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Dienstag den 6. Mai 1919 Fürst Lichnowsky zum Frie-yi. Ter Krieg vaS Ergebnis einer unverantwortliche« Po- litit ver deutschen Kanzler. > Der ehemalige deutsche Botschafter in London, Fürst Lichnowsky, äußerte sich einem Vertreter der in Paris erscheinenden Ausgabe der Chicago Tribune über die Friedensfrage. L c Fürst erklärte, datz das deutsche Volk am Kriege unichuldtg sei. Dieser fe.t das Ergebnis einer unverantwortlichen Politik der deutschen Kanzler Caprivi, Bülow und Bethmann Holl weg. Es fei ein Irrtum, wenn sich die Feinde Deutschlands einbildeten, ,datz das deutsche Volk einen Teil der Verantwortung neben den bereits entlarv ten Führern des alten Deutschlands trüge, und datz das deutsche Volk nunmehr die verdiente Strafe am Kriege erleide, der aber in Wirklichkeit bei der über wiegenden Mehrheit des deutschen Volkes als ein ver brecherischer Irrtum und als eine nationale Schmach galt. Ein Friede, der aus Gewalt ansgebaut sei, werde nur eine neue Vermehrung der Rüstungen mit sich bringen. Frankreich könne als beste Ga rantie gegen einen neuen Krieg die neue deutsche Regierung betrachten, die auf dem Boden der Demo kratie stehe, während jede andere Garantie unver meidlich einen neuen Krieg heraufbeschwören werde. Was die Frage von Danzig anbelange, er klärte Lichnowsky, so haben die Polen ebensowenig ein Recht auf Danzig, wie die Tschechen auf Ha»i- burg. Beide Häfen sind ehemalige Hansastüdte. Wir müssen uns gegen einen Vertrag auflehnen, der nur auf der Gewalt ausgebaut ist, nicht im Interesse Deutschlands, sondern im Interesse aller Nationen. Kein Mensch denkt heute mehr daran, die Massen noch einmal zu brgreifen, aber wenn der Ä lockadekrteg noch weiter fortgesetzt wird, dann werden wir uns darauf gefasst machen müssen, datz wir unter den Schlägen der gemeinsamen Feinde der Zivilisation zuqrundegehen. Ich meine damit den Bolschewismus. TaS, was wir verlangen, ist, was wir auch von un seren Friedensunterhändlern verlangen, das ist das Recht, über uns selbst bestimmen zu dürfens und nicht dasjenige, uns freiwillig zu zerstückeln. Private Notsrandsarbeiten. Es kann keinem Zweifel unterliegen, datz gegen über der Arbeitslosigkeit etwas geschehen muh. Wir können unmöglich aus Staatsmitteln eine Million ar beitskräftiger Leute ernähren; dafür ist das Elend, dem wir zusteuern, in dein wir schon stecken, denn doch zu grotz. Es muh etwas geschehen. Ta ist nun durch Dr. Schacher angeregt worden, der Industrie für neue Arbeiten aus den Mitteln der Arbeitslosensürsorge einen Zuschutz zu zahle!. der Staat werde damit sparen und die Arbeitslosigkeit werde zurückgehen. Anwendbar wäre der Gedanke nur, wenn er von jedermann, von. Gewerbetreibenden jeder Art, aus genutzt werden könnte. Es ist zu untersuchen, ob dafür ein gangbarer Weg zu finden ist. Wenn ja, dann wäre eine Propaganda in diesem Sinn zu eröffnen. Ter „Motorenmarkt", Berlin W. 66, meint, diese Idee der privaten Notstandsarbeiten mit Staatsunterstützung lietze sich sehr gut durch- lühren bei Bauten, und allem, was dazu ge hört. Wir haben wiederholt gehört, datz gemein nützige Bauvereine und Städte von ihren Bauplänen Abüänd nehmen mutzten, weil die Lö hne zu hoch sind und die Wohnungen danach zu teuer werden würden. Ta wäre ein sehr weites Gebiet einer Betätigung des Staates unter Veranstaltung privater Notstandsarbei ten mit StaatSnttterstützung gegeben. Es märe auch die Frage, ob man nicht an geeigneten Orten einfach für bas gesamte Baugewerbe, das doch wegen seiner Eigenart eine grotze Masse Arbeiter anderer Be rufs als Hilfspersonal ausnehmen und versorgen könnte, auf diese Weise Lohnzuschüsse für eine be stimmte Zeit zahlen könnte. Man könnte damit eins erfreuliche Erleichterung des Wohnungsmarktes mit der Versorgung der Arbeitslosen verbinden. Dasselbe liehe sich vielleicht auch auf anderen Ge bieten erreichen, mitten in vorhandenen Betrieben: z. B durch Ausnutzung solcher Arbeitslosenzuschüsse bei Umgestaltung veralteter Betriebsmittel, durch Einfüh rung z. B. der Elektrizität gegenüber Gas, Be seitigung veralteter Transmtssionswtrt- schäft durch Einzelmotoren usw. usw. Es ist nicht zu verstehen, warum der Staat nicht, wenn er für Häuser z. B. solche Zuschüsse zahlen soll, nicht auch bei solchen Beschäfttgungsmöglichkciten zugreisen soll. Ob die Ar beit aus dem Baugerüst vor sich geht, oder in der Fa brik, ist letzten Endes doch gleichgültig. In diesem Sinne bringt auch in der „Weltwirt- ' schastszeitung" Tr. David-Hamburg untep der Ueber- jchrifr „Lohnzuschüsse statt Erwerbslosenfürsorge" einen Gedanken zur Entwicklung, der sich, recht kühn über die einer solchen Unterstützung neuer Arbeit entgegen stehenden Bedenken hinwcgsetzt unter Anklammerung an die Sach ver st änd i gen-Entscheidung. Dr. Da vid sagt: „Die Löhne zurück'»schrauben, solange noch die allgemeine Teurung anhält, ist aussichtslos. Wohl aber mühte ein praktischer Versuch damit gemacht werden, aus dein zur Verfügung stehenden Fonds für Erwerbslosenfürsorge Lohnzuschüsse an diejenigen Unternehmer zu geben, die Arbeitslose für neue Arbeiten einstellen, daneben aber ihren bisherigen Arbeiter- und Angestelltenbestand beibchalten. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde daraus ein neuer krus tiger Anstoß für den privaten Unternehmungsgeist erwachsen." Zur Vermeidung von Bevorzugungen empfiehlt Dr. David Sachverständigcn-Untersnchung. Jedenfalls sind diese Anregungen wert, weiter ver fochten zu werden. Die künftige Reichsmarine. Beibehaltung der deutschen Kriegsflagge. Das Gesetz über die Bildung einer vorläufigen Reichsmarine, vom 16. April 1919, wird jetzt amtlich veröffentlicht. Eine gleichzeitig dazu erlassene Aus führungsverordnung des Reichswehrministers bestimmt unter anderem: Die vorläufige Reichsmartne steht unter dem Ober befehle des Reichspräsidenten. Lie Ausübung der Be- fehlSgewalt wird, vorbehaltlich der unmittelbaren Be» iehlSerteiiung durch den Reichspräsidenten, dem Retchs- wehrmintster und dem Chef der Admiralität übertragen. Die Befehlsgewalt bei den höheren Verbänden, auf den in Dienst gestellten Schiffen und Fahrzeugen, bet den Trup pen, Behörden und sonstigen Dienststellen üben dte Führer und Schtiiskommandanten aus. Ter Reichspräsident kann jeder Kommanvostelle einen Regierungsbeauftragten zur Mitwirkung bet der Lösung besonderer militärpolitischer Aufgaben zutellen. Beim Erlasse von Anordnungen, dte sich au» dte Fürsorge für dte Truppe, auf Urlaubs- und Beschwerdeangelegenheiten beziehen, wirken Vertreter mit, dte von allen Angehörigen der betreffenden Besatzung, Truppe, Behörde oder Formationen gewählt werden. Diese gewählten Vertreter sind berechtigt, Beschwerden, auch solche allgemeiner Art, auf dem vorgeschriebenen Wege anzubrtngen und tm Berufungsverfahren bis zur Entschei dung durch den Reichspräsidenten durchzuführen. Für dte Ernennung, Beförderung, Versetzung und Ent lassung der Offt ziere bleiben die bisherigen Stellen zuständig. Offiziere in Flaggosstzterstellen werden vom Reichspräsidenten unter Gegenzeichnung des Reichswehrmtnt- sterS auf Vorschlag des Chefs der Admiralität ernannt, be fördert, versetzt und entlassen. Gewählte Führer in anga- gltederten Verbünden bedürfen der Bestätigung durch die sonst für die Ernennung zuständigen Stellen. Deckosftztere und Unteroffiziere können zu Of fizieren befördert werden, wenn sie ihre Eignung hierzu durch ihre bisherige dienstliche Tätigkeit nachgewlesen haben. Der Eintritt in die Osftzterslaufbahn steht tm übri gen allen Angehörigen der vorläufigen Reichsmartne offen, die bei entsprechender Befähigung und Leistung die vor» geschriebenen BerufSprüfungen bestanden haben. Der RetchSwehrmintster wird ermächtigt, zu bestimmen, welche von den bestehenden Freiwilligenverbünden in die vorläufige Reichsmartne aufzunehmen oder thr anzuglte- dern sind. Offiziere, Unteroffiziere, Kapitulanten und Beamte, die in dte vorläufige Reichsmartne übertreten werden mit ihren bisherigen Rechten übernommen. Afi« Personen des Soldatenstandes der vorläufigen Reichsmarino werden durch ein Gelöbnis verpflichtet, sich als tapfe rer und ehrlieb enoer Soldat und Seemann zu verhalten, dem Dienste des Deutschen Reiches und seiner Verteidigung zu jeder Zeit und an jedem Orte ihre ganze Kraft zu widmen, die vom Volke eingesetzte Regierung zu schützen und den Befehlen der Vorgesetzten Gehorsam zu leisten. Alle Mannschaften sind zunächst auf sechs Monate zu verpflichten. Die Verpflichtung verlängert sich jeweils um drei Monate, wenn nicht von einem Teile mit einmonatiger Frist gekündigt wird. Außerhalb der heimischen Gewässer ruht die Kündigungsfrist, bis ord nungsmäßige Ablösung sicher gestellt ist. Tie Handhabung der Disziplin und des Beschwerderechts in der vor läufigen Reichsmarine regelt der RetchSwehrmintster. Die vorläufige Reichsmarine führt bis zur end gültigen Regelung die völkerrechtlich anerkannte Kriegsflagge und die Kommandozeichen der bis herigen Marine. Aus Stadt und Land. ** Bluttat in einem Dorf der Dstpriegnitz. In Papenbruch (Ostpriegnitz) wurde der Eigentümer Scheel mit zertrümmertem Schädel in seinem Pferdestall, aus geknüpft, vorgesundcn. Das Scheelschc Gehöft liegt ab seits vom Dors am Weg nach Nattenheide. Abends glaubte Scheel, Unruhe im Pferdestall gehört zu haben. Er begab sich dorthin, um nachzusehen. Er kehrte von diesem Gang nicht zurück. Als seine Frau nach Hause kam, fand sie ihren Mann im Hause nicht. Auch die Kinder konnten keine Auskunft geben. Man begann nun, nach'dem Vermißten zu suchen, und fand die Leiche mit zertrümmerter Schädeldecke im Pferde stall vor. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. . . ** DPfcr einer Handgranate. In Hohrnerxleben ber BernburLwerden seit vielen Wochen die Kartoffel mieten des kxm Kammerherrn v. Krosigk gehörigen Rittergutes geplündert. Die Bernburger DvkMü-hr hat deshalb eine Wachmannschaft gestellt . Als in einer der letzten Nächte aus den Posten ein Schutz abgegeben wurde, suchten die Mannschaften sofort die Mieten ab, ohne jemand zu finden. Beim Zurü^rriechen durchs den Stacheldrahtzaun explodierte eine Handgranate Dabei wurde ein. Mann getötet, zwei andere wurden Verletzfi ^..Flugzeugabsturz bei Hamburg. Ein mit zwei Motoren ausgerüstetes Grenzschutzflugzeug „Nord" stürzte, Menstag nachmittag in einen Teich bei der alten Ziegelei Hummelsbüttel bei Hamburg und wurde vollständig zertrümmert. Zwei der Insassen fanden den Tod. iDer .Flugzeugmeister wurde scywcrverletzt ins Krankenhaus^ geschafft. — Zwischen Ansbach und Lehrberg, ist ein Flugzeug von der Flugzeugstation Kitzingen,;welches..F!ugblätter der Regierung Hofsmann abwerfen -sollte, saügestürzt; beide Insassen sind tot, das Flugzeug rstlzertrümmert. " Tic gestörte: Züricher Vankle mtenvemrustratfoni In Zürich kam es Dienstag abend auf dem Parade platz zu einemh Krawall. Der Züricher Bankperso- nalvcrband, dersgegenwärtig Verhandlungen mit dem Verbände Züricher Kreditinstitute führt, hatte plötzlich eine Protestversammlung ans dem ParaLeplatz angesagt, die aber in der letzten Stunde verboten wurde. Die Polizei konnte das Versammlungsverbot nicht durch führen, jedoch verlief dte Versammlung trotz der An- 1OOO ' hp? vttteo Ulu eilte neue ^cöeitS- Mederlegung dec Aankangestellten androbt. Erft als. di« 8S. Jahrgang Menge auseinaudevging, kam eine Abteilung Militär ft. augerückt, dte blank zog und die Menge zu verdränge» i suchte. Die Demonstration setzte sich zur Wehr, und ; ein in Durcheinander abgegebener Schreckschuß trug zu s ihrer Erregung besonders bei. Militärlastivagen, dte! i die Bahnhofstraße zu säubern suchten, wnrden mit schwe-: ' ren Steinen beworfen. Bei der Neberwinoung der Menge kam eS zu einigen Veewundengen. Bon einem Wilderer erschossen. Der Forstausfe^ , her Kallenbach aus Netndorf (bei Oschersleben) wurde z im Walde erschossen aufgefunden. Ma» vermutet, daß i ein Racheakt von Wilderern vorliegt, da der Verstorbene , kürzlich mehrere Wilderer angezeigt hat. — Jagdguf-' seher Vach aus Mertendorf wurde von Wilddieben überfallen und schwer verwundet. A!s Täter wurden ! zwei Arbeiter aus Rathewttz, die erst vor kurzer Zeit : dort zugezvgen sind, ermittelt. Bein: Durchsuchen des Gehöftes wurden im Garten vergraben zwei Rehdek» ken 10 Rehgeweihe und ein frisch erlegtes Reh aufge» sunden. ** Von der Arbeitsstelle Vertrieben. Weil er zwei Söhne beim Grenzschutz hat, wurde in Hink^nburg (Oberschlesien) der Werkstattarbeiter Brüggemann aus Kunzendors von etwa 100 Personen, meistens junge Burschen, von seiner Arbeitsstelle mit Gewalt wegge- ' holt und zum Gruüentor hinausgesührt. Die Anfüh rer erzwangen daraufhin bei dein Betriebsführer den Entlassungsschein für Brüggemann. Kapitänleutnant v. Mücke, der von der Kreuzer- fahrt der „Emden" her bekannte Marineoffizier, hat infolge der Revolution seine Marine.aufbahn aufgege- ; den und ist unter die Landwirte gegangen. Er trat aufi 1 einem Gut bei Greifswald als Landwirtschastslehrlins ein. _ . . - " Gcmalttätigkcitcn v >u aliiirrtc» Truppen. Tie deutsche Kommission iis SPaa Hai gegen das uner-. ' hörte Vorgehen alliierter Truppen an der Rhein- ft brücke bei Ludwigshafen scharfen Protest eingelegt, ft Lausende von Arbeitern, Weiche Vie Brücke auf dem Wege zur und von der Arbeit benutzen, müssen an < manchen Tagen stundenlang warten und werden nach st einwandfreien Zeugenaussagen von den alliierten Of- L stzieren und Mannschaften in rohester Weise mit Fuß- I tritten, Kolbenstötzen, Faustschlägen und dem Seiten- 's gewehr mißhandelt. Die Alliierten werden ersucht, für H eine sofortige Abstellung solcher Vorkommnisse zu z sorgen. I " Französische Preispolitik für Wein. In Mainz r mieteten Vertreter französischer WeiNsirmen mehrere F Lokale, in denen das Liter französischen Weißweins i für 1l/z und das Liter französischen Rotwens für I 2Vs Mark verkauft werden wird. Auch in Bingen, 4 Köln, Koblenz und Bonn werden derartige franzö- H fische Weinlokale eingerichtet. ** Englische Strafverhängung über München-Glad» H bach. Der Oberbürgermeister gibt bekannt, daß we- K gen der am 4. April auf einen englischen Posten am ft Güterbahnhof abgegebenen Schüsse vom Kommandan- j ten der Besatzungsarmee, weil weder der Täter noch » dte Waffe, mit der das Attentat verübt wurde, er- l mittelt wurde, folgende Strasmaßregel verhängt wurde: 1. Schließung der Wirtschaften um 8 Uhr abends, ,1 2. Verbot, die Straßen zwischen 8 Uhr abends und z 4 Uhr morgens zu betreten; 8. Aufhebung aller Ge- 4 nehmigungen für Konzerte, Theater usw. Ter Ober- > bürgermeister bittet dringend alle Bürger und Aus- § wärtigen, die sich hier aufhalten, diese Anordnun- ; gen strengstens zu befolgen, damit die Stadt vor wei- teren Strafmaßnahmen verschont bleibe. Für die Er- t Mittelung der Täter hat die Stadt 8000 Mark Be- ) lohnung ausgesetzt. 4 " Schwerer Raubiiberfall. Sonntagnacht umstellte eine 60 bis 70 Mann starte Räuberbande, die sich un kenntlich gemacht hatte, die Filiale der Oldenburger Spar- und Lcihbank in Jever (Oldenburg) und das ) daneben liegende PrivathaiiS eines Ti.ektors der Bank, j Alsdann zwangen sie die Vorsteher zur Oefsnung r der Gewölbe und raubten 87 000 Mark, womit sie p verschwanden. Tic Sprengbomben im Braunschweiger Herzogs- , schloß. Zu den Gerüchten über eine Unterminierung des ehemaligen herzoglichen s datz die Untersuchung ergeben hat, daß aueromgs , tm Schlvtz einzelne Sprengleitungen, auf einer Stelle ! etwa zwei Zentner Spreilgstofje, einzelne Zündungen, i und 20 Kisten Handgranaten gefunden worden sind. > von denen in zwei Kisten Vorbereitungen getroffen ; waren, fie durch Zündung in die Luft sli.gen zu i lassen. Von einer Möglichkeit, mit dem ge^ »»denen Material das Schloß in die Lust zu sprengen, kann l keine Rede sein. Andererseits aber hätten die Spreng- ! stosse ausgereicht, um die tm Schlosse angchäuste ! Munition zu vernichten. Mle Sprengstoffe und Mu- nution sind sachgemäß entfernt und in Verwahrung - genommen. ft Die bei der allgemeinen Beschlagnahme nicht ' erfaßten ausländischen Wertpapiere werden fortges^b ? in größerem Umfange und zu steigenden Kursen aw ! der. .Börse umgesctzt. I» einer kleinen Anfrage erkun- ft digse sich der Äbg. Davidsohn (Soz.), ob die vleichs- , regterung eine Kontrolle habe über etwaige Abwnn- > dcrnng dieser Vermögenswerte nach dem Auslaut» und f was die Negierung zu tun gedenke, um die damit per-, ? bundene etwaige weitere Verschlechterung unserer Va- ' luta, die Steuercuiziehuttg, Kapitalsfluchl, Verminde rung unserer Kreditfähigkeit und Verteuerung Unserer Lebensmittel zu verhindern. Es wird behauptet, daß wieder einmal Milliardrnsummen an Ler Börse inner halb ivcniger Woche» „verdient" morde» seien — dies mal auf Koste» der de»tschen BottSgesamtl)eit wie der deutschen Reichsfinanze». Herr Dernbürg, der neue Reichsfinanzmintster, würde gut. tun, hier sehr baldi einmal nach dem Rechten zu sehen.