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-k«M M WeWerl-IttiiW Nr. 80 " Dienstag den 8 April <919 88. Jahrgang Dorr ver neuen Diplomatie. L Til« alt« Tiplomatle lach« stH tu» Wupcheu. M Lis sonderbare Geschichte de- Vizekonsul - DV. Schwarz in Prag hat mit der Haftentlassung de» vielgenannten „Diplomaten" des Berliner Auswärti gen Amtes gegen Stellung einer Kaution von 100 008 Kronen ihr vorläufiges Ende gefunden. Allein da« gerichtliche Nachspiel, in dessen Mittelpunkt die tsche chischen Behörden ein angeblich deutsch-österreichisches Milrtärkomplott gegen den tschecho-slowaktschen Staats rücken wollen, steht noch aus, und es erscheint da her angebracht, schon jetzt die Leute in Prag vor Be gehung einer weiteren Dummheit zu warnen, durch die sie nur nochmals das Gelächter der Welt auH i >Iichi richten würden. - Bor etwa 1ö Jahren ktnrchts in Berlin, so be-! richtet Wan der deutschen Journalpost aus diploma tischen Kreisen, der ans Wtährisch-Ostrau stammende außerordentlich geschäftstüchtige Student Paul Schwarz auf» um hier Berliner und auswärtigen Zeitungen Berichte über Zusammenkünfte wirtschaftlicher Bereinig gungen und Verbände zu liefern. Die nicht seh«! lohnende Arbeit suchte er dadurch ertragreicher zu, gestalten, daß er u. a. Mit dem Verein Deutsche«! Ehcmtker, dem Institut für GärungSzwecke, der Ver- etnigung deutscher Naturforscher und Aerzte usw. Ver träge abschloß, die ihm Einnahmen aus seiner Be richterstattung auch von dieser Seite her sicherten.. Nach einiger Zett tauchte er in Rumänien aus als angeblicher deutscher Sachverständiger in Petro- leumsfragen und gründete nach seiner Rückkehr in Berlin die Zeitschrift „Das Petroleum", deren Er- träge ihm schon bald die Mittel zu einer sehr luxw rtüjen Lebenshaltung verschafften. DnrH unbekannte Einflüsse gelang es ihm dann s in das Auswärtige Amt zu kommen, als dessen Agent er sogar Reisen nach Nordamerika zum Stu dium des dortigen Petroleumtrusts und kurz vor dem- Kriege auch nach Afrika machen konnte. Zuletzt war. er Repräsentant des Auswärtigen AmteS bet ofst- ziellen Tagungen des Vereins „Berliner Presse". AlS. ein Teil des Auswärtigen Amtes die vielbesprochenen 5 Uhr-Tees und nachmitternächtlichen Zusammenkünfte' bet der dieserhalb zeitweise ans Berlm zwangsweises entfernten Gräfin Fischler-Treubera abhtelt, traf man einen anderen Teil des Auswärtigen AmteS in den', Räumen des „Pavillon Mascotte" bei vergnüglicher, Unterhaltung. Lie Kosten dieser Zusammenkünfte ! pflegten in der Hauptsache türkische NegierungSver-s ! treter zu tragen, die hier allerlei Geschäfte abzu-; ! Wickeln halten und als deren Mittlerin die unter-' ! nehmungSlustige Gattin eines deutschen Pressevectre-, i ters in Konstantinopel französischer Herkunft tä-t tig war. Aus diesem mehr amüsanten wie diplomatischen! Milieu heraus wurde Dr. Paul Schwarz plötzlich in! das ehrenvolle Amt eines deutschen Vtzekon-! sulS sürPrag berufen. Er sollte unseren dortigen Generalkonsul bei der Anbahnung guter Beziehungen . zur tschechischen Republik helfen, und cS scheint, daßj er auch dort die holde Weiblichkeit als die berufenste Vertreterin zur Anbahnung solcher Beziehungen be« s trachtet hat. Mit ihm wurde nämlich auch ein Früu- lein Juliette Palau, die ihm Nachrichten de- amt lichen tschechischen Pressebüros vermittelte, festgenom men und, wie man jetzt aus Prag erfährt, ist Dr. Schwarz dort von allem Anfang an bemüht gewe sen, mit äußerst bedenklichen Mitteln auf die Be amten und Damen des tschechischen auswärtigen Dien stes einzuwirken. Seine ausfallende Erscheinung wie seine Herkunft hatten die im antisemitischen Fahr- ' wasser schwimmenden Tschechenführer sofort auf ihn aufmerksam gemacht und man kannte auch seine Be teiligung an gewissen rumänischen Petroleumgeschäf ten, bet denen man keine sauberen Hände zu haben pflegt. Tie Folgen der Verhaftung des Dr. Schwarz und seiner Komplizen sind für uns sehr schwerwie gend gewesen, da wir als Preis für seine Freilassung den Tschechen jetzt die Lebensmittel der Entente für die Tschechen kostenfrei auf unseren Schissen und auch noch die Kohlen liefern müssen. Die Durchführung des deutsch-tschechischen Lebensmittelvertrages ist durch den Fall Schwarz auf das äußerste erschwert worden und man darf deshalb Wohl fragen, wer denn eigent lich die Verantwortung für die so verhängnisvolle Anstellung des Dr. Schwarz im Auswärtigen Amt zu, tragen hat. Der Deutschenhaß in Elsaß-Lothringen. Ein Deutscher, der bis vor kurzem in den Reichs landen gelebt hat, gibt folgende Schilderung über die Zustände in Elsaß-Lothringen: Der Abschluß des Waffenstillstandes hatte die In Elsaß- Lothringen beheimateten zahlreichen deutschen Staatsange hörigen der Willkür der französischen Regierung ausge« liefert. Zwar versprach sie zunächst, die Deutschen unbe helligt zu lassen, sofern sie sich ruhig und zurückhaltend benehmen würden, doch bald ging die französische Regte- > rung von dieser löblichen Absicht ab, getrieben von dem aus niedriger Nachsucht und rücksichtslosem Konkurrenzneid, geborenen Haß der Altelsässer und Altlothringer. Die Negierung glaubte die elsaß-lothringische Bevölkerung völlig für Frankreich zu gewinnen, wenn sie Ihren deutschfeind lichen Forderungen ein willfähriges Ohr lieh. Zunächst suchte man die Deutschen durch eine Art N a d e l st i ch p o l i t i k zu peinigen. Tag für Tag wur den neue Verordnungen erlassen, auS dem einzigen Grunde, den Deutschen den weiteren Aufenthalt in Elsaß-Loth-: ringen zu verleiden und unmöglich zu machen. Von einer bestimmten Abendstunde ab durfte kein deutsches Wort mehr ' auf der Straße gesprochen werden, nach 10 Uhr — an ' vielen Orten noch früher — durste sich lein Deutscher auk Per Straße »etaeu. - Ehrentafel M Aus der Verlustliste Nr. 888 der sächsischen Armee. Lrenadier-Reseroe-Regiment Nr. 100. GeWr IV, Bruno, Beerwalde, ins. Unfall ge storben. Böhme, Ernst, Grsr. Dippoldiswalde, bish. verm., i. Gefgsch. Saupe, Arthur, Kreischa lAmkh Dippoldiswalde?) desgl. Jahoda, Reiuh, Wilmsdorf, desgl. Börnig, Georg, Grsr., Reichstädt, desgl. Wagner, Mar, Dippoldiswalde, desgl. Müller, Bruno, Schmiedeberg, desgl. Reserve-Jnfanlerit-Regiment Nr. 102. Kaden, Reinhard, Bienenmühl«, ins Krankh. in ein. Reß-Laz. gestorben. Liedemann, Bruno, Gesr., Possendorf, gefallen. Mehnert, Hellmut, vzfelvw, Geising, gefallen. - Mühle, Clemen», Sergt, Obersrauendorf, l. v. Z b- d. Tr. ^Busche Rudolf. Rrchenber», verm. LLobe, Richard, Osf.-Stell». (vzfeldw ), Reichenau, t. Gefgsch. Munke, Kurt, Pretzschendorf, gefallen, j Göhler, Bruno, Hartmannsdorf, verm. ( Zimmermann, Friedrich, Frtedirsdorf, verm. i/ Mühle, Karl, Sergt.. Attenberg, schw. v. ; Patzig, Otto, Grotzötta, schw. o. rLSchmieder, Mar, Gefr., Hennersdorf, i. Gefgsch. Munke, Kurt, Prrtzfchendorf, bl»h verm., i. gefallen. Pionier-Bataillon Nr. 12. H Frey, Mar, Gefr., Hänichen, ins. Krank-. t. «in. Reß-Laz. gestorben. l. Res-Pionier-Kompanie, Pion. 12. Mühlbach, Bruno, Wendtschcarsdolf, bish. schw. v., i. ein. Feldlaz. gestorben. Sanität» Kompanie Nr. 28. Hauptmann lll, Richard, Grotzölfa, i. Gefgsch. Sanität». Kompanie Nr. 29. Kästner, Hermann, Holzbau, bt»h. verm-, in Gefgsch. Sanitäti-Kompanie Nr. 27l. Hänichen, Otto, Rösgen? (Dippoldiswalde), verm. Reseror Lazarelt Freiberg. l)r. Grohmann, Friedrich Wilhelm, Stabrarzt d«r Landw. I, Frauenstein, ins. Krank-, gestorben. Dte Hetze ber elsaß-lothringischen Presse wurde all-, mählich immer unerträglicher. DaS Wort „boche" wurd«' zur stehenden Bezeichnung für jeden Deutschen, Deutscher sem war gleichbedeutend mit Verbrecher gemeinster Art. Man stand außer Recht und Gesetz und mußte sich oft in gemeiner Weise beschimpfen lassen, eine Verteidigung war ja doch nur zwecklos und gefährlich. Als das französische Geld in Elsaß-Lothringen Angeführt wurde, wechselte man den Einheimischen di« deutsche Mark um gegen 1,25 Frank, die Deutschen bliebe» selbstverständlich ausgeschlossen von dieser Vergünstigung, mit der Frankreich die Herzen seiner lieben Elsaß-Lothringer für sich zu gewinnen suchte. Wollten die Deutschen iHv Geld umwechseln, das sie doch zum täglichen Leben be nötigten, so erhielten sie es natürlich nur zu dem täglichen Kurs und büßten dabei mehr als dte Hälfte ein. Bet Ler Gelegenheit der Gelvumwechslung zeigte es sich übrigens wie viel Millionen an deutschem Gold noch in den Händen! der elsaß-lothringischen Bevölkerung sich befand, das jetzt such' zu dem oben genannten BorzugSkurS durk^ Lio krcnt? züsische Negierung eingewechselt wurde. Selbst an den deutschen Volksschulkindern lieh man seinen Haß aus. Bet der üblichen Wethnachtsbe scherung wurden vielfach nur dte einheimischen Kinder mit Geschenken bedacht. In den Schulen wurden die deut schen Kinder von ihren lieben Mitschülern dauernd be schimpft, fo daß die Eltern ihr« Kinder au» der Schul« nehmen mußten. Das Innere der Kirchen war derartig mit Trikoloren ausgeschmuckt, daß man sich bei den Klängen der Mar- seillaife upd den Lobreden auf das Mutterland Frankreich eher in einen patriotisch auSgeschmücktcn Festsaal versetzt glaubte. — Ein Fest jagt das andere. Im kleinsten Dörf chen erschien das Militär, um mit den Einwohner» va- Bcfrciungsfest zu feiern. In de» größeren Städten hielte» französische Minister und Parlamentarier wie Millerand» Lebrun u. a. Vorträge, wodurch der Geist ber Rache und des Hasses bei der Bevölkerung immer mehr geschürt wurde. Das Land wurde Plötzlich mit Lebensmitteln über schwemmt. Ja, mit Speck fängt man Mäuse. Täglich konnte man in de» Pariser Zeitungen die Klagen der Nordfranzosen lesen, die sich über die Vernachlässigung des verwüsteten NordfrankreichS auf Kosten von Elsaß-Loth- ringen bitter beschwerten. Doch das beirrte die französisch« Negierung ganz und gar nicht in ihrem Tun. Sie wußte ganz genau, weswegen sie die Lebensmittel in solchen Men gen nach Elsaß-Lothringen hatte schaffen lassen. Auch dies« Vergünstigung vergönnte man den deutschen Mitbürger». Allmählich ging man zu dein rigorosen Mittel dev Ausweisung über. Um dem ganzen Verfahren das Mäntel chen der Gerechtigkeit umzuhängcn, erging von Parts au» die Verordnung, Vie AuSzuwcisenden der Form halber vor einer militärischen Kommission zu verhören. Jeder Norgeladcne durfte sich mehr ober weniger lang verteidigen gegen die sinnlosen Anklagen, die vielfach von irgend einem persönlichen Widersacher oder Konkurrente» gege» ihn er- hoben waren. Nur zu oft erfolgte dte Ausweisung auS dem fadenscheinigen Grund«, weil man in Elsaß-Lothringen nicht ^wünscht sei. Jedem Angeklagten wurde gestattet, ein heimische Zeugen für seine Unbescholtenheit namhaft zv machen. In den meisten Fällen jedoch wurden dieselbe» gar nicht befragt. Da» Verhör war eben nur Formsache Einige Tage nach dem Verhör wurden die „Uner wünschten" gewöhnlich durch Soldaten au» ihrer Wohnung abgeholt und ins Gefängnis geschasst. Teilweise wurdest' sie bet . der grimmigen Kälte in ungeheizten Zelle»! untev-' gebracht. AuS Verzweiflung darüber haben sich z. V. in Metz zwei Pottzetbeamte da» Leben genommen. Verschie dene wurden zur Zwangsarbeit nach Frankreich abaeschobeN, der größere Teil in Sammeltransporten über die Kehler Brüe geschafft. In letzter Zeit hatte die Militärverwaltung «inen humaneren Weg gewählt. 48 Stunden vor Abgang de» Zuges werden die AuSzaweisenden benachrichtigt, daß st«I sich zu einer bestimmten Stunde am Bahnhof zum Abtrans port einftnden sollten. Hier findet alSvann «ine mehr oder minder peinliche Untersuchung statt. Um die Auswei sung zu beschleunigen und der militärischen Kommission! die Arbeit zu erleichtern, haben sich mehrfach aus Veran lassung der Behörden Komitee» au» einheimischen De » uw- ziantcn gebildet, die es sich angelegen sein lassen, da» Denunziantentum zu fördern und der Kommission nur noch die Unterschrift der AuswetsungSorder zu überlassen. Nicht weniger gemein ist da» Verfahren, wie man dte deutschen Geschäftsleute zugrunde richtet und zur Aus wanderung zwingt. Zunächst ist e» ihnen derbsten, Waren aus Frankreich zu beziehen, während die Schaufenster dev einheimischen Geschäftsläden geradezu inst französischen Er zeugnissen überladen sind. Al» zweit« Maßnahme dien«; die Verhängung de» Militärverbotes!» An sämtlichen deut sche» Läden erschien da» Schild „Consigne a la troupe" und „Matson allemande", wHrenv an den Übrigen Läden das „Matson francaise" al» Empfehlung prangt. Nun er scheint die Konkurrenz auf dem Platz und sucht die Notlag« der deutschen Geschäftsleute auszunutzen, indem sie ihnen Spottpreise für ihre "Geschäfte bietet. i! Doch damit ist e» nun noch nicht zu Ende. Hat «iN deutscher Geschäftsmann oder Hausbesitzer fein Geschäft oder Haus glücklich verkauft, so muß die Kaufsumme bet einem! Notar hinterlegt werden. Wa» au» diesen festliegenden, Guthaben noch wird, das können wir aus den neuen Waffen- stillstandsbedingungen zur Genüge herauSlesen. Auch die freien Berufe haben unter dem Konkur renzneide zu leiden. So werben z. B. den deutschen Aerzten ihre Verträge mit den Krankenkassen ohne weitere» gekündigt, deutschen Angestellten und Arbeitern wird in Privatbetrieben der Stuhl vor dte Tür gesetzt. Deutsche Arbeitslose, di« den Städten und den Armenverwaltungen zur Last fallen,' werden abgeschoben. Dte Beamten werden ihres Amtes ent hoben, sobald der Ersatz herangebilvet ist. Den Altpen- itonären wird die Auszahlung des Ruhegehalts verweigert, dte deutschen Handwerker werden ausgeschlossen au» den Innungen und Ausschüssen und erhalten keine Aufträa« mehr. Sämtliche deutschen Bankguthaben sind beschlagnahmt.' dte deutschen Banken und Versicherungen unter Zwangs- Verwaltung gestellt. Eine große Menge des deutschen B» ' sttzeS ist bereit» unter französisch« Zwangsverwaltuncki gestellt. Und wer mit angesehen hat, wie unser« FeindA damit Wirtschaften» dem mag es heute noch die Schamrüt« ins Gesicht treiben, daß wir Deutsche dies alles ohnmäLtick' über uns ergehen lassen müssen. Mehr Lebensmittel. Zusatzratione« von Mitte April av. Die Lebensmitteltransporte aus dem Ausland« gestalten sich nach einer Mitteilung des ReichSernäh- , rungsamtes derart günstig, daß es möglich sein wird, schon In der nächsten Zeit, vermutlich von Mitte ! April ab, die größeren Städte und die Zn- ! du st riegebiete besser zu versorgen und Zusatz rattonen zu gewähren. Sämtliche VersorgungSberech- ' tigten sollen pro Woche 125 Gramm Speck und 50 Gramm Fett mehr erhalten, außerdem be- komMen sie noch 250 Gramm feine- Weizeir- mehl. Tie Preise für Speck und Schmalz stehen noch nicht genau fest. Sie werden vermutlich 4,80 Mark bis 5 Mark betragen, der Preis für das Mehl etwa 2 Mark das Pfund. > Dis Zusatzrationen sind bisher nur für Städte von mehr als 50 000 Einwohnern und für Jndustrte- ' orte, auch wenn sie weniger als 50 000 Einwohner ! zählen, in Aussicht genommen. In den Industrie gebieten, aber nur dort, wo gearbeitet wird, ' Tie Verteilung an dte kleineren Gemeinden wird erst später erfolgen, wenn dte Zufuhren umfangreicher geworden sind. Wie vom ReichsernährnngSamt net ter mitgcterlt wird, sollen auch die Zusagrattonen in ! der gewohnten Art durch die Kommunalver- i bände verteilt werden, so daß Mißbräuche auSge- i schlossen sind. Tas erste amerikanische Mchl in Hamburg. Hamburg hat als die erste deutsche Stadt, zum i Tanke für die schnelle und ungestörte Auslieferung > der deutschen Handelsschiffe an seine Bewohner ame- < rikantscheS Weizenmehl zur Verteilung bringen kön nen, und -war je ein halbes Pfund auf den Kopf vier Wochen hintereinander. Freilich wird die große ! Masse der hungernden Bevölkerung wenig davon ha- ! ben, denn das Pfund Mehl kostet 2,14 Mark, ein ' Preis, der für Tausende kleinbürgerlicher Familien unerschwinglich ist. — Bet der Entladung der ame» ! rtkanischen LebenSmittclschiffe wird unheimlich viel ge- , stöhlen. Von den dort arbeitenden Schauerleuten wurde» bts jetzt schon vierzig wegen MehldicbstahlS verhaftet. — Eine große Anzahl Dampfer, die nicht ! an dte Entente auszultefern ist, wird gegenwärtig > seeklar gemacht, um für Deutschland Fische aus Nor- , wegen zu holen. , ! TaS neue Vrntcjahr ' - kann selbst bet günstigster Gestaltung der WitterungS- . Verhältnisse nur das halbe Erträgnis einer nor- , malen Vollernte liefern. ES haben während des Win ters zu lange Zeit die Werke, die künstliche Dünge- ! mittel erzellgen oder die zur Düngung sich eignende i Stoffe als Nebenerzeugnis abwerfen, stillgelegen. Lie ' P«ueLrMßvi«rtükeÜvt» tnSbeivLder» Lis laLg» go,