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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmieöeberg u. A. : Vierteljährlich 3 Marl, ohne Zu- ; ; Lil-OUgJpiriA. _ E>„zelne Nummern : : 10 Pf.—Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Är. 3. r r Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck- : : Konto: Leipzig 12548. Aeltefte Zeilung -es Bezirks Amtsblatt für die Amtshauptmannschafk, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde : ÜlnmjaoMtt'Slso' Sechsgespaltene Korpuszeile : 20 Psg-, anherhalb der Amts- ! hauplmannschast 25 Psg., im amtlichen Teil (nur r von Behörden) 70 bezw. 75 Psg. — Eingesandt und r Reklamen 70 Psg. ^Veranlworllicher Redakteur: Paul Iehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Dippoldiswalde. Nr. 102 > Mittwoch den 7. Mai 1919 88. Jahrgang Aurflhrungsbastimmungen >« veu Sekanntmach ungen der N-ich»stell« für Lertilwirtschaft Nr. V 70 und Nr. 180 vo« IS. März ISIS. 8 I. „Polizeib«höldr" im Sinne» d« § 9 »atz 2 der Bekanntmachung einer Anordnung für da» gesaMt Trrtilgebiet Nr. P 7» üb« Reschlagnah»« und Enteignung vom IS März IS 19 (2. Beilage zu Rr. 80 der Sächsischen Etaatszeitung vom 7. April 1919) ist da» zuständige Gewerbe A»lsicht««mt. Las Gewerbe Avfstchtsamt kann sich bet der Durchsührung der im einzelnen Kalle nöligen Maßregeln der Mitwirkung der Ortspolizeib,Hörde bedienen. 8 -- Al» „Polizeibehörde" im Sinne de» tz 5 Absatz 3 der Bekanntmachung einer An- ordnung für da» gesamte Trrtilgebiet Nr. T 80 über Beauftragte der Reich,stell« für Tertil- Wirtschaft lind der Re!ch»»trtlchaftssteU«n auf dem Drilgebiete vom 19 März 1919 (2. Beilage zu Rr. 80 drr Sächsischen Staatezeitung vom 7. April 1919) wird »a« zuständige Gewerbe Aafsichtsamt bestimmt. La» Gewerbe Aufsichtsamt hat unverzüglich die Lande»- stelle für Terlilwlrtfchaft in Leipzig, bez. solange diese noch nicht errichtet ist, da» Wirtschaft»- Ministerin« von den Maßnahmen tn Kenntnis zu sitzen. 8 Die staatlichen sowie die kommunalen Behörden, insbesondere die Gewerbe-Aussichts- ämter und die Ortspolizeibehördm haben die Beauftragten der Nrichrstelle und der Reich»- wlttschastsstellen bei Ausübung ihrer Befugnijse zu unterstützen. Lresdin, den 3. Mai 1919 Wirtschaflsminlsterkum. Marmelade. Nutzer dem kürz'tch verteilten Kunslhouig ist den Gemein en d.» Bezirki für die nicht- landwtrtschaflliche Bevölkerung Inland»»Marwelade r»g«»kesen «ordrn. Auf den Kopf der bezugsberechtigten Bevölkerung «ntsällt reichlich 1 Vi Pfnud. Dippoldi»walde, am 2 Rai 1919. Nr 1576 b «ob II Dtt KowwuualvÄbavd. Marmelade, 70« Gramm für jeden nichtlandwirtschaftltchen Bewohner,xVerkauf»p«i» 1,82 M-, ist gegen Abschnitt V der Lebensmittelkarte in sämtlichen Verkaufsstellen »erhältlich. Stadtrat vippoldi»walde. Möhren - «erden Mittwoch den 7. d. Mts nochmal» ausgegeben. Bezahlung vorher in Zimmer Rr. v. Stadtrai Dippoldiswalde. Karten für Magermilch und Qnark werden Mittwoch den 7. Mai ISlü vormittags von 10—12 Ahr im Rathanssaal« ausgegrben. 8t»ätrat vippolätLMLläo, am 5. Mai 1919. Oertliches uns Sächsisches. Dippoldiswalde. Las Oslerquartal der Sattler-, Riemer- und Tapeziererinnung sü: den Bezirk der vmtshauptmann- schast Dippoldiswalde sand am 4. Mai 1919 statt. Nach Begrüßung der fast vollzShlig erschienenen Mitglieder wurde zur Erledigung der sehr reichen Tagesordnung verschroten. Borher wurden 3 Lossprachen mit Zensur ,,Lut" vorge nommen und in die Lehrlingsrolle wurden 3 Lehrlinge ein geschrieben. Im Verlauf der Versammlung erfolgte auch die Ausnahme eines neuen Jnnungsmeifters. Unter den ver schiedenen zu beratenden Punkten »ar man für größeren Zusammenschluß, namentlich will man di« der Innung noch fernstehenden Eatilermelster zum Beitritt ausfordern, sowie in allernächster Zeit wieder zusammenkommen zur Beratung einer neuen, den ZeitoerhSItntssen anzupassenden Preisliste. Infolge de» Achtstunden - Arbeitstage» sprach man sich sehr angelegentlich für eine vierjährig« Lehrzeit au». Die Er- gänzungswahlen fanden glaue Erledigung — Da« Abjchiedskonzert de» Herrn Erich Zimmermann morgen Mittwoch abend tn der Reichskrone wird 1/2 S Uhr beginnen. Die besseren Plätze sind schon nahezu äusser- kaust. . . — Za gegenseitigem Kennrnlernen nnd um das zwischen unserer früheren Garnison und der Bürgerschaft bestehende schöne Verhältnis auch weiter zu pflegen, werden die Ange- hörigen des jetzt hier garnifonierenden Regimentsstube» Frei». Grenzer Reg. 2 um Freitag abend in der Reichskrone eine Begrüßungsfeier mit Tanz veranstalten und haben dazu Einladungen aurgrschsckt. Dar Konzert »ird vom Berg- musilkorp» Freiberg gespielt «erden. Während des Tanzes wird eine Verlosung stattlinden. / — Da» ehemals Kadnersche Grundstück in der Schulgasse ist neuerdtng» von Herrn Zinke—Hennersdorf in die Hände de» Herrn Trachbrodt hier übergegangen. — Auch dar noch! Lie naßkalte Witterung der letzten Wochen hat auf den ersten Satz Hasen, die sogenannten Mär-Hasen, recht nachteilig eingewirkt. Die meisten der jün geren Hasen dürften verendet sein, »ei Feldarbeiten wurden wiederholt tote Hasen in großer Zahl gefunden. Wenn nicht der zweite Hafenfatz besseren Wtttrrung»o«rhältntsjen ausgesetzt sein wird, gib:» »in schlechte» Hasenjahr.. — 75 jährige» Bestehen Ler Dresdner Liakontssenanstalt. Am 19 Mai begeht da» Dresdner Dtakonissenhau» sein 75 jähriger Jubiläum. Ein kleine», an der „Böhmischen Gasse" gelegene» Mtelhau» »ar die Wiege der Anstalt, die jetzt auf der Bautzner Straße ein stattliche« Heim mit einer Kirche, einem neuzeitlich eingerichteten Krankenhaus und einer ganzen Reihe anderer Baulichkeiten ihr elgen nennt. Im Laufe der Jahre wurden mit dem Dtakonissenhau» eine Mädchenhrr- berge, «ine Krippch «in Hospiz, eine Kleinktnderschak und ein Seminar für Kindergärtnerinnen verbunden. In der Rieder- lößnltz entstanden al« Tochteranstalten das Siechenhan» Bethesda und da» Magdalenenafyl. Das Laisenftist, eine Erziehung,anstatt für Töchter, wurde dem Diakonissenhau» angegltedert. Lurch ein Feierabendhau», Erholung»- und Genesung,heim sorgte da» Mutterhaus für seine tn treudm Dienst ergrauten oder e»krankten Schwestern. Mit zwei Kaiserswerther Diakonissen, di« bei der Weth,feier am 19. Mai 1844 von Theodor Fliedner in ihr Amt eingestthrt wurden, begann die Anstalt ihre Arbeit. Jrtzt im Jubeljahr hat di« Anzahl der Schwestern beinahe da» «rste Tausend erretcht. Sier Kranke waren di« Erstling« der unzählig vielen, die es während der verflossenen 75 Jahre «fahren durften, wie lind Schwefternhand zu pflegen, Schwestern- münd zu trösten «ritz. Besonders segensreich erwies sich di« Arb«it der Diakonissen in Notzeiten, wie z B. bei Cholera- Epidemien tn unserem Lande oder erst kürzlich noch beim Ausbruch der Grippe. Stellte 1866 das Drrrdner Diako- nissenhaus 4g Schwestern und 1879/71 82 tn drn Dienst der Krtegrkrankenpflege, so waren erst recht »ährend des Weltkrieg«» all« verfügbar«« Kräfte ausgrboten, um teil, in heimischen Lazaretten, teils im Etappengebiet oder im Feld lazarett das unsägliche Elend de« vierjährigen Sölkerringen« lindrrn zu helfen. — In schwerer Zeit begeht die Anstatt ihr Jubiläum. Verminderte Einnahmen, die wachsende Teuerung, die Notwendigkeit kostspieliger Lrneuerungrarbeiten lassen ihr den Ausblick in die Zukunft recht schwer erscheinen. Möchte darum der 19. Mai vielen ein Anlaß sein, der Jubi larin eine Gabe des Danke» für allen von ihr apsgegangenen Segen darzubringen, damit ihre Sorgenlast gemindert und ste Instand gesetzt «erde, die Aufgaben der kommenden Tage zu erfüllen! Möchten vor allem Mädchen und alleinstehende Frauen sich bereit finden, in das Diakonissenhou» etnzu- 'treten!. Denn so dringend die Anstalt Geldmittel bedarf, nötiger noch sind ihr persönliche Kräfte für di« Arbrit d«r hels«nden Liebe. Self«rsdorf. Die Volk»- und Schülerbibliothrk ist bis aus weiteres Donnerstag abend» von 7—8 Uhr und Frei- tag» von 3—4 Uhr geöffnet. Sie befindet sich im 1. Stock der neuen Schule. — Der Turnverein „Frohsinn" hat seinen Spirlbetrieb wieder ausgenommen. Bi» auf weitere» soll Sonntag» von 1/22 Uhr ab auf dem Turnplatz« am Kurhaus« grspielt «erden. Die regelmäßigen Turnabende finden Dien»tag» und Freitag» von 8 Uhr abend» im Lasthofe statt. — Am Sonntag den 4. Mai fand im hiesigen Gasthofe eine öffentliche Volksversammlung für Seifer,darf und Um- gegend statt. Der Einberufer hatte Herrn Lehrer Marko- Dresden als Referenten grwonnen. Der Redner sprach über das sehr aktuelle Thema: „Die Neuordnung ukserea Schul wesens. In markiger, kurzer aber sehr präziser und anschau licher Art entledigte er sich seiner dankbaren Aufgabe. Er jprach vom noch vielfach unerfülltem alten Schulgesetz, legt« dessen Mängel dar und erläuterte die Richtlinien für «tn neues. An dir Ausfprachr beteiligten sich sehr wenig« Per sonen. Der Besuch hätte ein viel zahlreicherer sein können. Liv HSlftzt der etwa 60 Zuhörer war au» anderen Schul gemeinden. Berufene Versönltchkeiten fehlten leider fast ganz Im übrigen wäre noch die ortsübliche Unpünktlichkeit zu erwähnen. Hoffentlich »ird in späteren Veranstaltungen die Einwohnerschaft mehr Interesse an der Schul« zrigrn. Kipsdorf. Der vdm hiesigen Frauenverein veran- ftaltrte Theaterabend nahm einen sehr befri«dig«nden Ver lauf. Sämtliche Stück« «urdrn, da st« fleißig einstudiert waren, flatt gespielt. Frau Oberlehrer Müller au» Pirna sang mit großer, schöner, trefflich geschulter Stimme Lieder von Mozart, Schumann und HIldach. Wir hoffen gern, daß die Vorsitzende de» Verein», Frau Oberlehrer Hänsel, al» Lohn sür ihre Mühe der Bereinskasse einen orcht hohen Rein ertrag zuführen kann. - Dresden. W!« wir hören, steht «in« neue Erhöhung der Kohlenpritle infolge der Einführung der Siebenstunden» schkcht im sächsischen Steinkohlenbergbau bevor. — Von der in deutsch-böhmischen Blättern gemeldeten angeblichen Absicht der tschechischen Regierung, den Warn»- dorfer Zipfel an Sachsen abzutreten, ist an hiesiger amtlicher Stell- nicht» bekannt. Wilsdruff. Einen Tänzer streik versuchten am vorigen Sonntag auswättige junge Männer aus dem Linden- schlößchen in Szene zu setzen, indem sie die -uw Tanz angetretene» Paare am Tanze verhinderten, weil die Touren angeblich zu kur, sein sollten. Rach kurzer Zeit kamen die Anwesenden aus hiesiger Gegend wieder zu ihrem Rechte, die Musiker, die bereits zum Weggehen sich ««schickten, nahmen aus wiederholtes Litten ihre Tätigkeit erneut aus und der Tanz fand seinen ungeftökten Fortgang. Leipzig. Die Kriminalpolizei nahm einen Menschen fest, der seit Januar bei den hiesigen Regimentern nicht weniger als 20 Pferde gestohlen und weit unter dem Wert verkauft hatte. — In einem Leipziger Weinrestaurant standen zu» Nefsrzelt u. a. solgend« Portionspreisr aus der Speisekarte: Schellfisch 11,50 Mark, Lammfleisch 14 Mark, Huhn 20 Mark. Schwarzeuberg. In den letzten Sitzungen der städtischen Körperschaften wurde nach mehrfachen Verhandlungen mit der Gemeindevertretung von Neuwelt dieser Ort nach Schwar zenberg einverleibt Die endgültige Bereinigung N«u»ell» mit unserer Stadt wird am l.Jult vollzogen. Sie ist «ine naturgemäße Folge de» Umstandes, daß Neuwelt ring» von städtischem Gebiet umgeben ist. Meerane. Markenfreie Heringe «erden hier zum Preise von 1,80 bi» 2 Mark »«kauft. Kirchen-StAchrichte«. Mittwoch, den 7. Moi 1919. Reinhardtsgrimma. Vormittags 9 Uhr Wochengottesdienst und heilige Abendmahlsfeier. Donnerstag, den 8. Mai 1919. Ruppendorf. Abends 8 Uhr Andacht mit Abendmahlsseier. Freitag, den 9. Mal 1919. Sadisdorf. Abends V-8 Uhr Betstunde. Letzte Nachrichten. Britische Strafan-rohuug -ei Arbeit«Verweigerung im Solinger Bezirk. Essrn, 5. Mai. In der Solinger Stahlt -dustri« legten die Lohn- und Aktordarbeitrr infolge Lohndisf«r«nzrn di« Arbrit nirdrr. D«r britische Kommandeur ordnete unter Strafan drohung die sofortige Arbeiteaufnahme an und wies di« Arbeitgeber an, binnen zwei Tagen eine Einigung mit den Arbeitern hrrbeizusühren, andernfalls die britisch« Behörde di« Löhne fesifetzen »erde. Die amerikanischen Truppenkontingente. Amsterdam, 5. M«i. (TU) Das Kriegsmintsterium der Vereinigten Stoaten macht nach einem drahtlosen Bericht bekannt, daß die gesamte amerikanische Besatzungsarmee im September wieder in Amerika sein «erd«. Mangel an Austrtgen bei Krupp. Die Firma Krupp erklärt einer Meldung au» Essen zu folge in einer Kundgebung an ihre Werksangehörigen, daß ihr« Bestrebungen, an Stell« von Kritg»mat«rtali«n genügend Aufträge tn anderen Erzeugnissen an» dem Inlande zu er- halten, keinen vollen Erfolg gehabt haben, «eil auch heute