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Deranlworllicher Mittwoch den 21. Mai 1919 85. Jahrgang Nr. 114 Oeffeutliche Impfungen De« Stadtrat. Dippoldiswalde, am IS. Mat 1919. Stadtrat Dippoldiraalde. Herrn Schlottermetsler Franz Weidner hier ist ot« Erlaubnis erteilt worden, I«iüwng»andvi1«n im Anschluße an da« städtische Leitungsnetz auszufahren. Stadtrat Dippoldiswalde. Die Eltern, Pslegeeltern und Vormünder der vorftehend bezeichneten Kinder, soweit dieselben hier ihren dauernden Aufenthalt haben, werden hierdurch veranlaßt, diese Kinder zu den oben angegebenen Zeiten dem Jmpfarzt« vorzustellen, im Behinderung »falle durch Kranlheit derselben sie unter Vorlegung eine» ärztlichen Zeugnissrs zu entschuldigen und für den Kall, daß sie entweder die natürlichen Blattern überstanden haben oder bereit» vor den «»gesetzten diesjährigen Jmpstirmlnen mit Erfolg geimpft worden sind, solche» zur Vermeidung einer Geldstrafe bi» zu 20 M. durch ärztliche» Zeugnis bez. Impfschein im Termin nachzuweisen Di« Eesti«pfli»ge sind Kreitag den 30. Mai 1819 nachmittag» 3 Ah« und die Wiederlmpflinge Mittwoch da« 28 Rai 1S1S nachmittag« 3 Uhr zur Nachschau über den Erfolg der Impfung dem Jmpfarzt wieder vorzustellen. Aus einem Hause, in dem ansteckende Kranlhriten — wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Erkrankungen oder die natürlichen Pocken — herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. Die Kinder müssen zum Impftermine mit rein gewaschene« Körper und mit reiner» Kleider« gebracht werden. Ellern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder, Pilegebefohlenrn bez. Mündel ohne gesetzlichen Grund der Jmpsung »der der ihr folgenden Nachschau entzogen worden sind, werden mit Geldstrafe bi« zu 50 M. oder entsprechender Hast belegt. 2. Wioderiwpfliugo: sAtlr im Jahre 1907 bez. frührr geborenen, nicht mit Erfolg wiedergeimpsten Kinder) , Mittwoch den 21. Mai ISIS nachmittag» 3 Ah- Mädchen, nachmittags Vr ä Ahr Kuaben. Teigwareu für die landw. Bevölkerung. Bescheinigungen zum Bezug« der Sonderzuwelsung von Teigwaren an die land wirtschaftliche Bewohnerschaft werden am 21. ds. Mts. im Rathause Zimmer Rr. 8 ausgestellt. Die die,jährigen öffentlichen Impfungen finden Mittwoch und Freitag den 2 l und 23. Mat 19l9 im Sitzungszimmer de» htefigen Rathauses durch den beiteuren Jmpfarzt, Herrn Sanitätsarzt Or. weck. Voigt in Dippoldiswalde, in folgender Weise statt: (Die im Jahre 1916 und 1917 geborenen, bez. nicht mit Erfolg geimpstrn und die im Jahr, 1918 geborenen Kinder) Ar klag den 23. Mai 1S1S nachmittags 3 Ahr. Weiheritz Zeitung m» Anzeiger sür DWoUiswawe, Schmiedeberg u.U. rV Aelle NeZeilungdesBezirks r—— — - r—r r UlN-tlwtMIViip* Sechsgespaltene Äorpuszeile r 1 Mn,«nLnroiL' Vierteljährlich 3 Mark ohne Zu- t 1 l 20 Pfg., auberhalb der Amts- r r AbDööplklV. — Einzelne Nummem ; -^9- , . .. , : hauptmannschast 25 Psg., Im amtlichen Teil (nur ! t 10 Pf. - Semsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. ; ... UmtsbaUptMaNNschast, 0ÜS AMtSgerlMt r von Behörden) 70 bezw. 75 Psg. - Eingesandt und ! r Gemeindeoerbands-Girokonto Nr. 3. - PoMM- t . q>rnnns^r«ni^s^ ! Reklamen 70 Psg. ! Konto: Leipzig 12548. « NN!) Ü6N OI(löt!^(lI """""""deranlworllicher Redakleur: Paul Iehne. - Druck und Verlag: Carl Iehne in Dippoldiswalde. Oefftniliche Versteigerung. -tm Auftrage de» Reich,verwertungramtes, Landesst^ll« Sachsen, findet! «.Ho und Mittwoch. d«n 20. und 2l. Mai, vormittag, S Ah-, im Traindepot XIX (hinter der Tratnkaserne) ein, öffentliche Verstrigerung Ler oon en «»llilen werden nur an Selbstverbrauchrr abgege en, für Mängel im Rechte oder der Sach« «Kd »er Zufchlag «folg, frei Standort., Lagerung nach «auf geschieht auf Kosten und Gefahr de» Käufer». Zahlung kann in Krirgsanleih «folgen, der laufende Zin.schein Ist abzu,rennen. Reich»verwertnngsa«t, Landrsstolle Sachsen, Lagorverwaltung Leipzig. Die Bekanntmachung «°m ,4. Mai >919 in Nr. 112 wird dahin b«tchtt,t, daß nicht Mst«d Krasselt, sondern Theodor «rasselt als G-schLstLlahrerau»sr^ 1 Reg. 15 b/19 Amtsgericht Dippoldiswalde, am 19. Mai 1919. Oertliche» und Sächsisches. Dippoldiswalde. Ja der Monatroersammlung der Orts gruppe zur Befreiung unserer Krtegsaefangenen berichtete Herr Superintendent Michael über die Bertreterverfammlung des Landesbunde« in Dresden, sowie über den günstigen Ertrag der Opserwoche in unserem Kiichfpiel (über 1300 M) Die von den 21» Ortsgruppen in Sachsen aufgebrachte Summe soll zum Teil an den Reichsbund abgeliefe« werden, zum Teil im Lande bleiben All« Gelder »erden für di« L«fangrn«n bei ihm Heimkehr verwendet. Um alle mit Gaben bedenken zu können, ist es erwünscht, die Namen der Gesungenen in der Superintendentur zu melden. — Um den Krieg» und Zlvilgefangenen bei ihrer Rück kehr in di« Heimat herzlichen Empfang und Unterstützung zu gewähren, veranstaltet die Landesgruppe Sachsen de» Bolksbunde, zum Schutze der deutschen Krieg»- und Zivil gefangenen (e. V), Sitz Dresden, mit Genehmigung de» Ministerium» de» Innern in der Zett vom 17. bi« 24. Mai «ine allgemeine Hau«- und Straßenfammlung unter der Be zeichnung Opferwoche. Da« Ministerium genehmigt aus An- suchen der Landesgruppe, daß bei dieser Sammlung die sich mit Zustimmung ihrer Eltern oder Erzieher freiwillig melden- den Schüler und Schülerinnen der Volksschule mitwirken. Den Sammlern ist zu diesem Zwecke an ein bw zwei Tagen in der Opferwoche Schulsreiheit zu gewähren. — In der gestrigen Sitzung de» Schulausschusse« be- grüßte der Vorsitzende Herr Stadtrat Satz insonderheit die »um ersten Rate anwesenden Vertreter der Elternschaft, die Herren Kettner, Schenzer und Schubert, und stellte fest, datz der Gedanke einer Erweiterung dem Ausschuß nicht etwa erst mit der Revolution gekommen ist, sondern älteren Datum» fei. Weiter sprach Herr Süß den ausgkschiedenen Mitgliedern, den Herren Superintendent Michael und Postsekretär Gleis- brrg, Dank au» für ihre Mitarbeit und gab bekannt, datz an Stell« des Herrn Stürmer, der die Universität Leipzig bezogen hat, Herr Vikar Dittrich au» Sebnitz der Schule zu- gewiesen wurde. Nach Erledigung der Tagesordnung wurde angeregt, an der Fortbildungsschule auch Fachzrichnrn für »«tallarbetter zu geben. Die Interessenten wurden jedoch in der Aussprache auf die Gewerbeschule verwiesen al, einer Spezialbildungsstätte gerade auch für die Metallarbeiter, die nicht nur Fachzrlchnen, sondern auch Fachrechnen und anderen Fachunterricht in so vollkommener Weise biete, wie da» di« Fortbildungsschule bei der Verschiedenartigkeit der »«rufe der Schüler beim besten »Illen nicht bieten könne. — Rmh einmal möchten wir auf die heute Dienstag abend in der Reichskrone stattsindendr Theater-Vorstellung Hinweisen. Da» dreiaktigr Lustspiel „3t0 Frauen" hat in allen Orten, wo e, aufgrführt wurde, gute Rezensionen er- fahren und wird auch sicher den Beifall de» hiesigen theater freudigen Publikum» finden. — Aber auch die Freunde eine» guten Konzerte» werden diese Woche nicht zu kurz kommen. Am Mittwoch abend vrranstaliet Herr Stadtmusikdirektor Jahn mit 3« ehemaligen Schülern seiner Kapell« ein solches im Schabenhalls« und hat zu dem Programm schöne, hier selten gehörte Musikstücke auegrwählt Wir glauben sicher, datz Herr Jahn für seine Bemühungen al« Lohn «in volles Haus finden wird. Z - —) Da« Vermögensverzelchnis. Dar Formular de» neuen Bermögensvrrzeichnisses, da» noch dem Stande vom 31. Dez. 1918 bi» zum 31. Mai 1919 aufzustellen ist, gibt einen Vorgeschmack von dem, was wir infolge der Rtesenschulden dr» Deutschen Reiche» vom Fiskus künftig zu erwarten Haden Der Steuerpflichtige wird auf Herz und Nieren geprüft, er muß über die geheimsten Konten seine» Soll und Haben Rechenschaft ablegen. In der Stadt, wie auf dem Lande, Gewerbetreibende, Landwirte, Kaufleute, Industrielle, Hand werker, Beamte, Rentiers, kurzum aller, was lebt, männlichen und weiblichen Geschlechts. Die Fragen nach dem Wert von Haus- und Grundbesitz gehen auf alle Einzelheiten hinsicht lich des Umfange«, de» Mietvertrages usw. rin. Landwirte müssen u a. auch ihren Viehbestand an Pferden, Rindvieh, Schweinen, Schafen, Ziegen, Geflügel angeben. Besonders einschneidend sind die Fragen nach dem Kapitalvermögen. Hier müssen, was noch nie der Fall war, alle Wertpapiere namentlich aufgeführt oder durch oa« Depotoerzrichnt« einer Bank nachgewiesen wirden. Auch Forderungen auf Dar lehen, Bankguthaben, Sparkassenguthaben, Kautionen, sind mit namentlicher Angabe de» Schuldner» aufzusühren. Auch noch nicht völlige Beträge auf Leben-, Kapital- und Renten versicherungen sind steuerpflichtig und namentlich auszuführen. Bet Schulden ist der Name des Gläubigers anzugeben, bei Rentenzahlungen der Name des Berichtigten ober Ver pflichteten mit allen Einzelheiten Hier ist wenigsten« rin Trost vorhanden, nämlich, datz Entgelt lür Arbeitsleistungen nicht aufzusühren ist. Alle sonstigen wiederkehrenden Nutzungen und Leistungen sind deklarationsp Itchtkg. E» folgen dann noch die Bestimmungen über Schenkungen und autzerordentliche Anschasfungen. Der Fiskus hat die Maschen des neuen Bermögensvrrzrichnlssr« sehr, sehr eng gezogen, damit ihm niemand au« dem Steuernetz entwischt. — Nach der gestrigen öffentlichen Aufforderung der Bezirk«- stenereinnahme Dippoldiswalde als Besitzsteueramt werden den zur Aufstellung de» Vermögen-Verzeichnisse« B rpfltchteten besondere Aufforderungen und Vordrucke hierzu nicht zu- geftellt werden. Diese Vordruck« können bet den Stadt- und Ort» - Steuereinnahmen (in Dippoldiswalde im Rathause Zimmer Nr. 3) kostenlos entnommen werden. Eie sind nach dem Stande vom 31. Dezember 1918 au«zusüll«n und auf zubewahren, nicht aber abzugeben. Heber die Einreichung de» Vermögen,»,rzeichuisse« bei der Steuerbehörde wird noch besondere Einladung ergehen. Reichstädt. Am 11. Mat hielt der Btenrnzüchteroereln DIppold'swalde im hiesigen Orte eine Standschau bet den Vrrelnrmitgliedrrn ab. An Stelle des am Erscheinen ver hinderten Vorsitzenden leitete Hrrr Polizrtwachtmrister Burk hardt von Dippoldiswalde die Versammlung. Besondere« Interesse fand ein aus dem Boden errichtet» Bienenstand des Herrn Lehrer Hayer. Im allgemeinen sah man, wie bedauerlicherweise dir Bienenstöcke im Verhältnis zu der be reits weit vorgeschrittenen Jahreszeit noch sehr schwach waren. Die Ursache hierzu dürste in der ungünstigen, kalten Früh jahrs Witterung, besonder» aber in der zu späten Herbstsütterung infolge zu «eit verzögerter Zuckerlirferung zu suchen sein. Die Aussichten für die diesjährige Hontgernte sind unter den gegebenen Umständen daher leider sehr ungünstig Bärrnburg. Eine zahlreiche Versammlung füllte am Sonntag den großen Saal im Gasthof Röber. Sie wurde geleitet von Fräulein o. Hagen, di« auch eine kurz« Ansprach« übrr di« Krast d«s nationalen Gedanken» hielt. Der Haupt redner, Herr Abgeordneter Ziller au» Dresden, gab ein sach lich klares Bild drr Friedensbedingungen und ihrer furcht baren Folgen für uns. Daraufhin wurde, nachdem noch Herr Pfarrer Gilbert in begeisterten Worten gesprochen, die in dem „Wir wollen sein ein rintg Volk von Brüdern" gipfelten, eine Resolution einstimmig angenommen grgen den Vernichtungsflieden und an die Regirrung abgesandt. — Zum Schluß sprach Herr Superintendent Bernewitz, der erst vor wenigen Tagen al» Flüchtling aus Kurland ang,kommen war, und gab ein hinreißende» Bekenntnis zum Deutschtum. Mit „Deutschland über alles" schloß die erhebende »rrtoolle Kundgebung. värenhecke. Sehr zahlreich besucht war am 10 Mai rin« hier im Gasthof« abgehaltene Versammlung de» Bezirks- Ithrervereinr „Oberes Müglitztal". Längere Zett beanspruchte die Erledigung dr» umfangreichen geschäftlichen Telles Biel Beifall und wohl allseitige Zustimmung erzielte der Vor sitzende Dreßel—Glashütte durch sein Referat über Aufstellung eine« neuen Arbeitsplan«» Seine ausführlichen Stoffsamm lungen in Wort und Bild boten Anregungen in Fülle für heimatkundliche Vorträge und ergänzend« Berichte. Am 3l. Mai soll die nächste Versammlung hier stattfinden. vöruereborf. Am vergangenen Sonnabend fand di« Neuverpachtung der hiesigen Jagd statt. Drn Zuschlag er hielt der Besitz«! dr» Stadtwaldschlüßchrns in Dresden sür das von ihm abgegebene Höchstgebot von 2000 M. Der bisherige Pächt» zahlt« 500 M für da» s«hr mittelmäßig besetzte Reokr. Ob dirsr gewaltige St«ig,rung dr, Jagd- pachte«, die jetzt allgemein ist, im Interesse de« edlen Wrtd- werke, lieg», ist fraglich, vielleicht sieht sich der Staat di« neuen Pachtv«rträge einmal durch di« 6l«u«lup« an. Ob sich ihm hi«r nicht rin« rrträglichr Steuriquellr «rschlöss«?