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Taaeszeitung un» Anzeiger flir DWEswaUe, Schmiedeberg u. U v Utzskkfkk Zaikttttll ök 5 ÄbAirlt 8 ..4..4444.444...4.44.4......,.4444.44. Verantwortlicher Mittwoch den 18. Juni 1919 Nr. 136 tachtiteis an a». nmlagle i ist er- lrk«r »in s 6»1S Strett. Magdeburg. Infolge von Lohn streitig keilen sind die Keizer in den Ausstand getreten. Ali« Großbetriebe stehen füll. Auch di« Metallarbeiter Wollen in den Streik treten. Ein endgültiger Entschluß soll heute gefaßt werden. . Oertttcher unv Sächsisches. — Der Ziegenzuchtvrrein für Dippoldiswalde u. U hielt am vorigen Sonnabend. 14. Juni, eine richt gut besuchte Versammlung ab. Lin größerer Posten Kleie konnte in ihr an die Mitglieder verteilt werden, auch wurde beschlossen, ein Nährfuttermittel, genannt Deckakalz, versuchsweise zu be stellen und dann den Mitgliedern zuzuwetsen. Weiter be schloß man noch, am Sonntag, 6. Jult, «inen Ausflug zum Besuche der Dresdner Ztrgenschau in Trachau zir unter nehmen. Eine Reihe Fragen aus Mitgliederknisen wurde erörtert und sonstige anregende Aussprache grpslogen, sodaß die Versammlung alle Mitglieder befriedigte. Dresden. Der Landesverband gewerblicher Genossen schaften in Sachsen hält am 22. und 23. Juni seinen dies- jährigen Derbandstag in Riesa ab. Verbunden damit ist die Generalversammlung der ZentraUasse gewerblicher Ge- nossenichasten. (vsr) »resben. Don zuständiger Seite erfährt unser Vertreter folgende«: Dem Justizministerium ist er nicht mög. Itch, positive Angaben über di« Wirkungen der «mnefttrn ,u machen. Mit der Novembrr-Amnesti« o. I. sind 3934 Stra en niedergeschlagen worden. Wetter «st dadurch in 2100 Fällen, in denen brreit« rechtskräftig anerkannt- Strafen verbüßt wurden, die Entlassung «nicht worden. Dazu kommen die von retchswegen erlassenen Amnestien, di« sich zahlenmäßig für Sachsen nicht angrben lassen, weil über Ur k«tne Zählung veranstaltet worden ist. Ebenso lassen stch keine zusammenfassendrn Angaben Üb« die Zahl derjenigen Amnestierten machen, die brreit» wieder wegen eine« neuen Brrbrechrn, in «in, Strafanstalt elngrll«fert worden stnd. Letzte Nachrichten. Die Antwort unserer Feinde. Weimar. Aos Versailler ist folgendes Telegramm 1/2! I Uhr abend» eingegangen: Die Delegation ist soeben nach Weimar abgereist. Ein kurzer Urberbllck der Note ergibt folgendes: Der Lon de» ganzen Dokument« ist außerordent lich beleidigend. Deutschland trage alle Schuld und müsse bestraft werden. L» müsse froh sein, wenn er noch so gnädig davonkomme. Die überreichten Bedingungen seien auf einen dauernden Frieden gerichtet und entsprächen durchaus den 14 Wilsonschen Punkten. Di« Not« ist außerordrntiich grob und üb«hrb«nd. Die ursprünglich« Frist von 5 Tagrn ist auf sofortig«» Antrag um 48 Stunden verlängert worden. Diese 7 tägig« Frist endet am Montag. 23. Juni, abends 7 Uhr. Zu diesem Zeitpunkte ist der Waffensttllstand abge laufen. llrber den weiteren Inhalt lasse sich nur sagen, daß noch weniger Konzrsstonen gemacht worden seien, al» di« vorgrstrigrn und grstrigen Ausgaben der Paristr Zeitung«» vttösfrntlichtrn. Dir Abrrisr der Delegation vollzog sich unter? lautem Johlen und Pfeifen der Menge. E» wurde auch mit Steinen geworfen, wobei Or. Kan» Meyrr und die Sekretäre d» -Minister» nicht unerheblich verletzt wurden. Nach einem Amtsblatt sür die Amtshauplmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde iu sechs Losen an die Meistbietenden an Ort und Stelle gegen sofortige Barzahlung und unter den sonstigen vorher bekanntzugebendrn Bedingungen »erkauft werden. Treffpunkt der Bieter vor Köbe« Gasthof in Bärenfels. § Anschließend — von 5 Uhr ab — findet im Gasthof zu Bärenfel» die v»rstefg«nag d«» Waldgrases vom niederen Revier j«bt. l—46) statt. (Dom oberen Revier sAbt. 47—91s stnd Heuer keine Grasplätze mehr verfügbar ) Forstrevierverwaltung Bärenfel», am l-6 Juni 1919. Fest steht jedoch, daß die Gnadenerlasse bet vielen bedauer licherweise zu keiner Besserung gesührt haben. Melber», 14. Juni. Gestern mittag ist hier die bereits angelündtgte Plonitrkompanle der 2. Grenzjäger. Abteilung eingetrosfen vnd in der hiesigen Jägerkaserne ein quartiert worden. Damit ist Meißen wieder Garnison. Die Kom panie. die eine Stärke von 4 Offizier«« und l SO Mann hat, kam von Leipzig. Vuknltz. Behördlich geschlossen wurde hier die Fleischerei des Fleischrrobermeisters Kreische. Königstein. Kürzlich wurde der der Firma Gebrüder Hering gehörige, angeschlossene Uebersahrtskahn von Unbe kannten in der Nacht losgewuchtet und zum Ueberfahren be- nutzt. Nach Erreichung des anderen Ufers haben sie den Kahn seinem Schicksal überlasten; « konnte erst in Wehlen wieder aufgefangen werden. Wilsdruff. Don der Viehweide auf Birk« »Hainer Flur wurden in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag zwei 2 jährige Fohlen gestohlen, die den Herren Gutsbesitzer Fiedler-Grumbach und Walther Sachsdorf gehörten. Die Spur führte durch das Binksche Kornfeld, da» Klipphausener Holz, üb« Röhrvdorf nach Constappel. Don hier ab ist die Spur vollständig verwischt. Die Tat tst noch unaufgeklärt. Annaberg. Die Ernteausstchten im Erzgebirge stnd bi« jetzt sehr günstig. Da« Wintergetretd« steht überall recht gut und hat bereits Mehren angesetzt. Auch da» Sommergetreidr hat sich dank der günstigen Witterung kräftig entwickelt. Der Klee zeigt einen so guten Stand, wie wir ihn seit Jahren nicht gehabt haben. Stellenweise ist mit dem Schnitt von Grünfutter begonnen worden. Penig. DI« Schulgeldfreiheit in den Volksschulen ver ursacht eine starke Mehrbelastung des Schuletats. In Penig «fordert der Schuletat in diesem Jahre 33000 M. mehr und beträgt über 86000 M. Au« t. E. Die hiesigen Hausbesitzer, die erst vor kurzem eine Mietssteigerung von IO Prozent haben eintreten lassen, beschlossen jetzt eine abermalige Erhöhung von 20 Prozent. Adorf i. D. Als Notstandsarbeit kommt auch der bereit« vor dem Kriege geplante, der damals schon hohen Kosten wegen aber immer wieder aufgehobene Bau ein« Kläran lage in Frage. Die Stadtgemeinde Adorf und di« Land- gtmeindr Bad Elster sind zu einem Grmeindeverband zu- sammengetreten, der den Bau, den Betrieb und die Unter haltung einer gemeinsamen Anlage zur Klärung der Ab. wässer aus beiden Orten bezweckt. Di« Aufbringung der erforderlichen, nach den jetzt geltenden Preisen mehr al» 300000 M. betragenden Kosten entfällt mtt 46,6 v. H. auf Bad Elster und mit 53,4 0. H. auf Adorf; die laufenden Betriebskosten nach Fertigstellung der Anlage tragen später beide Gemeinden je zur Hälft«. weiteren Bericht wurden n»ch vr. Melchior und Oberstleut nant von Xylander ebenfalls durch Etrinwürfe vnletzt. Berlin. Die Antwortnote der Entente ist heute nacht in Berlin rin getroffen Sie enthält keine bedeutend, Erleichte rung für Deutschland. Wenn überhaupt von Zugeständ nissen gettdet »erden kann, so sind diese durch dte Erhöhung der Kriegskosten wieder ausgeglichen. D'e vollständig« Ant wort wird wahrscheinlich heute abend nach Elntrrssen de» Grasen Brockdorff-Rantzau der Oefsenllichkeit bekannt gegeben werd«». Aus Stadt und Land. ** Lurch Blitzschlag wurden in Rakowice bei Krck-» kau die gesamten früheren galizischen, jetzt polnischem Flugparkanlagen mit 10 betriebsfähigen Flugzeugen und» großem Oelvorrat in Brand gesetzt und vernichtet. Dev Schaden beträgt viele Millionen. ' Schießübung in die Stadt Darmstadt. Die hessische Regierung richtete , an General Mangin eint Telegramm, in dem mitgeteilt wird, daß Freitag vor-, mittag bei den auf dem Truppenübungsplatz bei Darm-, stadt stattsindenden Schießübungen ein sranzösischest Artilleriegeschoß in die Stadt gefallen tst und das« Dachgeschoß eines Hauses in der Sandstraße beschädigt» hat. Auch seien rn unmittelbarer Näh« der Stadtj Geschoßeinschläge beobachtet worden. Die hessische Re- gierun legt gegen jede schwere Gefährdung der Stadt» Darmstadt nachdrücklich Verwahrung ein und ersuch» unverzüglich Maßnahmen zu treffen, damit eine Ge-, fahr für Darmstadt und seine Bewohner gänzlich aus-, geschlossen wird. ** Teure Erdbeeren. Der Sturm auf die Berliner! Markthallen ist zur Zeit sehr groß. Für Erdbeeren» wurden am Sonnabend 15 Mark pro Pfund verlangt! und bezahlt. , Einen» verhängnisvolle»» Irrtum fiel der Ge meindevorsteher Jane in Bonin zum Opfer. Als eq von der Jagd zurückkehrte, wurde er von dem-Ritter gutsbesitzer v. Keßler aus Vodensclte für einen Wild dieb gehalten und angcschossen. Da der Schuß eine! Schlagader zerriß, ist Jane verblutet. .. Der erste Kommandant der Münchener Rote,, Armee Nachmayr wurde in Rothenburg festgenommen. In Augsburg wurde der frühere Vizefeldwebel An kirchner verhaftet, der sich in Rosenheim bei der Ver haftung von Geiseln hervorgetan hatte. In München, besuchte der Staatskommissar Dr. Eivinger die Ge fängnisse und traf dann Anordnungen, uin die Lago der politischen Gefangenen zu verbessern. In den letzten Tagen wurden auf den» Ostfriedhvfe 32 Nevo- lutionsopfer beerdigt. Großes Schadenfeuer »ü Manchester. In dem in Trafford-Park in Manchester gelegenen Lagerhäu sern, in denen eine große Menge Handelswaren, Che mikalien und Holz aufgestapelt waren, hat am Frei tag ein Brand großen Schaden angerichtet. Um neu» Uhr waren zehn Lagerhäuser in Asche gelegt und elf durch die Flammen schwer beschädigt. Der Schade», dürfte sich auf über 100 000 Pfund Sterling be laufen. Meine Nachrichten. * Die Swinemünd er Stadtvcrordnetenversamrun lung beschloß die Besteuerung der an» Strande eröffneten« zahlreichen Berliner Spielklubs, und zwar mit 10 Prozent! der Brutto-Einnahmen. > * Der Utldtz-Palast ves Sultans in Konstantinopel wurde durch Feuersbrunst vollständig zerstört. - * Anfang Jult wird die Zurücksendung von 2000 deutsche» internierten Seeleuten, Offizieren und Matrose» aus den Vereinigten Staaten beginnen. * Der deutsche Panzerkreuzer „Gicbcn" und eine große Anzahl von U-Booten wurden von den Engländern ans! de» türkischen wewlssern wcggeholt. * Die Untersuchung einer Bombe „Verschwörung» in Virgin« hat ergeben, daß über 13U Städte in Wesm Virginia von den Terroristen für Bvmbcnattentate in Aus^ sicht genommen waren. > Redakteur: Paul Iehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Dippoldiswalde Saatenstand in Sachsen Anfang Jnni 1919. Dir andauernd kalte Witterung und di« HSuliaen Nacht- Köst« sowie d« Mangel au Niederschlägen im Monat Mai haben di« Entwicklung sämtlicher Feldsrüchte, die schon an und für sich durch Mangel an Stickstoff nicht so reiche Nahrung im Boden finden und infolgedessen auch weniger entwicklungsfähig sind, um Wschen zmückgehalten. Dazu komm», daß die geschwächten Saaten dem Ungeziefer viel mehr ausgesetzt sind, als die kräftigen, die sich schnell ent wickelt haben. Der Winterroggrn ist stellenweise etwas dünn geblieben. Der Winterweizen hat, soweit Berichte hierüber vorliegen, die Witterung besser überstanden, al« drr Winterroggrn; vereinzelt macht sich aber bei ihm schon Rostbildung bt- merkbar. Die Flühjahrssaaten sind sehr verschieden be standen; die Frühsaaten scheinen weniger mit« der Kälte und Trockenheit zu leiden, al« die spät eingebrachten. Bei letzteren kommt noch hinzu, daß der Drahtwurm viel Schaden verursacht hat, weil die Pflänzchen noch zu wenig gekräftigt waren, al» er in größeren Mengen auftrat. Vom Hafer soll auch das Saatgut nicht immer einwandfrei gewesen sein. Die Kartoffeln find auch noch nicht alle gelegt, weil es an Saatgut fehlt, und die gelegten gehen bet der geringe»» Bodenwärms bi» jetzt nur spärlich auf, daher ist auch die Beurteilung über den Stand noch sehr lückenhaft. Dasselbe gilt von den Rüben, die wegen ihres mangelhaften Aus gange» schon hier und da ckon neuem bestellt werden motzten. Klee und Wiesen wachsen bei der kalten nnd trockenen Witt«ung nicht von drr Stelle, r» wind dadurch die Fütte rung und da» Durchhalten des Viehs immer schwerer. Auf den Wiesen ist da» Gras teiiweife recht dünn, weil die feineren Gräser durch Frost gelitten haben. Hier sind die Aussichten aus «ine gute Heuernte wenig hoffnungsvoll. Ein durchdringrnder warmer R«gen wäre für dtr Weiterentwicklung sämtlicher Feldsrüchte und für dl« drohtnde Futternot sehr «wünscht In einzelnen Tellen des Lande« dürftrn die Regen der beiden letzten Wochen, zusammen mtt der grötzeren Wärme, «ine klein« Befsrrung drs Saatenstande« heibeigesührt haben. ! MoiuaenrosL» Vierteljährlich 3 Mark ohne Zu- ! i WWWS. ,_ Einzelne Nummern t i 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. ; ! Gemetndeverbands-Giwkonlo Nr. 3. — Postscheck- r konlo: Leipzig 12548. .......444444..4.4S.44444444444»»444444-******-**-*-—******** PtNoiüptMt'oikp* Sechsgespalkene Korpuszelle LKMIMUPiciic. 2g Psg., auberhalb der Amts- hauplmannschaft 25 Psg., im amllichen Teil (nur von Behörden) 70 bezw. 75 Psg. — Eingesandt und Reklamen 70 Psg. DN »d« dl« DMMn« -Im- » I» N-«I d-I d-» UldM-rn Da«mw^u»d Dl«d,» 2« mm 17. -b GraSverstcigernng aufBärenselscr Revier. Di« hmrigr Gras* und Grumm«tnutzung der früheren Obrrforstmeisterwiese in Baren* "" F„ltaa. d«n 20. Juni IM nachmittag« 1 Mr