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Die Frage von Kiautschoo. Vern, 22. April Wi, „Ripublicaln" meldet, wird die Frage von Kiautfchsb, dessen »lmter Uebergang an L-ina von Amerika oerlangt wird, vor die Konferenz gelangen. i Der erste Paffagierflug Berlin—Kopenhagen. Kopenhagen, Ll April. Da« erste deutsche Passagier flugzeug au« Berlin ist hente hier eingetrofsen. E« hat eine für vier Passagiere berechnete Kabine. Da« Flug zeug gehört der Gesellschaft Slabatnig und wurde von Direktor Slabatnig selbst gesteuert. Außer dem Monteur war noch der Vertreter der , Berlingske Tidende" an Bord. Die genaue Fahrzeit Berlin —Kopenhagen betrug vier Stunden «ine Minute Eine Zwischenlandung in Warne münde von 2</2 Stunden war erforderlich, um das in Berlin nicht beschafsbar« Benzin zu ergänzen. Die 40 Kilomeier lang« Ostseestrecke wurde in 35 Minuten über flogen. Die höchste erreichte Höhr betrug 2400 Meter. Da« Flugzeug bleib« vorläufig in Kopenhagen. Donnerstag von 6 Ahr ab verkauf von Rind fleisch T^us Stadt und Land. — Schwerer Unfall in einem Kölner Vergnügungs park. An der goldenen Ecke in Köln brach am Ostersonntag das Gerüst der Rodelbahn, die zum ! Teil aus dem Gelände des Niehler Gartens, zum Teil auf dem des ehemaligen amerikanischen Vergnügungs parkes errichtet war, zusammen. Tie Bahn war in vollem Betrieb. Unter ihren Trümmern wurde eine große Anzahl Menschen begraben und zum größten Teil schwer verletzt. Bis jetzt sind zwei Tote ge zählt. Die Kölner Feuerwehr sowie deutsches und englisches Sanitätspersonal beteiligten sich an den Rettungsarbeiten. — Eine unmenschliche Tat. In Rodach (Sachsen- Koburg-Gotha) war ein elfjähriges Mädchen ermor det worden. Teile der Leiche waren dann bei einem Rodacher Gastwirt wiedergefunden worden, der sie als ! Hammelfleisch gekauft hatte. ES gelang, den Täter , in der Person des 29zährigen Schleichhändlers Lich- tenburg in Alsleben (Unterfranken) zu verhaften. Er l gestand dann, daß er Letchenteile an drei verschie« Venen Stellen verkauft hatte. — Soudcrziige zur Leipziger Frühjahrsmesse. Die i preußische und die -sächsische Etsenbahnverwaltung ha« , den die Einlegung von 15 Sonderzügen zur Leip- ztaer Frühjahrsmesse beschlossen. Tie Verkehrsmöglich« reit vorausgesetzt sind auch Sonderzüge aus der i Schweiz, Holland und Skandinavien vorgesehen. " Ter Schmuck Josefs von Habsburg. In der ' Ungarischen Allgemeinen Kreditbank wurde auch das Safe geöffnet, in dem sich die Schmuckgegenstände KosefS von Habsburg und seiner Familie befinden. Man sand dort Schmuck im Werte von mehr als vier Millionen Kronen vor. — Freihafen Emden. Beim DerfassungsauSschuß in Weimar ist vom Magistrat Emden eine Eingabe ein« gegangen, die um Errichtung eines Freihafens Emden bittet. Bisher war Emden nur ein ZollauSschluß- gebiet. Im Freihafen wäre dann auch der Berede« lungSProzetz möglich. — Durch eine ««getriebene Mine wurden an der j Westküste von Schleswig der Sohn des Amtsvorstehers , Boß aus Wesselburen und der 16 jährige Walter Both« f Lmann aus Eddelak getötet. — Keine Lbvbäuine an« Sagten kür die »erüörten ! Nebiet« Frankreich». Ter Vor,iyenoe oes rvervanoes i Sachsen des Bundes deutscher Baumschulenbejitzer er« klärt zu der durch die deutsche Presse gegangenen Notiz, daß französische Offiziere in Hohenstein-Ernst thal größere Mengen Obstbäume aufgekauft haben, die für die zerstörten Gebiete Frankreichs bestimmt seien: dre ganze Angelegenheit habe sich al» ein plumper Schwindel erwiesen. Neuer Notenwechsel. Die Entente zu Verhandlung«« bereit. Im Anschluß an das Telegramm, mit dem dl« deutsche Regierung am Abend des 19. April di« Ein ladung der alliierten und assoziierten Regierungen zum 25. April nach Versailles erwidert hatte, über sandte General Nudant der deutschen Waffenstillstands- kommisston in Spaa am 20. April nachmittags 5 Uhr 25 Minuten folgende Note: * „Der Vorsitzende des MintsterratS und KriegSmini- ster telegraphiert am LV. April 1919: ! „Ich bitte Sie, der deutschen Negierung die folgendes Antwort der verbündeten und assoziierten Regierungen zu übermitteln: Die alliierten und assoziierten Negierungen Wnnen nicht Abgesandte empfangen, die lediglich zur Entgegen nahme des Wortlauts der Friedensartikel ermächtigt sind, so wie es die deutsche Negierung vorschlägt. Die alli ierten und assoziierten Negierungen sind verpflichtet, von der deutschen Regierung zu fordern, daß sie Bevoll mächtigte nach Versailles entsendet, die ebenso voll ständig ermächtigt sind, die Gesamtheit der Frte- dcnssragen zu verhandeln wie die Vertreter der alliierten und assoziierten Negierungen. (gez.) Nudant." Zwischen der ersten und zweiten Note Clemen« ceaus besteht ein Widerspruch insofern, als in der Einladung nach Versailles lediglich Delegierte zur Empfangnahme oes von den Alliierten festge setzten Textes der Friedenspräliminarien gewünscht wurden. Außerdem sollten die Abgesandten der deut schen Regierung „auf ihre Nolle strengstens beschränkt" bleiben. Die zweite Note dagegen fordert Bevoll mächtigte zur Verhandlung über die Gesamtheit der Friedensfragen. Die deutsche Negierung müsse Ver treter bezeichnen mit den gleichen Vollmachten, wie sie die Vertreter der Alliierten haben. Welchs Voll machten die Vertreter der Ententerogierungen haben, geht aus der Note Clemenceaus nicht hervor. Tie Antwort der deutschen Negierung. Der Reichsminister des Auswärtigen hat am 21. April, nachmittags, seinem Vertreter in Spaa telegraphiert: „Bitte dortigem französischen Vertreter zur Weiter gabe an die alliierten und assoziierten Mächte folgen des mitzuteilen: Nachdem der französische Ministerpräsident und Kriegs- Minister der deutschen Regierung die Aufforderung der alliierten und assoziierten Negierungen übermittelt hat, dle deutschen Delegierten mit einer ebenso vollständigen Ermächtigung zu Verhandlungen über die Gesamtheit der Friedensfragen zu versehen, wie die Vertreter der alliierten und assoziierten Regierungen sie besitzen, hat die deutsche Regierung in der Voraussetzung, daß im An schluß an die Uebergabe des Entwurfs der Präliminarien Verhandlungen über deren Inhalt beabsichtigt wer den, folgend« mit entsprechenden Vollmachten versehens Personen zu Delegierten bestimmt: Reichsminister de» Auswärtigen Dr. Graf Brock dorff-Rantzau, Reichsjustizminister Dr. Landsberg Nelchspostminlster GtesbertS, Präsident der preußi schen Landesversammlung Leinert, Dr. Karl Mel chior, Professor Dr. Schücking. Als Begleiter der Delegierten sind weitere Personen in Aussicht genommen, deren Namen und Stellung die deutsche Negierung baldigst in einem zweiten Telegramm belanntgeben wird. , Lie deutsche Regierung ist bereit, die vorstehend bezeich neten Personen nach Versailles zu entsenden, wenn ihr dis Zusicherung gegeben wird, daß den Delegierten und ihren Begleitern während ihres Aufenthalts dort Bewegungs freiheit sowie freie Benutzung von Telegraph und Tel«» Phon zum Verkehr mit ver deutschen Negierung gewähr« leistet ist. Sie behält- sich vor, für einzelne Frieven»- sragcn nachträglich besondere Sachverständige zu be nennen. . ! ! 1 ! Tie Abreise der Delegierten und ihrer Begleiter würds sich jedensallS um einige Tage verzögern. (gez.) Brockdorfst-Nantzau." * Lie Zurückziehung Italiens vom Biererrat. Die Tatsache, daß Italien an dem in Vorberei tung befindlichen militärischen Geheimvertrag zwischen Amerika, England und Frankreich nicht beteiligt ist, hat großes Aufsehen erregt. Gleichzeitig hat Italien sich vorläufig von den Arbeiten des Viererrats zu rückgezogen, nachdem die lebhafte Diskussion am Oster sonntag zwischen Wilson und Orlando eine Lösung veS Ftum er Problems nicht gebracht hat ,, * Weitere siebe« Millionen Pf««- Gow für deutsche^ Lebensmittel. ' Die Finanzabtellung des alliierten obersten Wirt schaftsrats hat die Hinterlegung von weiteren sieben Millionen Pfund Sterling in Gow zum Ankauf von Lebensmitteln für Deutschland genehnrigt. — Nach einer amtlichen schwedischen Mitteilung ist jetzt die Ausfuhr aus dem besetzten deutschen Gebiet nach Schweden gestattet unter Bedingungen, die denen für die Ausfuhr au» den Ententeländern entsprechen. Erzberger zur Friedensfrage. Ler Friedensausschuß der Nationalversammlung. Der Friedensausschuß der Nationalversammlung !trat in Weimar unter dem Vorsitz des Präsidenten Fehrenbach am 16. April nach Schluß der Plenar« ! sttzung zu seiner ersten Sitzung zusammen. Nach einem kurzen Bortrag de» Gesandten Hg» ntel über den augenblicklichen Stand der alias. z an. - ain'Vor R4ich eii nörd »esreiun, Tie Bee eii Nack pen wii nunmek ende Ges egten v> ng die W. rden. Di« tabt, daß ! die Tag, Die Gen jchen des E vt, die Eil kkerkschast MS, zwei l P Ruhrgeb I-rtel 19U Ist der Gei Islg den Ar »Nuste von I 35 bis Ihmiing sie! Je Lage der Ihnerhöhun Minden sich Wer ««besä M Bergwer! I"luste auf m, Dezembl Dark. Gen« I In Beutl I Meophas, B im Zeck Nachdem schlossen jebütge lebe ' in vrden, st« f nur d> Elektrizi vite, Aei Tätigkei ffte, sc bleiben märfte B I Die letz Mg ver tsächlich fhtedenen s mit Ma auf bei w Berwi zeigefäng Insassen, befreien. Sicherhei te Feier nngen Passantei Minen w «ückgang Ter' Ber Osterfeie, I allen B< Mltche L leidet. Sl ligen, in »noch alh Kasten wi In e r Be< k noch a »ung des I streikend, IHechen hi tulungen > Ihmen, dl pts der Ine. ^cr Ruin iDie Folg Ihrer verf I Nach d I der weil D steht m »n Indus le wird d teilung ei I Die in d I? dem r! Mtschastliche le weit der mgcn hervo Rr erste K lrgwerks-A Ilistische „t Mung't M'Gem Patznen kteN S, n Kohle den wür ellzüge fr mit, l mheinisci Ker ges mevren yriedenSwge Me» Reichsminister Erzberger deR Vorwurf zurück, daß durch sein« Führung der S^aßl fmstillstanbsverhandkungen di« GegensäKe stoische« D«utsichlaad Md Frankreich versch-rft wor.i den feie«. Die deuWe WaffenMstandÄonmrisstvn! habe es ängstlich vermieden, einseitig vorzugehe» I und etwa den einen oder anderen unserer Gegner! auf Kosten der . übrigeü zu bevorzugen. JnSbefon.1 dere habe sich die Waffenstillstandskommission wie die! deutsche Regierung streng gehütet, die Gegensätze zwi-I schen Deutschland und Frankreich zu verschärfen. In« zahlreichen Besprechungen mit fremden Vertretern in! Berlin und Weimar sei nie bestritten worden, daß! der Hauptkantpf in Part» sich gegen di« maßlose» Ansprüche der französischen Regierung richtet. Kein Kabittett in der Welt sei so kapita. ltstisch-chauvtnisttsch wie dir» Pariser. Nir- gends sei der Einfluß der Sozialdemokratie kleiner al» in Frankreich. / Was Elsan-Lothringen anbetreffe, so er kläre jetzt die Entente trotz des von ihr prokla-i - mierten Selbstbestimmungsrechtes eine Abstimmung der Elsah-Lothringer über ihr künftiges Schicksal sei Über-I flüssig. Das elsaßk-lothringische Volk habe sich jedoch damit nicht abgefunden. Die Bewegung, die Elsaß- Lothringen Autonomie verschaffen will, wachse in der Bevölkerung von Tag zu Tag. Die deutsche Regie rung stehe nach wie vor auf dem Standpunkte, wir er in dem Notenwechsel mit Wilson dargelegt ist und sei bemüht, einen gerechten, dauernden Frieden mit allen Völkern, auch mit Frankreich, zu schließen. Auf eine Anregung des Abg. v .Richthosen (Dem), zur Klärung der Schuldfrage auf der ! j Friedenskonferenz wiederum für die Einsetzung eines neutralen Schiedsgerichts eittzutreten, erklärte Minister sErzberger, daß die ganze Frage vor einem neu tralen unabhängigen Gerichtshöfe untersucht werden müsse. Diesen Standpunkt werde auch die deutsche ! ! Friedensdelegation in Paris einnehmen. Bezüglich ! unserer Haltung gegenüber der russischen Sow jetrepublik betonte der Minister, daß Deutschland jederzeit bereit sei, einen Waffenstillstand mit ' Rußland abzuschließen. ' " * j! Vor vcm Wicderzusammeutritt der Nationalversamm lung. Zwischen dem Präsidenten der deutschen Natio nalversammlung und der Neichsrcgierung finden Ver handlungen wegen einer sofortigen Einberufung der deutschen Nationalversammlung statt. Man ist der An-! sicht, daß die Nationalversammlung versammelt sein müsse, wenn die Friedensbedingungen bei der Negierung eintreffen. Man müsse unbedingt mit der Möglichkeit rechnen/ daß dem Friedensausschutz ! Fragen von außerordentlicher Wichtigkeit zur sofor tigen Entscheidung vorgelegt werden, für die die eigentlichen Mitglieder ohne vorherige Fühlungnahme mit ihren Fraktionen nicht allein die Verantwortung übernehme^ wollen. ? Die Kämpfe in Bayern. Augsburg von de« Regien,«gstruppe« genommen. Größere gemischte bayerische und württembergische Truppenverbände haben am ersten Osterfeiertage früh die Stadt Augsburg besetzt. Infolge des Widerstande» der Kommunistenanhänger kam es zu Straßenkämpfen, bei denen es auf beiden Seiten eine größere. An zahl Tote und Verwundete gab. Ueber Augsburg wurde der Kriegszustand verhängt. Ter bayerischen Regierung war bekannt geworden, daß die spartakistischen Führer Augsburgs gemäß einem Beschluß der radikalen Elemente am Oster sonntag wieder die Räterepublik über die deformeren § Köpfe des Augsburger A - und S.-Rates hinweg aus rufen und mit bewaffneten Arbeitertrupps die öffent- jlichen Gebäude besetzen wollten. Diese Tatsache, fer ner der Umstands daß ein verrS teri scheSAu aS? bürg im Rücken der gegen München operierenden - Heeresteile hätte sehr gefährlich werden können, ver anlaßte die Führung ver Regierungstruppen durch einen UeberraschnngSangriff die Stadt von allen Set ten konzentrisch im Sturm zu nehmen. Die auf der Hauenstetter Straße vorrückenden württember- gt schen Kolonnen erhielten vom Pulvermagazin, in dessen Besitz sie sich setzen wollten, starkes Ma schinengewehrfeuer. Die Arbeiterschaft der Nähfaden fabrik Schürer griff darauf zu den Waffen. ES entstand ein lebhaftes Gefecht. Das Vordrin gen der auf der Gögginger Straße vorrückenden Batz« ern bis in die Mitte der Stadt und die Drehung mit dein Einsetzen von Artillerie und Mtnenwerfern veranlaßte die Verteidigung zur Uebergabe. Dent Augsburger Kommandanten wurden durch den Füh- lrer der Regierungstruppen die Bedingungen det Re gierung über die Uebergabe übermittelt In der Erkenntnis, daß ein weiterer Widerstand aussichts los wäre, wurden die Bedingungen, u. a. die un bedingte Anerkennung der Regierung Hoffmann, di« Abgabe sämtlicher Waffen und die Bildung einer Wolkswehr in Augsburg, bestehend aus allen Be rufen und Ständen, angenommen. Die Nacht ist ruhig verlaufen. ES fanden kein« größeren Zusammenstöße statt. Verstärkungen der Re« gterungstruppen sind im Anmarsch und bereits etn- gerückt; die Stimmung unter der Arbeiterschaft ist aber immer noch erregt. Die Stadt wird zum Aus gangspunkt genommen für den Angriff anf Manchem München von RegiernngÄtruPpe« eingeschlossen. Wie von militärischer Sette mitgeteilt wird, kft München nunmehr durch ein sehr großes Aufgebot von Regierungstruppen abgeschlossen. Die Umzinge lung ist eine so enge und derartig streng durchap» füryte, daß der Sturz der Räterepublik in allerkurz zester Zett unbedingt erfolgen must Jede Zufuhr! von Leben-Mitteln ist völlig abgeschnitten. Heftig«!' Kämpfe dauern tn und nm München ohne Nnterbr«-!