Weißeritz-Zeitung : 16.04.1919

• Erscheinungsdatum: 1919-04-16
• Sprache: Deutsch
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«elchohov f«t tnbezug auf die Räte uckd die SoztaNst«- ruNK, Hütte bereits vor Monaten geschehen müssen. Räteshstem und Bolschewismus sei nicht eins. Der Re- gierung muß der Vorwurf gemacht werden, daß sie alles, iv«S gut am Räteshstem ist, unbenutzt ließ, unff es als russisches Produtt ablehnte. Die Rätediktatur lehne er ab, weil sie sich in Rußland als unmöglich er. wiesen habe. Sie habe völlig Schiffbruch gelitten. AIS zweiter Redner sprach der Unabhängige Däumig, der in dem Räteshstem die Brücke erblickte, die alle Klassen des Proletariats verbinden soll. Nur durch das Räteshstem könne Ruhe in das verworrene Wirt» " schassleben gebracht werden. * Alwin Brandes aus der Hast entlasse». Das Magdeburger außerordentliche Kriegsgericht, das die Angelegenheit Brandes zu untersuchen hatte, hat verfügt, daß Alwin Brandes sofort aus der Haft entlassen werde. Alwin Brandes war bekanntlich be schuldigt, in seiner Eigenschaft als Führer der Unab hängigen einen Militäraufstand in Magdeburg vor- reitet zu haben. Die Regierung verfügte, wie seiner zeit berichtet, daraufhin die Verhaftung Brandes. Die Unabhängigen und Kommunisten Magdeburgs antwor teten darauf mit der Festnahme von Geiseln und mit . der Verhaftung Landsbergs und des Generals v. Kleist. In den letzten Sitzungen des Rätekongresses war mit. , geteilt worden, daß eine Abordnung, die bei der Ne gierung vorsprach, die Antwort erhalten hätte, daß man die Angelegenheit Alwin Brandes wohlwollend prüfen wolle. Das Ergebnis der Untersuchung war ' »t« Freilassung des Brandes. ! Schiffers Rücktritt. ' St« Kabinettssitzung über das Ausscheiden Schiffers. Bet dem Entschluß des ReichSsinanzministerS Echtster sollen einerseits die fortgesetzten Anforderun gen der Regierung und des Fiskus auf neue Beamten stellen und Entschädigungen von Selbstverwaltungs körpern mitgewirkt haben, da diese eine geregelte Ftnanzverwaltung absolut unmöglich machten, ande rerseits konnte sich der Minister mit den Sozialisie rungsplänen der Regierung und der Verankerung des Rätesystems in der Negierung nicht einverstanden er- ! klären. Tas Kabinett beschäftigte sich am Freitag mit dem übrigens schon einige Zett vorliegenden Rück- ! trittsgesuch des Neichsfinanzministers Schiffer. Man j war allgemein der Ansicht, daß sich bei den Grün den, um die es sich hier handelt, der Rücktritt nicht vermeiden lasse. Aber es gelang wenigstens, Schiffer § zu veranlassen, daß er so lange auf seinem Posten : bleibt, bis ein Nachfolger gefunden ist. In parla mentarischen Kreisen hält man es nicht für ausge schlossen, daß G o t h e i n Schiffers Posten übernehmen wird und daß an Gotheins Stelle Dernburg ins Reichömintsterium eintritt — ohne indes erklären zu können, wie es kommt, daß gerade Gothein sich nicht an Bedenken in Sachen der Sozialisierungen und der Verankerung des Rätesystems stößt, die so stark sind, uin Schisser zum Rücktritt zu veranlassen. Außer dem haben Vorstand und Ausschuß der demokratischen Fraktion ihrem Einverständnis mit dem Schritte Schif fers Ausdruck gegeben. j Treue Gegensätze im Viererrat. ruL Ein neues Ultimatum WilsonS. Nach Pariser Meldungen hat Präsident Wilson seinen Verbündeten ein neues Ultimatum gestellt, auf Grund seiner 14 Punkte wenigstens in den Haupt- rtchtlinien den Frieden abzuschließen. Andernfalls würden die Vereinigten Staaten von Amerika sich an den weiteren Beratungen nicht beteiligen. Amerika nische Journalisten stellen bereits die Wiederversöh- uuug Deutschlands mit Amerika und die Anerkennung der Sowjetregterung Lenins in Aussicht. „Matin" ! greift aufs heftigste die amerikanische Presse an, der er erpresserische Manöver vorwirft, und selbst der stets optimistische Herve beschwert Wilson flehentlich, sich zu beeilen. Nur ein Friede zu Ostern könne > Europa retten. Tie Zukunft dcS SaarbcckenS. Ein Funkspruch aus Lyon vom 11. April ver breitet einen Bericht, wonach der Viererrat in der SaargebtetSfrage eine endgültige Entscheidung getrof fen haben soll, und zwar soll danach das Saar- decken Frankreich auf -1ä Jahre zuerkannt werden. Nach Ablauf derselben soll eine Volksab stimmung stattfinden. Es könne erwartet lverden, daß das Saargebiet alsdann vollständig französisch ge worden sei. Im Saargebiet wohnen zwar 300 000 Deutsche, aber man rechnet damit, daß sie sich assi- , miliereu werden. Die Grenzen des Saarbeckens wer- den nach dem Norden, wo sich die Bergwerke befin- ! den, deren Ausbeutung Frankreich zugesprochen werden wird, recht weit gesteckt werden und sich bis an die Pfalz erstrecken. Tie Uebcreinstimmung im Bie- rerausjchuß wird unter dem Grundsatz zustande kom men, daß das Becken eine lokale Verwaltung haben wird, in der die Franzosen einen Sitz erhalten. Wilson, der zunächst Vorbehalte gemacht hat, ist jetzt einverstanden. In 14 Tagen oder drei Wochen werden Lie deutschen Vertreter nach Versailles entboten ! werden Tic in Ungarn internierten deutsche« Truppen für kriegsgefangen erklärt. Die deutsche Wafsenstillstandskommission hatte, wie ! bekannt, am 0. April nochmals gegen die Verschlep pung der in Ungarn internierten deutschen Truppen ' zur Zwangsarbeit nach Serbien Protest ein gelegt, da nur Kriegsgefangene, nicht aber Inter nierte zur Arbeit gezwungen werden können. Es war I deutscherseits der Erwartung Ausdruck gegeben wor den, daß die Anordnung zur Zwangsarbeit aufge- > hoben werde. Als Antwort hierauf teilten die Al liierten in der Sitzung vom 4. April mit, die deutschen i Truppen, welch« in Ungarn interniert worden seien, Würden setzt al» krieL»a«fanv«n erkUirt. Lem- , «genüber führt der deutsche Vorsitzende au», er habe m verschiedenen Noten nachgewiesen, daß diese Inter nierten keine Kriegsgefangenen sind. Er erhebe noch mals seierltchst Einspruch gegen diese Vergewaltigung deutscher Soldaten und halte seine Erklärung auf recht, daß die in Serbien zur Zwangsarbeit verur- teilten unglücklichen Deutschen kein» Kriegsgefange nen, sondern Internierte sind. Politische RimdschiM. — Das RetchSsticksto ffmonopol ist vom BolkStz ! Wirtschaftsausschuß der Nationalversammlung einmütig gut- geheißen worden. ' — Am Karfreitag findet in Jena eine Konferenz der thürtnger LandtagSprästdenten statt, um den Vertrag über den schleunigen Zusammenschluß der thüringischen Staaten in die Wege zu leiten. s l — Der vom Ausschuß für ein ungeteilte» Schleswig- Holstein erhobene Protest gegen die Abtretung deutschen ! Bodens an Dänemark hat 266 000 Unterschriften gefunden l und ist der Waffenstillstandskommission in SPaa übermittelt ! worden. — Die Einigungsverhandlungen zur Beilegung de» Streiks der Angestellten in der Berliner Metallindustrie sowie der Bankangestellten scheiterten an der Regelung des Mitbestimmungsrechts. — In Berlin fand eine Konferenz der kommunalen Nrbeiterräte und Betriebsräte GrotzberlinS zur Herbei- ! führung einer Arbeitsgemeinschaft statt. ! — Dem Vernehmen nach wird die Ausprägung republi« kanischcr Münzen beabsichtigt. ES sind bereits Künstler zur Schaffung von Modellen angeregt worden. , j MW' * ' 1: Darlehen an ReichSbeamte. Der Reichsjum. z- , Minister hat mit der Verbandskasse der Spar- unit LarlehnSvereine zur Kredtthilfe an Reichsbeamte, auch ! Heeresbeamte, einen Vertrag abgeschlossen. Ter Mt- > ntster hat den erforderlichen Betrag zur Verfügung gestellt; die Verbandskasse verpflichtet sich, plan- undi ' außerplanmäßigen Reichsbeamten Darlehen zu gewäh- j ren« Die Darlehen dürfen das Einundeinhalbfache ! de» reinen JahreSgehaltes einschließlich ruhegehaltS- ! fähiger Zulagen, im Höchstfälle jedoch 10 000 Mark- > nicht überschreiten, sind mit 3 Prozent zu verzinsen und werden iin allgemeinen für einen Zeitraum von ' 5—10 Jahren gegeben. Tie Tilgung beginnt auf Ver- langen frühestens zwei Jahre nach FriedenSschlutz Mik den europäischen Großmächten. ! :: Mit dem Uebergang der Württemberg,ischen StaatScisenbah» an das Rctch beschäftigt sich der Fi nanzausschuß der württembcrgischen Landesversamm- ! lung. Er nahm einen Antrag an, in dem de« ! Staatsreaierung das Vertrauen ausgesprochen wird, > daß sie in der Frage der Ueberführung der württem- bergischen Verkehrsanstalten an die Verwaltung des Reiches dahin wirken werde, daß nicht nur die Wirt- ' schaftlichen und finanziellen Interessen des Landes, sondern auch die wohlerworbenen Rechte der zu über nehmenden Beamten und Arbeiter insbesondere auf dem Gebiete des Einkommens und RuhegehaltswesenS! gewahrt werden. > > > r: Höhere KrieMbeihilfen für im Ruhestand be findlich« HeercSbeamt« «nd Offiziere. Nachdem die laufenden Kriegsteuerungszulagen für die aktiven Be amten Preußens und des Reiches mit Wirkung vom 1. Januar 1919 wesentlich erhöht worden sind, sollen ! auch den versorgungsberechtigten Heeresbeamten im Ruhestand und ihren Hinterbliebenenen höhere Kriegsbeihilfen gewährt werden. Tie Bewilligung'ist nur auf Antrag und im Bedürfnisfalle zulässig. Wer ' aber eine Kriegsbeihilfe schon beantragt hat, braucht sein Gesuch nicht zu wiederholen, auch nicht, wenn es früher abgelehnt worden ist. Eine gleiche Ausbesse rung wird für die versorgungSbercchtigten Offi ziere im Ruhestande und ihre Hinterbliebenen er folgen. Auch den versorgungsberechttgten Heeresange hörigen des Unteroffizier- und Mannschaftsstandes und deren Hinterbliebenen können höhere laufende Unter stützungen neben den einmaligen gewährt werden. Ter Rcichsrätckongreß fetzte am Sonnabend nachmittag die Beratung über das Räteshstem fort. Reichsminister Wissell nahm ! zu den Aeußerungen der Vorredner Stellung. Die ' Kritik zeige, daß die Nätcidee noch lange nicht aus- , gereift sei. Nie habe es eine Revolutionsregierung dem Revolutionsparlament recht machen können. Ter Unabhängige Richard Müller behauptete, der Ent wurf für die Verankerung des Nütesystems in der Verfassung, den die Regierung etnbringen wolle, be ruhe auf Vorschlägen, die die Schwerindustrie mit den Gewerkschaften im vorigen Jahre vereinbart ha ben. Schröder von der Soldatcnfraktion erklärte sich gegen das Rätesystem nach russischem Muster, aber für ein Räteshstem, das unter Einigung der sozia listischen Richtungen zustande komme. Darauf wurde die Beratung auf Sonntag vormittag vertagt. Bi» Montag mittag hofft man zum Schluffe zu kommen. Tas Bamber-Ker Ultimatum angenommen. Das Ultimatum des 2. Bayer. A.-K. ist erfüllt. ! Tie Revolutionäre in Schweinfurt, Lohr und Aschaffcn- > bürg haben das auf 12 Stunden befristete Würz- ! burger Ultimatum, das die Freilassung der Geiseln und Absetzung der revolutionären Ausschüsse usw. ver langte, angenommen. Alle Betriebe arbeiten. Die Regierung Hoffmann wird allgemein anerkannt. In : Würzburg ist alles ruhig. 5. Klasse 174. Sachs. LandeS-Lotterte. All« Nummern, hinter welche« lein «ewlnn sieh!, sind mH »00 ! Woche«. (Ohne »ewhhr der NtchUgleU. — Nochdru« «Idol»), 10. ZIkhungStag vom 12. April 101». novo Nr. 7115 W. grauboe», Lelpgh. aooo Mr. VK7K1 Wiiheim «e«er, Leiphip Nooo Nr. IVE a. Wille, Dresden- , , : 0614 486 868 »87 143 376 060 013 »41 »96 666 66» (500) 738 040 061 117 671 638 606 37» (2000) 701 (1000) 1236 634 074 »60 »02 335 (3000) 101 42» 433 210 233 222 75» 553 (1000) 596 013 669 530 632 193 »60 567 680 2040 340 644 12» 461 984 624 850 126 844 01» »108 168 854 659 523 18» 0S3 373 361 775 531 156 846 07» (1000) »30 »96 »63 724 634 4341 E »34 518 750 »82 174 »57 531 888 689 l»745 206 999 428 044 73» «10 828 41» »48 787 710 15» »21 424 6091 149 >.U0 SM 781 »1» LUI «48 S78 010 500 590 218. 408 86« 42» i j Im »lllckdrad« «erdlelden «ach heut« heendlgter Ziehung an größeren Gewinnen: 322 422 SSS »SS 63» «68 109 02» 164 M NM» M4 7M9 241 78» 685 »71 620 7S6 80» 321 658 (1000) SÄ »1» 582 M 503 363 207 649 564 815 (5000) 8870 26» 164 SSO »65 27» 367 (500) »14 30» 776 70» 8514 531 486 520 045 818 70» 28» 915 705 636 476 772 506 »05 830 616 470 052 LVS11 657 SOS 061 012 729 778 Ob? 026 554 781 488 »22 81» 140 894 150 18» (500) 418 (1000) L1064 »41 (3000) 70k 155 611 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