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85. Jahrgang ^Mittwoch den 18. Juni 1919 Beilage zur Weitzeritz-Heilung ' 7!» . —' —— —— — i Nr.'136 s- ' N'M« un- Schwere Unruhen in Italien eins Audienz nachzusuchen und ihm die Entstehung der gegenwärtigen Konflikte und die Forderung der Streitenden vorzulegen. Gegenstand dieser Bespre chung sollen nicht allein die Pariser Streiks, sondern auch alle Konflikte im Transportwesen, vor allem auch die von Tours, Lens, Angers und Montpellier sein. Wichtige MinisterratSsitzimg in Paris. / Im Kabinett des Ministerpräsidenten fand ein« wichtige Sitzung statt, die durch die Streiks veranlaßt wurde. Der Sitzung wohnten der Martneminister, der Militärgouverneur von Paris, der PolizeiprLfekt Raux und zwei Kommissare des Sicherheitsdienstes bei. An gesichts der gegenwärtigen Umstände und zum Avecke der Durchführung der allgemeinen Leitung hat der Polizeipräsekt der Direktion der Gemeindepolizei alle Dienstzweige angegliedert, die mit der Ueberwachung der öffentlichen Wege in Paris und seiner Umgebung beauftragt sind. Die Vorbesprechungen zur Verhinde rung des drohenden Generalstreiks dauern fort, und es ist nicht unmöglich, daß man doch noch zu einem Vergleiche kommt, der aber nur aus der Grundlage der Bewilligung der von den Grubenarbeitern auf gestellten Forderungen Aussicht auf Zustandekommen hätte. Die streikenden Metallarbeiter Haben wegen mangels an Geldmitteln eine gemeinschaftliche Suppenverteilung eingerichtet, versuchen aber bereits, die Vermittlung der Regierung anzurufen. Unter die sen Umständen ist es nicht verwunderlich, daß dir Theorie der alten Syndikalisten, wonach man sich auf rein gewerkschaftliche Forderungen beschränken müsse, mehr und mehr die Oberhand gewinnt, , s Der Kamps um den Achtstundentag in KrankreiW. ' Zurzeit dreht es sich bei der Arbeiterbewegung in Frankreich nut noch um die Durchführung des Achtstundentages unter den gemeinschaftlich und soli darisch von allen Gewerkschaften verlangten Bedin gungen. Die Kammer hatte bereits in aller Eil« einen Antrag angenommen, der den Bergarbeitern ein gewisses Entgegenkommen gewährt. Der Zentral vorstand der Bergarbeiterschast hält es jedoch für ungenügend. Er verlangt unbedingte Annahme der Arbeit erforderungen bis zum 1k Juni. Die Eisenbahner und eingeschriebenen Seeleute stellen das nämliche Ultimatum. Nachdem der Ausstand also bereits seit einer Woche die Pariser Verkehrsanstalten sowie wichtige Industriezweige in der Hauptstadt und der Provinz lahmgelegt hat, droht er am Montag all gemein zu werden, besonders durch die Unterbre chung des Eisenbahnverkehrs. In Paris versammelten sich dieser Tage die Ver treter der sozialdemokratischen Parteiorganisationen und Gewerkschaften der Ententeländer, um das Pro Die Streikwelle. Lie Streikbewegung im Reiche. Der Aufruf der Kommunistenpartei zum Protest streik anläßlich der Beisetzung Rosa Luxemburgs hat wenig Erfolg gehabt. In den meisten Großstädten v wurde das öffentliche Leben durch die Arbeitsruhe nicht gestört. In Frankfurt a. M. kam es im Zusammenhänge mit dem 24 stündigen Ausstande aus Anlaß der Trauerfeier für Rosa Luxemburg zu ern sten Zwischenfällen. Demonstranten drangen in eine Reihe von Betrieben ein und erzwangen deren Schlie ßung. Eine Schar Kommunisten hatte im Dom den Tompförtner zur Hergabe der Schlüssel genötigt und dann etwa 20 Minuten, um das Andenkeg» Rosa Luxemburgs zu ehren, die Glocken in Bewegung ge fetzt. Außer diesen Nachrichten liegen eine Reihe Mel dungen von wilden Streiks vor Tie Stereotypeure in den Berliner Zeitungs verlagshäusern sind Freitag abend wegen Ablehnung ihrer Lohnforderungen in den Ausstand getreten, dem sich später mich das Setzeretpersonal angeschlossen hat. Infolge des Streiks sind Sonnabend früh oie Morgenblätter nicht erschienen. Auch in München sind die Setzer und Metteure wegen unbewilligter Lohnforderungen in den Aus stand getreten. Infolgedessen konnten die Zeitungen nicht erscheinen. Ter für Freitag zum Protest gegen die Hinrich, tung Levines proklamierte Generalstreik in Karls ruhe ist nur zum Teil ausgebrochen. Einig« Male versuchte man, die elektrischen Straßenbahnwagen än- zuhalten, doch scheiterten diese Versuche. Ein gro ßer Demonstrationszug begab sich mittags vor das Ministerium, wo die Forderungen der Arbeiterschaft vorgebracht wurden. Es ist zu keinem Zwischenfall gekommen. Bet der geheimen Abstimmung über die Arbeits ruhe in Mannheim stimmten von der Mannhei mer Arbeiterschaft 11079 dagegen, 8800 dafür. In den Betrieben, in denen die Radikalen die Mehrheit haben, wird infolgedessen gefeiert. Der von den Kommunisten und Spartakisten des WuppertaleS proklamierte Generalstreik hat sich als ein Schlag ins Wasser eriviesen. Nur wenige Arbeiter verließen die Arbeitsstellen. Der Streik m Memfcheidt, Rade vom Wald, Lenepp und Lüttring hausen ist nahezu beendet. vanlen. Die Aktiengesellschaft hat ein Anlagekapital von 5V Millionen Mark. Außerdem ist die Ausgabe von Obli gationen vorgesehen. Die Verhandlungen mit der polni schen Negierung als einzigen «Abnehmer der Gesellschaft und die Verhandlungen mit den Vertretern der Alliierten sind im Gange und nähern sich dem Abschluß. — Und das alles im Zeichen des Völkerbundes! Rußland: Tas Schicksal der russischen Zareufamilt«. * Gegenüber den in den letzten Tagen in der Oeffent- kichleit verbreiteten Meldungen, wonach die Zarin lebe und in Sicherheit sei, weiß eM Moskauer Geheimbericht auf das Bestimmteste den T-b d der Zarenfamtlie mid- zuteilen. Nach diesem, durch mehrere Zeugen bestätigten Bericht ist die Zarenfamilie vor ihrer Ermordung in einen Keller gesperrt worden. Der Zar zeigte sich angesichts des drohenden Todes sehr erregt und erging sich in Pev- wün'chungen gegen seine Henker. Er wurde erschossen, sein« Reiche, in einer Kiste verpackt, nach dem Moskauer Kixml geschafft und' dort, nachdem sie von Leuten, die ihn genau kannten, einwandfrei anerkannt worden war, in.einem Ofen ver, rannt. Die Zarin war nach dem ersten Schuß noch ächt tot. Sie stürzte auf die Knie und rief mit erhobenen Händen: „Es geschieht ein Wunder, ich lebe noch! ' Der Thronfolger mutzte nach dem Berichte von sieb- . Kugeln getroffen werden, bevor er seinen Geist a--. — Di« Moskauer Regierung läßt verbreiten, daß E iwn der Entente anerkannte Admiral Koltschak mit Michael Alerandrowitsch, dem Bruder des Zaren Ni- o l gemeinsame Sache mache und sogar bereit wäre, sich dem ehemaligen Großfürsten unterznordnen.,, Tänenmirk: Jnterskandinavisch« Konferenz. k In Kopenhagen fand eine interskandinavische Konferenz statt, an der Vertreter von Dänemark, Norwegen, Schwe den,'Finnland und Esthland teilnahmen. Die Konferenz beschäftigte sich unter anderem auch mit Fragen, die sich aus dem nach Friedensschluß entstandenen Veränderungen der politischen Geographie ergeben. Auch die Probleme des Postfluges werden zur Erörterung kommen. Uebrigens ist es das erstemal, daß das nunmehr freie Finnland an einen skandinavischen Postkvnferenz teilnimmt. , Irland: Amerika und die irische Frage. * Die Vertreter der amerikanischen Iren, Walfl) »nd Dunne, hatten eine dreiviertelstündige Unterredung mit Wilson. Wilson erklärte ihnen, die amerikanische Friedens- dclegativn könne die Sache Irlands vor der Friedenskonfe renz nicht offiziell zur Sprache bringen, sie werde aber wie bisher auch weiterhin alles tun, was im Interesse Irlands geboten sei. Ein Vertreter der „Morning Post" hatte eine Unterredung mit Str Edward Carson, in der dieser die Einmischung Amerikas in die irische Frage scharf verurteilte. Dieser neue amerikanische Feldzug, so erklärte er, würde Mord und Todschlag zur Folge haben. — Die be kannte Anhängerin der Sinnfeiner-Bewegung, Gräfin Mar- ktevicz, ist in Dublin verhaftet und nach Cork gebracht worden. Bereinigte Staaten: Ein noner Präsidentschafts- vanpivat. ' Senator Borah und Senator Kenhon haben mitgeteilt, datz Senator Johnson von Kalifornien, der der fort schrittlichen republikanischen Gruppe angohört, als Kandidat für die Präsiventschaftswahlen im Jahre 1920 aufaestellt wird. Sein Programm sei folgendes: Kein dauerndes Bünd nis mit Europa, keine amerikanische Einmischung in euro päische Angelegenheiten, sofortige Zurückziehung der ameri kanischen Truppen aus Europa, besonders aus Rußlauid, vollständige Wiederherstellung der Rede- und Pressefreiheit, Recht zur Abhaltung friedlicher Versammlungen und ein Sfxbeitsprogramm, beruhend auf dem Zusammenwirken der großen Interessen der Arbeiterschaft und der Industrie. gramm für die beabsichtigte internationale De monstrationskundgebung gegen die Gewaltpo litik der Entente festzusetzen. ES ist also möglich, datz diese Kundgebung in Frankreich mit einem allge meinen Ausstand zusammenfallen wird. In der Erwartung dieser internationalen Kundgebung legen aber die französischen Gewerkschaftsführer absichtlich Gewicht darauf, jede Kundgebung zu verhindern, die von den Parteigenossen Clemenceau als eine Auf munterung an Deutschland, den Frieden nicht zu terzeichnen, auSgedeutet werden könnte. In der Arbeitsbörse versammelte sich' das Ko mitee. der Transportarbeitergewerkschaft. ES wurde beschlossen, im Einvernehmen mit dem all gemeinen Arbeitsbunde beim 'Ministerpräsidenten um :: Ein« Kun-grbung des deutWe« Schutzbund««, Der deutsche Schutzbund (Geschäftsstelle: Charlotten^ bürg, Fasanenstr.) hat an die deutsche Friedensdelega tion in Versailles zu Händen des Grafen Brockdorff- Rantzau, an die Nationalversammlung, zu Händen ihres Präsidenten Fehrenbach, an di« Reichs- und Staatsre- Hierung, zu Händen des Präsidenten Ebert, folgendes. Telegramm gerichtet: „Der deutsche Schutzbund, zu dem sich unter dem Eindruck der feindlichen FriedsnSvorschläae die für das bedrohte Auslands- und Grenzlandsdeutschtum wirkenden s Körperschaften mit mehr als 5 Millionen Einzelmitglie- i dern zusammengeschlossen haben, bittet im Namen der ge-- !' führdeten Reichs- und Volksdeutschen, nur einen Frieden p 'M unterschreiben, der das Selbstbestimmungsrecht und den Schutz der nationalen Minderheiten sicher stellt. Die Hoff- i nungen aller unterdrückten Völker von mehr als 1000 Millionen Menschen sind in diesem Augenblick auf das deutsche Volk, Vie deutsche Regierung und die deutschen ß Unterhändler in Versailles gerichtet. Ihre Sache ist soli- ' darisch mit der unsrigen. Die Frage der Annahme oder > Ablehnung ist mehr als ein Problem des deutschen Volkes n allein, sie ist die Entscheidungsfrage im Kampfe zweier !! Weltanschauungen. Bon feigem Ausgang hängt nicht nur unser Schicksal, sondern die Zukunft der Welt ab." :: Die Politischen Parteien von Mainz gegen Vie Ausrufung der Republik Rheinland. In der Ange legenheit der rheinischen Republik veröffentlichen Vie Mainzes politischen Parteien folgende Erklärung: Die unterzeichneten Parteien von Mainz erheben schärfsten Einspruch gegen die von Unbefugten ivider den Wil len der erdrückenden Mehrheit der Bevölkerung er folgte Ausrufung einer rheinischen Republik. Gezeich net: Zentrumspartei, Deutsch-demokratische Partei, Deutsche Vollspartei, Sozialdemokratische Partei. :: Tie Verteidigung des Ostens. Der entschlossene Wille der Reichsregierung, die Ostprovinzen gegen den polnischen Einmarsch mit bewaffneter Hand zu schützen, geht ans einer Erklärung des Neichskommissars Winnig hervor. Es heißt darin: Der Kampf um unsere Be hauptung im Osten wird -schwer sein: aber er ist nicht aussichtslos. Sollte es uns nicht möglich sein, durch unseren Widerstand das Reich zu retten, io retten wir dock) die Provinzen; und versagt uns das Schicksal selbst dies, so retten wir das Letzte und Höchste, das ein Volk zu verteidigen hat, die deutsche Ehre! — Ein neuer Notenwechsel zwischen Erzberger und Foch betrifft die tzaller) chen Truppentransporte, deren Einstellung an der deutsch-polnischen Grenze ohne Be sprechung der Reichsregierung versucht worden war. Sie sind jetzt vorläufig wieder zugelassen, jedoch er wartet Deutschland eine klare Erklärung über die Nicht-, Verwendung dieser Truppen gegen Deutschland. Die Räumung der Oststaatcn durch die deutschen Truppen hat weitere Fortschritte genkacht. Aus der Frontlinie sind die deutschen Truppen fast an allen Stellen zurückgezogen worden. :: Große Lcbcnsmittelkrawalle in Lübeck. Seit Sonnabend morgen herrschen in Lübeck schwere Un ruhen, die zu zahlreichen Plünderungen geführt haben. Ter Rathauskeller, verschiedene Weinrestau rants, Kaffees und Hotels wurden vollständig ausge raubt, ebenso sind zahlreiche Lebensmittelgeschäfte ge plündert worden. Ten Anlaß dazu gab die schlechte Versorgung mit Lebensmitteln. Vom Senat wurde einer Kommission von Arbeitern zügesichert, baß nachmit tags Fische verteilt würden, ebenso Speck. Die Un ruhen dauerten am Sonntag noch fort. Durch das Ein schreiten organisierter Arbeiter, die eine Schutzwach«: für einzelne Restaurants usw. bildeten, ist dem Plün dern ein Riegel vorgeschoben worden. Nur in den Vorstädten und Nebenstraßen wird noch weiter ge plündert. Tie Leute dringen sogar in die Wohmmgen ein und suchen nach Lebensmitteln; dabei sind wieder holt Diebstähle von Wertsachen vorgelommen. Ein be deutender Teil der Beute wurde den Plünderern von den organisierten Arbeitern wieder ab genommen und nach einer Sammelstelle gebracht. Die Sicherheitswehr hatte sich geweigert, einzuschreiten. - Ler Senat hat deshalb um Reichstruppen gebeten, und das Reichs- wehrbataillon> Eutin ist nach Lübeck geschickt worden. Mmthfchmt im Auslands. Oesterreich!: Die Ententctruppon besetzen» Klagenfurts), / ; Dem Wunsche der amtlichen Wiener Stellen ent- fprechend werden die Ententctruppen das Klagenfurthei Mecken demnächst besetzen. Die italienische Mission dürft« sich dem Verzicht der französischen Mission auf den Abbau der Vollswehr bis zum 15. Juni auf ein Viertel ihre Be standes anschließen. — Nor dem Hofer-Denkmal am Ise l- berg wurde eine Protestversammlung abgehalten kn der heftige Protcstreden gegen den Gewaltfrieden de« Entente gehalten wurden. Das Denkmal sowie bas Grau Mndreas Hofers in der Hochkirchs in Innsbruck sind umflort. ! Ungarn: Französisch« Truppen in Preßbnrg etu- gerückt. ; Nach der „Neuen Freien Presse" hat die Entente Nach Llblauf des Ultimatums an die ungarische Sowjed- Megierung sofort mit der militärischen Aktion begonnen. Französische Truppen sind in Preßbnrg eingetroffen. Wir das Blatt weiter erfährt, lehnt die Pariser Negierung et entschieden ab, mit den Repräsentanten des Bolschewismus in Ungarn zu verhandeln. Die Note, die an Bela Kun gerichtet wurde, hatte nur militärischen Charakter. Die ll-gcmvärtige Negierung wird in keinem Falle nach Paris zur Konferenz bernfen. , , , lst, Polen: Die Polnische RiistungsSabrik. ' ! ' * Mit Zustimmung der obersten polnischen Behörden, d«S Landeschefs und des Ministerpräsidenten wurde in Warschau die Aktiengesellschaft „Polnische Waffen- und Munitionsfabriken" ins Leben gerufen. Sie hat die Anfi- Mbe, mit Anteilnahme und Hilfe der großen und techni schen Kriegsanlagen der Alliierten, wie Schneider u. Co. in Kveuzot und Wickers in Sheffield, so schnell als möglich den Polen die notwendige Kriegsindustrie zu schaffe». Die Gründer dieser Gesellschaft sind außer Industrieller, Offi- zixren uyp AhLeordnete» em» Anzahl Warschauer Grob- Tie allgemeine Unzufriedenheit in Italien, ver zumeist Lebensmittellnappheit zugrunde liegt, hat zu weiteren Störungen geführt. In Genua ruht das gs. samte öffentliche Leben; es kam zu Zusammenstö ßen, wobei es Tote und Verwundete gab. Besonders starke Unruhen werden aus Spezia, ernste Unruhen aus allen ligurischen Industriestädten gemeldet, die sich in Sympathiekundgebungen für Sowjet äußern. Ter Streik der Lehrerschaft hat sich über ganz Ita lien ausgebreitet. Tie Verhandlungen zwischen, der Regierung und dem Post- und Telegraphenpersonal wurden abgebrochen. Beim Justizministerium haben alle Beamten ihre Demission eiugeretcht. Die Un ruhen in La Valetta (Matta) sollen sich in erster Lin'e gegen die Herrschaft dec Engländer richten. ES wur den Umzüge veranstaltet, bet denen Rufe erklangen: Nieder mit der englischen Herrschaft! Es wurden Le bensmittelgeschäfte geplündert. Viele Verhaftungen wurden vorgenommen. Li« englisch»» Arbeiter gegen einen internationalen .« Streik. ' ' Der von der italienischen sozialistischen Partei gestellte Antrag, in allen Ländern einen 2-tstündi gen Generalstreik als Sympathiebemeis für die russische und ungarische Sowjetregierung und als Pro test gegen die Friedensbedingungen zu verkünden, ist von der englischen Arbeiterschaft abgelehnt wor den. Sie nimmt auch ioegen der kurzen Ankttndi- gungsfrist nicht an der in Paris sMttftndendcn Kon ferenz teil, hat aber" dieser Nachricht gegeben, datz ein Generalstreik. in England nicht möglich sei, bevor nicht die angeschlossenen Gewe.iswa:en darüber ad- geslimmt hätten. — Auf einer Konferenz von Arbei tern und Arbeitgebern im Baugewerbe an der Nord- küste Englands kam eine Einigung dahin zustande, datz die Einführung der 11 stündigen Arbeitswoche beschlossen wurde. Eine Aendernng in den Lohnsätzen der Arbeiter ist damit nicht verbunden. Ler Streik »cs Post- und Telegraphen Personals kn Rcw<?)ork. Ter öffentliche Verkehr in Neivyork hat durch den Streik des Telegraphen- und TelephonPersvnalS nur geringe Störungen erfahren. Rach den Angaben der Streiksührer beläuft sich di« Zabl der Ausstän digen auf 50 000, während die Telearavhengesellschas- ten sie uux auf einige Hundert schätzen.