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fen und Schreien und feindliche Rufe erfolgten. ES wurden auch einzelne Steine gegen die von dem Hotel abfabrenden Automobile geworfen. Obwohl einige klei nere Steine die Insassen trafen, gab es glücklicher weise keine Verletzungen. Die Haltung der englischen und belgischen Polizei und der Soldaten war tadel- loS; am Bahnhof fand sich der englische General Green persönlich ein. Das wenig zahlreiche Aufgebot war jedoch gegen die Menge machtlos, die anschei nend von auswärtigen Elementen noch weiter aufge- hetzt wurde. Ein von der belgischen Zivilbehörde trotz Ey uchenS der belgischen Gendarmerie nicht verbotener Umzug mit Musik trug auch zur Aufreizung der Ein- wohnerj^as. bei. Die deutsche Regierung wird wegen der Skandale, die bet der Abreise der deutschen Was- fenstillstandskommission veranstaltet wurden, bet der Entente .Protest erheben. . Tie Teilung deS Kolonialraubcs. Tie Verhandlungen zwischen den Kolonialmini stern über Kamerun und Togo haben zu einer Eint- gung zwischen England und Frankreich geführt. Frank- reich erhält die Hauptstadt von Togo Lome, und vier Fünftel von Kamerun mit Duala und dem gan zen Eisenbahnnetz. Frankreich tritt einen wichtigen Teil von Togo, dessen Einwohner Anschluß an dis englische Goldküste suchen, an England ab. 2ie Wiederaufnahme des HaudelS. Ter Newyorker Berichterstatter der „Franks. Ztg." meldet, daß die sofortige Wiederaufnahme der Han delsbeziehungen mit Deutschland immer dringender und allgemeiner gefordert werde. Die Zeitung „Sun" memt, diese Bewegung sei so stqrk, daß sie den Bun- destongre. zwingen werde, das gesetzliche Verbot des Handels mu dem Feinde schleunigst wieder aufzuheben. Entsprechend einer Ankündigung des Staatssekretärs Philipp wird die Blockade Deutschlands in dem Augen blick aufgehobe werden, wo der Oberste Blockade-Rat der Alliierten die Nachricht empfängt, daß der Friede durch Deutschland ratifiziert worden ist. Die Wie deraufnahme des Handels der Vereinigten Staaten ist also nicht abhängig von Ser Ratifikation des Ver trages durch den amerikanischen Senat. Ter Vertrag mit Polen. Zwischen Len fünf Großmächten einerseits und Polen andererseits wurde als Bestätigung der Aner. kennung Polens als unabhängiger Staat unter Zu teilung von Gebieten des ehemaligen Deutschen Rei ches ein Vertrag unterzeichnet, daß Polen diese Ge biete zugesprochen werden. Polen erkennt als pol nische Staatsangehörige die bisherigen deutschen und österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen in Polen an unter dem Vorbehalt der Bestimmung des Friedensvertrages mit Deutschland und Oesterreich über die Staatsangehörigen, die nach einem bestimm ten Tage auf dem in Frage kommenden Gebiete ihren Wohnsitz genommen haben. Diese Bestimmungen wer den unter die Bürgschaft des Völkerbundes ge stellt. Ter ständige Schiedsgertchtshos wird über Mei nungsverschiedenheiten entscheiden. Polen wird den dem Völkerbund angehörenden Staaten gleiche Rechte und Privilegien gewähren. Es übernimmt die Ver antwortung für die russische ösfentlche Schuld und für alle anderen finanziellen Verpflichtungen des russischen Staates. Von einem Schutz der nationalen Rechte der deutschen Minderheiten ist in dem Vertrag anschei nend gar keine Rede. Fraglich ist, was die „Ver- antwortun^ Polens für die russische öffentliche Schuld" bedeutet. Soll Polen die französische Gönnerschaft etwa dadurch bezahlen, daß es die 20 Milliarden Franken, die Frankreich Rußland vor dem Krieg ge borgt hat, vollständig auf sich nimmt? Außerdem müßte es dann Wohl auch noch die Kriegsanleihen, die Rußland von seinen Verbündeten erhalten hat, mindestens zum guten Teil übernehmen. In Wahrheit würde das, da Russisch-Polen und Galizien bankrott sind, bedeuten, daß die deutschen Gebiete, die Polen zugeteilt werden, mit ungeheueren Forderungen zugunsten der Entente belastet werden. Deshalb mußte Polen ein so großes deutsches Gebiet zugesprochen werden, und deshalb wird dieses Gebiet von seinem Anteil an Deutschlands Kriegsschulden entlastet. Das ist der Sinn des „Rechtsfriedens" im Osten. Politische Rundschau. * — Berlin, 2. Juli 1919. — Der Reichsminister a. D. Dr. Preuß ist zu den weiteren Arbeiten am Verfassungswerk« mit der Vertretung des ReichSministertums betraut worden. — Wie die „Kreuz-Ztg." erfährt, wird General von Seeckt die Leitung des Generalstabes übernehmen, wäh rend General Grüner nur noch die Geschäfte im Osten abwickeln wird. — Generalmajor v. Wriesberg, dem bisher als gentraldePartementSdirektor im Kriegsministerium die Der- tretung des KriegSmtnisterS im Parlament oblag, beab- sichtwt, au» dem Heere auszuscheiden, desgleichen General ». Winterfeld t, der bekanntlich bis zu seinem Zu- fammenstotz mit Foch Vorsitzender der deutschen Waffsn- sttllstandSkomMission in Spaa gewesen ist. — Um Riga sind neue Kämpfe entbrannt. Zur Ab- bolung der sich dort noch befindlichem Reichsdeutschen, die in größter Gefahr sind, sind bereit» Schiffe bereitgeftellt worden. :r Tie groU NermögensaWaVe und Vie Krie«-- aKleih«. Unter den Gesetzentwürfen, die noch! in der jetzt beginnenden Sommertagung erledigt werden sol. len, wird sich, wie der „Deutschen Tageszeitung" aus Weimar berichtet wird, der Gesetzentwurf über die große Vermögensabgabe nicht befinden. Er ist- noch nicht vollendet, und es bedarf, da das Gesetz außer ordentlich tief in unser Wirtschaftsleben eingreifen wird, der eingehendsten Beratungen mit den Inter essentenkreisen, zu denen natürlich in erster Linie die führenden Mitglieder unserer Gesamtwirtschaft gehö ren. Die Vorlage wird also erst im Herbst der Na tionalversammlung zugehen. Bis jetzt ist bekannt, daß die Abgaben, die auf Grund des Gesetzes gemacht werden, soweit wie irgend möglich in Kriegs an- leihe bezahlt werden sollen. Die nicht in Kriegs anleihe etngezahlten Abgaben sollen dazu verwendet werden, Kriegsanleihen zurückzuerwerben. Das ganze Gesetz soll Slso dazu dienen, die Kriegsanleihe zu ^tilgen. . r: Lie Heimkehr nnferer Gefangenen. Nach Pa riser Meldungen sind die Vorbereitungen zur Rück beförderung der deutschen Kriegsgefangenen im Gänge. Sämtliche deutschen Zivtlgefangenen, die sich noch in Frankreich befinden, werden ebenfalls ihre Entlassung erhalten und demnächst nach Deutschland zurttckkehren. Im Saargebiet sind bereits mehrere Züge mit Inter, nterten aus Frankreich etngetroffen. :: «esehlskonsiikt im Osten? Anläßlich der an geblich bereits vollzogenen Ernennung d« bisherigen Generalquartiermeisters Groener zum Oberbefehls haber des östlichen Grenzschutzes, teilt die „Deutsche Tageszeitung" mit, daß eine große Anzahl Generale und Offizier», es ablehnt, sich dem Befehl Groeners zu unterstellen. :: Ein republikanischer Kührerbunv. Im „Vor wärts" wird die Gründung eines „Republikanischen Führerbundes" angekündtgt, der als Gegengewicht ge gen den Nationalverband deutscher Offiziere gedacht ist. Ter Bund soll, so heißt es, den ehrlich-republi- kan^chen Elementen in der Armee Zusammenhalt und Stütze geben und erstrebt die Erfüllung der deutschen Wehrmacht mit republikanischem und demokratischem Geiste durch Sammlung aller Führer und Unterfüh rer, die ehrlich auf dem Boden der Republik stehen. Tie vielfach erfolgte Einstellung innerlich monarchi scher Offiziere sei nur als Notbehelf zu betrachten und müsse sobald als möglich beseitigt werden. Deshalb verlange der R. F. B., daß in die Wehrmacht der Republik in erster Linie republikanisch« Führer und Unterführer eingestellt werden. :: Tie amerikanisch« Besetzung Oberfchlesiens wird, wie amtlich mitgeteilt wird, erst nach der Ratifizie rung des Friedensvertrages erfolgen, also erst im Laufs des Monats August. Bis dahin verbleiben der Grenzschutz und Behörden in voller Tätigkeit. Sitz der vier alliierten Hauptvertretsr wird wahrschein lich das Negierungsgebäude in Oppeln sein. Die Regierung trifft Vorbereitungen für die Herstellung des Gebäudes. :: Der sozialdemokratische Geiverlschaftskongreß in Nürnberg sprach mit 445 gegen 170 Stimmen der Ge- neralkom Mission sein Vertrauen aus. Der Antrag der Gewerkschaftsvorständekonferenz gegen die wilden Streiks einerseits, gegen Sen Noskeschen Streikerlah andererseits wurde ebenfalls mit großer Mehrheit an genommen. Baldige Ratifizierung des Friedens. Tie Neichsregierung beschäftigt sich mit dem Ge danken, den Friedensvertrag sobald als möglich durch die Nationalversammlung annehmen zu lassen, damit die Ratifizierung des Vertrages seitens der deutschen Regierung bald erfolgen kann. Nach dem preußi schen Recht muß vorher, da es sich um Abtretung preußischer Gebiete handelt, auch die Zustimmung der preußischen Landesversammlung eingeholt werden. Die Annahme des Vertrages durch die beiden Parlamente -soll noch vor der parlamentarischen Sommerpause erfolgen Ein Anschlag auf die Hamburger LebenSmittellager. Während der Hamburger Unruhen wäre es bei nahe einer Anzahl von Strafgefangenen gelungen, die Lebensmittelversorgung Deutschlands aus schwerste zu gefährden. ES handelte sich um nichts Geringeres, als die gewaltigen Lager, die voller amerikanischer Lebensmittel liegen und das Volk versorgen, in die Lust zu sprengen. Die zum Freihafen führenden Zu gänge waren von Volkswehrmännern besetzt, die aber ihre Posten verlassen hatten! Befreite Insassen des JustizgesängntsseS traten an Mitglieder des See mannsbundes heran, ihnen bet der beabsichtigten Jn- dieluftsprengung der Lager behilflich zu sein. Diese setzten sich jedoch sofort mit dem Leiter der Hafen- sicherheitstruppe in Verbindung, um das Attentat zu verhindern. Zuverlässige Mitglieder des Seemanns- bundeS wurden mit Waffen versehen und bezogen unter Führnng ihrer Vertrauensleute die verlassenen Posten, so daß eine Vernichtung der Lebensmittellager unmöglich gemacht wurde. Die Nationalversammlung. Nach der kurzen Pause auf die anstrengenden Beratungen über die Unterzeichnung des Friedens trat das Haris am Dienstag wreder in Weimar zu sammen. Auf der Tagesordnung standen zunächst eine Reihe kleiner Anfragen. Hieraus trat das Haus in Lie erste Lesung des Siedelungsgesetzes ein. Hierzu waren von den Teutschnationalen eine ganze Anzahl von Abänderungsanträgen eingebracht worden, die sich besonders mit der Ausnahmestellung der Staatsdomä nen beschäftigen. Rundschau im Auslande. Ungarn: Ungarns Unterwerfung. ; Die ungarische Näteregierung hat nach einer Mittei lung de» ungarischen Korrespondenzbüros den Rückzug aus die von der Entente aufgezwungene Grenze ungeordnet. Durch di« in Paris getroffenen Bestimmungen wird Ungarn auf ein Drittel seine» bisherigen Gebiet» beschränkt. StuMud: Tie Oberherrschaft KoltschackS wirv abgelchut. ; Die Delegierten der Staaten, Li« innerhalb der Grenzen de» alten russischen Reiche» gebildet worden sind, wandten sich an den Präsidenten der Friedenskonferenz mit einer Erklärung, in der sie sagen, vatz die Vertreter der Republiken Aserbeidschan, Estland, Georgien, Lettland. Nordkaukasu», Mtrußland mW Ukraine'von dem Bericht des Rates der alliierten nnd assoziierten Mächte an Ad miral Koltschak, von den Bedingungen, die die genannten Mächte der Omsker Regierung auferlegten, Kenntnis ge nommen haben. Die Beschlüsse der Omsker Negierung können aber auf die betreffenden souveränen Staaten und die gegenseitigen Bcziehnngen Mischen diesen Staaten und Rußland keinen Einfluß haben. Die genannten Repub liken wiederholen der Friedenskonferenz und den Groß mächten da» Ersuchen, sofort ihre politische Unabhängig keit anznerkenncn. < »I»I> »a »«-»I»!» n «7 nun - in NMM 7.1 11,1 n M"7 England: Tie Verstaatlichung der Kohlengruben. » Nach einer Mitteilung de» „Daily Chronicle" W schließen, nimmt die englische Regierung unter dem Drucks der Komervativen in der Frage der Verstaatlichung dey Kohlengruben eine zögernde Haltung ein. Die Grubenar beiter beabsichtigen, ein Ultimatum zu stellen. Heeresgut und Echiebertum. TaS Schtebertum bei der Versteigerung von HeeneS- kra ft wagen. Ueber die Heereskraftwagen, um deren Vierwen dung sich die Heeresverwaltung jetzt so unsäglich Müh« gibt, wird bet Gelegenheit einer Versteigerung in Berlin allerlei Ungünstiges durch die Presse gesagt. Es Wirt berichtet: „Was hier an Automobilen zur Auktion stand, war gänzlich invalid; die ntedergebrochenev Wagen aus dem langen Kriege hatten sich ein Stell dichein gegeben. Federn, Speichen und Rahmenteil« ragten wirr und hilfesuchend in die Lust. Keine Farbe, keine Bereifung zu erblicken, nur Rost und Schmutz, krusten bedeckten das Gerippe einstiger Sport- mW Lastwagen. Gebrochene Federn und zerschlagene Kot- flügel lehrten von der enormen Abnutzung diese, Krlegswagen. Selbst der wichtigste Teil der Wagen, der Motor, war durchweg in vollkommen deso latem Zustande, die Zündungen zerstört, der Magnet verrostet und die Welle gebrochen. Manch ein Wa- gen bestand nur noch aus dem Chassis und der Motor- Haube. Besonderes Interesse erregte die Herkunft de« einzelnen Wagen, fa stdurchweg waren es Fabrikat« ausländischer Firmen. Bet dem zunächst völlig un brauchbaren Zustande aller zur Auktion stehenden Fahr- zeuge, hielten sich die Gebote in sehr bescheidenen Gren zen. Die Ersteigerer, die sich in der Hauptsache aus Fachleuten zusammensetzten und zumeist Händler waren, gingen mit ihren Bietungen für Lastwagen selten über 5000 Mark hinaus, während die Wracks der Personen wagen zwischen 3000 bis 4000 Mark brachten. Ter Reingewinn des Schiebertums. . Bei diesen Versteigerungen scheint es überhaupt lu. stig hergegangen zu sein. Der die oder das „Vaubil" ist anscheinend nicht die berufene Stelle zur Erledi gung solcher Aufgaben und zur Bekämpfung des Schie» oertums. So wird der „Dtsch. Tagesztg." aus Braune berg (Ostpr.) geschrieben: „Zu der Versteigerung am 6. d. Mts. in BrannS- berg hatten sich etwa 30, meist Berliner Schieber, auch einig« mit Diamanten beladene Damen, unter Führung eines Herrn zusammengetan, um die 132 Wagen billig aufzukausen. Jeder dieser Leute hatte 50 000 M. rn Kriegsanleihe zu diesem Zwecke ein gezahlt. (Die man wahrscheinlich erst zu dem jetzi gen Kurse von etwa 75 Proz. erworben hatte. D. Schrift!.). Bieter, die außerhalb dieses Ringes stan den, so z. B. Leute, denen man setnerzeit die Kraft wagen, billig genug requiriert hatte, die vier Jahre im Felde gestanden und jetzt glaubten, einen Kraftwagen zur Aufbauung ihrer Existenz kaufen zu können, und sich erlaubten, mitzubteten, wurden öffentlich beschimpft und rücksichtslos überboten. Tie Schieber umringten solche Reflektanten und versprachen ihnen, falls sie nicht mehr mitböten, Wagen gegen einen kleinen Auf schlag abzugeben. Auf dieses Angebot gingen die mei sten, der Not gehorchend, ein. Nach der öffentlichen Versteigerung versammelten sich diese Apachen in einem, HoAl (in Braunsberg Hotel „Reichshof") und ver steigerten die aufgekauften Wagen nochmals gegen Meist- gebot. Ten Mehrerlös, der in Braun Werg eiwa LOO 000! Mark betrug, verteilten sich die Schieber unterein ander. Wenn nun von den Außenstehenden einer glaubte, von dieser Gesellschaft ein Auto gegen einen kleinen! Ausschlag zu erwerben, sah er sich bitter getäuscht, denn in der zweiten Auktion wurden die Preise, so bald ein Außenstehender mitbot, oft mit mehreren hun dert Prozent in die Höhe getrieben. Im ganzen soll der „Reingewinn" der Schieber rund 340 000 Marv betragen haben. Diese Schieber, haben beschlossen, aus den näch sten öffentlichen Versteigerungen in Breslau, Königs berg,' Elbing usw. rücksichtslos alle Wagen aufzukau sen, um die Außenstehenden von dem Mitbieten ab zuschrecken." > , . In den Vereinigten Staaten ist das Automobil- Wesen in fabelhafter Aufregung. Man will den Mo torwagen mjt aller Gewalt zum alleinigen Verkehrs mittel mchhen. 5,5 Millionen Kraftwagen gibt «S, und 28 600 Kraftwagenhändler. Die Kraftwagenin- dustrie soll 830 000 Personen beschäftigen (mehr als der deutsche Bergbau!); und 3 Milliarden an Löhnen und' Gehältern bezahlen!— Unser armes Gehirn wird da mi- grauenhaften Zahlen gemartert. Hoffentlich bedenkt jeder dabet, daß wir uns durch amerikanische Reklame nicht irre machen lassen dürfen. Und ebmiso ist zu hoffen, daß unsere Industrie sich mehr anstatt wie bisyer aus den Luxus auf die Verkehrsbedürfntsse Wer sen wird, damit die Amerikaner uns serngehalten werden. Aus Stadt und Land. * Ter Einmarsch der Reichswehr in Hamburg entwickelte sich am Dienstag vormittag plangemäß. Be reits um Vr8 Uhr war das Innere der Stadt besetzt, ES ist nirgends zu Zwischenfällen oder zu Wwer- ständen gekommen. Auch der Freihafen ist besetzt! worden. Die Truppen, die mit Panzerautomobilen versehen sind, haben ihre Hauptstellung auf dem Rat- hausmarkr eingenommen. Zum ersten Male seit der Revolutionszeit weht wieder die Hamburgische Fahne, die drei weißen Türme im roten Felde, vom Rathaus« türm herab. Die Straßen der inneren Stadt find durchweg mit Postenketten und Drahtverhauen abge sperrt. In Altona ist das bayerische Schützenkorps eingerückt. " Schwere Ausschreitungen i» Bielefeld. Im An- schlnst an die LebenSmlttelnnruhen vom Sonnabend kam es am Montag zu ernsten Ausschreitungen. Von den Demonstranten war eine Volksversammlung unter freiem Himmel einberufen worden, die von dem hier