bei de» Belieferung aus der Borderleite in aufsälliger Weis« durch statt« Kreuz- striche mit Tinte zu entwerten, um eine nochmalige Belieferung auszuschließen. Nlchtentwertcle Znäer-Bezugskarien und Ergänzungs-Zuckerkarten werden ohne Zubilligung von Zucker etngrzogen. Zuwiderhandlungen werden nach der Belanntmachung Verordnung vom 17. Oktober 1917 bestraft. Dippoldiswalde, am 3. Juli 1919. 1263 8r. Der Kommunalverband. 85. Jahrgang — >>->.. --q Die diesjährige Nacheich««- der Matze, Gewichte, Wage« ««d Metzwerkzeuge in der Stadt Dippoldiswalde findet vom 15. Juli ab in der Nebenelchitelle, Weißerltzstraß« 258 c, statt. Die Beteiligten erhalten noch Mitteilung) zu welch» Zeit sie mit den Meß- geritten zu »scheinen haben. Die NefteUzetto« sind pünktlich eiuzuhalte«. Sämtliche für unrichtig befundene tzandelsgewichte werden bei der Nachetchung sofort berichtigt. Die entitehrnden Racheichuugsgebühren sind sofort bei der Nachetchung zu bezahlen. Dippoldiswalde, am 5. Juli 191». Der Stadtrat. Teigware«, lSonderzuweisung) sind den Berlaussstellkv überwiesen worden. Sta-trat Dippoldiswalde. Breuaspirit«s-Markeu an die bezugsberechtigten Einwohner mit den Anfangsbuchstaben L—L »erden Dienstag -«« 8. Juli 1919 vormittags 11 Uhr im Rathause ausgegeben. Stadtrat Dippoldiswalde. Da« auf den Namen Doris Hähnel—Kreischa geführte Linlagebuch Nr. 118 der hiesigen Sparkasse ist innerhalb 30 Jahre weder zu kin- noch zu Rückzahlungen vorgelrgt worden. Der Inhaber de« Buches wird aufgefordert, bis spätesten« zum l. März 1920 sein Gut« haben in Empfang zu nehmen, andernfalls da» letzter« der Sparkasse zufällt. Rnwkwvk», Bez. Dresden, den S. Juni 1919. Die Sparkafsenverwaltung. Meister, dem er in ntcht alltäglicher Treue ein fleißiger Mit arbeiter ist, vom Kundenkreise de« Geschäft« und von and»« Seite wurde der geachtete Jubilar durch Geschenke und Glück wünsche ersreut und geehrt. Möge dar schöne Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer noch von langer Dauer sein Meitze«. Auf der Auffahrt zum linken Brückenköpfe ser Straßenbrücke lief eine große Dogge so ungeschickt gegen einen in Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen, daß sie überfahren und sofort getötet wurde. La sprang ein hin- zukommender Radfahrer vom Rade, packte den Hund in seinen Rucksack und radelte mit dem gefundenen Sonntags braten davon. Raffe«. Bedeutenden Unregelmäßigkeiten in der Fleisch versorg ung ist man in unserer kaum 5600 Einwohner zählenden Stadt auf die Spur gekommen. Der Rechnungs führer der hiesigen Fleischer-Innung, Gasthofebrsitzer Liemen« Kirsten, der bi» vor kurzem im hiesigen Lebensmittelamt tätig war, hat seinem Gastwirtsbetrieb außer dem seiner Familie und seinen ständigen Tischgästen zustehenden Fleische pro Woche 20 Pfund Fleisch zugewiesen, obwohl er nur 4 bi« S Pfund hierfür angezeigt hatte. Lie gleiche Vergünstigung gewährte Kirsten auch dem Vorsitzenden der Ernährung«- aurschusse« zu Nossen. Den hiesigen Gastwirten überwies Kirsten da» Fleisch ln beliebiger «enge von 198 Pfund pro Moch«, während nur 60 Pfund angezeigt waren, vet einer bei Kirsten vorgenommenen Haussuchung fand man u. a. etwa SO Psund Fleisch, Schinken usw. vor. Leisnig. In der letzten Stadtverordnetensitzung machte sich die hier herrschende Gasnot dadurch bemerkbar, daß die Beleuchtung de» Sitzungssaal«» während der Sitzung in folge der elnsetzrnden Sperrzeit erlosch, so daß da» Kollegium im Dunkeln weltervrrhandeln mußt«. Sor»zig b. Döbeln. Wegen Kohlen- und Holzmangel wurde eine über 200 Jahre alte Lind« am Brunnen im Dorfe gefällt und versteigert. Die Linde war die schönste Zierde de» Dorfe». Der Baum lieferte über 10 Meter Holz; der zirka 2 Meter lange Stock wurde von einem Einwohner er standen und von einem Pionier gesprengt. Bielleicht wäre e» doch möglich gewesen, das Naturdenkmal zu erhalten und Holz von anderswoher zu beschaffen. Di« Dorfbewohner werden sicherlich an die alte Linde, die manchem Bienen volke Nahrung gegeben hat, lange Jahre zarückdenken. Leipzig. Auf dem Leipziger Hauptbahnhof sind die Ein- gänge teilweise mit Stacheldraht gesperrt und durch militä rische Posten bes-tzt, die nur Reisenden mit Fahrt- oder Personalausweis dxn Zutritt zu den Bahnsteigen gestatten. Auch der Sitz der militärtschen Befehlshaber», da» Hotei Kaiserhof, ist durch Stachrldraht gesichert und «eist eine starke militärische Wache auf. Gersdorf. In der Gemrinderatssitzung stimmten die Sozialdemokraten gegen ein Gesuch de« Kirchenvorstand«», 1000 M. für die Anschaffung neu« Glocken zu bewilligen, weil die Kirchenverwaltung e» ab-,lehnt hatte, di« Feier de« 1. Mai kirchlich «inzultuten. Atmaberg. Die Gesamtkrieg,schuld de» Vizirkrvrrband« «nnaber, beläuft sich auf 2- Millionen Mark. 18 Milli- Oertliches Aird MMfchW. DippoMsArttde. Wom 9. Juli an wird im Bereich d» Sächsischen Staatsbahnen der Sommerfshrplan, aller dings nicht in »ollem Umfange, eingesührt werden, weil der Stand der Kohlenversorgung dies nicht gestattet. Innerhalb de« Verwaltungsbezirks Dippoldiswalde gestaltet sich der Verkehr wie folgt: Linie tzainsberg—Kipsdorf. Der Fahrplan wird wieder 6 Züge in jeder Richtung an allen Tagen und außerdem ein sechstes Zugrpaar an Sonn- und Festtagen auf. Die Berkehrszelten sind folgende: Täglich ab Hainsberg früh 6.35, vorm. 10.08, nachm. 2,00, 5.59 und abend« 10.26 nach Kipsdorf, zurück ab Kipsdorf früh 4 43, vorm. 8 27, mittag« 12.05, nachm. 4.12 und abends 8.09 nach tzainsberg, Sonn- und Festtags ab tzainsberg nachm. 257 nach Kipsdorf und abends 6.05 von Kipsdorf nach tzainsberg. Diese Sonntagrzüge sollen im Juli und August «benfalls täglich geführt werden. Linie Mügeln bei Pirna—Getstng-Altenberg. Der Fahrplan weist wieder 4 tägliche Zugspaare mit folgenden Nerkehrszriten aus: ab Mügeln früh 6.23, vorm. 11.38, nachm. 3.50 und abend» 8 22 nach Geising-Attenberg, zurück ab Gelting-Altenberg früh 5.55, vorm. 11.15, nachm. 2 27 und abend» 7 21 nach Mügeln. Außerdem verkehren an Sonn- und Festtagen noch Züge nachm. 2 32 von Mügeln nach Geising-Altenberg und abend» 6.21 von Getstng-Altenberg nach Mügeln. Linie Dresden—Possendorf. An Werktagen sind neu« Züge wie folgt ausgenommen: ab Possendorf vorm.-.18, in Dresden Hbf. 9.13, zurück ab Dresden Hbf. vorm. 10.59, in Possendorf 12.02 mittag». Der jetzt 11.03 von Possendorf abgehende Zug wird nahezu anderthalb Stunden spätttgrlrgt; er onkehrt wie folgt: ab Possendorf nachm. 12 26, in Dresden Hbf. 1.24. — Die bet Reich und Staat nachgesuchte Beihilfe für da» Blankrsche Projekt (16 Häuser zu je 4 Wohnungen) ist nur für 4 Häuser zugesagt und auch daran noch die Be- dingung geknüpft, daß ein Teil der Wohnungen der Allge meinheit zukommt. Reine Werkswohnungen erhalten grund sätzlich die Beihilfe nicht. Hoffentlich fällt damit nicht das ganze Projekt in»*Wa,s». — „Trauergoftesdienst" war für den verflossenen Sonntag von dem evangelischen Konsistorium verordnet. Trau» au« Anlaß de» Friedens? Welch gewaltig» Gegen satz noch zu den vielen Widersprüchen der Kriegsjahr«! Deutschland» Friedensliebe und Nschgibigkeit — und doch ringsum Feinde, Deutschland» Siege — und doch endliche Niederlage, der Feinde vorgetäuschter Verständigung«, und Versöhnung»- — aber aufgezwungrn» Gewaltfrieden. Mqhrltch, Grund genug zur Trauer, trotz des Frieden»- schloss». Doch mit Sorgen und mit Grämen machen wir uns» Ungemach nur noch größer. Das waren wohl auch die Gedanken, die Herrn Superintendent Michael al» Predigt- tert Jes. 40, 6—10 wählen und in das Thema zusammen- fassen ließen: Zwei Predtgerstlmmen am Trauertage des -eutichen Volke«. Eine Eliasstimme au» der Wüste, st« predigt von Rot und dürrer Zelt, und eine Zionsstimme vom hohen Berg«, sie predigt von neuer Hoffnung und neuem Leben. Nach besonders herzen»stärk«nder Betonung de« zweiten Teile« schloß der Geistliche seine Predigt mit dem Apostelwort: „Ist Sott für uns, wer mag wider uns sein?" Als Bekräftigung dieser Glaubenszuversicht erklang vom Chore hoffnungsfreudig die Motette: „Sei still dem Herrn und wart auf ihn!" — Die Ortsgruppe für die Fürsorge für di- Kriegs- gefangenen hielt am Sonnabend wieder eine Versamm lung ab, in der Ler Vorsitzende, Herr Superintendent Michael, ein Hestchen, sowie eine Gedtchtssammlung, Grfangenschaft und Rückkehr betreffend, zur Verteilung brachte, vor unlauteren, privaten Aurkunslsstelkn warnte und eine Organisation der zurückkehrenden Kriegsgefangenen innerhalb der Ortsgruppe empfahl Plakate an den Bahnstationen und an den Aus hängetafeln der Ortsbrhörden sollen auf dies« Tätigkeit der Ortsgruppe Hinweisen. In Verbindung mit dem Roten Kreuz und dem Albertoereine sollen Kriegsgefangenen-Heimkehrstellen gegründet werden, um den Zurückkehrenden die Wiederein führung in das Zivilleben zu erleichtern. Die dazu erforder lichen Ausgaben sind zunächst zu decken aus einem Spar- kassenguthaben von über 400- Mark. — Herr Baurat Sorger, früh» Vorstand des Tal- sprrrenbauamtes Malter, wurde zum 2. Stellvertreter der Vortragenden Rates in Wasserbausachen ernannt mit der Lienstbezeichnung Finanz- und Baurat. — Herr Regierungs baumeister Jehn«, bei der Aasserbaudirektion, früher eben falls beim Talsperrenbauamt Malter und bei der Talsprrren- dienststelle Lauenstein, wurde zum Bauamtmann ernannt. — Die Meisterprüfung nach 8 133 der Gewerbeordnung haben vor den im Bezirke der Gewerbekamm» Dresden bestehenden Prüfungskommissionen ick Juni 1919 abgelegt und bestanden: Bor der Prüfungskommission für Schiefer- und Ziegeldecker: Alfred Wendler ln Dippoldiswalde; für Tischler: Bruno Leutzsch in Höckendorf, Post Edle Krone; für Töpfer und Ofensetzer: Adalbert Schumann in Kreischa. — Nachdem bereit» am Sonnabend in den späten Abend stunden infolge einer Störung die Zuführung de» elektrischen Stromes von Pirna her unterblieb, trat am Sonntag eine abermalig« Störung in der Leitung rin. Da da« Telephon amt Sonntag» nur bi« 7 Uhr geöffnet ist, war es nicht möglich, Verbindung mit der Zentrale in Pirna zu bekommen und ein Abstellea de» Defekt» zu veranlassen. Innerhalb einer Stund« mar am heutigen Montag früh nach deren Meldung der Schaden b«s«ttigt. Durch da» Wegbletbrn des Strome» muhte gestern abend auch die Lichtspleloorfteliung unterbleiben, wodurch dem Veranstalter natürlich beträchtlicher Schaden entstanden ist. — Vo« einem Spaziergänger wurde gestern im Kohl busch «ine Kreuzotter getütet. Also Vorsicht! Seisersdorf, 7. Juli. Am Sonnobend vollendeten sich 25 Jahre, seitdem d«r Monteur Herr Tübel bei Herrn Maschinenbauer und Schmtedemeister Liemen, Mende hier in Arbeit trat. Au« diesem Anlaß widmete ihm die «e- werbekammer die Anerkennungsurkunde, di« ihm gestern von Herrn Schmiedeobermeister Mende—Dippoldiswalde überreicht wurde, der dem Jubilar gleichzeitig herzliche Glückwünsche d r Schmtedeinnung zum Ausdruck brachte. Bon seinem Dienstag den 8. Juli 1919