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Durch Griechenland, .Italien und Frankreich verwaltet werden.'.Engend erhalte eine wichtige Einflußsphäre in Mesopotamien. Damit ist das Schicksal des türki schen Reiches besiegelt, das vielleicht tn wenigen Ta gen nach einer Herrschaft von fünf Jahrhunderten zu bestehen aushören wird. Weitere «Proteststimmen. ! Lie Proteste gegen den Gewaltfrirven in Berlin. > Am Sonntag haben in ganz Berlin Protestkund gebungen gegen den Gewaltfrieden stattgefunden. Fast alle Parteien hatten sich, vielfach tn gemeinsamen Persammlungen, zujammengefunden, um gegen den Frieden tn seiner jetzigen Form zu protestieren. In langen Zügen begaben sich die Teilnehmer an den Kundgebungen in die Wilhelmstraß«, wo der Reichs präsident und der Ministerpräsident zu den Demon strierenden wiederholt sprachen. Die Auslanddeutschen, die Deutsch-Oesterreicher, die Arbeitsgemeinschaft für staatsbürgerliche und wirtschaftliche Bildung, die Kriegsbeschädigten, die Deutsche Liga für den Völker bund waren alle einig in der Ablehnung des En- teritefriedens, den auch die Regier» »^niemals unter zeichnen wird, wie der Reichspräsident und der Mi nisterpräsident in ihren Ansprachen an die macht vollen DemonstrationSzttge besonders betonten. Ter Protest der Erwerbsstände. D'e Hauptorganisationen in Landwirtschaft, Han del, Industrie und Gewerbe, der ReichSausschuß der deuttchen Landwirtschaft, der Reichsverband der deut schen Industrie, der Deutsche Industrie- und HandelS- tag, der Zentralverband des deutschen Großhandels, der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag so wie die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels veranstalteten am Sonntag eine eindrucksvolle Kund gebung der deutschen Erwerbsstände gegen die uner hörten und unerfüllbaren.Friedensbedingungen un serer Feinde. Nach längeren Referaten der Vorsitzen den der einzelnen Verbände gelangte eine Entschlie ßung einstimmig zur Annahme, die die Friedensbe- dtngungen für unerfüllbar, unerträglich und daher unannehmbar erklärt. Tic Protestkundgebung der Frane», welche unter Zustimmung von 156 Frauenvereinen im Berliner Palasttheater stattfand, war äußerordentlich stark besucht. Frau Tr. Dewitz eröffnete die Ver sammlung. Nach ihr legte Klara Mende, Mitglied der Nationalversammlung, die entsetzlichen Bedingungen des Friedens dar, der uns geboten lverden soll. Dann sprach Regine Deutsch, welche ihn einen Frieden der Verhöhnung nannte. Sehr zündende, warme, mütter liche Worte fand Margarete Boehm, die aus bewegtem Herzen über die Not und den Opfersinn der deutschen Frauen sprach, die nie in einen ehrlosen Frieden willigen würden. Darauf brachte Adele Schreiber sehr klare und wirkungsvolle Ausführungen über diesen Frieden der Lüge und der Ungerechtigkeit, und Hed wig Dransfeld, M. d. N., und Frau Kloß, letztere als Vertreterin Westpreußens, schlossen die Reihe der Red nerinnen. Einstimmig wurde eine Entschließung an genommen, welche den Frieden der Entente, gerade rm Hinblick auf unsere Kinder, auf das entschiedenste ablehnt. , Massenkundgebungen gegen den Gewaltfriede» ik i Dresden. ' Der soziale Freihcitsbund hatte zu einer Massen kundgebung nach dem Residenztheater eingeladen, in der Redner aller bürgerlicher Parteien gegen den Raub des Saargebietes und einen Gewaltfrieden pro testierte. Tie deutsche Volkspartei hatte nach dem Ver- einShause eingeladen, wo neben anderen Rednern auch Staatsminister a. D. Dr. Heinze das Wort ergriff. Nach Schluß seiner mit stürmischem Beifall aufgenom menen Ausführungen wurde einstimmig eine Entschlie ßung angenommen, in der ein flammender Einspruch gegen den Gewaltfrieden des Verbandes erhoben wird und in der es u. a. weiter heißt: Wir erwarten von unserer Negierung eine vollständige Aenderung dieses entwürdigenden Friedensentwurkes. Wollen das die Feinde nicht einsehen, dann bleiot nur noch das eine Wort: Ablehnen! Tie Vertreter der deutschen Schiffahrt. Im großen Saale des Konventgartens tn Ham burg fand eine Protestversammlung statt, an der mehr als 1000 Vertreter der deutschen Schiffahrt teilnah men, und die nach Reden von Direktor Huldermann, Kapitän Schroetter und Paul Müller, dem Vorsitzen den des deutschen Seemannsverbandes, Einspruch er hob gegen den das gesamte deutsche Erwerbsleben lahmlegenden Friedensentwurf der Alliierten. Ins besondere protestierte die Versammlung gegen diejeni- zen Bedingungen, durch welche die vom Kriege zer rüttete deutsche Seeschiffahrt vernichtet, der Wieder aufbau unmöglich gemacht werden soll. Die Versam melten sind fest entschlossen, lieber alle Folgen sol cher Ablehnung auf sich zu nehmen, als den ehr losen Bedingungen der Feinde sich zu fügen. Anter -er Fremdherrschaft. Lie Lewen »er Bevölkerung im linksrheinischen Gebiet. Täglich müssen unsere Volksgenossen im besetzten Gebiete die Willkürmaßnahmen der Fremdherrschaft ertragen, ohne sich dagegen auflehnen zu können. So kündigte dieser Tage der Militärverwalter von Alzey, wie der „Germania" in einer Zuschrift mit geteilt wird, eine Kinovorstellung an, tn der die Schandtaten der Deutschen vorgeführt werden sollten. Die Vorstellung war sehr schlecht besucht, die besse ren Kreise fehlten ganz. Darüber geriet der Herr in Wut, sodaß er bekanntgeben ließ, die Vorstellung würde wiederholt werden. Wenn die Bevölkerung dann wieder in so ostentativer, für die Franzosen so belei digender Weise der Veranstaltung fern bliebe, so werde er mit strengen Strafen einschrelten, indem vor allem die Feierabendstunde auf 8 Uhr abends festgesetzt werde. In Mainz ist alle Augenblicke Parade von aller lei exotischem Gesindel. Angeblich sollen diese Para den sehr malerisch sein, wie die französischen Presse vertreter berichten und wie die ^Mainzer Zeitun gen auf Kommando schreiben müssen Die Mainzer nennen diese Paraden „Fastnacht". In Mainz sind zurzeit 3000 Senegalneger einquarttert. In Worms nno ca. Mvu Anamlten. Gegen die Bevölkerung sM die Kolonialtruppen anständiger wie die Franzosen. Die Algerier äußerten ihre Freude, al» kürzlich be kannt wurde, daß zwei Regimenter Franzosen in Ma rokko niedergemetzelt worden seien. Eine englische Handelskammer im deutschen Köln. Laut ,-,Cologne Post", dieser englischen Zeitung tn Köln, ist von englischen Kaufleuten die Gründung einer englischen Handelskammer in Köln beschlossen worden. Tie Gründung wird in London eingetragen. In Köln wird zunächst ein Auskunftsbüro errichtet, in dem außer den» Sekretär der Kammer auch ein Vertreter der Wirtschaftsabteilung der englischen Mi litärbehörde Auskünfte erteilen wirb. Neber 30 füh rende englische Firmen waren auf der Gründungsver sammlung vertreten. Hand tn Hand damit geht die Vernichtung der deutschen Industrie. Nach einer Ver fügung der britischen Behörden für den Solinger Bezirk müssen bis zum 19. Mat die serttgen Waffen sowie die Ändenkenformen von solchen abgeliefert wer den. Ebenso müssen nach einem weiteren Befehl die Fabrikation und der Verkauf in diesen Artikeln so fort eingestellt werden. Durch diese Verordnung dürste die gesamte Solinger Industrie lahmgelegt werden. Die Handelskammer beschloß mit Rücksicht auf di« schwere Schädigung der Solinger Industrie bei den britischen Behörden vorstellig zu werden. Politische Rundschau. r - — Berlin, den 19. Mai 1919. — Im FriedensaaSschuß der deutschen Nationalversamm lung erstattete RcichswirtschaftSminister Wissen Angehen den Bericht über die Wirkungen der Friedensbedtngunge» auf unser Wirtschaftsleben. , — Der Preußische Ministerpräsident Hirsch, der Mi nister deü Innern Heine und der Landwirtschastsminister Braun sind nach Königsberg abgereist, um mit den ost- preußischen Behörden, sowie mit den A.- und S.-Räten Fühlung zu nehmen. — Die englische Behörde hat sämtliche Versammlungen der Zentrumspartei angeblich wegen der Ententefeindlich keit des Zentrums verboten. — Der Voranschlag des französi scheu Staatshaus haltes für das Jahr 1919 weist einen Fehlbetrag von 9V» Milliarden Franken auf. — Die Vereinigten Staaten werden während der ersten fünf Jahre der Besetzung mindestens ein Freiwilligen-Negi- ment am Rhein unterhalten. :: Deutscher Protest gegen die Einkerkerung von U- Boot-Kemmandnntcn. Gegen die widerrechtliche Ver haftung des deutschen U-Boot-Kommandanten, Kapitän leutnants Kiesewetter, der auf dem Heimwege von Spanien in England festgesetzt worden ist, obwohl die englische Regierung unseren Besatzungen ausdrücklich freies Geleit zugesichert habe, ist von der Deutschen Wäffenstillstandskommission in Spaa Protest erhoben worden. :: Tägliche Angriffe der Polen. Die Polen fahren fort, die Abmachungen des Waffenstillstandes täglich durch Uebergriffe zu verletzen. Angriffsweise Patrouil- lentätigkeit der Polen wird aus allen Abschnitten des Posenschen Aufstandsgebietes gemeldet. Ein größerer polnischer Vorstoß nordöstlich Netzwalde mußte mit Unterstützung unserer Artillerie abgewiesen werden. Bei Rawitsch wurden Polen, welche französische Stahl helme trugen, abgewiesen. — In Warschau ist eine Note Balfours eingetroffen, welche sich gegen selbst ständige militärische Operationen Polens wendet. England droht, falls die Operationen nicht eingestellt werden, mit der Absperrung Polens von jeglicher Zufuhr. — Der Kommandeur des Grenzschutz- Bataillons 2, Major Werner Bloem, der Bruder des bekannten Schriftstellers Walter Bloem, ist auf einem Erkundungsgang bei Gorfin diesseits der Demar kationslinie von einer polnischen Patrouille verwun det und sodann von den Polen durch Nevolverschüsse getötet worden. Bloem hat bei den Abwehrkämpfen südlich von Bromberg Hervorragendes geleistet, und ihm ist es hauptsächlich zu danken, daß es den polni schen Angreifern nicht gelang, Bromberg in Besitz zu zu nehmen. :: Ebert »Ser das Selbstbesiimmungsrecht Oester reichs. In einer Unterredung, die der Reichspräsident Ebert dem Herausgeber des „Südost-Telegraph" ge währte, äußerte er sich über das Selbstbestimmungs recht Deutsch-Oesterreichs u. a: „Das stärkste Band der Menschen ist die Sprache. Bei uns kommt noch ein weiteres hinzu: Das Band des gemeinsamen Unglücks. Die Feinde verhindern es, daß deutsche und deutsch-österreichische Delegierte in Paris ! zusammenkommen. Sie werden aber nicht verhindern kön nen, daß die beiden Völker sich trotz alledem die Hand reichen. Die Bewegungsfreiheit der Delegierten kann man durch Palisaden einschränken; die Bewegungen ganzer Völker lassen sich nicht unterdrücken. Wir gehören zu- j sammen und werden zusammen kommen." :: An die deutsche Landwirtschaft. Das Reichs- ernährungsmtnisterium macht in einem Aufruf an die deutschen Landwirte auf die große Gefahr aufmerk sam, die für den Bestand unseres Volkes durch den von unseren Feinden uns angedrohten Gewaltfrieden heraufbeschworen werden. In dem Aufruf heißt es unter anderem: „Der H ungcr soll zum Unterschreiben zwin gen. Um in dieser furchtbaren wirtschaftlichen Zwangs lage zu helfen, muß Stadt und Land, das ganze Volk zusammenstehen. Das Land muß in der Tat voran. Der letzte entbehrlichste Rest der notwendigen Nahrungsmittel ist zu liefern. Vor allem muß die Ablieferung von Fleisch, Milch, Fett und Kartoffeln reichlicher werden. Die lockenden Wucherpreise des Schleichhandels dürfen in diesen Stunden keinerlei Lebensmittel den ärmeren Schichten der Stadt entziehen. Nur durch regelmäßige bessere Belieferung ist unserer durch die Hungerfohre des Krieges entnervten Bevölkerung wieder sittliche Kraft und die notwendige Energie zum Wiederaufbau unse res wirtschaftlichen Lebens zu geben." Gegen den habgierigen Plan unserer Feinde, den nördlich des Mcmelstromcs belegenen Teil Ostpreu ßens mit zu der sonstigen Raubmasse zn schlagen, haben die landwirtschaftlichen Vereine der Kreise Me mel, Ragnit und Tilsit Stellung genommen. In den von ihnen an die zuständigen Stellen übermittelten Drahtungen wird die beabsichtigte Abtrennung von Deutschland mit Entrüstung zurückgewiescn. Deutsch land kann und wird den deutschen und litamschen Landwirten Schutz und Förderung gewähren, während Abtrennung wirtschaftlichen und sittlichen Niedergang bedeutet. Die Landlvirte lverden sich mit allen Kräf-, ten gegen jede Vergeivalttgung wehren und eine ge-^ waltsam aufgezwungene Macht niemals anerkennen. :: Hamburg gegen die Internationalisierung deut scher Flüsse uud Häse». Der Hamburger Senat hab au deu Präsidenten des Nelchsministeriums ein Schrei ben gerichtet, in dem er sich gegen die Ententeforde rungen wendet, wonach die Elbe und ebenso die Oder durch internationale Kommissionen verwaltet werden, und dem tschecho-slowakischen Staate von Hamburg eine Freizone 99 Jahre pachtweise überlassen werden, solle. Gegen diese und weitere Forderungen bittet der Senat im Interesse des ganzen deutschen Wirt schaftslebens schärfsten Einspruch einzulegen. :: Tie Internationale nnd der Frieveusentwurf. Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Teutsch lands hat bet dem Internationalen sozialistischen Büro in Amsterdam den Antrag auf schleunige Einberufung der internationalen permanenten sozialistischen Kom mission gestellt. Diese Kommission soll zu dem vor liegenden Entwurf des Friedensvertrages Stellung nehmen. :: Gegen das Urteil im Liebknecht-Prozeß hat der Vorstand der S. P. D. einstimmig einen Antrag ange nommen, in dem es heißt: » „Wenngleich anerkannt wird, daß das Kriegsgerichts ! sich bemüht hat, die Verhandlungen objektiv zu führen» ! und die Wahrheit zu ermitteln, mutz doch die Zugehörige f leit der Angeklagten und Richter zu derselben militäri--! schen Formation Mißtrauen gegen die subjektive Unbe-! sangenheit der Richter Hervorrufen. Der Bezirksvorstand! ! fordert die Negierung auf, dafür zu sorgen, daß das Ur-l > teil des Kriegsgerichts nicht bestätigt wird und ein« Aenderung der bestehenden Gesetze dahin herbeizuführen^ daß die Wiederholung des Prozesses vor dem zu-« ständigen bürgerlichen Gericht stattfindet." > '* Von einem französischen Militärposten nuge- schossc». Vor der französischen Postenkette hat sich in Griesheim am Donnerstag ein bedauerlicher Vor fall ereignet. Ein Mann, der sich auf seinen Acker be-, geben wollte, einen von der französischen Militär-! Verwaltung verbotenen Weg benutzte und den Anruf, des französischen Postens nicht beachtete, wurde durch! einen Lungenschuß so schwer verletzt, daß er sofort in das Krankenhaus nach Frankfurt gebracht werden mußte. — Es sollen, wie die Blätter berichten, noch zwei andere Personen, die Seife und Speck nach Frank furt schmuggeln wollten, durch drei Schüsse verwundet worden sein. - T<r frühere Führer de-r PolMwarine-Tivisio«, Leutnant Dorenbach, wurde bet einem Fluchtversuch im Berliner Kriurinalgericht schwer verletzt. Er war von einem Transporteur aus Eisenach nach Berlin gebracht worden und sollte ins UntersuchungSgefäng- »w eingeliefert werden. In den Korridoren des Kvi- minalgerichtS machte er einen Fluchtversuch und wurde, Sa er auf den Anruf nicht stehen blieb, von dem Transporteur durch einen Schmkelschutz schwer ver letzt. Rundschau im Auslande. Dänemark: Die deutsch-dänischen Beziehungen wahrem» s des Krieges. k Der dänische Minister des Auswärtigen, Scavenius, hat in Aalborg eine Rede gehalten, in der er feststellte,, daß die im Friedensentwurf vorgesehene Abstimmung irr der sogenannten dritten schleSwigschen Zone gegen dis Wünsche der dänischen Negierung, des Reichstags und der dänischen Schleswiger festgesetzt worden sei. Der Minister! gab auch die Erklärung ab, daß während de» KMges kein« Verhandlungen über Gebietsabtretungen zwischen Deutsch land und Dänemark stattgefunden haben. Die von Seite» der Entente ausgestreuten Behauptungen über deutsche Gv- bietsanerbtetungen sind unwahr. — Die „Times" melden, daß die englische Negierung der französischen Regierung an- kündigen werde, daß ein Geschwader der Alliierten! nach der Küste von Schleswig-Holstein entsandt werden! soll aus Anlaß der dort vorzunehmenden Aenderungen. Nngar». Kampf um die Theißübergängc. k Der Heeresbericht des Großen rumänischen Haupt quartiers vom 17. Mai meldet: In Tiraspol <Bessarabien> größere Artilleriekämpf«; westlich Szolnok und Esongaal große Artilleriegefechte, welche den Uebergang über di« Theiß vorbereiten sollen. Die Lage ist noch unverändert. — Am Sonnabend kam General Franchet d'EsPereh, der Kommandant der alliierten Balkanstreitkräfte, mit seinem Stabe in Arad an. — Nach einer Laibacher Meldung ist in Belgrad Ane ungarische Abordnung erschienen, um dem Prinzregenten Alexander die ungarische Krone und da mit die Union Ungarns mit Jugoslawien anzubieten. Rußland: Beschießung Petersburgs. ; Nach einem Moskauer Bericht schließt man auS der Beschießung des Süogebietes von Petersburg durch eng lische und französische Kriegsschiffe auf den Beginn der militärischen Unternehmungen gegen Petersburg. Italic»: Italienische JwaugSrekrutierung »ntcr dc» Deutsche» Südtirols. * Nus dem besetzten Gebiet Deutsch-Südtirols kommt die Nachricht, baß die Italiener die Jahrgänge 1895, 1896 und 1897 der waffenfähigen deutschen Mannschaft zum Militärdienst einberufen haben. Wer dem Befehl nicht Folge leistet, wird von der Karabinieri geholt. Infolge dessen flüchten viele Wasscnpslichtigc über die Demarka tionslinie nach Deutsch-Oesterreich. Bereinigte Staaten: Neues Tarlchru au Euglan». » Laut Mitteilung des Schatzamtes ist ein weiteres Darlehen von 80 Millionen Dollar an Großbritan nien gegeben worden, dessen Schuld bei Nordamerika nun mehr 4 Milliarden 316 Millionen Dollar beträgt; auch Belgien erhält ein weiteres Darlehen. Die Gesamtschuld der Alliierten bei den Vereinigten Staaten beträgt jetzt 9 Milliarden 370 290 000 Dollar. Frankreich: TaS französische Riescudefizit. ! Die Finanzlage Frankreichs bildet eine ernste Gefahr, welche die Negierung mit Hilfe der Alli ierten beseitigen muß. Nach den Ausführungen des Finanzministers Dvumer im Senate sind von den 180 Milliarden Franken Kricgskosten bisher 20 Milliar den durch Stenereingänge unv 55 Milliarden durchs Anleihen gedeckt worden, die Vorschüsse der Bank von Frankreich betrügen 23 Milliarden, der Rest sei haupt- sächlich durch kurzfristige Staatsschntzscheine gedeckt, welche konsolidiert werden müßten. Der diesjährige Voranschlag weise etwa 15>/- Milliarden Ansgaben und 6 Milliarden Einnahmen auf, so daß noch 9>/r Milliarden zu decken sind.