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«n Brockdorff-Manyau gerichtet werden sotten. Ler frühere Zehnerrat trat wiederum zusammen, um die Grenzen Oesterreich-Ungarns, über die der Fünfer- rat der Außenminister schon letzte Woche entschieden hat, endgültig festzulegen. Desgleichen wurden die in Vorbereitung befindlichen Verträge für Oesterreich und Ungarn in ihrer Gesamtheit besprochen. Reichspräsident Ebert a« VaS amcritani che Bolt. Der Reichspräsident Ebert gewährte dem Vertreter des amerikanischen Blattes „Associated Preß" eine längere Unterredung, in deren Verlauf er u. a. äußerte: „Deutschland hat Waffen und Rüstung abgelegt, als eS vor einem halben Jahre in diesen Kampf etn- trat. Desto stärker sittlich gerüstet tritt es heute für diese Ziele gegen eine Welt von Feinden auf den Plan. Es Pflanzt das Banner mit den vierzehn Punkten auf, das Wilson anscheinend im Stich ge ilassen hak. Nach all den Erklärungen und Versiche rungen, es solle ein Frieden des Rechts und der Ge rechtigkeit- der Versöhnung und der Verbrüderung der Völler geschlossen werden, konnte das deutsche -Poll auf ein derartiges ungeheuerliches Dokument »nicht gefaßt sein. Es bedeutet nicht nur eine Ver- idrehung, sondern sogar eine vollständige Negierung des vom Präsidenten Wilson ausgestellten Friedens programms der vierzehn Punkte, dieses Programms, -auf dessen Verwirklichung wir vertraut haben und tvvrauf uns nach der Note des Staatssekretärs Lansing vom 5. November 1918 ein Recht zusteht. Stellt sich die amerikanische Demokratie wirklich auf den Stand punkt dieser Friedensbedingungen, so macht sie sich szum Genossen politischer Erpresser." , , l Tas deutsche Boll wegen den Gewaltfriede«. i Nein und tausendmal Nein! Sv schallt es durch -alle deutsche Gaue. Mit mutiger Entschlossenheit wehrt sich das deutsche Voll gegen den Verntchtungsfrie- den, den uns die Entente aufzwingen will. Alle deutschen Stämme vereinen sich in feierlichem Protest gegen dre Unterzeichnung eines solchen Gewaltfriedens. In der Nordmark fanden sich in Apenrade 10 000 'schleswig-holsteinische Männer und Frauen auf dem Kniosberg zu einer geivaltigen Kundgebung zusammen und nahmen eine Entschließung an, in der sie ge lobten, an dem Erbe der Väter festzuhalten und die maßgebenden Stellen auffordern, einen schmachvollen Frieden abzulehnen. — In Danzig, Dresden und Leip zig kam es zu flammenden Protestkundgebungen, an denen sich weite Kreise der Bevölkerung beteiligten. — In der letzten Sitzung des St a a t e II a u s f ch u s- ses erklärte der preußische Ministerpräsident Hirsch, daß die Vertreter der deutschen Gliedstaaten einmütig zu der Ueberzeugung gelangt seien, daß der Frie- - densvorschlag in der vorliegenden Form unannehm bar sei. Tas Treugclöbnis Oberschkesieus. Ter Vizepräsident dec Preußischen Landesver- ssammlung Geheimrat Porsch-Breslau, der mit allen »Teilen Schlesiens aufs innigste verwachsen ist und ! überall schlesisches Land und schlesische Leute kennt, "wendet sich in einer öffentlichen Erklärung gegen .die Lostrennung Oberschlesiens vom Deutschen Reiche. »— Zu einer außergewöhnlich machtvollen Massenkund gebung gestaltete sich eine Tagung der Vol.ksschul- (leh rersch aft des oberschlesischen Jndustriebezirks in »Gleiwitz. 5000 Lehrer und Lehrerinnen veranstalteten deinem großen patriotischen Umzug durch die Stadt und erhoben flammenden Protest gegen die beabsich tigte Loslösung, welche die durch das Wirken deut schen Geistes und deutschen Willens emporgeblühte Heimar in die Unkultur zurückstoßen und die Früchte deutscher Volksschularbeit zunichte machen würde. , Ter Frirvenseutwurf für Deutsch-Oesterreich. l Ter österreichische Friedensvertrag nähert sich sei nem Abschluß. Die Klausel über die Verantwortlich keiten ist mit dem deutschen Vertrag identisch, unter läßt aber jede Erwähnung des Kaisers. Die Klausel isteht die Einleitung von Verfahren gegen „militti- rische Verbrecher" vor einem internationalen Kriegs gericht vor. Wie verlautet, wird Südtirol, obwohl ,eS eine deutschsprechende Bevölkerung hat, in die ita lienische Grenze einbezogen, um Italien eine strate gische Grenze zu geben, die ausreichenden Schutz ge währt. Sie Internationale versagt. Dis Aktion der Sozialisten gegen den Versailler -Frieden beginnt innerhalb der 'sozialistischen Partei auf Schwierigkeiten zu stoßen. Wie „Populaire" be richtet, stemmen sich eine Anzahl Parteimitglieder ge gen die Aktion. Der „Telnps" dürste wohl den Nagel auf den Kopf treffen, wenn er schreibt, daß die tat- sächltche Lage durch sozialistische Proteste nicht iw ^geringsten geändert werden könne. Die Jnterna- stton als werde den Frieden ebenso wenig verfälschen -können, als sie die Entente um ihren Sieg zu brin gen vermochte. — Damit wird auch die Gegenaktion Ler Internationalen sozialistischen Konferenz, deren ExekutivauSschuß dieser Tage in Paris zusammentrat, tm Sande verlaufen. Die deutschere Ströme. - , Tie Internationalisierung aller deutschen Ströme > Ter unannehmbare Friedensvertrag der Entente schreibt die Internationalisierung vor für die Elbe von der Moldaumündung an Und die Moldau von Prag an, die Oder von der OPPamündung an, den Njemen von der Grodnomünduna an und die Do nau von Ulm an. Auf diesen SchiffahrtSwegen sind die Alliierten völlig gleichberechtigt untereinander und mit den Uferstaaten und genießen meistbegünstigte Behandlung. Deutsche Schiffe können regelmäßigen Personen- und Warenverkehr zwischen den Häfen einer alliierten Macht nur mit Sondererlaubnis dieser ßlstacht durchführen. Eventuelle Abgaben dürfen aus- MMWAZMKKlK'g^^Na^ oder Ver^ bejserung des Flusses sowie die Ausgaben tm Inter-, eM der Schiffahrt decken. In Streitfällen bezüg lich eine« internationalen Schiffah-rtsweges entschei det ein Rechtsspruch des Völkerbundes. Deutsch«, land tritt den Alliierten einen Teil seiner Schleu der und Schiff ab. sowie das notwendige Materiak zur Benutzung' des SchlffährMvegesk. Tie Zahl der, abzutretenden Schiffe wird von Schiedsrichtern, welche die Vereinigten Staaten bezeichnen, festgesetzt. Tie Entschädigung, welche für die Abtretung stattzufinden hat, wird von den Schiedsrichtern festgesetzt und von den Beträgen in Abzug gebracht, ivelche Deutschland schuldet, so daß Deutschland die Eigentümer entschä digen muß. Die Elbe wird von einein internationalen Ans chuß, bestehend aus vier Vertretern der deutschen lferstaaten, zwei Vertretern der Tschecho-Slowatei und e einem Vertreter Großbritanniens, Frankreichs, Jta- tenS und Belgiens verwaltet. Tre Oder von einem internationalen Ausschuß, bestehend aus je einem Vertreter Polens, Preußens, der Tfchecho-Slolvakei, Großbritanniens, Frankreich-, Dänemarks und Schwedens. Aus Ansuchen eines Uferstaates wird der Nje- men einem internationalen Ausschuß unterstellt, be stehend aus je einem Vertreter aller Userstaaten und drei vom Völkerbund ernannten Vertretern anderer Staaten. Tie internationalen Abmachungen, welch« augenblicklick für die Elbe oder den Njemen Geltung haben, bleioen vorläufig bestehen. Die europäische Do naukom Mission erhält dieselben Vollmachten wie vor dem Krieg, besteht je doch vorläufig nur aus Vertretern Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und Rumäniens. Von dem Punkt an, wo die Zuständigkeit der europäischen Kommission aufhört, wird das Donaunetz der Verwaltung eines internationalen Ausschusses aus zwei Vertretern der deutschen Uferstaaten, se einem Vertreter der übrigen Uferstaaten und je ernem Vertreter aller Nichtufer staaten, welche in Zukunft in der europäischen Donau- kommission vertreten sein werden, unterstellt. Deutsch land nimmt das Regime an, welches die Konferenz der von den Alliierten bezeichneten Mächte festsetzen lvird. Die Konferenz tritt spätestens ein Jahr nach Inkraftsetzung des Vertrages zusammen. Falls von den alliierten Mächten der Bau des Rhein—Do naukanals binnen 25 Jahren beschlossen wird, muh Deutschland den Kanal gemäß den vorgelegten Plä nen bauen. Der Kanal wird demselben Verwaltungs regime unterstellt wie der Rhein selbst. Politische Rundscha«. - — Berlin, 13. Mai 1919. ' ' — Der neue Oberpräsident von Schlesien, Gewerk- schaftssekretär Philipp (Breslau), hat fein Mandat zur Nationalversammlung niedergelegt. — Die unabhängige gothaische Landesregierung lehnt die Reichstrauer mit der Erklärung ab, daß sie durch di« Bekanntgabe der Friedensbedingungen keine „bittere Ent täuschung" erlebe. — Biele niederländische Schifte liegen noch in den Niederlanden still, weil di« schwarzen Listen in Wirklich keit noch nicht aufgehoben sind. — Zeitungsmeldungen zufolge ist der türkische Staats mann Talaat Pascha in Konstantinopel verhaftet worden. tzrL- * Eine nene Note zur Pokeugefahr. Am 10. Mai ivurde in Spaa im Auftrage des Reichsministers Erz berger eine Note iiberreicht, worin die Genugtuung der deutschen Reichsregierung zum Ausdruck gebracht wird über die Mitteilungen des Chefs der polnischen Regierung, daß polnische Angriffsabsichten auf deutsche Gebiete nicht vorliegen. Die Aufklärungen würden hoffentlich zu einer gewissen Beruhigung der deutschen Bevölkerung über die im Augenblick unmittelbar von den Polen drohenden Gefahren führen, wenn auch die Erregung durch die inzwischen bekannt geworde nen Forderungen der Entente außerordentlich gestie gen sei. Eine Aufklärung oder Berichtigung über die in der Presse veröffentlichten herausfordernden Reden des Generals Haller sei bisher nicht er folgt. ! :: Gleichberechtigung der Bürgerrät« mit de« Ar beiterräte«. In einer öffentlichen Versammlung des Friedenauer Bürgerrats erklärte der Präsident des Reichsbürgerrats Dr. Wessel, er sei vom Reichsmini sterium auf eine Eingabe benachrichtigt worden, daß die Bürgerräte künftig bis auf weiteres die gleichen Rechte wie die Arbeiterräte haben sollen. Insbeson dere sollen die Bürgerräte in allen Vertrauensfragen gehört werden und bei Besprechungen in solchen Fra gen müssen sie von den behördlichen Stellen heran gezogen werden. :: Französisch« Ausschreitungen in der Pfalz. Tis Franzosen hatten sich in einer Note vom 9. Mai gegen die Einsetzung eines Kommissars gewandt, der im Auftrage der ReichSbehvrde in der Pfalz all« Tätlichkeit«: züsMMMstekken soll, die an deutschen' Zivilpersonen anläßlich der Besetzung des Rheinlandes und Ekftrß-Lothrtngens begaben worden sind. In der deutschen Antwortnote wies General von Hammer stein daraus hin, daß die in den letzten f«hS Mo naten von der deutsthen WafftiMllfiandskvimntssion übergebenen Noten genügendes Material über die Aus schreitungen, namentlich in den von den Franzosen besetzten Gebieten, enthielten. Wenn die Behauptung der Franzosen wirklich zutreffe, so würde auch das Ver bot der Feststellung von Ausschreitungen durch die deutschen Beamten überflüssig fein. Die französische Note und ihr« souveräne Nichtachtung dessen, was die deutsche Waffenstillstandskonnnission an Beschwer den vorgebracht habe, kling« wie Verhöhnung ihrer Tätigkeit. Das Borgebracht« sei aber nur ein Bruch teil dessen, was wirklich geschehen sei. u Tie Bedrückung v-S besetzte« Gebietes. Nach glaubwürdigen Nachrichten sollen zurzeit in der bel gischen Besatzungszone Bücher und Broschüren politi schen oder deutsch-patriotischen Inhalts nicht nur in Buchhandlungen und Druckereien, sondern auch im Privatbesitze der deutschen Bevölkerung verboten sein. Nach einem Befehl der belgischen Besatzungs behörde hätten Privatleute solche Bücher, dir sie schon seit Jahren besitzen, auf der Kommandantur abzugeben. Liese Maßregel soll zu Haussuchungen und zahlrei chen hohen Geldstrafen Veranlassung geben. Der deutsche Vertreter in Spaa hat die belgische Kommis sion am 7. Mai um Mitteilung über die diesen Nach richten zugrunde liegenden Tatsachen gebeten. :: Verschleppung jugendlicher Arbeiter zur Zwangs arbeit «ach Pelgi'e». Der deutsch« Vorsitzende ^der Waffenstittstandsrommtsston überreichte am 8. Mai in Spaa dem Vorsitzenden der belgischen Wafsenstill- standskvmmissivn folgende Note, in der die deutsche Negierung um Aufklärung über die angebliche Ver schleppung jugendlicher Arbeiter im Alter von 14 bis 18 Jahren aus dem Saargebiet zur Zwangsarbeit nach Belgien bittet. Sollten in der Tat Zwangsmaß nahmen vorgeuommen worden sein, so wird hiergegen bereits jetzt nachdrücklichst Verwahrung eingelegt. Im Falle der Nichtuntorzrichuung des Krieveusder«' trag«». Ein Korrespondent des „"bhn de Paris" weist auh dis Aeutzerungen der „Freiheit" hin, die daraus hin-: «ausgeben, zu beweisen, daß die Regierung Scheide-»! manu oas einzige Hindernis für die Unterzeichnung des Friedens sei. Er fügt aus eigenem hinzu: Wen« Deutschland sich weigere, die verlangten Gebiete ab-> zutreten, so liege das daran, daß es bis in bis Knochen imperialistisch sei, und er fährt wörtlich fort: „In diesem Falle nrüssen wir den Rhein alq Sicherheitsgrenze nehmen, Preußen zerstückeln, Han-, nover wieder Herstellen und die lvestfälische Republik unter unser Protektorat stellen. Damit Frankreich end-- lich etwas wieder aufleben kann, gibt es nur zw«^ Mittel: entweder Deutschland für immer zu zerschmet tern und uns an seine Stelle zu setzen, oder an sei ner Seite zu liegen." f Ter Anschluß Teutsch-Oesterrcichs endgültig erledigt? Tie Havasagentur meldet aus Wien, daß die Frag« der Vereinigung Deutsch-Oesterreichs mit Deutschland! definitiv erledigt sei. Es sei dem französischen Bot schafter in Wien Alliz gelungen, die Majorität dey Nationalversammlung in Wien davon zu überzeugen, daß es notwendig sei, den Plan fallen zu lassen. -- Diese Meldung des französischen Lügenbüros ist mit! größter Vorsicht aufzunehmen. Tas betrogene Italien. . Die italienischen Nationalisten bezeichnen in ihrem Organen namentlich Frankreich des „Verrats" an seinem lateinischen Brüdern und Kampfgenossen. Die Bedin-i gungen, die man Deutschland in seinem Verhältnisse, zu Deutsch-Oesterreich auferlegen wolle, nennt „Popolp d'Jtalia" allen geschichtlichen Rechten widersprechend/ Als eine außerordentlich schmerzliche und beleidigende Neberrafchung wird die Ankündigung der Gründung ines militärischen Bündnisses zwischen Amerika, Eng-, nd und Frankreich empfunden. . Gefchühkampf in Münchs«. ' '' 1 In Pasing würde bei einem Fluchtversuch ein; Spartakist erschossen. Es gab nürderum Schiessereien.! 'm Bahndamm nach Pajing traten Geschütze und Ma-i -incngewehre in Aktion. Lie Zahl der erkanntem Keten Spartakisten beträgt bis jetzt 200; sie ist; aber noch lange nicht endgültig; die Fahndung nach! Levien und Levine wird fortgesetzt. In München sind bisher annähernd 2000 Personen verhaftet worden.s Rundschau im Auslande. . Ungar«: Einladung z«r Friedenskonferenz. ' ! Der Korrespondent der „United Preß" erfährt, daß die Regierung von Bela Khun mit oder ohne Absicht, aber jedenfalls indirekt durch die Alliierten anerkannt wird. Gleichzeitig mit der Einladung an Wien ist auch eine Etn-^ ladung an Budapest abgegangen, die Abordnung zur Frie-; densdelegation zu senden. — Infolge der Intervention der englischen und amertkanifchen Mission ist die rumänische Armee verpflichtet worden, den Vormarsch auf Budapest zu unterbrechen. - Frankreich: Militärische Vertretung«« im Auslands * In französischen RegierungSkretsen prüft man die Notwendigkeit fttr Frankreich, im Auslande militärisch ver treten zu sein. Es werde grundsätzlich entschieden werdens in England, Amerika und Italien eine Vertretung zu er richten, die aus einem wirklichen Militärkabinett bestehen würde. , Frankreich: Der Oberst« Rat für Elsaß-Lothringom ! Laut „Matin" wird der Oberste Rat für Elsaß» Lothringen aus 3L Mitgliedern bestehen. Den Vorsitz führt Millerand, den stellvertretenden Vorsitz der Deputierte LoutSi Barthvu, Mitglieder sind 10 Pariser höhere Beamte undj Universitätsprofessoren, unter ihnen Albert Thomas, in« übrigen Elsah-Lothringer, darunter Blumenthal, Albert Hel« mer, Wetterle, der Bürgermeister von Straßburg, Peirotes, und der Bürgermeister von Metz, Prevel. Auf Anord-- nuug Millerands ist mit der Aufftellung der Wählerlisten! für Elsaß-Lothringen begonnen worden. , > Volkswirtschaftliches. kH Wochenbericht des Teutsch«« Laudwkrtschafts- rates. Tue Gebiete, die uns durch den „Wiksonfrieden'* im Osten entrissen werden sollen, sind Mr die Ver-! sorgung Deutschlands mit landwirtschaftlichen Erzeug-! Nissen von außerordentlicher Bedeutung. An der Pro-; duktion von Brotgetreide war Posen im Durchschnitt! der Jahre 1910—14 mit 9,16 Proz., Weftpreußen mit' 5,5 Proz. und Ostpreußen «fit 5,69 Prvz. beteiligt.! Bei Kartoffeln beträgt der Anteil Posens 9,9, West- Preußens 6,27 und der Ostpreußens 5,22 Prozent.' Nimmt man den Regierungsbezirk Oppeln hinzu, auf) den Polen gleichfalls Anspruch erhebt, so ergibt sich/ daß nicht viel weniger als ein Viertel der deut-^ schen Gesamtproduktion von Brotgetreide und; Kartoffeln auf die von der feindlichen Annerionl bedrohten Gebiete entfällt. Ihr Verlust würde Deutsch land hi«sichtlich seiner Volkserilährung sonach in er heblich stärkerem Maße als bisher vorn Auslände abs- hängig machen. Gerichtssaal. rp Tie Verhandlung v-s Li^dknechtprozeffes wurde am Montag mit der Vernehmung der Zeugen fort-, gefetzt. Verschieden« ZeugenauAsagen fielen zuungun sten des Oberleutnants Vogel aus, der nach Angabe eines Zeugen aus Frau Luxemburg geschoffen Habens Mll. Oberleutnant Vogel war Transportführer nndi ^fite zuerst fälschlich ausgesagt, Frau Luxemburg s«E von Spartakisten geraubt worden. Später gab er zu, daß sie ins Wasser geworfen worden sei; ein Zivilist/ der während der Fahrt auf das A>tto aufgesprungen! fei, hab« möglicherweise ans Frau Luxemburg geschvs-l ßsn. Jed« weiter« Aussage über diese dritte Person verweigert der Angeklagte.