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— Die Ermordung dr« vankdlrrkior« v Metzsch kn Dres den stellt sich al» Raubmord heran»,- lO —12000 M. sind geraubt worden. Al« Täter kommt «in slüchtig« Militär- gefangener. Grenadier Syrzttko au» Bautzen, in Frage. Such -er Mordversuch an der Frau Göpfert am Jüdrnhof hat sich als Raubmordoersuch herau,gestellt^ — Die Belegschaften der Zwickauer und Lugau-Oek- nitzer Steinkohlengruben haben durch ihre zuständigen Brr- bandileitungen neue Lohnforderungen erheben lassen, über die in den nächsten Tagen, unter Leitung der Regierung zwischen B« uftragten der Werke und der Bergarbeiter ver handelt «erden soll Gr-ßeuhui«. Im benachbarten Tiefenau erschienen am Donnerstag drei Männer in seldgrauer Unisorm bei der Gastwirtin Seidel und haben sie unter Bedrohung mit Revolvern zur Hrraurgabe von Lebensmlllrln und Geld ausgesordert. Al» die Frau die Hergabe verweigerte, ist sie an Händen und Flitzen gebunden und ihr der Mund mit einem Tuch zugrstopst worden. Nur dem zufälligen Hinzu- kommen zweier Gutsbesitzer hat e» die Gastwlrtrfrau zu danken, datz die drei frechen Räuber, ohne ihr Ziel erreicht zu haben, vertrieben wurden und entslohen. Es tut not, datz gegen die wachsende Unsicherheit auf dem Lande energischste Matznahmen durch Selbtzjchutz der Landbewohner getroffen werden. Mittweida, 14. Juni. Da« oft beobachtete Anhängen der Linder an Gefährte erforderte hier ein Opfer. Heut« vormittag versuchte da» achisährigr Söhnchen des Schneider« Unger «inen der btiorn Anhänger der Dampfstratzenwaize zu erklettern, kam dabei zum Fullen und geriet unter den schweren Wagen. Lin Rad ging dem Linde über den Kops und führte den augenblicklichen Tod herbei. Leipzig. Der Rat unserer Stadt erklärt, datz er der Ausdehnung der Fortbildungsschulpslicht auf Haus- löcht«, Dienstboten und Aufwärterinnen auf drei Jahre sympathisch gegenübersteht, datz er sich aber im Hinblick auf di« immer mehr steigendes finanzielle Belastung der Stadt- gemeinde und die Unsicherheit alle? Verhältnisse zu der ge- forderten Mehrbelastung des Haushalt» von 150000 Mk. die di« Errichtung der dritten Schuljahre» bedingen würde, ablehnend verhalten müsse. Sollt« da« zu «rwartende Not- standsgesrtz dl« allgemein« dreijährige Fortbilvungsschulpslich' - vorsehtn, so mützte allerding« zu deren Einführung ge-t schritten werden. Luga«. Auf einen Antrag hin wurde dem Gemeinde- »al mitgeteilt, datz di« anger«gte Verstaatlichung der elektri schen Bahn Hohenstein-Oelrnitz nicht zu erreichen ist, datz aber die Uebernahme der Bahn durch einen Gemeind«»«- band geprüst werden möchte. Zwickau. Die im Bezirk Zwickau seit dem 4. Juni streikenden Brauer und Brauereiarbeiter haben den Streik abgebrochen und die Arbeit am Freitag wieder ausge nommen vorbehaltlich de» Ergebnisse» der Einigung»»«. Handlungen, dl« in Chemnitz zwischen den Organisationen der Arbkitgeber und Arbeitnehmer weitergesührt werden Zwickau. Den städtischen Kollegien ist bezüglich ihre» Kleinwohnungsbau Projekte» im Stadtteil Marienthal eine grotze Enttäuschung widerfahren, indem da» Landwohnnng«- amt ihnen mitteilte, datz der beantragt« Reich«- und Staate- zuschutz zu den Mehrkosten der Baur« statt für die geplanten 12 Kleinwohnung-Häuser mit 78 Wohnungen nur sür eine Lckgruppe von 3 Wohnhäusern gewährt werden könne, sobatz die Durchführung de« grotzzügigen Gesamtpläne» aus Mangel an Mitteln nicht möglich sein wird. Der Rat will gleich wohl noch einmal bei der Staat,regierung wegen Erringung de» Zuschusses für die Gesamtplanung vorstellig werden. Adorf t.B. Der lSjährige Gastwtrtssohn Kurt Thier- lich au» dem sächsischen Dorf« Raun versucht« am Donn«»- tag rin« Flasche Schnaps von Böhmen nach Sachsen her- überzuschmuggeln. Er wurde dabei von Grenzschutzsoldaten «tappt. Da er auf den Anruf nicht stand, schotz ein Soldat auf THIrrlich, der sofort tot war.H Plauen. Hin trafen mehrer« hundert Prediger und Gemeindevertreter der Meihodlstenkirche aus allen Teilen Deutschland» zu einer mehrtägigen Konferenz zusammen. Anter den wichtigsten Ergenltänden der Tagesordnung be- findet sich ein« Stellungnahme der deutschen Methodisten zu den Friedensvorschlägrn der Entente. Kamenz. Ein eigenartiger Streik spielte sich in einem hiesigen Saal ad. Da nach Ansicht einiger Ballbesucher Lie Tanztouren zu kurz gespielt waren, streckten die gesamten ranzenden Paar«. Dieser Sympathiestreik wurde mit einem Gegrnsttttk der Kapelle beantwortet. Nach 15 Minuten allerdings wurde die Musik wieder ausgenommen, angeblich, um den Saollnhab« nicht zu schädigen. Aßbuitz. Festgenommrn wurde am Donnerstag aus dem hiesigen Bahnhofe der Lommunisteusührer Weichold, der seit dem Eintreffen der Regierung-truppen in der Nacht zum Ostersonntag von hier verschrvunden war.'^ ^ Mitteilungen vom Standesamt Possendorf. Monat Mai 1V1S. 7 ^^ Geburttn. Kurt Hellmut Franke; Horst August Adolf Seim; Johanna Hilda Grahl. Eheschltehungen erfolgten 6.?, Sterbefälk. Prioata Amali« August« verw. Dittrichg«b. S«ifert, Börnchen, 73 I — Arbeiterin Emma Pauline verw." Bernhardt geb. Valentin, Wilmsdorf, 70 I. — Ledige Wirt- fchastsgehllfin Alma Marte Voigt, Börnchen, 36 I. U «Letzte Nachrichten.MM j Umtriebe.i Hamburg 14. Juni. In den Hafenstädten sind gest«n zahlreiche Verhaftungen vo r Kommunisten «folgt. E» han delt sich um eine ^ommuniitisch« Umsturzbrwegung über ganz Deutschland. , 7 »L Michael Alerandrowitsch Thronpräteudent. Gent, 14. Juni. Wie der Paris« „Cuvre" meldet, läßt dl« Morkau« Regierung »«breiten, datz d« von den B«- bündele« anerkannte Admiral Koltschak mit Michael Aleran- drowitsch, dem Bruder Nikolaus II. gemeinsame Sach, mache und sogar bereit wäre, sich dem ehemaligen Grotzsürsten unterzuordnen. " Keine zufammenhüngende Antwort-Z Rotterdam, 14. Juni. „Times" melden au« Pari«: Der Antwortnote d« Alliierten werden noch eine Reihe Spezial- noten folgen, fall« die Deutschen vor Ablaaf der Antwort- frtst eine Erwiderung geben. Die fSchfifche Regierung gegen die Unterzeichnung eines Gewaltfriedens. Die sächsische Regierung steht nach wie vor auf dem Standpunkt, datz der von unseren Feinden vorgelegte Frieden«- vertrag unerfüllbar und unannehmbar ist. Ein Friede, der nicht die Lrbenrnotwendigkeiten de» deutschen Bolke, berück sichtigt, könne nicht unterschrieben werden. Die sächsische Regierung weiß bei dies« Stellungnahme die weitaus üb«, wiegende Mehrheit de» sächsischen Volke« hinter sich. — An Stelle des durch seine Ernennung zum Land gerichtsdirektor aus der Nationalversammlung ausscheiden- den Mitgliedes der dentschnationaien Fraktion, AmtSge- richtSrat Warmuth-Jauer, hat die Wahl des Gutsbe sitzers v. Lindeiner Vstrichen, Kr. Lauban) zu erfolgen. — Die in Würzburg abgehaltene Landesausschußsitzung des deutschen Bauernbundes, Abteilung Bayern, lehnte einstimmig einen Antrag ab, die Mitglieder dem Bund der Landwirte zuzuführeu. — Das Kriegsgericht Strasburg i. W. verurteilte dro Mitglieder des Strasburger Arbeiterrats Jaschke und Kalwe t""gen Verrats militärischer Geheimnisse zu je 3 Monaten Festungshaft. — Der vor kurzem verstorbene Snnitätsrat Dr. Bar dorff bat der Nuwersität Frankfurt n. M. Stif tungen im Betrage von 1 Million 50 000 Mark vermacht. — Der Possnschs Nationalrat hat für das ganze Gebiet von Posen den verschärften Belagerungszustand verhängt. >. ^ » .1 Keine Anwerbungen im besetzten Gebiet. Wie die Wafscnstillstandskvmmission mitteilt, Ha den d»e Alliierten die Rekrutierung für Dienstzweige der deutschen Armee im besetzten Gebiet selbst auf dein -- : der freiwilligen Anwerbung verboten. , ' Absturz eines Poststu rzrngcS. t " Ein Flugzeug, das den Poftd.enst zwischen Köln «Nv Folkesiol»« versieht, sttnxte in der Nahe von Soho bei Florette ab. Be d? Insassen wurden getötet. Vorsichtömagnahmen in Wien. § In Wien ordnete der Vollzugsausschuss der Sol datenräte der Vollswehr die Konsiguierung der ge- samten Garnison Wien an. Die Volkswehr wurde auf-: gefordert, sich ausschließlich für Vie Befehle des Voll zugsausschusses ' ereit zu halten. — Tie Gerüchte übers spartakistische Revolutiousplüne scheinen sich darnach^ zu bewahrheiten. ReichHPräsWent Ebert und Ministerpräsident Hirsch in Weimar. Reichspräsident Ebert und der preußische Mi nisterpräsident Hirsch sind in Weimar eingetroffen. In Weimar herrscht jetzt wieder ein überaus reges und politisches Leben. Das' gesamte Niinisterkolle gium ist eingetrvffen, auch der Ches der Friedens stelle, Graf Bernstorff. Ankunft der türkischen Delegation. Ditz Delegation, die die Interessen der Türkei aus der Friedenskonferenz vertreten soll, ist in Paris ein- getrofsen. Die türkischen Delegierten sind Großwesir Damad Ferid Pascha, Finanzminister Tewfik Canh, früherer Minister und Vorsitzender des Staatsrats Riza Tewfik und türkischer Gesandter in Vern Reschid Halis;, Sie sind nicht von der türkischen Negierung gesandt, um über FriedenSbe^in^ungen zu verhandeln, sondern ihre Neise ist von der 'französischen Regierung veran laßt worden, welche sie aufsorderte, der Friedenskon ferenz gewisse Auskünfte zu geben. Sofort nach den Vorstellungen auf dem Bahnhof Vaucresson wurden die türkischen Delegierten in Automobilen zur Villa La Vaucressoniere gebracht. , , Tie Todesopfer in Riga. ' Nach den bisherigen Schätzungen beläuft sich die Zahl der Todesopfer der lettischen Bolschewisienherr- schast in Riga auf über 3600 Personen aller Na tionalitäten und beiderlei Geschlechts. Auch in Wenden und Wolmar sollen die Bolschewisten viele Hinrich tungen Vorgenommett haben. Ter sozialdemokratische Parteitag gegen die Boykot tierung der J-reiwillige»truppen. Zur Frage der Freiwilligenkorps nahm der so- fialdemokratische Parteitag in Weimar in einem An trag Stellung. Der Parteitag würdigt die Beschwer den der Parteigenossen über die Haltung der Frei- willigenkorps und ihrer Führer, kann sich aber nicht oerhehlen, daß die sozialdemokratischen Arbeiter an »er Unzufriedenheit »nit den Freiw-illigenkorps nicht unschuldig sind, weil zu wenig Arbeiter in diese Korps ointraten und damit die einseitige Zusammensetzung dieser Truppen verschuldeten. Di« unterschiedslose Herabsetzung und die Boykottierung der Freiwilligen truppen wie der Sicherheits- und Einwohnerwehren durch manche Arbeiter empfindet der Partei ag als eine Ungerechtigkeit. Der Parteitag fordert di« völ lige Neutralität der Freiwilligentruppen in allen Poli, tischen Fragen, um sie vor jedem Verdachte gegen revo lutionärer und anderer Ausschreitungen zu sichern. Aushebung der Rätewirtschaft »'n Württemberg. Bei der Beratung eines Uebergangsgesetzes im württembergischen Landtage wurde von den bürger lichen Parteien zum Ausdruck gebracht, datz, nachdem die württembergtsche Verfassung verabschiedet, die Ein führung von Betriebsräten sichergestellt, die Erneue, rung der Gemeindevertretungen durch Neuwahlen statt gefunden hab«, die Aufhebung der.Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte dringend geboten sei. Bei der Ab. stimmung wurden die auf diese Räte bezüglichen Zif- - fern gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abge lehnt. Danach habe,» die Räte in Württemberg kein« gesetzliche Grundlage mehr. Tic „Leipziger Volkszeitung" verboten. ' I Tie „Leipziger Volkszeitung" ist lvegen eines Feuilletonaussatzes „Standrechtlich erschossen" in der Nummer vom Mittwoch durch den Kommandeur der Leipziger Neaierungstruppe», General Hüter, bis auj weiteres verboten »vorder». . . 4 . U--P»' 1 ) Das Friedensdokument. ' Tie Nmarvcttung v«S FricvenSvertrages. Wre Reuter aus Paris berichtet, wird der Frie- denSvertrcm vollkommen neu geschrieben und gedruckt werden. Es werden in ihm auch alle die Erklärun gen enthalten sein, die vom B,ererrat auf die deut schen Gegenvorschläge bereits erteilt worden sind. Auf diese Weis« wird er, obwohl im Grunde unverändert, tatsächlich doch ein neues Dokument darstellen, daS am Tage der Uederreichung der Antwort oder am Tage darauf der Presse Zur Veröffentlichung über geben werden wird. Ter „Mattn" erfährt, daß die Nebenbedingungen für die Volksabstimmung, beson ders bezüglich des Zeitpunktes, für die Po.len so günstig seien, datz PaderetvSki keinen Anlaß habe, sich dagegen aufzulehnen. - Der „Matin" vermutet, daß sowohl dieser Punkt wie alle anderen von der Entente festgestellten Punkte in Deutschland große, Enttäuschung Hervorrufen werden. Für den Fall, daß Deutschland unterzeichnet, bleibt Wilson in Pa ris, um bei den Schlutzarbeiten behilflich zu sein. Wird die Unterzeichnung abgelehnt, so will er, wie der .Homme Libre" bestätigt, sofort die Heimreise an treten. An Berliner zuständiger Stelle glaubt man auf Grund der Entente-Zeitungsstimmen, daß die „Zu geständnisse" der Entente nicht über folgende Linie hinausgehen: In Oberschlesten eine beschränkt« Volksabstimmung, über den Völkerbund keine weitere Mitteilung, Feststellung der Schadensersatzpflicht et was früher als 1921, aber keineswegs sofort, und keine Beschränkung auk 100 Milliarden, UmtanfunA der Wiedergutmachungsrommisston in eine „sia-tstische Kommission". Lie Antwort bid auf kleine Fragen sertiMesteltt. Nach einem Havasbericht über die diplomatische Lage ist nur noch eine kleine Anzahl von Fragen zu erledigen, namentlich die Frist, die uns für die Unterzeichnung des Vertrages gewährt werden soll. Am Freitag beschäftigten sich vier Negierungsführer mit der Beendigung der Antwort der Alliierten aus die deutsche» Gegenvorschläge. Sie prüften j zuerst bc- souders die Kapitel bezüglich der Wiedergutmachungen und wiesen die deutschen Einwände zurück. Bezüglich der wirtschaftlichen Einwände wurde eine Revisions kommission von vier Männern, ein Mitglied für jede Großmacht, sür die Revision des Textes bestimmt. Tardieu wird hier Frankreich vertreten. Ter ziemlich lange Text, der ungefähr 50 Seiten umfaßt, wird ; pätestens M0 ntag der deutschen Delegation über geben. Zusammentritt der Nationalversammlung. Die „Deutsche Allgem. Ztg." berichtet aus Wei mar, datz für das Zusammentreten der Nationälver- sammluna auch bisher ein Termin nicht festgesetzt worden sei. Es wird von der Uebergabe der Antwort der Entente abhängen. Man rechnet vorläufig da mit, datz die Nationalversammlung frühestens am Montag tagen wird, doch ist es möglich, datz der Zusammentritt sich noch einig« Tage hinausschieben kann. Die Fraktionen halten schon jetzt Sitzungen ab. So Hatter» die Demokraten, Vas Zentrum, die Deutschnationalen und die Unabhängigen zu Sonn abend Fraktionssitzungen einberufen. Tte koloniale Frage im Frievensvertrag. Zur kolonialen Frage liegt, eine Neulermeldung vor, wonach sogar der Eventualvorschlag Deutschlands, ihm wenigstens das Mandat über seine Kolonien im Rahmen des Völkerbundes zu übergeben, von den Alliierten abgelehnt sein soll. Dazu bemerkt das Reichskolonialministerium: „Wir möchten vorläustp glauben, daß es sich auch hier nur um einen der bekannten Einschüchterungsver suche handelt, bei dem der hohe Ernst der Lage in Europa doch stark verkannt wird. Wird nicht bald eln Verständi- mrngsfricde erzielt, Vann treibt die Entwicklung der Dinge in Europa fraglos dem Chaos zu. Wir können deshalb nicht annehmen, daß die Entente die Lage frivoler Weiss- noch dadurch verschärfen will, datz sie durch halsstarrige Unnachgiebigkeit in dem kolonialen Punkte, der für st« bei ihrem Länderrcichtum eine verhältnismäßig unterge ordnete Bedeutung hat, während er für uns eine Lebens frage darstellt, einen Ausgleich zum Scheitern bringt." Ehurchill über die Ausnahme Teutschiands in Veit Bölkcrbnnd. In der Albert Hall in London hat am Freitag eine große Kundgebung zur Begrüßung oes Zustande kommens des Völkerbundes stattgefunden. Den Vor-" fitz der Versammlung führte Lord Grey, dem von den Anwesenden ein begeisterter Empfang bereitet »vurde. Lord Robert Churchill setzte auseinander, daß der Bölkerbundsvertrag, obwohl noch nicht voll endet, ein lebendiger Organismus geworden sei. Erst wenn seine Gründung Tatsache geworden wäre, soll ten die notlvendtgen Aenderungen an seinen Bestim mungen vorgenommen werden. Die Versammlung folgt« den Ausführungen Churchills »nit großer Auf merksamkeit, als dieser auf die Zulassung von Deutschland zum Völkerbund zu sprechen kam. Der Redner legte dar, datz der Völkerbund nicht ein Bund der Regierungen, sondern ein Bund der Wölker sein und Deutschland nach Gewährung von Bürgschaften und nachdem es eine gewisse Er neuerung durchgemacht habe, früher oder später Mitglied des Bundes werden müsse. Churchill gab der Meinung Ausdruck, datz es desto besser fei, je eher Deutschland zum Völkerbund zugelassen würde. Bet diesem Teile seiner Rede wurde er durch verfchte- dentliche Zwischenrufe unterbrochen. Ein Dmnn riest „Robert Churchill, Sie sind ein großer Verräter i" ES entstand eine lebhafte Bewegung unter den übri gen Teilnehmern der Versammlung, die dem Zwi schenrufe in lebhafter Weise ihre Mißbilligung aus- drückten. Schließlich mußte der Mann, der sich zur Wehr setzte, aus dem Saale entfernt werden. Trotz dieses Zwischenfalles spendete die Versammlung Loro Churchill am Schlüsse seiner Rede lauten Beifall. Rücktritt drü ««aMchcn Fi,»an»vertreters bei »er Pa riser Konferenz. Nach den englischen Blätter» hat der Hauptver treter des Schatzamts bet der Pariser Konferenz, Key. res, diese Stelle nicdergelcgt un.d ist gleichzeitig aus dem Staatsdienst ausgetreten. Der Grund kann keinesfalls in Gesundheitsrücksichten zu suchen lein.