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MW WW Beilage zur Wecheritz-Jeilung Nr. 139 Quer durch Montenegro. Tagebuchblätter vom Rückzug auf dem Balkan. (3. Fortsetzung.) So verbrachten wir hier nur eine Nacht, die ruhig ver lief und sammelten am 7.10. morgens auf der Straße nach Salograzda. Auf schlechtesten Wegen, fast immer durch fuß- tiefen Schlamm, marschierten wir in der Ebene weiter gen Westen. Wir überschritten die Straße Prizren—Pristina und hielten gegen l l Uhr eine längere Rast an einem großen Sumpfloch mitten im Dorfe Gilance. Große Maisfeimen,gaben Nahrung für Mensch und Tier. Die Kolben wurden aus den Stauden herausgeschält und mit größtem Appetit verzehrt. Sie zu rösten, was ihren Geschmack bedeutend erhöht hätte, fehlte er an Zeit. Die sonstige Verpflegung war ja auch gleich Null. Empfangen konnten wir noch nichts, und was wir mitgenommen hatten, war aufgegessen. Nach 12 Uhr wurde weitermarschiert, mitunter beinahe im Laufschritt. Die Kraftfahrer als Nachhut hatten es beim Marschieren immer am schlimmsten. An schlecht passierbaren Stellen stockte der Zug — sie mußten warten; waren aber die Hindernisse überwunden, dann trabten die berittenen Truppen los und schlossen auf, — Kraftfahrer aber mußten laufen, daß ihnen die Zunge zum Halse heraushing. — Beim Dorfe Pirana trafen wir auf eine österreichische Feld wache. Wie oft in den langen Kriegsjahren war von vielen unter uns auf „Kainerad Schnürschuh" geschimpft worden, und wie froh waren alle, ihn hier zu sehen und begrüßten ihn mit einem freundlichen „Servus". Hier hinter der öster reichischen Feldwache fühlten wir uns geborgen, glaubten uns aller Gefahr entrückt. Im nächsten Dorfe, Krusamaz, erhielten wir Nachtlager. Todmüde sanken wir auf das Strohlager, das wir uns in einem Stalle ausgebreitet hatten und schliefen bald ruhig und fest nach den vielen Anstrengungen. Für den nächsten Tag, den 8. Oktober, waren nicht all zuviel Marschkilometer vorgesehen, darum war auch erst auf l/r8 Uhr der Abmarsch festgesetzt worden. Von hier benutzten wir die Straße Prizren—Djakova, und wenn sie auch einen Vergleich mit unseren heimischen Straßen nicht aushalten würde, so war sie doch um vieles besser als die sumpfigen Wege, auf denen wir gestern marschieren mußten. Ohne Aufenthalt durch schritten wir eine weite, recht fruchtbare, aber sonst ziemlich öde Ebene. Nebelwolken hingen tief herab und hinderten den Ausblick auf die fernen Berge. Ab und zu begegneten wir kleinen österreichischen Patrouillen oder ein paar österreichischen Packwagen, sonst war kein Verkehr auf der Straße. Landes einwohner sah man nur wenige und nur in den paär ärm lichen Orten, die wir berührten. Bei Nogava näherten wir uns einem großen Fluß, dem Drin, den wir nach 10 Uhr auf hoher, nach romanischer Art gebauten Bogenbrücke überschritten. Damit überschritten wir auch die Grenze zwischen Serbien und Albanien. Die Brücke war von starken österreichischen Feldwachen gesichert. Ein landschäftlich schönes Bild bot von der Brücke aus das enge, von hohen, steilen Felsen eingesäumte Flußtal, aus dem das Wasser in ruhigem Laufe hervorkam. Auf albanischem Boden wurde eine längere Frühstücksrast gehalten. Sie tat recht not; denn bei dem Rennen, von Marschieren konnte schon gar nicht mehr gesprochen werden, waren alle tüchtig abgetrieben. Bald nach den: Aufbruch wurde dann die montenegrinische Grenze passiert. Mal steigend, dann wieder abwärts führte die hin und wieder recht schmutzige Straße zur Brücke über den Erenik, einer langen, zwölsbogigen Smnbrücke. Ueber eine Höhe gings, noch eine folgte und vor uns lag Djakova, das langersehnte Ziel unseres heutigen Marsches. Aus grünen Bäumen ragten die schlanken Minaretts hervor. Niedliche Häuser inmitten großer und kleiner Gärten reihten sich zu Straßen und Plätzen, durchzogen von des Erenik schmutzig-grünem Wasser. Fast eine Stunde lang mußten wir vor dem Orte auf unsere Quartiermacher warten, dann marschierten wir durch die recht holprigen, mit Warenläden dicht besetzten Straßen der Stadt, vorüber an den Moscheen in das Kasernenviertel und wurden da in einer Schule verquartiert. Als wir uns eingerichtet hatten, ging es ans Waschen und dann ans Kochen. Ein gutes Essen wurde zubereitet aus dem, was uns das österreichische Magazin gegeben und mit gutem Appetit verspeist. Und der war nach den Entbehrungen der vier letzten Marschtage da. Manch' einer hatte wohl in schwacher Stunde gedacht, du schaffst's nicht mehr, noch ein Weilchen, dann geht's nicht weiter. Aber der Zwang, das eiserne Muß, der Gedanke, ent weder liegen zu bleiben und Gefangenschaft oder Tod oder auf der anderen Seite ein Durchkommen, Freiheit und Heim kehr, ließ jeden hier, wie auch ganz besonders später in den montenegrinischen Bergen alle seine Kräfte zusammennehmen, und jeder fühlte hier so recht, was der Mensch, was er selbst leisten kann, wenn es um Leben und Tod geht. Der 9. Oktober war ein Rasttag. Es galt einmal den eigenen Körper instandzusetzen, die müden Beine auszuruhen, wunde Füße etwas auszuheilen, dann aber auch die Sachen in Ordnung zu bringen und die Gewehre zu Einigen. Letzteren tat es ganz besonders not. Der Regen hatte sie arg verrosten lassen, und wir wußten nicht, ob wir sie noch gebrauchen würden; denn es war nicht wegzuleugnen, daß die allgemeine Unsicherheit wuchs. Die Stadt durste nur mit ümgehängtem, geladenem Gewehr betreten werden, eigentlich auch nur von sogenannten Einkaufs-Kommandos, etwa 8—10 Mann unter Führung eines Unteroffiziers. Doch über diesen Brigadebefehl setzten sich die meisten kühn hinweg, hingen das Gewehr uni und zogen los. Sonnabend den 21. Juni 1919 Die Stadt Djakova hatte beim Durchmarsch mehr erwarten lassen, als sie in Wirklichkeit bot. Sei es, daß die Bewohner schaft durch unseren Einmarsch in Schrecken versetzt worden war, sei es, daß sie ein Heranrücken ihrer Freunde und da durch StraßerMmpfe befürchtete, kurz, ein großer Teil der Läden war geschlossen Die Ladeninhaber aber, die offen hatten, es waren meist solche, die Tand oder Lebensmittel feilboten, waren unverschämt teuer. Das hinderte aber nicht am Kaufen. Sie werden ein gutes Geschäft gemacht haben, allen voran die Bäcker. Für 2, 3 und 5 Lewa (der Lewa wurde im Werte der österreichischen Krone gleich gerechnet) lieferten sie ganz wunderbare Brötchen aus weißem Mehle, die, vielfach noch warm, in ganz erheblichen Mengen in den Soldatenmagen verschwanden. Auch Obst wurde viel gekauft. An Sehenswürdigkeiten bot die Stadt aber gar nichts. Das eigenartige Stadtbild, das ihr wie allen mohamedanischen Ansiedlungen eigen, konnte die Leute nicht mehr reizen, die zu einem großen Teile länger als zwei Jahre in Mazedonien mitten in solcher Welt gelebt hatten. Das Bunte im Straßen leben verschwand, da sich auch die Bewohner merklich zurück zogen, die Moscheen aber waren so, wie man sie hier überall fand, ohne besondere Kunstwerke oder -Schätze. Am Spätnachmittag des 9. traf auch der andere Teil unseres Detachements, der über Prizren marschiert war, hier ein und wurde wieder mit uns vereinigt. Auch einige Ver sprengte unserer Kraftfahrer-Kolonne stießen damit wickier zu uns. Das Eintreffen der weiteren Formattonen gab aber Ver anlassung zur Neuordnung des Detachements. Es wurde eine sogenannte Kampf- und eine Marschstaffel gebildet, erstere aus den Eebirgs-Artillerie-Abteilungen, Gebirgs-Maschinengewehr- Abteilungen, einer Pionier-Kompanie und sonstigen kampf fähigen Truppen, letztere besonders aus den Fuhrpark-Kolonnen, Pferdedepot und einigen Kampftruppen zur Bedeckung. Die Kraftfahrer gehörten erst zur Kampfstaffel, hatten dann aber den ganz besonderen „Vorzug",' als Nachhut der Marschstaffel angegliedert zu werden und haben hierbei am meisten bei den Banden-Angriffen zu leiden gehabt. Für den nächsten Tag war der Weitermarsch geplant. Doch war am Vortage Prizren gefallen, französische Kolonial truppen waren nicht allzuweit bei dem Dorfe Istrena west lich Suharjeka von Kavallerie-Patrouillen schanzend angetroffen worden, die Unsicherheit im Etappengebiet nahm zu, sodaß unser Oberst dem Drängen des österreichischen Truppenführers nachgab, zu deren Sicherheit noch einen Tag in Djakova zu verweilen. Daß dies grundverkehrt war, hat die Folge be wiesen. So rückte denn am 10. Oktober nur die Marschstaffel nach Ipek, Teile der Kampfstaffel verrichteten kriegerische Arbeit. In zwei nahen Dörfern war auf deutsche Truppen geschossen, eine österreichische Feldwache etwa 12 km entfernt bei dem Dorfe Bunesevci von Banden umzingelt worden. Zu einer Strafexpedition wurde ein Zug Pioniere ausgeschickt, der die Dörfer in Brand steckte und die Feldwache bestelle. Die übrigen Mannschaften konnten sich noch weiter erholen und taten dies auch in jeder Weise. Am Abend wurde dann noch ausreichende Verpflegung für den kommenden Tag ausgegeben. Man hoffte, am nächsten Quartierorte, einem österreichischen Etappen-Haupt- orte, weitere Lebensmittel empfangen zu können, auch gingen die Vorräte hier zu Ende, da ja die Oesterreicher seit einigen Tagen auch ans Abrücken dachten. Von frischem Mute beseelt, wartete das Detachement am ll. Oktober morgens auf seinen Oberst und rückte nach dessen Eintreffen um 8 Uhr ab. Wir marschierten durch ein weites -ziemlich einförmiges Tal. Die Straße, eine montenegrinische Heerstraße, war mit zähem, fußtiefen Schlamm bedeckt, nur die Ränder waren Halbwegs trocken. Wir marschierten direkt auf ein Bergmafsiv zu, kamen ihm aber nur recht langsam näher. Von >/2ll—ll war Frühstücksrast, darnach wurde ein hügeliges Gelände durchquert. Zur Rechten blickte man noch immer in das breite Drintal, zur Linken auf die Aus läufer der albanischen Alpen, voraus auf das Bergmassiv, landschaftlich war es hier ganz herrlich. Nach I Uhr erreichten wir ein größeres Dorf in recht wasserreicher Gegend, Cernabrec, wie wir 24 Stunden später feststellen konnten. Die Grundstücke waren meist von hohen Mauern umgeben, die Häuser darinnen von starken Mauern erbaut, mit kleinen, rundbogigen Fenstern oder, soweit es die Frauengemächer betraf, mit großen, viereckigen, mit Holzstäb chen vergitterten Fenstern. So ein Grundstück sah aus wie eine kleine Burg. Allzuviel Platz ist freilich nicht in solchem Gebäude, hinter den starken Mauern befinden sich im Erd- und Obergeschoß nur je 2—3 Wohnräume, sie sind aber be haglich eingerichtet und geben einem das Gefühl der Sicherheit. Allf dem Dorfplatze stand die Ortswache, stattliche Ge stalten, in ihrer Landestracht mit weißwollenen Hosen ohne Bund, als Verzierung schwarze Borte aufgenäht, über das Hemd um die Hüsten einen kunstvoll geschlungenen bunten Schal als Gürtel. Die Jacke, ebenfalls aus weißer Wolle, ist mit bunter Borte besetzt, als Kopfbedeckung wird ein weiß- wollenes, fest anliegendes Käppchen getragen. Hinter dem Orte wurde von 3/42 bis um 3 gerastet. Vor uns tat sich der Blick in ein vieltes, fruchtbares Tal auf, Wasserbäche rannen 'überall, Maisfelder wechselten mit dem Stoppelboden von Getreidefeldern, zahlreiche Obstbäume trugen schwer an Früchten. Wir waren hier in dem fruchtbarsten Teil Montenegros. Wieder ging es durch dicken Schlamm. Der Abend kam, es begann zu dunkeln, wir aber zu laufen und zu rennen, es wurde der richtige Eilmarsch. Von Ipek aber war nichts zu sehen. Endlich tauchten in der Ferne Lichter auf, der Zug be gann auch bald zu stocken, ehe wir aber in den Ort kamen 85. Jahrgang und gar erst das Quartier fanden, dauerte es noch recht lange. Und wie war das Quartier beschaffen! In einem kleinen Raume, der über ein schmales Trepplein zu erreichen war, lagen wir wie die Heringe neben- und beinahe übereinander, andere mußten, ebenso eng geschichtet, mit einem Plätzchen auf dem Korridor vorlieb nehmen. Nach dein 40-kin-Marsch war aber alles so müde, daß sich jeder ohne großes Murren fügte, ja die meisten waren so kaput, daß sie nicht einmal mit nach der Kaserne gingen, wo noch Abendbrot und Kaffee ausgegeben wurde. Die Nacht wurde freilich etwas unruhig. Dem heißen Tage folgte um Mitternacht ein Gewitter, dessen Wasser sich bis in unsern Lagerraum ergossen. Mancher mußte von seiner Lagerstatt ausrücken und sich ein anderes Ruheplätzchen suchen, wenn er nicht am andetn Morgen naß bis auf die Haut in einer Wasserlache liegen wollte. Der Morgen des 12. Oktober brachte uns wieder Ruhe. Wir wollten uns sür He kommenden Märsche stärken, auch Verpflegung fassen uM ttnsre Sachen instandsetzen. Gewitzigt, daß bald nach dem Einrücken allerhand schöne Verbote von „Stadtbetreten" usw. herauskommen würden, machte man sich schon zeitig auf, um etwas von der Stadt zu sehen. Die Stadt liegt recht schön am Fuße schroffer Felsen, hat eine kleine Festung, verhältnismäßig viel Kasernen, im übrigen ein ganz muselmanisches Aussehen. Wie an jedem, auch deutschen Etappen-Hauptorte, gab es auch hier alles zu kaufen, was das Herz begehrte, wenn auch vielfach für recht viel Geld. Um ll Uhr bereiteten sich schon viele ihr Mittagessen. Konserven waren ja genug gefaßt worden, und zu der „Menage", die es um >/22 aus österreichischer Feldküche geben sollte, hatten die meisten nicht allzuviel Zutrauen. Ohne Zweifel war das Essey bei den Oesterreichern gut zubereitet, aber es gab stets zu wenig. Ein deutscher Soldalenmagen wurde von der Suppe und dem Stückchen Fleisch mit Gemüse nicht satt, die Oester reicher ja meistens auch nicht. Da kam gegen 1 Uhr der Befehl zum Packen. Bald nach 12 war ein angeblich montenegrinischer Offizier als Parlamentär bei dem österreichischen Stadtkommandanten erschienen und hatte Waffenstreckung und Uebergabe der Stadt verlangt. Ipck sei von 3000 montenegrinischen und serbischen Soldaten umstellt. Die Weigerung würde zu Straßenkämpfen führen, denn es seien schon etwa 2000 treuergebene Montenegriner in der Stadt. Vis 2 Uhr würde Bedenkzeit gegeben. Würden vor dieser Zeit Truppenbewegungen erkennbar, dann werde sogleich mit der Beschießung begonnen. Nach Uebergabe der Siadt und AuslieMmg der Waffen sollten die Truppen freien Abzug haben. Der österreichische Oberstleutnant war seiner Truppen nicht sicher (ein Ersatz-Bataillon hatte bereits gemeutert) upd wollte den Bedingungen nachkommen, unser Oberst war unschlüssig, da wir nur etwa 100 Schuß Artillerie und sehr wenig Pa tronen sür M.-G. und Handfeuerwaffen hatten, eine Offiziers besprechung zeitigte aber das Resultat, alsbald mit Waffen und Gepäck abzuzichen. Der Weg nach Norden war uns freilich verlegt. Auf dem Passe waren starke Banden fest- gestellt worden. So verließen wir, nachdem Hals über Kopf gepackt, auf das Mittagessen aus der Feldküche verzichtet worden war, noch vor 2 Uhr auf dem gleichen Wege Ipek, aus dem wir herangekommen waren. Wir marschierten vollkommen unbehelligt aus der Stadt hinaus und blieben auch weiter voll kommen unangegriffen. Hinter uns kam es freilich zu einer kleinen Schießerei, als die Oesterreicher abzogen, denen wieder Mut gekommen war und die uns folgten, die uns auch auf den schmalen Bergpfaden folgten und uns dort mehr hinderten als nützten. Aber das bißchen Schießerei war doch nicht ein Angriff von 3000 und mehr Mann, die uns 1500 Deutsche und etwa 800 Oesterreicher glatt erledigt hätten. Sie existierten eben nur im Gehirn eines Vandenführers, der die Führer mit solchen Reden zu überraschen suchte und damit bei den Oester reichern vielleicht auch schon Erfolg gehabt hatte, dem aber Deutsche nicht so schnell ins Garn gingen. Etwa 12 km marschierten wir wieder zurück, bis wir bei völliger Dunkelheit das Torf Cernabrec wieder erreichten und dort enge Quartiere bezogen. Es war ja nicht ausgeschlossen, daß uns Banden folgten, und da kam uns die eigenartige Bauweise der Häuser sehr zu statten. Jedes Behöft war im Handumdrehen zu einer kleinen Festung zn machen. jUebrigens waren auch bei uns manche etwas nervös geworden. Bald nach Eintreffen sah ein Posten Gespenster und gab Alarm schüsse ab, es war aber ein blinder Alarm. Völlig unbehelligt verbrachten wir die Nacht und traten am 13. Oktober morgens 5>s zum Abmarsch an; doch ver ging noch eine volle Stunde, ehe wir wegkamen und/auch dann stockte der Zug noch oft. Nach einer reichlichen Stunde erreichten wir das Kloster Decani, einen recht ausgedehnten Bau mit einer stattlichen Kirche. In den Klosterränmen hatten die Oesterreicher ein Proviantamt errichtet gehabt, aus dem wir auch noch Verpflegung erhalten sollten. Da aber unsere Vundesbrüder ebenfalls abrückten, war das Proviantamt vorzeitig geschlossen, die Restbestände geplündert oder.sauf die Straße geworfen worden, sodaß wir nur noch geringe Lebensmittel erhielten. 3m Straßenschmutz konnte man fast mehr finden, als an der Ausgabestelle. Was wir noch er halten halten, verluden wir auf unsere Tiere und zogen weiter. In einer bewaldeten Schlucht, schön wie in der Heimat, ging cs auswärts. Wir durchschritten Talgründc, so lieblich, als wenn sie aus dein Thüringerland hierher versetzt worden wären, Buchenwälder, wie sie schöner das Rheinland oder Rügen nicht aufzuweisen vermag und erreichten nach vier Stunden angestrengten Steigens gegen Mittag einen Berg»