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^rol entschlossen ist, von dem vom Präsidenten Wilson al- Grundlage eines gerechten Friedens wiederholt zugesicherten Selbstbestimmungsrechte Gebrauch zu ma chen und das geschlossene deutsche und ladinische ^Landesgebiet bis zur Salurner Klause als selbstün- digen demokratischen und neutralen Freistaat Tirol auszurufen, falls nur dadurch die Einheit dieser Gebiete erhalten bleiben kann. Damit soll dem Wunsch und dem Bedürfnis des ganzen Landes nach einem dauernden Frieden Ausdruck verliehe» und allen militärischen Gründen für eine Änttexton Süd tirols der Boden entzogen werden. , Tie LandeSversammlung erklärt aber auch gleich zeitig» das;, wenn entgegen den allseitig als Fris- dentzgrMdlagen angenommenen Grundsähen des Prä sidenten Wilson Südtirol in Vergewaltigung seines SelbslbestimmungSrechtes abgetrennt werden sollte, das übrios Diri'l »ur Erboltnna seiner wirtschaftlichen venslahlgleic reine andere Wahl mehr hat, als ftm an die deutsche Republik anzuschließen. Diese Erklä rung wird durch dis Landesregierung auch allen zu ständigen Stellen im In - und Auslande übermittelt. Reise des österreichischen Gesandten Tr. Havtmauu neck» Wien. . Ter deutsch-österreichische Gesandte in Berlin Pro fessor Lr. Hartmann ist Montag früh nach Wien abgeretit. Seine Reise hängt einerseits mit der Ti roler Frage zusammen, anderseits mit der Einla dung der Entente an Oesterreich, am 12. Mai nach St. Germain zu kommen; wie es heißt wird dec Termin dreier Einladung noch weiter hinausge'chv- be« wrrddn. - Aus Stadt und Land. Belagerungszustand über .Haspe, .Hagen und Gevelsberg. Gemäß den Anordnungen des Neichs- komnüssars Severing* sind Ncgieruugstruppen, Teile des westfälischen Korps Lichtschlag in Gevelsberg, Haspe und Hagen eiugerückt. Ueber die drei genannten Orte ist der Belagerungszustand' verhängt. Für die Ab urteilung bestimmter Straftaten find die Kriegsgerichte in Münster und Essen zuständig. - Schweres Bootsuualück. Auf dein Laboddaer See bei Gr. Schlicwih (Westprcusen) schlug beim Kahu- ahren ein Boot um, in dem ein Hilssjäger, der 16- ührige FörsterS^vhn Jänicke aus Labodda und zwei l«ngs Mädchen sich befanden, um; alle Insassen außer einem Mädchen ertranken. * Ruchlose Tcukuralsschändmrg. In Ratibor (Obsr- schlesien) ist das Eicheudorsf-Denkmal, ein mächtiger Findlingsblock, von ruchlosen Händen zerstört worden, indem es mit -zwei Dhnamitpatronen in die Luft gesprengt wurde. — Beim Schmuggeln von Lebens mitteln wurden beim ilebergang üher die Przemsa eine Frau aus Mhslvwitz von der Grenzwache er- fchojscn und eine curdere leicht verletzt. " AröeitSzwang iü Obcr-chlesicn. Auf Grund einer Verordnung des Oberschlcsischen Staatskommis- sariatZ zum Arbcitszwang iu Oberschlesieu erfolgte bereits Freitag die Heranziehung einer größeren An zahl Arbeiter zur Aufrechterhaltung der Betriebe in Hindenburg und Zaborze. Infolge des energischen Zugrcisens des Staatslommissars für Oberschlcsien scheint die Lage in Oberschlesien eine Entspannung erfahren zu haben. Tie Feier des 1. Mai wurde überall durch Umzüge und Versammlungen begangen. Tie Maifeier der Hütten- und BergwerkSarbeiter des Jndnstriebczirkes Kattowitz - Glciwitz gestaltete sich zu einer aufsehenerregenden Manifestation der Polnischen Bevölkerung dieser Kreise für den Anschluß Ober- fchlesiens an Polen. Man demonstrierte für die Los lösung Oberschlesiens vom Deutschen Reich. Aus dein Ausruf der sozialdemokratischen Parteien zur Feier des Weltarbeitertages wurde so eine nationalpolnische Heerschau! "" Aus Gei; vcthungert. In Ernslrode (Thü ringen) starb eiu älteres Fräulein namens Richter an Entbehrungen, dis es sich aus Geiz auferlegt l hatte. ^->bei bintewäßt die a ts Dame ihren lachen- jdon Erben annähernd 200 000 Mark und zwei Häuser. -In ihrem Nachlaß wurden für etwa 600 Mark ver fallene ZinSscheine vorgefnnden. *" Altschläge gegen amerikanisch: Minister. Von den Posibehörden in Washington wird bekamUgegeten, daß in den Postsendungen siebzehn Höllenmaschinen entdeckt wurden, die an hochstehende Beamte, darunter Kabinettsmitglicder, adressiert waren. " Erdbeben iu Wltttclamerika. In der mittel amerikanischen Republik San Salvador hat ein Erd beben stattgefunden, das so stark war wie das im Jahre 1917. Es sind ncch keine Einzelheiten bekannt. !; Kleive Stach richten. * Der frühere Zar Ferdinand von Bulgarien, der sich in Koburz niedergelassen hat, stiftete für die tat ho» Usche Kirche in Koburg ein Geläute von vier Glocken. * Der frühere Reichskanzler, Fürst Bernhard Bülow, der sich gegenwärtig in Berlin aufhält, wird heute, Sonn>- abend, 70 Jahre alt. - Lwc velgtiche Kommisjion in Span hat Mitteilen lassen, daß an die deutschen Kriegsgefangenen in belgischer Hand Geldbeträge bis zu 100 Mark gesandt werden dürfen. Sport und Verkehr. - ' > Der erste Flug über den Ozean. Nach einem Neutcrtelegramm ist am Mittwoch der englische Flug- zeugsührcr Rahn Ham auf einem englischen Martin- shde-LanddoPpeldecker mit 285 ?L-RollK-Royce-Motor m St. Johns arkf Neufundland zum Fluge um deu „Dailh-Mail"-Preis nach Irland gestartet. Voraus sichtlich wird er vou dem kriegSüewährten einarmigen englischen Flieger Kapt. Morgan begleitet gewesen sein. Die Führer wechseln sich während des Flugs iu ihrer Tätigkeit ab. Die „Dailh Mail" sichert bekanntlich demjenigen Pilote», der als Erster aus dem Luftwege inuerhalb einer zusammenhängenden Zeit von 72 Stunden von irgend einem Punkte Kanadas oder der Bereinigten Staaten aus einen beliobigen Punkt der großbritannischen Inselgruppe oder umgekehrt erreicht, einen Preis von 10 00!) Pfund Sterling zu. MM its SiMMmW RMm. Bon V. Srerdorf. / (16. Sortjetzung). Niemand außer Ihnen, mir und dem Verbrecher weiß, daß dieser den Schmuck aus Ihrem Hause entwendete. .Ich habe es auf mich genommen, der Polizei diese Tat,, fache zu verschweige«." „Wie ist den» das möglich?" fragte der Amerikaner, obwohl eine Ahnung der Wahrheit in ihm aufzudämmeru begann. Der Polizeikommissar lächelte — mit einem Lächeln eines wirklichen Kavaliers, dachte der Amerikaner. Dann sagst er: „Ja, Mr. Clissord, ich, der Detektiv, habe mit dem Verbrecher einen Vertrag geschlossen — habe mit ihm anSgemacht, daß von dem Diebstahl in Ihrer Wohnung niemals ein Wort in die Ocffentlichkcit dringt! Dem Verbrecher werden dadurch einige Jahre Hast mehr er spart — mir des Ruhm, ein neues Verbrechen des Men schen, .der, ich kann es wohl sagen, mir hauptsäcPich zu meiner raschen Karriere verhalfen hat, aufgedeckt und ver hütet zu haben. Doch was kommt es mir darauf an . . Wenn es gilt, mich einer Gastfreundschaft würdig zu zeigen, die mir, durch einen halben Betrug von meiner Seite, so liebenswürdig gewährt wurde.- Ich bringe Ihnen darum hier den echten Schmuck zurück." Er zog eiu Päckchen ans der Tasche, und als der Amerikaner es öffnete, fand er darin wirklich das kostbare Geschmeide, das der Stolz und das Paradestiick seiner Gattin war. — Er betrachtete es wieder und wieder — es war doch ein seltsames Gefühl, eine gerettete halbe Million in den . Händen zu habe». „Wie kann ich Ihnen das nur je mals danken, Herr Kommissar!" sajste er dann herzlich. Der Gefragte lächelte „Indem Sie Ihrer Frau Ge mahlin sagen, daß ich der in Ihrem Hause genossenen, angenehmen Stunden doch nicht so unwürdig war," ent gegnete er. Dann griff er nach seinem Hute, um sich zu verabschieden. — Doch der Amerikaner, dem die Aufregung alle Müdigkeit vertrieben lmtte, wollte ihn noch nicht gehen lasse,n. Immer von neuem begann er von dem inter essanten Falle, dem er jetzt, da er seinen Schmuck wieder besaß und deck Ruf scincss' Hauses gesichert wußte, sa- gar amüsante Seitxn abzugcwmncn vermochte, zu sprechen, und der Kommissar ließ ihn auf seinen Wunsch durch kurze Schilderungen einen Blick in die Welt der Verbrecher mit ihren vielerlei verschiedenen^ „Spezialfächern" und ihren Zusammenhang mit den Hehlern, die ihnen die waghalsigsten „Arbeiten" oft spottschlecht bezahlten, tun. Er erwähnte dabei hauptsächlich seinen vorletzte» Fall, und schilderte, wie cs ihm gelungen war, eineG Betrüger, der falsche Edelsteine als echte verkaufte, zur Strecke zu bringen — freilich verbot es seine Ehrlichkeit, dabei zu verschweigen, daß noch einzelne Helfershelfer des Ver brechers trotz all seiner Nachforschungen entchlüpft Ware» und dabei kam ihm plötzlich der Gedanke, daß diese viel leicht mit den so überaus geschickten Nachahmern des rosa Geschmeides zusammenhingen! . . . Der Amerikaner be obachtete voll Erstaunen, wie bei dieser plötzlichen Ver mutung die Angen des Detektivs im Berusseifcr auf blitzen und sein ganzes Gesicht sich besebte. „Vielleicht," rief er lebhaft, „verhilft mir Ihr Schmuck doch noch dazu, mir Ruhm und Erfolg zu verschaffen — in diesem zweiten Falle! Hs ist auch verhältnismäßig leicht herauszube- kommcu, denn jedes dieser anderen falschen Schmuckstücke war in einer bestimmten, fast ein wenig ungeschickten Weiss iu die Fassung eingesetzt, was man allerdings nur beim Auseinanderuehmen des Schmuckes entdecken kann. Wenn nun die Imitation Ihres Geschmeides nach demselben Shslem. gearbeitet worden ist, dann weiß ich endlich, wo meine langgesuchten Vögel zu finden sind. Ich muß Sie daher bitten, Mr. Clifford, mir die Imitation Ihres Schmuckes gleich mitzugebcu. Ich werde nach in dieser Nacht meine Untersuchungen anstelle», und, wenn sich meine Vermutniliigen bestätigen, die Herren Verbrecher in aller Frühe, ehe sie noch irgendwi durch die Verhaftung ihres sauberen Kumpans gewarnt werden können, verhaften!" Er war jetzt wieder "ganz Detektiv und schien für nichts anderes mehr als für diese verlockende neue Fährte Sinn zu haben. Der Amerikaner freute sich indessen auf richtig, daß für den großartigen Beamten nun vielleicht doch durch den falschen Schmuck etwas Gutes erwachsen, würde. Er schloß den geretteten echten Schmuck ein und nahm einem Geheimfach seines Schrankes die Imitation. — Unwillkürlich mußte er, als das Licht auf den rosa Steinen erstrahlte, bewundernd auSruseu: „Wie benei denswert geschickt die Verbrecher doch das gemacht haben. - Dieser Schmuck ist ja kaum vou dem anderen zu unter scheiden!" Für einen Kenner doch," entgegnete der Kommissar, die Imitation Ansteckend. „Ich zum Beispiel sehe hier gleich in der Fassung verschiedene Unregelmäßigkeiten, die bei einem wirklich wertvollen Schmuck umnöglich wä ren. Doch muß man allerdings gründlich Hinsehen, um dergleichen zu finden." Er steckte den falschen Schmuck in die Tasche und dann verabschiedete er sich von dem Amerikaner, der ihm herz licher noch als früher die Hand schüttelte und selbst hin- untergcleitete. — Als er durch die stillen Straßen schritt, hörte er sich plötzlich angerusen. „Herr von Gradnitz!" Er waydte sich zurück. Gradnitz war erstaunt, als er den Sprecher erkannte. „Sie sind noch auf der Straße, sagte er, „wie kommt denn'das?" - „Ich hatte noch keine Lust, schlafen zu gehen," erwi derte Onslow, „die Gesellschaft war ja so lebhaft, daß mich die Einsamkeit bedrückte. Wie bin Ich froh, Sie ge troffen zu haben. Hätten nicht Lust, einen gemein samen Spaziergang zu machen? Es ist eine so schöne Nacht . . ." „Warum nicht?" entgegnete Gradnitz iu angeregtester Stimmung. Und die beiden Herren verschwanden mit einander in der Dunkelheit. Am nächsten Morgen meldete der Diener bei Mr. Clifford: „Herr,Kriminalkommissar Markmann bittet, mit einem Herrn Juwelier und Mrs. Clifford sofort sprechen zu dürfen!" „Wir lassen bitten," erwiderte Mr. Clifford. Als aber die Angemeldeten erschienen, sprang er in höchster Erregung empor. „Onslow —" rief er, „wie, Schurke, Sie wagen es, noch einmal, mir unter die Augen zu treten k. Iw memre», Sie befänden sich längst hinter Schloßß und Riegel." Der Angeredcte lackte. „Wenn Ihnen mein Anblick so unwillkommen ist, werde ich gleich wieder gehen. — Vorher möchte ich aber Ihren Schmuck zurückgeben: Mr. Clifford war so zornig, wie er noch nie in seinem Leber» gewesen war. «Elender Betrüger," rief er, „Krimi nalkommissar Markmann hat mir in voriger Nacht ge- sgat, wer Sie sind nnd den von Ihnen gestohlenen Schmuck zurückgegeben. Und nun wagen Sie es, mir aufs neue unter die Augen zu treten? — Wie war es Ihnen mög lich, aus dcr Haft zu entkommen! Onslow lachte noch immer. „.. . Vcsier Mr. Clifford, wollen Sie nickt einmal diesem Ihnen so wohlbekannten Herr« Juwelier als Sachverständigen den Schmuck zei-. gen, den Ihnen Herr von Gradnitz alias Kommissar Mark mann, in Wirklichkeit Ferdinand Mertens in dieser Nacht anstelle des Geschmeides, das ich Ihnen hier wicdcibringe, gegeben hat?" . Mrs. Clissord wurde plötzlich bleich. . Nascher, als ihr Mann setzte sie den Kasie« mit dem Schmuck vor dem Juwelier nieder. Dieser prüfte ihn bedächtig. „Eine vorzügliche, aber wertlose Imitation," sagte er dann. Er.dentcte auf den Schmuck, den Onsloh gebracht hatte. „Dies ist der richtige Schmuck!" „Deu ich mit Vergnügeu in Ihre Hände zurücklsge," sagte dieser. „Sie, Mr. Onslow . . .?" sargte Mrs. Clissord wie eine Träumende. „Bitte, nennen Sie mich nicht mehr bei diesem Na men," wehrte er ab. „Ich bin in Wirklichkeit Kriminal kommissar Markmann." „Aber das sagte ja auch in der gestrigen Nacht Herr von Gradnitz von sich," ries Mr. Clifford händeringend. Wieder lachte Onslow. „Ich wußte es ja, daß Fer dinand Mertens geradezu genial ist. Er verschmäht die plumpe« Kniffe.anderer Verbrecher. — Tie Art, wie er sich in den Besitz Ihres Schmuckes zu setzen vverstand, war geradezu einzigartig. Der Verbrecher gab sich als De tektiv aus nnd vertanschte dabei den echten Schmuck mit einer ganz vorzüglichen Imitation. — Und wenn nicht zu fällig, ohne daß er es ahnte, der wirkliche Kriminalist hier gewesen wäre, so würde ihm dies Meisterstück der Betrügerei gelungen sein . ..!" Eine halbe Siuude später stand Mr. Clifford in Be gleitung des Kommissars in der Zelle, in welcher Herr von Gradnitz gefesselt saß. Ferdinand Mertens erhob sich, als er eintrat. Dann aber senkte er den Blick. „Es ist recht, daß Sie sich schämen," sagte Mr. Clif ford. „Allerdings —" erwiderte der Gefangene, „ich schäme! mich über meine eigene Dummheit. Ich glaubte, mein: Meisterstück zu mache», und war nicht auf den Gedanken gekommen, daß in Onsloh, den ich für einen so netten: Menschen hielt, ein Kriminalbeamter stecken könnte. Ja,! ich bin sehr dumm gewesen, und ich schäme mich sehr,! Herr Onsloh — ich wollte sagen, Herr Kommissar — daß ich, während Sie mich unauffällig beobachteten, und meinem Absichten schon vorher kombinierten, gar nicht aus den Ge danken kam, Ihnen zu mißtrauen." Mr. Clissord blickte den Verbrecher an, der so langem als Freund bei ihm verkehrt, den er — das fühlte er grave jetzt, da er ihn verloren hatte, auch wie ein Freund lieb! gewonnen hatte. Uuv selbst jetzt vermochte sich dieser! kühle Amerikaner nicht ganz dem Zauber seiner Persön lichkeit zu entziehen. Er blickte den Kommissar an. „Was wird nun auS ihm?" „Er wird ins Irrenhaus zurückgebracht," entgegnete- der Kommissar. „Dort bleibt er, bis es ihm wieder einmal gelingt, zu entfliehen. Vielleicht finden sich auch Aerzte, die ihn später für gesund erklären. Dann kommt er ins Zuchthaus . . . Und bei dem Maß feiner Strafen ist er ein alter Mann, wenn er es verläßt." — Auch die Stimme des Kommissars klang verschleiert, fast traurig. ' Ter Verbrecher aber lachte spöttisch. Doch dann wurde auch er ernst. — Der Amerikaner hatte plötzlich seltsam gütig, wie man es dem kühlen Maune gar nicht zu getraut hätte, zu ihm gesprochen. Hatte ihm gesagt, daß er keinen Strafantrag gegen ihn stellen wolle, weil er ihm ' leid tue, ihn so traurig enden zu scheu und das; er ihn mit nach Amerika nehme» wolle, wenn er ihm sei» Wort geben wolle, zu versuchen, Tüchtiges zu leiste», ohne Verbrecher zu sein. Auf ciucr Farrn könne er den Anfang machen. Da babe cr Gelegenheit zu abenlcuerlicheu Streichen, nur kciu Unrecht dürfe dabei sein. Niemand werde etwas von seiner Vergangenheit wissen, eine reine Zukunft läge vor ihm, wie vor jedem anderen Menschen, und cS sei nnn an ihm, zu zeigen, ob seine Fähigkeiten nur zum tüchtigen Verbrecher ausreichien, oder auch rum tüchtige» Menschen. Mit gesenkten Augen hatte Ferdinand Viertens zu- gchört. Eine dunkle Nöte stieg in sein Gesicht, und als cr sie suhlte, errötete cr noch mebr, dcnn es t^ar ja so lange her, daß er sich geschämt hatte. Dann sagte er leise: „Ich verspreche cs. — Ich will ein ehrlicher Mann werden!" Mr. Clissord schüttelte seine Hand. Kommissar Markmann wandte sich zum Gehen. Da traf ihn ein Blick des Verbrechers, in dem eine stnmme Bitte nm Verge bung lag. „Herr Kommissar," murmelte cr, „bc'r Mr. Elissords Gesellschaften haben Sie mir manchmal die Hand gereicht. Es ging nicht anders, cs gehörte zum MaSkeuspiel. Aber würden Sic es auch jetzt »och tu», wenn ich Jbucn gelobe, daß das MaSkcnspicl kür immer zu Ende ist?" Da ergriff der Kommissar mit festem Druck seine 'Hand. „Gern. Eine Hand, die sich zu ehrlicher Arbeit heben will, verdient srendig einen Druck, was sie auch früher ge tan hat." Ncngicrde. Die beiden Freunde saßen zusammen auf dcr von Blumen umrankten Veranda. — Die liebliche, junge Gat tin des Arztes Dr. Tonndorf hatte eine duftende Bowle bereitet und reichte dem Gast das gefüllte Glas.