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MM ick SriMlkuMM >«!»m Bon A. Heerdvls. (II. Aorltztunp) „Er ftänkelle schon tmuter. Dam» vntt e» ptS-Nch. Sine Ari Herzkrampf, sagte der Arzt!" ' „Fräulein Schwan empfahl sich mir auch besonder» für die Zubereitung von Krankenkost/ meinte der Kom missar. „Haben Sie sie auch auf diesem Gebiete erprobt»! Hat Ihr Mann je etwas genossen, waS Fräulein Schwa»! zuberettete? ' „Gewiß! Gerade aus diesem Gebiet ist sie außeror dentlich tüchtig. Kurz vor meines ManneS Erkrankung brachte sie ihm eine Tasse Bouillon, die ihm außerordent lich gut schmeckte. Auch während seiner Krankheit berei tete sie ihm daS meiste. Ich kann sie in jeder Weise warm empfehlen!* Als die Herren auf der Straße standen, fragte Kom missar Markmann den Freund: „Nun, waS hältst du vo« dieser Auskunft?* „Sie lautet für Fräulein Schwan geradezu glänzend/ erwiderte Doktor Donndorf warm, „wenn eS doch recht viele solche hilfsbereite Menschen gäbe!* „Meinst du?' Ein seltsames Lächeln glitt über de» Kommissars Antlitz. „Auch ich finde die empfangene Aus kunft glänzend, vom Standpunkt der Polizei aus!* Dann trat er in den nächsten Laden und ließ sich et» Adreßbuch vorlegen, daS zwei Jahre alt war. „Klara Schwan, Karlstraße 15III,* stand darin. Kurze Zeit später klingelten die beiden Herren bei dem Besitzer dieses Hauses. Auch hier erbat Kommissar Mark mann eine Auskunft über Fräulein Schwan. „Ich weiß nicht mehr von ihr, als daß sie ihre Miete pünktlich zahlte, mit den Hausbewohnern in Eintracht lebte und ein gutes Herz hatte!* sagte der Hauswirt. „Als eine Mieterin der dritten Etage plötzlich erkrankte und die anderen Hausbewohner fürchteten, es könne Typhus sein, und sie auf Kosten der Armenverwaltung ins Krankenhaus schicken wollten, denn die Betreffende war mittellos, obwohl sie früher in besseren Verhältnissen ge lebt hatte, da ließ es Fräulein Schwan nicht zu, sondern pflegte sie in selbstlosester Weise selber bis zu ihrem Tode!* Sobald die Herren das Haus verlassen hatten, ließ ' sich Kommissar Markmann ein noch älteres Adreßbuch vor- ! legen. ! Wieder stand Fräulein Schwans Adresse in einer an- der« Wohnung. Dort erkundigte er sich nach ihr. Und Doktor Donn- « dorf fühlte sich von einem seltsamen Gefühl erfaßt, als er auch in diesem Hause vernahm, daß ein anderer, sehr armer Hausbewohner, mit dessen Familie Fräulein Schwan treue Freundschaft geschlossen hatte, während ihres Dortseins gestorben und von ihr auf das Treulichste , gepflegt worden war. § Er konnte seine Gedanken nicht mehr zurückhalten, als er mit dem Freunde allein war. „Mir schaydertl* ! sagte er, „es ist, als ob ich in die tiefsten Schattenseiten des Lebens blickte. Und doch ist mir alles so völlig un- erklärlich. Ich vermag es noch immer nicht zu verstehen. ' Sollte dies Fräulein Schwan eine jener schrecklichen Ver- brecbernaturen sein, die morden, um zu morden und sich dabet unter der Maske herzlichster Teilnahme noch an den Todesqualen ihrer Opfer weiden? Denn irgendein Mo- ! tiv, solche arme Menschen, denen man eher etwas schen- ! ken könnte, anstatt sie auS gewinnsüchtiger Absicht zu er- morden, besteht doch nicht. Oder sollte es doch nur eine Verkettung unglücklicher Zufälle sein, daß überall, wo Fräulein Schwan wohnte, ein Hausbewohner starb? Auch das erscheint mir nicht so unwahrscheinlich, denn eS gibt wirklich Menschen, denen das Schicksal nur die Sonnen- feiten des Lebens zeigt, während es andere immer wieder mit dem Ernstesten und Traurigsten zusammenführt.* „Darin hast du vollkommen recht,* erwiderte der Kom missar, „unser Fräulein Schwan aber macht mir nicht den Eindruck, als ob sie sich vom Leben hin- und herwerfen ließe. Es scheint mir eher, sie wählt sich ihre Lebenswege recht zielbewußt selber.* Als der Kommissar sich aufs neue ein noch älteres Adreßbuch vorlegen ließ, suchte er darin vergebens nach dem Namen Klara Schwan. Er war nicht darin enthal ten. Mit einem Ausdruck der Befriedigung schlug er das Adreßbuch wieder zu. Dann begab er sich zusammen mit dem Freunde in das Polizeibureau. Der diensttuende Wachtmeister erkannte ihn sogleich und begrüßte ihn mit der größten Ehrerbietung. § „Ich möchte Sie bitten, mir Auskunft darüber zu ge- > ben, wo eine gewisse Klara Schwan gewohnt hat, bevor sie eine selbständige Wohnung bezog und irr welchem Rufe sie stand * Der Wachtmeister blätterte in seinen Papieren. „Hier steht cs, Herr Kommissar. Sie war früher Haushälterin bei einem gewissen Westphal in der Weidmannstraße 2.'. ! Als sie Herzog, wurden wir von den Kollegen der Polizei, in deren Bezirk die Weidmannstraße liegt, darum ersucht, auf die Schwan ein scharfes Auge zu haben, da ihr Le benswandel kein einwandfreier zu sein scheine. Wir be obachteten sie daraufhin ganz genau, fanden aber nicht das Geringste an ihrer Lebensweise ausznsetzen. Sie lebte anständig und zurückgezogen. Es tut mir leid, daß ich Ihnen nichts weiter über sie mitzuteilen vermag, Herr Kommissar.* „Ihre Auskunft war mir überaus wichtig. Ich danke Ihnen dafür!* erwiderte der Kommissar, dem Beamten die " Hand reichend. i Gleich darauf trug ein Automobil die beiden Freunde in raschestem Tempo zu dem Polizeirevier, in das die Weid- i mannstraße gehörte. , Die beiden Freunde waren in tiefstes Nachdenken ver sunken Doktor Donndorf begann immer neue Rätsel in ' diesem Fall zu entdecken. - § Zum ersten Male fand er das Bild der selbstlosen, barmherzigen Samariterin Klara Schwan verändert. Ein übler Leumund hatte auf ihrem Leben gelegen, der darauf ' hinzudeuten schien, daß vielleicht vielleicht die Maske der Barmherzigkeit Berechnung gewesen war. " , Berechnung! Aber ein berechnender Verbrecher würde doch seine Opfer nie und nimmermehr unter den Aermsten des Lebens suchen. Das wa ja widersinnig und gegen alle Vernunft. Selbst die habsüchtigsten und berüchttgsten Verbrecher aller Zeiten hatten die Armut stets gescheut, , weil von ihr doch nichts zu gewinnen war. j Für Doktor Donndorf schien der ganze Fall, je tiefer er seine einzelnen Fäden gewahrte, immer unentwirrbarer In diesem Augenblick unterbrach die Ankunft der er- , warteten Krankenpflegerin die Unterhaltung, und durch ihren Eintritt fiel eS wie ein Bann von allen Anwesen- den. Mit einem leisen, sausten BeruhigungSwort beugte > sie sich über die Kranke. Sie schien für nichts anderes Sinn zu haben, als für ihre Aufgaben der Kranken ge genüber und erfüllte diese in einer zugleich sanften und so sichern Weise, daß es davon wie Beruhigung über die , Kranke überging. Die beiden Herren entfernten sich. ! „Einen angenehmen Eindruck macht deine Kranken pflegerin,* sagte Doktor Donndorf unten, „aber eS war dock immerhin peinlich, die Nachbarin durch sie ersetzen > zu lassen.* , „Das heißt,* erwiderte der Kommissar, „die Nachba- , rin machte es zu etwas Peinlichem!* „Und wie sandest du den Sohn?* fragte Doktor Donndorf, den Freund gespannt anblickend, „machte er nicht einen so angenehmen Eindruck, daß man an der gan- " zen menschlichen Seele zweifeln könnte, wenn man ihn für einen Muttermörder halten müßte * § „Vielleicht,* erwiderte der Kommissar, der sich mst ernsten Gedanken zu beschäftigen schien. i „Aber gibt es denn eine andere Person auf der Welt, die an dem Tode dieser armen Witwe Interesse haben - könnte?* sagte Doktor Donndorf, „ach fändest du doch eine Antwort auf diese Frage!* „Ich weiß jemand, der mir vielleicht antworten kann,* sagte jetzt der Kommissar. „Wirklich?* rief der Arzt in höchster Erregung, „wer ist das?* „Das Adreßbuch!* erwiderte der Kommissar ruhig. Erstaunt blickte ihn der Doktor an, der jede andere Antwort erwartet hätte, als gerade diese. „DaS verstehe ich nicht,* sagte er dann. „Lieber Freund Donndorf,* begann jetzt der Kom missar, „wenn ich dir bei einer wichtigen Operation zu- sähe und du mich dabei mit vielen Fragen bestürmtest, während ich innerlich ein schweres Rätsel zu lösen im ! Begriff bin, noch nicht imstande, dir aus deine Fragen ! zu antworten. Die Zeit drängt, um eins der furchtbar- j sten Verbrechen aufzuklären, das mir seit langer Zeit be gegnet ist. Da ich aber auf die Entdeckung dieses Ver brechens nur allein durch dich hingeleitet wurde, so kannst du mich, wenn du Lust hast, begleiten.* Allerdings hatte Doktor Donndorf dazu die aller- größte Lust. Schweigend schritten die beiden Herren ne- ! beneinander, bis der Kommissar in einen Laden trat und dort Einsicht in das vorjährige Adreßbuch erbat. Run schlug er den Namen Schwan auf. So hieß die Nachbarin der gefährdeten Witwe. Bald hatte er auch den Ramen gefunden, den er suchte, Frau Klara Schwan, Witwe, Elisenstraße 5. Es war die vorige Adresse dieser Frau. Der Kommissar winkte eine Droschke heran und die beiden Herren fliegen ein. „Elisenstraße 5,* rief der Kommissar dem Kutscher zu. Während sie dahinfuhren, sprachen die beiden Freunde kein Wort miteinander. Doftor Donndorf be trachtete den Freund verstohlen. Es war ihm, als säße ein anderer neben ihm, als der Freund, den er bisher gekannt hatte oder als lerne er den Freund erst in diesem Augen blick völlig kennen. Der Ausdruck seines Gesichtes hatte > sich ganz verändert. Eine Entschlossenheit lag darauf, die so unbeugsam schien, als wolle sie über jedes Hindernis, mochte es auch noch so groß und gewaltig sein, sich den noch ihren Weg bahnen. , Sie hielten vor dem Hause Elisenstraße 5. Der Kommissar klingelte beim Wirt. „Sie verzeihen,* begann er höflich, „wenn ich Sie mit einer Frage belästigen muß. Ich möchte gern Auskunft haben über eine gewisse Klara Schwan, die bis vor kur zem in Ihrem Hause wohnte.* „Sie wohnte nicht lange bei mir, gehörte aber in ihrer stillen Lebensweise zu den Mietern, die nicht viel Redens von sich machen, von denen man aber doch gern redet,* erwiderte der Hausbesitzer. „Ich weiß nicht viel von ihr, nur daß sie pünktlich chre Miete zahlte, und sich ihrer Wohnungsnachbarn wie ein Engel der Barm herzigkeit annahm. Ich habe hier recht arme, aber an- Händige Mieter wohnen, die früher in besseren Verhält- Missen lebten, aber durch unverdiente Schicksalsschläge völlig verarmten. Gerade, während Fräulein Schwan bet mir wohnte, erkrankte ein Familienvater schwer. Da .war Fräulein Schwan ganz unermüdlich in Handlungen selbstloser, aufopfernder Nächstenliebe. Sie pflegte den Kranken auf das treueste bis zu seinem letzten Atemzuge.* „Freilich!* sagte der Hauswirt mitleidig. „Ich fürchte, an Gram und Entbehrungen. Die selbstlose Liebe Fräulein Schwans war vielleicht noch der einzige Licht punkt vor seinem Tode!* Die Herren bedankten sich für die Auskunft und gin gen. Dann klingelte Kommissar Markmann an der Woh nung, in der die Witwe des Mannes wohnte, welchen Fräulein Schwan so treu gepflegt hatte. Eine ärmlich und verweint ausfehende Frau öffnete ihnen. Doch hinter ihrer armseligen Kleidung lag ein seines Wesen. Man merkte es ihr an, daß sie eine gute Erziehung genossen haben mußte und einst bessere Tage gesehen hatte. „Ein gewisses Fräulein Schwan wurde mir als Krankenpflegerin empfohlen!* begann Kommissar Mark mann. „Sie berief sich auf Ihre Eempfehlung. Halten Sie sie für eine solche Aufgabe geeignet?* „Von ganzem Herzen!* Und in bewegten Worten schilderte die Witwe, wie sie selbst bei der plötzlichen Er- , krankung ihres Mannes völlig rat- «nd hilflos gewesen sei und es der guten Nachbarin, die schon vorher in freund schaftlichem Verhältnis zu ihr gestanden habe, gar nicht genug danken könne, daß sie ihn in dieser schweren Zett so treulich geholfen habe, bis zu ihres ManneS letztem Atemzuge. Und dabei weinte sie leise in schmerzlicher Erinnerung an diese traurige Zeit. „Woran starb Ihr Herr Gemahl?' fragte der Kom- , Doch dann blickte er ans den Freund, der neben ihm saß. Und als er fein kluge- und tatkräftiges Antlitz sah, schien eS ihm, als würde dieser Feuergeist unbedingt selbst das tiefste Dunkel des Geheimnisses durchdringen können. Sie hielten vor dem Polizeirevier. „Ueber Klara Schwan können wir Ihnen vor allem daS eine Mitteilen,' sagte der gerade anwesende Polt- zeilentnant, „daß wir von Herzen froh sind, sie aus un sern Bezirk los zu sein. Während sie hier wohnte, lie fen unaufhörlich Klagen von ihrem Hauswirte, ihren Nachbarn und anderen Hausbewohnern gegen sie ein. Sie nannte sich die Wirtschafterin eines gewissen Westphal, eines höchst zweifelhaften Menschen, der schon wegen Un- terschlagung im Zuchthaus war. In Wirklichkeit schien sie ' seine Geliebte zu fein, und mehr als das. In seiner Wohnung empfing sie noch den Besuch anderer Herren, so daß sich die andern Hausbewohner b«1 uns beschwerten, ihn fragend anblickte, fügte er hinzu: „Sie werden in aller- „Wovon lebt dieser Westphal?' fragte der Kommissar. „Er nennt sich Kaufmann. In Wirklichkeit scheint er aber nie zu arbeiten, lebt aber trotzdem herrlich und in Freuden. Es heißt, er hätte reiche Erbschaften gemacht. Wir glauben aber, daß er sein Geld, das er mit vollen Händen zum Fenster hinauswirst, auf unrechtmäßige Weise erwirbt. Wir beobachten ihn unausgesetzt scharf, aber er ist zu schlau und läßt sich nichts beweisen.* „Besucht seine ehemalige Wirtschafterin Klara Schwan ihn noch öfter, seitdem sie ihn verlassen hat?" fragte der Kommissar. „Sehr oft. Ganz einfach, mit einem Madonnenschei tel, kommt sie zu ihm. Bald darauf verläßt sie mit ihm zusammen die Wohnung im Automobil. Dann rauscht sie in Samt und Seide, ist gepudert und geschminkt und trägt einen wallenden Federhut auf dem hochfrisierten Haar. DaS saubere Paar amüsiert sich dann zusammen auf den teuersten Rennplätzen, in Theatern und Varietes. Wenn sie zurückkommt, Neidet sie sich in seiner Wohnung wieder um und entfernt sich schlicht geNeidet, mit glatt gescheiteltem Haar. Wenn ich diesem Paare nur endlich hinter seine Schliche käme,' schloß der Polizeileutuant artmmia. „Vielleicht kann ich Ihnen diese Mühe abnehmen,* sprach Kommissar Markmann ernst. Und als der Offizier ih fragend anblickte, fügte er hinzu: „Sie werden in aller- nächster Zeit näheres darüber erfahren!' Gleich darauf faßen die Herren wieder im Auto mobil, das dem Gebäude einer der ältesten und solidesten Lebensversicherungsgesellschaften zufuhr, die durch ihre Solidität und Kulant besonders beim Mittelstand sehr be liebt war. Kommissar Markmann übergab dem Diener seine Karte mit der Bitte um eine Unterredung mit dem Direk- tor selbst. Gleich darauf standen die beiden Herren in dem Bu reau des Direktors, der sonst nicht leicht für Fremde zu- gänglich war, Kommissar Markmann aber in überaus verbindlicher Weise begrüßte. „Es ist mir eine große Freude, die persönliche Bekanntschaft eines ManneS zu machen, den ich als Kriminalisten aufs höchste schätze. „In meiner Eigenschaft als Kriminalist kommen ich zu Ihnen,* erwiderte der Kommissar, nachdem er seinen Freund kurz vorgestellt hatte. „Ich möchte Sie bitten, Herr Direktor, von Ihren Angestellten sogleich feststellen zu lasten, ob einige der Personen, deren Namen und To desjahr ich hier ausgeschrieben habe, bei Ihrer Gesellschaft versichert waren, und, wenn dies der Fall ist, an wen Sie bei ihrem Tode den Betrag der Lebensversicherung . ausgezablt haben!' . Hottletzrina fotzt. Scherz und Ernst. mo. Mit dem Privatbeamtenstreik in Berlin be schäftigt sich auch der nahe beteiligte „Motorenmarkt", Berlin W 66, in einer Besprechung, die die Tragwei:« dieser Vorgänge für die Großindustrie unterstreicht. Die genannte Wochenschrift sagt u. a.: „Ter selbständige Elektromonteur leistet un gleich höherwertige Arbeit, als der Schreiber, der tagaus, tagein mechanisch wtedergcbend Zahlsian Zahl, Zeile an Zeile reiht. Aber diese niederen BurMu» arbeiter vermögen die Tatsache nicht aus der Welt zu schaffen, daß bet den Großunternehmern die Privat- beamten die eigentlichen Träger der Wirtschaft und des Fortschrittes sind, daß also eine finanzielle und so ziale Vernachlässigung der Angestellten letzten Endes der Industrie und damit dem Gesamtvolke schaden' muß. Für geistige Pioniere der Menschheit gibt es keinen Achtstundentag. Wer neue Wege suchen will, muß immer aus Arbeitswache stehen, Tag und Nacht. Wirtschaftliche und vor allem soziale Zurücksetzung aber schrauben die geistige Spannkraft erheblich herab. > Die großen Werksleitungen haben daS nicht der- standen, absolut nicht. Die ungeheuren KriegSlöhn« wegen der schlechten Ernährung ließen die Angestell ten ins Hintertreffen geraten. Deren Pflichtgefühl bestand im Kriege die Belastungsprobe, zumal man die Verhältnisse derer an der Front mit berücksichtigte. Als aber der Krieg zu Ende war, da mußte der auf gespeicherte Groll über die Zurücksetzung zum Aus bruch kommen, und da die Großunternehmer sich auf eine gütliche Einigung mit den Angestellten sich nicht etnlteßen, vielmehr immer betonten, sie seien bet den hohen Arbetterlöhnen nur der Gewalt gewichen, mußte eS bet den Angestellten ebenfalls zu einer Kraftprobe kommen. So ist der Streik gekommen, mit ihm eine ungeheure seelische Aufrüttelung der gesamten An gestellten und eine völlige Neugestaltung des Verhält nisses der Angestellten zum Betriebe. Das völlige Schwinden des persönlichen Verhältnisses zur Firma war ja längst bei diesen großen Unternehmungen ein getreten: aber erst jetzt ist es allen Beteiligten zum Bewußtsein gekommen, daß man ja längst keinerlei Beziehungen zum Arbeitgeber mehr hat als nur jene des Austausches von Leistungen gegen Entgelt, ein reines Geschästsverhältnis. Daß das auf die Arbeits weise und die Erfolge der Großbetriebe sehr erheblich etnwirken wird, ist ganz sicher. Die kleinen und mut ieren Fabrikationsbetrieb« werden Vorteil von dem Streik haben." ander Nr. 3 oder aufge spälel gelro aus ! gesttzl Ums!« werd« bei d Men! Sils! S«Wi gesktzl ihren «an, Kind« von! Herz, und I lind « md von ! Enleh die g Fläch auch unter r gehen für < Inter versch — S tracht lichfii v'lfl! Schiü feiner Kind« mach! «bens« di- e andn begal richii, Wa» flasei doch ihr« ! lassen posili feine, im Z nahm« Feierte Spätn geben, sich ein Postb, Austr! st