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!UszeijWM Anzchtr für AMlülsVOe, SchMehag u.ll. stellungen an. Donnerstag den 3. April »arg Nr. 7K 8S. Jahrging Wirtschaft,-Ministerin«. Dresden, drn 28. Mä'z 1919. Norm»!«, »nd ander» Drucksachen f. Gemeinde- und ander Behörden liefert isr zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckerei Carl Jehne, Dippoldiswalde Verordnung über Streckung des Roggenbrotes. Auf Grund von 88 61 b 67 Abs. 1, 73, 80 der Reichrgrtreideordnung für die Ernte 1918 vom 29. Mai 1918 <RDBl. 6. 434) wird folgendes bestimmt: l. Bom l. April 1919 ab ist in alien sächsischen Kommunaloerbänden d i« zur Brotbereitung zu verwendende Getreidemehl zu strecken. 2. Di« Streckung hat mit Mehl zu erfolgen, das au« Runkelrüben hergestellt worden ist und den Kommunaloerbänden auf Anweisung de« Wirtschaft-Ministeriums durch die Einkauftgeftllschast für Westsachen in Leipzig geliefert wird. 3. Der Streckungssatz hat 5. v. H. zu betragen und darf ohne Genehmigung des Wirischafisminisieriums nicht geändert werden. 4. Die Streckung des Brotes mit anderen Mehlarten al« dem nach Nr. 2 gelie ferten Runlelrübenmehl ist verboten. Die Verwendung der von der Reichrgrtreidesielle gelieferten Getreidemehle wird hiervon nicht berührt. 5. Die Kommunalverbändr treffen die näheren Bestimmungen über die Durch- führung der Streckung im Rahmen der Vorschriften di ser Verordnung. Das durch die S rickung ersparte Getreidemehl ist von den Kommunaloerbänden zur Verfügung des Wtrtschaftsministerlums zu halten, das über seine Verwendung für di« allgemein« DolksrrnLhrung bestimmen wird. Zuwiderhandlungen gegen di« Bo'schrtften dieser Verordnung werden nach 8 80 der R-tch-gelreidrordnung für die Ernte 1918 mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu sünfzigtaufend Marl oder mit einer dieser Strafen bestraft. WMe FitzW iier AMvemhneien zu WMnM Freitag den L. April 1919 abends 8 Ahr im Sitzungszimmer des Rathauses Tagesordnung hängt im Rathause au». Einziehung -er 5- nnd LD-M.-Notgeldscheine. Zufolge Verordnung de» Wlrlschaflsmintsteriums vom 29/3.1919 (Zächs. Staat» zeitnng Nr. 74) werden die vom Bezirksve band Dippoldiswalde aus gegebenen 5» «Wb 20-M.-Notgeldschein« mit dem 30. April 1919 außer Verkehr gesetzt. Die Einlösung erfolgt bei der Bezirkskasse. Dippoldiswalde, den 31. März I9l9. Der Berirksverband. die Eier sich ohne Schwtrrigleiten schockweise einfirllen. Na — das „Durchhalten" und da» Aussoidrrn zum Durch halten ist ja außer Ums gekommen, sonst käme letzter» gewiß nicht vor -- ober doch? — Da macht die Auf- Hebung der Bewirtschaftung der edlen Kohlrübe doch weniger Sorgen. — Die vom Verband sächsischer Industrieller einbe- ruftne Versammlung, die einmal verlchoben werden wuß'e, wird nunmehr Montag den 7. April abends l/28 Uhr in der „Reichrkrone" stattsinLen. In derselben wird Herr l)r. Frucht aus Dresden übet „Die wirtschaftlichen Folgen der Sozialisierung" sprechen. — Ich bete an die Macht der Liebe... (Zum 150. Todestag des Dichters am 3. April) Das durch den großen Zopsknstretch so bekannt gewordene Lied, dessen Weise die deutschen Soldaten 1812 mit au» Rußland brachten, stammt von Gerhard Terfteegrn (d. h. zur Stiege), der 1697 in Mörs am Niederrhein geboren wurde. Er lebt fort in seinen religiösen Llrdrrn. Außer dem oben genannten sind einige der bekanntesten: Gatt ist gegenwärtig —, Kommt, Kinder laßt uns gehen — und „Nun ift der Tag geendet" mit dem tiefsinnigen Schloßt», r: Ein Tag, der sagt's dem andern, mein Leben sei «in Wandern zur grißen Ewigkeit. O Ewigkeit, du schöne, mein Herz «n dich gewöhne! Mein Heim ist nicht in dieser Zeit. — Als vor 50 Jahren die Landes-Realschule in Döbeln eröffnet wurde, befanden sch unter den 97 Schülern 49 Bauernsöhne, eine gewiß bemerkenswerte Festtt-llung. Reinhardtsgrimma. Am vergangenen Sonntag Lätar« fand in hiritger Kirche durch Herrn Sup Michael. Dippoldiswalde Kirchenoisitation statt. Im Feligoitee- dienst, der durch einrn stimmungsvollen Lhorgesang »er. schönt wurde, hielt Herr Pfarrer Ludwig die F«stprrdigt auf Grund von Joh 11, 32 — 46 und führte dabei aus: Die Geschichte von der Auferweckung des Lazarus, eine Polston de» Herrn. Eie läßt uns «in frohe» Läiore ent- gegenttirgkn, richtet aber auch ernste Vilitationsirogen an unsere Herzen. H erauf sprach Herr Sop M chael vom Altor aus zur Gemeinde, ihr in schwerer und ernster Zeit do» Jesaiaswort al» Trost zurufrnd: E» sollen wohl Berge weichen und Hügel htnfallen, aber meine Gnad« soll nicht von dir weichen, und der Bund meine» Frieden» soll nicht Hinfollen, spricht der Herr, drin Erbarme,! — Doll tiefster Andacht lauscht« die Gemeind« den kraftvollen, er- bauenden Worten. Unter herzlichsten Segrnswünschen überreicht« Herr Sup Michael sodann Herrn Privatmann Ernst Ferdinand Dtrßl» au» Lunnrrsdorf, der 36 Jahre dem Ktrchenvoritande in vnwa, dilborer Treu« angebört. die demselben vom Ev.-lMb. Landeskonsi torlum verliehene Dank und AneitennungsurkunSe. Lebet und Segen durch den Herrn Ephoru» beendet« di« gollttdienstlich« Feier — Im Anschluß daran fand im Gasthof zum Er g-richt «in7 gut besticht« tzamväteroersommlung statt, in der vor ollen Dingen da» kirchliche vemetnd,leben betreffende Fragen behandelt wurden. Erwähnt sei besonder» die geplante Errichtung eine« Ehrenmales für die im Krieg« gefallenen Glieder der Kirchfahrt. Nachmittag» wurde im Beisein des Herrn Superintendenten ein Jügendgottes- dienst abgehalten. Den Abschluß de» seitlichen Tag«» bildete rin Kirchgemeindeabend im Erbgericht, der tatsäch lich eine zahlreicher« Beteiligung verdient hätte. Der Männrrgesangverein unter Herrn Kantor Schubert» Leitung, und junge Mädchen de» Jungfrauenoerein» boten Chöre und Gedichte, die dem Ernste der Zeit angepaßt waren. Nach einem allgemeinen Gesang und herzlichsten Begrüßungrworten durch den Herrn Superintendenten sprach Herr Planer Ludwig über di« Trennung von Kirch« und Staat, besonder» den finanziellen Stand her» vorhebend. Von großem Interesse war es dabei, über die Entstehung de» Psarrlehns und die bi» in da» 16. Jahrhundert zurückreichenden Vermächtnisse der Kirche zu Reinhardtsgrimma zu höien. Finanzielle Schwierigkeiten dürften bei einer Trennung für unsere Kirchgemeinde kaum eintreien. Herr Sup. Michail berichtet« bterauf auf Grund eigener Erfahrungen über: Kirchliche A>beit zum Besten von Volk und Staat. Er ließ seine Zuhören Tin» bl ck nehmen in die kirchliche Wohlfahrtspflege und di« Fürsorge an Krüppeln, Kranken, sittlich Verwohrlostrn, Trunksüchtigen usw. Seine überzeugenden Aussührungen zeigten, welche wertvollen Dienste die Kirche dem Staat« in materieller und ideeller Hinsicht leistet. Auszüge au« Briefen geretteter Unglücklichen waren dafür ebenfalls be redte Zeugnisse. Dankesworte des Herrn Ortrpfarrrr» Ludwig und allgemeiner Gesang beendeten drn genuß reichen Abend. Möge auch fernerhin Gottes Segen auf der x «samten Kirchfahrt ruhen! Schellerhau. Am vergangenen Sonntag hielt der hiesige Mtlt-nverein seine diesjährige Hauptversammlung ab. Noch Verlesung de» Jahresberichts durch Kamerad- Schriflführer Emil Clement und des Kallenbrrichls durch Kam -Kassierer Paul Kunath fand die Neuwohl des ge samten Vorstandes statt. Sie ergab eine Wiederwahl des gesamten Vorstandes und der Ausschußmitglteder. Demnach gehören dem Vorstande an Kam Neumann— CLellerhau als l. Bors, Kam. König-Bürenfel« al« 2. Bors, Kam. Kunath—Echellerhau al» Kassierer, Kam. Ltcment—Cchrl rrhau als Schriftführer, Kam Kar »Müller— Bä-enfels al» stillo. Kassierer, Kam Arthur Wagner— kch-llerhau als stellv. Schristsührer. Zu Bursch,-ßmitgllederu wurden gewählt die Kameraden Kotte—Bärenfel», Beier— Schellerhau, Schramm—Echellerhau, Müller—Bärenborg, Montz Richter-Echellerhau nnd Rudolph—Bärenfel«. Ein Plauderstündchen hielt die Kameraden nach Beendigung der Hauptversammlung noch zusammen. Frauenstein. Bet dem die,jährigen Frühjohrsvirh- marlt gelargten 57 Pferde und 37 Ferkel zum AustrirN. Oberlichtenau. Zwischen Ottendors und Oberlichtenau war von einem Güterzug ein Güterwagen mit einer Braut- ausstotiung in Brand geraten. In Oberlichtenau wind« vrr Wagen abgehängt und do» Feuer grlbcht. Bi» o»f einige» Küchrngefchirr und Wäschestücke war alle» m» brannt. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Einen vollen Lifolg erzielte die Dresdner Künstlerschar ehemalige» Theater der Feldgrauen, Leitung Kurt Klemich, am Dienstag abend mit der Auf. führung de» musikalischen Schwankt» „Floriane Hochzeit". Der Tert voller harmloser, lustiger Späße und gelungener Szenen ist in Verbindung mit der prickelnden, leichten, antchmiegenden Musik ganz besonders geeignet, einrn Abend zu kürzen und drn Zuschauer und Hörer von dem Einste de» Tages oblenkrnd, ein paar frohe heitere Stunden zu bieten. Und dazu kam gestern noch eine in ollen Teilen wohlgelungene Aufführung. Herr Kurt Klemich, der hier stets gern gisehen wird, fand in der Hauptrolle Le« Florian Wendler durch seinen unverwüst! ch-n Humor und sein flottes, allen Szenen ge echt werdende» Spiel, sofort wieder aller Beifall, grl Desfdorf al» seine Partnerin in der Roll« Käte Pinneberg» halte ihm gegenüber einen schweren Stand. Doch sie verstand e» ausgezeichnet, sich die nötig« Geltung zu verschaffen und ihren Platz zu be haupten. Immer mehr tritt Frl. Hel« Klein au» dem Dunk«! der kleinen in da» Licht führender Rollen. D^ß sie diesen voll grwachsen ist, dvß sie diese voll amzufü len verssth«, konnte man ganz befondrrr gestern Abend sehen. Ihre „Eltlab'th Mertens" war von ganz besonderer Fein- heil der Daislrllung. Do» Schelmisch« in ollen Teilen ihrer Ro le gelang ihr ganz besonder» gut. Nicht minder Herr Spiöfttg wie auch die übrigen Domen und Herren wurden drn Forderungen ihrer Rollen gerecht. Was Wunder, daß man am Ende der Vorstellung fragte, wann «ine Wiederkehr des Ensemble» zu erwarten fei. — Recht störend mochte sich diesmal di« Saal-Eintriltskartenlteuer bemerkbar, dir erst beim Eintritt erhoben, es dahin brachte, daß do» Publikum am Eingang« recht aufgehalten wurde und daß sich dadurch auch der Beginn der Vorstellung htnavsschob. Wenn sich auch mit der Zeit dar Publ kum mehr an die Steuer gewöhnen und sich dos Geschält da- durch schneller abwickeln wdd, möchten wir doch rmpsehlen, d e Steuer gl.ich beim Verkauf der Throtertarte zt) er heben. - — Die Eierbewirtschaliung hat oulgehörtl Der Er- nLhrungsminif er Hai» angeortnet. Wir hab u» gelesen. U«d wenn auch rin« omltichr Bekanntmachung nicht er- folgt«, bi, j'tz« wenigsten» nicht. '» wiid ichon fo jein Soll man sich darüber freuen? Oder soll man dar Grg n- teil tun? Di«j nig»n, dit bisher vußer dem ,j«tatmäßig,n" Ei kein» erwischen konnten, weil der Gildb«ui»l nicht da rauf greicht war oder denen „Verbindungen" fehlten — und ihr,r find nicht wenige —, Haber jedrnfoll» kein« Ursache zu F »udenfprüngen. Und wiederholt konnte man schon di« Befürchtung hören: „Nun erhalte ich wohrtcheinltch überhaupt kein Ei mehrt" Leider ist diese Befürchtung gar nicht s» vnbrg'ündet, wedn nicht »Iwa „Amlondeeter" tn Mussen auf den Markt kommen. Da» wäre bi« einzig« Rettung sür l i», di« durch di« gemachten Ersohiungen do» Zutrauen zur vat»>ländt>ch»n Gesinnung unserer heimischen Hühner viiloien haben. Oder ltrgi» gornicht an ihnen? Kundig« wollen wissen, Lotz in gar manchem Haushalt AllllSÜIuH für dieAmtshauptmannschast, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit „Illustriertem Unterhaltungsblatt". Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. —' Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Die Melberitz - Zeitung* «scheint täglich mit Aus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. PretsvterteljShr» nch einschUehl. Zutragen S*" M., zweimonatlich M., etnmonatllch - Pf. Einzel-Nummern tOPf.Mle Postanstalten, Inss-P^ werden E Pf. solche aus unferm AmtshauptniannschM mir ' Pf. die Spaltzeuo oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen euf der ersten Seit«(nÄr von Behörden» die zwei gespaltene Zeile < bez. '-Pf. - Tabellarisch« «mdkomplizierteJnferan mit entsprechendem Auh schlag. — Eingesandt, iw «edaktionellen Teile, dk Spaltenzeile bl) Pf. ZL Auslands-Marmelade, 100 gr für j«d«n nichtlandwirtschafttichen Bewohner, Berkauftprei» 41 Pf., ist gegen Abschnitt ü der Lebensmittelkarle in sämtlichen Verkaufsstellen erhältlich. Stadtrat Dippoldiswalde. .«ALK