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Beilage zur Weitzeritz-Zeilung Nr. 128 Sonnabend den 7. Juni 1919 85. Jahrgang Quer durch Montenegro. Tagebuchblatter von, Rückzug auf dem Balkan. Neben diesem Aussortieren gab es aber auch Instand- setzungsarbeiten, galt es doch möglichst viele Wagen wieder zum Fahren mit eigner Kraft fertig zu machen. Nur mit kurzer Mittagspause wurde den ganzen Tag über gehämmert und montiert. Erst die untergehende Sonne gebot Einhalt. Noch eitle Nacht verbrachten wir in Kicevo. Muhte das wirklich sein? Mutzten wir noch hier bleiben, wo die Lage so ernst, der Feind so nahe war? Oh nein. Doch die Liebedienerei für hohe Stäbe hielt uns zurück, da mit jene nicht allein waren, falls wir, oder richtiger, sie über rascht würden. Und als es später noch schlimmer wurde, da fuhren sie fort und wir — konnten sehen, wie wir uns durch schlugen, mutzten ihnen auch noch unseren Personenwagen zur Flucht zur Verfügung stellen. Der 27. September war wieder mit Instandsetzungsarbeiten ausgefüÄt, bis gegen 3 Uhr der Marschbefehl für abends 7 Uhr kam. Diesmal sollten aber keine defekten Wagen mehr mit geschleppt werden, und wir mutzten einen Wagen, der noch kurz vor Kicevo liegen geblieben war, vernichten, zwei andere einem Sprengkommando übergeben, das sie beim Heranrücken des Feindes zerstören sollte. Ein vierter Wagen, der noch in Reparatur war, blieb mit dem Werkstatt-Unteroffizier und einigen Mannschaften zurück und sollte mit eigner Kraft nach kommen. Die Leute haben dann fast die ganze Nacht hin durch gearbeitet und sich wenig Ruhe gegönnt. Sie erreichten das Ziel beinahe noch früher als die Kolonne. Als alles im eifrigsten Packen war, griffen ganz uner wartet und von unserer Fliegerabwehr nicht gemeldet, feind liche Flieger mit Maschinengewehrfeuer an, sie warfen auch Bomben ab, doch kam niemand zu schaden, wie auch sonst kein Unheil angerichtet wurde. Blügarische Infanterie suchte an den Häusermauern Deckung und schotz dann blindlings drauf los. Die Leute freuten sich wie die Kinder, ihre Buschka (Gewehr) mal abfeuern zu können. Sie waren hier sicherer als im Graben, wo sie besonders bei Artilleriefeuer iminer schnell Reißaus nahmen. Getroffen haben sie natürlich nichts. Es war ziemlich 8 Uhr, als die Kolonne abfahren konnte. Alles drängte auf der Straße nach Norden vorwärts und be sonders im Orte stockte es recht oft. Doch nicht nur die vielen Kolonnen waren hier ein Hindernis, vor allem waren es die raubenden und plündernden Bulgaren. Wie die Wilden fielen sie über die Läden, besonders über die Schnapsläden her, schlugen die Fensterscheiben ein, warfen, was sie nicht ge brauchen konnten, auf die Straße und tranken sich an Raki übervoll. Schon hier war im bulgarischen Heere alle Zucht und Ordnung dahin, die Soldaten wollten nicht mehr kämpfen, sie wollten nach Haus, die Offiziere hatten nicht mehr die Macht, ihre Abteilungen geschlossen und von Ausschreitungen abzuhalten. Schon hier bereitete sich vor, was kommen mußte. Zu bedauern waren allerdings die Ortsbewohner, die es jahre lang mit den Bulgaren gehalten, den Deutschen nur als willigen Abnehmer ihrer teuren Waren betrachtet hatten und denen nun von ihren einstigen Freunden Hab und Gut weggenommen oder vernichtet wurde. Vor dem Orte sammelten wir wieder und kamen von da weg auch recht gut und geschlossen vorwärts. Als der 28. September anbrach warm wir am Fuße des Passes angelangt, die Straße war aber gut angelegt, so daß es glatt vorwärts ging. Ein Wagen war inzwischen freilich auch schon wieder hinüber und mußte ins Schlepptau genommen werden. Jen seits der Paßhöhe wurde die Straße schlechter; sie war da noch echt mazedonisch: schmal, mit tiefen Löchern, eingefahrenen Gleisen und voller großer Steine, gut für die landesüblichen zweirädrigen, dauernd quietschenden Ochsenkarren, recht schlecht aber für unsere 3-t-Lastkraftwagen. Und dazu kam das Ueber- h»Ien der. nur im Schneckentempo vorrückenden bulgarischen Kolonnen. Schwerfällig hockten die Kutscher in der Schotzkelle und waren nur langsam dazu zu bringen, auf die Seite zu fahren. Gar mancher Karren wurde dann von einer Rad nabe der Automobile recht unsanft auf die Seite gedrückt, wo rauf der Rosse- oder Ochsenlenker meist mit affenartiger Ge schwindigkeit herunter war, um seine Tiere zur Seite zu bringen und den folgenden Wagen Platz zu schaffen. An einem munter dahinrauschenden Flüßchen wurde gegen 9 Uhr die Fahrt zur Einnahme des Frühstücks unterbrochen. Und wenn es auch nur „Heldenfett" (Marmelade) als Brot aufstrich gab, es schmeckte doch. Als es dann um lO UHr weiterging, und die Straße, eng und schmal, voller Kolonnen und Transporte, wieder bergauf führte, hinderte es außer ordentlich, daß schon wieder ein Wagen geschleppt werden mutzte. Gar mancher Fluch stahl sich bei der schweren Arbeit von unfM^Lippen, wie von denen Nachfolgender, deren WeiterkommM eben auch aufgehalten wurde. Hier, wo eine Kolonne der anderen dichtauf folgte, wirkte die geringste Stockung weit nach rückwärts. Noch viel schlimmer sollten wir dies aber fünf Tage später erfahren. Am frühen Nachmittag hatten wir endlich die Patzhöhe erreicht und kamen anfangs auch schneller vorwärts, doch bald stockte die lange Wagenreihe fortgesetzt. Weiter unten sah man eine Stratze mit recht engen Kurven. Es schien also, daß es nun wieder abwärts ging. Und so war es auch. Recht un vermittelt senkte sich die Stratze in ein paar engen Kurven und steilen Zwischenstrecken. Sei es, daß die Bremsen nicht gezogen hatten, sei es, daß bei zu weitem Ausholen die Böschungs mauer nachgegeben hatte und abgebröckelt war, kurz und gut, einer unserer Wagen war gleich in der ersten Kurve über die Mauer hinwcggesahren und sich dreimal überschlagend etwa 30 Meter tief hinabgestürzt. Er lag vollkommen zertrümmert unten, die Ladung, Kammerbestände, Küchengeräte, Kanttnen- sachen, das Gepäck der auf Urlaub befindlichen Kameraden usw. lag bunt durcheinander am Abhange. Ein Mehlsack war auf gegangen und sein Inhalt hatte eine ganze Anzahl Stiefel recht schön verkleistert, der Inhalt einer Petroleumkanne hatte den weit verstreuten Inhalt der Sanitätsfiste durchtränkt und unbrauchbar gemacht und so fort. Und was war den Wageninsassen geschehen? Der Fahrer war, als er das Unglück kommen sah, noch abgesprungen, zwei Kraftfahrer, die sich im Innern des Wagens befanden, waren aber mit hinuntergestürzt. Wohl taten dem einen alle Knochen weh und blaue Flecken hatte er auch genug, doch war sein Allgemeinbefinden recht gut. Er hat in der Folge alle Strapazen mit ertragen, den ganzen langen Marsch mit zurückgelegt. Wesentlich schlimmer war der andere wegge kommen. Außer Hautabschürfungen hatte er einen leichten Nervenchok erlitten und sollte in ein Lazarett nach Uesküb ge bracht werden, doch kam er nur bis Kalkandelen. In einer Krankensammelstelle wurde er untergebracht, hat diese aber beim Nahen des Feindes verlassen und ist ebenfalls geflohen. Nachdem den Verunglückten Hilfe gebracht worden war, ging es ans Aufräumen. Das Brauchbare, allerdings recht wenig, wurde herausgelesen und mitgenommen, alles übrige, dabei auch der Wagen selbst, der mit Ausnahme des Chassis in tausend Stücken war, blieb liegen. In dem nur etwa 5 Kilometer enfernten Dorfe Gostivar ging die Kolonne zur Ruhe über. Hier folgte der durch den Unfall recht weit hinaus geschobenen Mittagsmahlzeit bald das Abendbrot, dann richtete sich jeder auf den einzelnen Wagen ein Lager zurecht und legte sich nieder; nur wenige hatten noch zu arbeiten. -Das gesteckte Reiseziel hatten wir aber in Gostivar noch nicht erreicht. Deshalb wurde auch am frühen Morgen des 29. September alles zur Weiterfahrt vorbereitet und >/28 diese angetreten. Gleich hinter unserem Halteplatze führte die Straße auf etwa 300 Meter steil bergan, sie war feucht und schmierig, sodaß unsere eisenbereisten Räder sich lustig auf der Stelle drehten, aber nicht vorwärtskamen und wir unter Benutzung von Schneeketten und Vorspann volle drei Stunden brauchten, um diese kurze Strecke zu überwinden. Dann aber ging es auf schnurgerader Straße, die nur an ein paar Stellen recht schadhafte Brücken aufwies, nach Kalkandelen, wo wir gegen 2 Uhr mittags eintrafen. Wir waren am Ziel — doch zu spät. Der Gegner war bereits vor zwei Tagen in Uesküb, das etwa 20 Kilometer entfernt liegt, eingezogen und hatte die Stadt fest in seiner Hand. In Uesküb mündete aber unsere Straße auf die Heeresstraße nach dem Norden. Der Ausgang dorthin war uns verlegt. Wir saßen in einer Falle. In einer Pappelallee, gut gegen Fliegersicht gedeckt, stellten wir unsere Wagen auf und besprachen dann die kritische Lage, in der wir uns befanden. Schön war sie nicht, und mehr und mehr machte man sich mit dem Gedanken vertraut, schließ lich doch noch in Saloniki einziehcn zu müssen, freilich recht unfreiwillig. Ans Arbeiten wurde wenig gedacht, man war zu sehr anderweit beschäftigt. Erst der nächste Morgen (30. 9.) fand alles wieder bei angestrengtester Tätigkeit, um recht viele Wagen in besten Zu stand zu bringen, auf denen wir uns nur mit dem nötigsten an Gepäck nach Norden durchschlagen wollten. Mit kurzen Pausen und umso größerem Meitze wurde bis zum Einbruch der Dunkelheit gearbeitet, galt es doch nicht nur der Aus führung gegebener Befehle, weit mehr galt es unsere eigenen Freiheit. Da kam am Abend die Nachricht von dem Sonderfriedens- Angebot Bulgariens an die Entente. Sie überraschte uns eigentlich wenig. War es uns ja schon lange bekannt, daß die Bulgaren keine Lust mehr zum Kampfe hatten, und mit eigenen Augen hatten wir gesehen, wie weit die Bande der Ordnung sich schon in ihren Reihen gelöst hatten. Man schimpfte wohl auf den abtrünnigen Bundesgenossen, schickte sich aber ins Unvermeidliche. Niederschmetternd war dagegen der eine Punkt des Vertrages, wonach die Bulgaren „sofor tiges Ueberschreiten ihrer Schützengräben und sonstigen Be festigungen" zum Zwecke der Verfolgung und Vernichtung der deutschen Stäbe und Truppen gestatten mußten. Das traf uns hart. Fast nur technische Truppen, standen wir dem Feinde schutzlos gegenüber. Wie wird das enden? Mit solchen Gedanken legten wir uns schlafen. Noch graute der Morgen des 1. Oktober nicht, da wurde schon geweckt und den Mannschaften offiziell mitgeteilt, daß Bulgarien einen Waffenstillstand abgeschlossen habe, gleichzeitig aber auch, daß Deutschland einen solchen ablehne, neue Truppen heranführe und zum Weiterkämpfen fest entschlossen sei. Wir wollten versuchen, uns durchzuschlagen. Ein nochmaliges Er leichtern der Wagen war jedoch dringend geboten. Gleichwie in Kicevo flog vieles, was einem einst unentbehrlich dünkte, auf die Straße. Auch unter dem Privatgepäck wurde dies mal tüchtig aufgeräumt. Dabei kam man aber zu der Er kenntnis, daß es doch wahrlich nicht nötig sei, unsern einstigen Bundesgenossen und den Ortsbewohnern alles so umsonst zurückzulassen. Es entwickelte sich denn bald ein recht schwung hafter Handel mit Zigaretten, Zucker und Tabak, bald auch mit Wäsche, Wollsachen, Kleidungsstücken und dergl. Als uns dann gegen >/2t2 Uhr der Befehl erreichte, daß wir unsere Wagen zurücklassen müßten und nur das mitnehmen könnten, was wir auf dem Rücken fortbrächten, wurde der Handel noch ausgedehnter. Auch manches Ausrüstungsstück wurde nun verkauft. Was nicht unbedingt gebraucht wurde und zu Geld zu machen ging, wurde umgesetzt, was aber nicht an den Mann zu bringen war oder wofür nicht der geforderte Preis gezahlt werden sollte, wurde dem Feuer über geben. In ihm ging auch die ganze Kolonnen-Bibliot'hek, die Einrichtung der Schreibstube und der gesamte Kolonnen Schriftwechsel unter, nur Stammrolle und Pässe wurden mit genommen. Wie der S. A. K. K. 240 erging es auch der A. K. K. 4 und der H. W. III (Hilfswerkstatt lll des Armee-Kraftwagen- Park 11). Auch deren Angehörige mutzten fast alles im Stiche lassen. Wir wurden alle als Infanterie-Bedeckung dem Staffel stab 2t 3 zugeteilt. Beabsichtigt war, auf einem schlechten Wege über die Berge nach Kazanik durchzubrechen und dort die Bahnlinie Uesküb—Mitrowitza zu erreichen. Für den Trans port der Lebensmittel und des Offiziersgepäcks erhielt die S. A. K. K. 240 fünf Wagen der Fuhrpark-Kolonne 836. Mit größter Geschwindigkeit mußte gepackt und geladen werden. Nachmittags 4 Uhr fand die Uebergabe der Wagen usw. an die bulgarische Heeresleitung statt. Gegen ein Stück Papier mit der Unterschrift irgend eines bulgarischen Hauptmanns wurden ein Werkstattwagen mit Drehbank, Bohrmaschine usw. und 16 Lastkraftwagen den Vulgaren übergeben. Die Personen kraftwagen erhielt das General-Kömmando 62 zum Transport seiner Offiziere. Mancher Fahrer, der mit seinem alten, oft zusammengeflickten Wagen wenig Freude erlebt hatte, so be sonders ein lieber Dresdner Kamerad, den seine „Dreizehn" (alle Wagen hatten Kolonnen-Nummern t—22) oft geärgert hatte, war froh, ihn endlich los zu werden, mancher aber hätte doch gern seinen Wagen behalten und der Heimat zu gesteuert, seinen Wagen, mit dem er so manchen Kilometer zurückgelegt hatte, so ost über Paß Gijavat nach Resna ge fahren war. Nun wars vorbei. Kraftfahrer auf Schusters Rappen warteten wir auf den Abmarsch der Kolonne 836 und schlossen uns ihr an. Vor der Stadt war große Futterpause, bis um 7 der Weitermarsch angetreten wurde. Doch auch hier das gleiche Lied und Leid, wie wirs mit unsern Kraftwagen er lebt hatten, ein glattes Vorwärtskommen gab es nicht. Oesters, leider nur zu oft, mußte gehalten werden. So ging es die ganze Nacht hindurch fort bis morgens gegen 4 Uhr des 2. 10. Um diese Zeit war Halt zum Füttern der Pferde, zum Frühstücken für die Mannschaften, anschließend zum Nachholen der versäumten Nachtruhe. Doch bereits um 6 Uhr ging es weiter. Wir berührten in der Folge verschiedene Ortschaften, in denen meist längere Zeit gehalten wurde. Leider wurde diese Zeit auch zum eigenmächtigen Requirieren benutzt. Soweit es sich darum handelte, notwendige Eßwaren zu erlangen, hatte man gewitz nichts einzuwenden, nur zu ost wurden aber Hühner geschossen, die später am Grabenrand liegen blieben, weil gar keine Zeit war, sie zuzubereiten, wurde aus den Schnapsfässern der Hahn herausgeschlagen und der In halt weglaufen gelassen, wurden nicht nur Aepfel abgenommen, sondern gleich ganze Aeste abgebrochen. Solche Vorgänge riefen natürlich Erbitterung unter der Bevölkerung hervor und trugen uns den Namen von „Barbaren" ein. Hat man damit so unrecht? Bedauerlich nur, daß die Einsichtsvollen so wenig gegen diese Zerstörer ausrichten konnten. Die Straße war anfangs ganz gut gewesen, wurde aber bald zusehends schlechter. War das Fortkommen nun schon für die Fuhrpark-Kolonnen schwierig, wie viel mehr für Trans port-Kolonnen schwerer Geschütze und für Lastkraftwagen- Kolonnen. Von beiden waren Teile vor uns, daher auch die öfteren und langen Halte. So lagen wir am Nachmittag von 2 Uhr ab wieder drei Stunden lang an einer Stelle fest, man wollte gern abkochen, um etwas Warmes zu erhalten, und konnte es doch nicht wagen, da jede Minute der Befehl zum Anfahren kommen konnte. Um 5 ging es auch endlich weiter, wirklich auch mal etwas flotter. Dafür wurde es nun aber bald finster. Ais dann der Weg sich wieder verschlechterte, wurde l/412 zur Ruhe übergegangen. Nach I>/r Stunde weckte uns das eintönige Geräusch fallender Tropfen. Es regnete. Du lieber Himmel, auch das noch. Man suchte sich, so gut es ging, gegen die Nässe zu schützen und schlief, müde, wie man war, bald wieder ein, bis morgens '/25 geweckt wurde. Ringsum alles grau in grau, dazu unaufhörlich niederrieselnder Regen. Schön eingeteilt, damit jeder Wagen seine 5—6 Kraft fahrer als „Schieber" hatte, rückten wir am 3.10. des Morgens gegen 6 Uhr ab. Gleich ging's steil bergan und die Kraft fahrer konnten ihre Kräfte erproben und mutzten tüchtig in die Speichen greifen, wenn die Wagen nicht liegen bleiben sollten. Dazu war der Weg auch noch stark aufgeweicht und wenn man hoffte, das schlechteste Stück passiert zu haben, dann kam ein noch schlimmeres. Ab und zu ertönten vor uns dumpfe Schüsse. Sie rührten von Sprengungen her. Bei den elenden Straßenverhältnissen war es mnnöglich, die schweren Geschütze vorwärts zu bringen; eines nach dem an deren wurde abseits in die Felder gefahren und unbrauchbar gemacht. Nachdem wir gegen Mittag mit vieler Mühe, teilweise mit Vorspann, wieder eine Höhe überwunden hatten, gab es aber mals Aufenthalt. Wir warteten und warteten, doch es ging nicht weiter. Wir lagerten uns auf die nassen Steine und beobachteten das Emporsteigen riesiger schwarzer Rauchwolken. Ab und zu ertönten wieder dumpfe Schüsse. Doch diesmal rührten sie nicht von Geschützsprengungen her. Wir sollten bald die Ursache sehe», als wir ein Stück weiter vorwärts gekommen waren, eine neue Höhe erklommen hatten: Nach Ueberwinden unendlicher Schwierigkeiten waren die Wagen der A. K. K. 2l9 und der Div. K. K. 672 vor einem neuen, noch steileren, außerordentlich schlammigen und lehmigen Berge stecken geblieben und wurden verbrannt. Auch die mitgeführten Benzinvorräte wurden vernichtet. Es war ein schauerlich- schönes Bild, die brennenden Wagen und Benzinfässer zu