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F«t«r1ag s<Um. Kirchliche Feiern werden abgehalten, da gegen finden sonstige Brschränknngen von ösfentllchen Ver anstaltungen, Theatern usw. nicht stak vrende«, 25. Februar. >. Sitzung der Sächsischen Volkskammer. Beginn der Sitzung 3,10 Uhr nachmittag«. An den Tischen für die Staatsregierung: sämtlich« Minister. Di, groß« Vorhalle und da» Treppenhaus de« Ständrhausv», Sitzungssaal und Wandelhalle waren mit Blumen und Blattpflanzen reich geschmückt. Der Sitzungssaal war, ebenso wie die Tribünen, voll besetzt. Der Boll,beauftragte vi. Gradnauer eröffnet die Sitzung im Ramen de, Gelamtministeriums mit einer Ansprache, in der er einen Ueberblick über die Lage gab und mit den Worten schloß: „Möge die neue Volkskammer dazu mitwirken, daß «ine Zeit der freiheitlichen und sitt lichen Erneuerung hrraufstetgt, eine Zeit, in der Kinder und Kinderkinder ein friedliches und frohe« Leben führen und den höchsten Aufgaben der Menschheit zustreben dürfen! Gehen Sie, meine Damen und Herren, an Ihre Arbeiten im Vertrauen auf da« Losungswort „Durch Rächt zum Licht! ' Hierauf übernimmt Abg. Dimmler (Soz) al« Alterspräsident da« Präsidium, indem er in kurzen Worten auf seine 50 jährige politische Tätigkeit hinweist und der Kammer da« Schillersche Wort zuruft: „Seid einig, einig, einig!" Zu vorläusigen Sekretären wurden von ihm die Abg. Koch (Dem) und Uhlig (Soz) be- stimmt. Le folgte nunmehr di« Wahl dr« Kammrrprä- stdrnten. Abg. Sindermann (SsK.) schlägt al« Kammer- Präsidenten den Abg. Frätzdorf (Soz) vor. «ei der Ab- stimmung wird Abg. Frätzdors mit 88 von 94 abge gebenen Stimmen al« Präsident gewählt und nimmt die Wahl dankend an. Präsident Frätzdors: Die erste und wichtigste Aufgabe der Volkskammer müsse sein, unser armes gequälte« Volk einer besseren Zukunft zuzuführen. Unser Volk verlange Frieden, Arbeit, Brot und Recht. Weiter führt er au», datz in diesem Hause da» freie Wart ein« Stätte haben solle, aber Selbstzucht und Selbst- beschränkung seien notwendig, denn al« Volksvertreter müsse dem Volk mit gutem Beispiel vorangrgangen werdend In diesem Sinne schlage er dem Haufe vor, nach dem Grundsätze zu handeln: Aller durch da» Volk und für da» Volk. Bei der Wahl der Vizepräsidenten schlägt Abg. Nitzschke (Dem) Or. Dietel (Dem) als ersten Vizepräsidenten vor, der mit 84 von 94 Stimmen g«. wählt wird. Abg. Fleitzner (Unabh) schlägt Abg. Li- pinski (Unabh) al« 2. Vizepräsidenten vor, der mit 84 von 94 Stimmen gewählt wird. Beide nehmen di« Wahl an. Wahl der Sekretäre. Auf Vorschlag von Abg. Sindermann (Soz) findet die Wahl der Sekretäre und ihrer Stellvertreter durch Zuruf statt. Es werden gewählt: Abg. Or. Wagner lvrutschnat) und Abg. Winkler (Soz) und als Stellvertreter Abg. Hartmann (Dem ) und Abg. Kühn (Soz ). — Die Plto. Vogenschützen-Gesellschaft zu Dresden hat beschlossen, da« alte historische Volksfest, die „Vogel wiese", in diesem Jahre wieder zu veranstalten, und zwar in der Zeit vom 29. Juni bis 6. Juli. Für Hunderte von kleinen Existenzen wird dadurch Arbeit und Verdienst geschaffen.! Löhle«. Die Sächsische Gutzstahifabrik, welche mehr al« 30 Dampfkessel in Betrieb hat und viele hundert Arbeiter beschäftigt, hat wegen Kohlenmangel ihren Be trieb einiteilen müssen. Leipzig. Dl« Nachricht, datz bei der Oberpostdirektion in Leipzig auf Veranlassung de« A- und S.-Raie« eine Lelegrammzensur aurgeübt werde findet jetzt durch eine von den Beauftragten de« A - und S-Raies bei der Ober postdirektion Leipzig ausgehende Mitteilung an die Presse ihre Bestätigung. Danach erfolgt die Telegramm,ensur allerding» nur noch bl» End« dieses Monat». Die Zensur beschränk« sich lediglich auf Telegramme militärischen In halts; die Handelswelt werde durch sie nicht betroffen, auch trete keine Verzögerung in der Beförderung der Telegramme dadurch ein. Zwickau. Am Sonnabend war die Frist zur Be werbung um di« hiesige Oüerbürgermelstcrstelle abgelaufen. L« sind nur 16 Gesuche von hiesigen und auswärtigen Bewerbern «ingrgangen. Keichenbach. Fabrikbesitzer Reinhardt und Wilhelm Hascher haben der Etadtgemeinde 5000 M. zum Gedächtnis ihre« auf dem Felde der Ehre gerliebrnen Bruder» Paul Robert überwiesen. Die Siiftungszinsen sind zur Aai- schmückang und Verschönerung eine« von der Stadt an- zulegenden Heldenhatne» za verwenden. Solange dieser Heidenhain nicht errichtet ist, haben die Zinsen zur Unterstützung hilfsbedürftiger Krlegrtnvaliden au» dem Kriege 1914 — 1918 Verwendung zu sinaen. Kling,«thal. Bon Eger ausgehrnd, tritt seit Anfang diese» Jahre» «ine bi« an die sächsisch-böhmische Grenze sich erstreckende sonderbare Krankheit aus: ein heftige«, fast ununterbrochene» Schlucksen (Aafltoßen). E» werden Er wachsene und Kinder von ihr befallen. N rch 5—6 Tagen bessert sich der mit völliger Appetitlosigkeit verbundene krankhaft« Zustand wieder. Schöneck. Die Generaldlrektion der sächsischen Slaair- eisenbahnen teilt mit, datz für eine Erweiterung de« Bahn Hofe« Schöneck di« Mittel für den Staat,h,ur halt 1920/21 beantragt worden sind und der Lrweite- rungsbau in Angriff genommen wird, sobald die Mittel bewilligt sind. Kawenz. Wegen Unterschlagung bezw. unberechtigt oorgenommener Pserdeoerkäufe sind dieser Tage die Sergeanten Link« und Vorn, ehemalige Mitglt der de» hieitgnn S»ldat«nratr», in Unt«rsuchung»hast genommen ward««. va«tz««. Der Aussichtrrat der hiesigen Papierfabrik hak beschlossen, der auf den 26. März d. I. «inzuberu- fenden Hauptversammlung dl« vuteiluug einer Dividende von 200/0 vorzuschlagen. Und dabei Iwtrd da» Papier immer teurer! Letzte Rachrichten Ein Anschlag auf Wilson. Neuyork, 24. Februar. In Nruyork wurden vor der Ankunft Wilson« mehrere Anarchisten verhaftet. Au« Neuyork wird gemeldet: Ueber die Verschwörung gegen den Präsidenten Wilson wird mitgeteilk, datz zwei spanische Anarchisten der Polizei gegenüber erklärt««, sir seien ang«wirs«n worden, nach Boston zu gehen, um dort da« Bombenattentat auf den Präsidenten au»zuführ«n. E« sind 14 Personen verhaftet worden, darunter auch d«r Journalist Martin. Die Behörden haben jetzt die Dokumente, die im Hauptquartier drr spanischen Anar- chilten beschlagnahmt wurden, untersucht. E« wurden daraufhin neun weiter« Person«» in Philadelphia ver haftet. Frankreich entzieht den Streikenden die Lebensmittel. Senf, 25 Februar. Nach einer Meldung de« „Echo dr Parts" au« dem Saargrbiet wurden die Zechen dr« Saarreoier« am Sonnabend militärisch besetzt. Eine Ver lautbarung de» französischen Militärkommandanten warnt / die Arbeiterschaft vor dem beabsichtigten Sympathiestreik für die Ruhrbergleute und droht für den Fall der Min derung der Förderung die sofortige Entziehung der Lebensmittel an die Arbeiter für? die Dauer de» Streiks an. Die Abröstung des Berbanues. Genf, 25. Februar. Nach Vollendung der im Waffen- stillstandsvrrlrag vorgesehenen Abrüstung Deutschlands wird Frankreich sein stehende» Herr in Europa auf 850000 Mann begrenzen, Großbritannien wird in Europa nur 350000 Mann, Belgien 100000 Mann und die Union in Europa 450000 Mann unterhalten. Drohender Streik in England. London, 24. F-broar. (Reuter ) Im Unterhause ver- kündet« der Führer der Opposition Adamson das Ergeb nis de« Abstimmung der Bergarbeiter. Danach sind6l1 993 für den Streik und 194197 dagegen. Der Suez- und Kieler Kanal unter internationaler Verwaltung. Genf, 25. Februar. Nach einer Pariser Drahtmeldung soll der Kieler Kanal, nachdem seine militärischen Anlagen zerstört worden sind, ebenso wj« der Suezkanal unter internationale Verwaltung kommen. Ein Königsmord? Wien. Wie die amtliche Presse mitteilt veröffentlicht eine in Marburg erscheinende slooenische Zeitung die mit Vorsicht aufzunehmend« Meldung, datz König Viktor Emanuel ermordet worden sei. Der Anschluß Deutsch-Oesterreichs. Weimar. Der deutsch-österreichische Staatssekretär de« Aeußeren Or. Bauer war am gestrigen Tag« zu Ver handlungen bei Reichspräsident Ebert und Ministerpräsident Scheidemann. Die begonnenen Unterhandlungen haben ge zeigt, datz grotzeSchwierigkettenzuübrrwinden sind, datz er sich besonder» um solche wirtschaftlicher Natur handelt, datz aber über die Arides Vorgehen« und übe: da« Ziel völlige Einigkeit besteht. Or Bauer ist Henie nach Seriin adzereist, um dortmit dem Minister de» Neußer» weitere Verhandlungen zu führen. Es hat noch nicht genug Geld gekostet. Karlsruhe. Der von den Spartakisten bei der Erstürmung des Mannheimer Gericht» angrrichtrt« Schaden soll b-oeutend sein. Der Schaden an dem alten Gefängnis beträgt 300000 N, den die Stadt zu tragen haben wird. Das Gerücht, es seien auch politische Gefangen« befreit worden, ist unwahr, da es seit der Revolution in Baden ketnepolitischen Gefangenen mehr gibt. Die Bewaffnung der Spartakisten war so reichnch. datz man ein frieden,starke» Regiment hätte ausrüsten können. Sie hatten di« Wrff«n dadurch erlangt, datz sie dar aktive Ba taillon de« Regiment« 110 entwaffnet hatten. Drei polnische Divisionen für Danzig. Der „Deutschen Allg Ztg." wird instcekt au» Pari» ge meldet! Wie an informierter Stelle verlautet, haben dir Alliierten beschloßen, 3 polnische violjionen, die sich gegen- wärtig in Frankreich befinden, unter dem Kommando de» Generals Hrlter nach Danzig zu entsenden. Dieser Beschluß wird auf bestimmte Meldungen zmückiefahrt, die besonder« in London eintrafen, nach denen die Lewschin beabsichtigen, entgegen den «ingegangenen V-rosltch u igen auf der Linie Posen—Bromberg osfensto vorzugrhen. Präsident Wilson wird sich, wie drr amerikanische Mnineminister Drniel« erklärte, ungefähr am 5. Miez aus dem „George Washing ton" wieder 'nach Frankreich begeben. Ein Hilferuf nach Schwrdeu. - Der Zentraloorstan» de, eoa^g Virein» der Gustav- Adolf-Stiftung in Leipzig hat an den Erzbischof Söderblom in Uosala (Schwede«) folgende» Telegramm qertch'et: Im Aufruhrgebiet Posen, da» Deutsch and auf Nea- anaronung der Entente jetzt kamvflo» pretigeben mußte, sind rund 800000 Deutsch-E>angelische von fanatischem National-und Reli,ion«haß polnischer K üholiken bedroht. W r bitten da« Vaterland Gustav Adolf» um Einschreiten zum Schutz dieser Glaubensgenossen. I »1 lacht iverde zu einem neuen Staate umgewandelten Staatswesen! entlich a oe" -^amen der „Bereinigten Saaten vor» h ein W wem»,! irr or s» tief umrzenlnde» Gefühl-wert, s! Datz man es, glaube ich, nicht verantworten könnt«,, Viesen Namen aufzugeben. E» hängen Traditionel« Worte, k WhungM , «bsehen !ir schlag« zu geben eine schu die Jahrz finden zu „»gen vo, rn- Das edanke Po und zwa -ie deutsch sen. Schv und Alt meiden Mü ' jetzt ein« Ich verst nbvärtige, st, zu ünd, ' Offiziers« .Herren s olution g, «lichten mt b, wenn d< auf Ul >nner Zeit blutet un iziere bvh auch die s das Wal ^chen Siner mit Di Daten ar »echt ver; bisher ei des Reich« werden, d ezichungen n, wie dr r noch h diplomati lach der k auf Dien !5. Sttzunj Nm Regier ß, Landsb Präsident Uhr. U iramm au i die Pöb, i. Die Ji Uebergri ug aus- d« äsident C m. es folgt i e (Soz.), E Kießer (Vf: Bildung Abg. Schi cen Not I ehelf, der ien soll, i arischen . h Aufruf« jt zu schaff r aus das m. Es ist datz der ' die s der zuers jetzt genött »erben, ü r große 2 ie der Ai tz und zv Stärke de endgültige Friedensve M. Eben IseS; das 0 st treten. < vorläufige toerden du U, Angliedei de und Fi Ich werde, Reich-w sie bereit 1 chuordnen Reichs kendtg ist mmndogeN ssene Vero mdlage bil !e Diszipli chade um Iväre das zens. (Leb Shlige So >de in den (Wieder kisse sind sagen, datz jt, wie die Kaser, machen. Jedenfalls bedeutet der Entwurf auch in dieser, Beziehung einen Fortschritt. Das deutsche Volk steht zum erstenmal in seiner Geschichte vor der Aufgabe, chen Grundsatz zu verwirklichen; die Staatsgewalt liegh beim Volk, das ist der leitende Gedanke der freistaat-j pichen deutschen Verfassung von Weimar.-* Nicht eil- Bund der Fürsten ist selbstverständlich das Deutsche Reich, aber auch nicht ein Bund der Gliedstaaten, son dern der Ausgangspunkt für die neue Verfassung ist di«/ Sclbstregierung deS deutsche» Bölkes in seiner Gesamtheit. Schon daraus ergibt sich disi Unmöglichkeit, einem Wunsche nachzugeben, der viel fach in der Oesfentltchkeit geäußert worden ist, dem Deutschland" zu geben. Gewiß, es läßt sich auch manches für diesen Namen sagen, aber er würde doch! Zweifellos im Grunde genommen einen parttkulari» l-ifchen Rückschritt bedeuten gegenüber dem Bestehenden,, Es ist auch der Wunsch ausgesprochen worden, überall. A Bezeichnung „Reich" auszumerzen und an ihr« Stelle zu setzen „Deutsche Republik. Der Entwurf tut es nicht e>twa aus Scheu, sich zur Republik zM bekennen, aber das Wort und der Gedanke des Reich-s! hat für da- deutsche Volk doch einen WEdiH«««. dem 24. Fevrmar isrch Mm Regierungstische: Noske, Wissen, Dr. Preu« Dr. Bell. > Präsident Fehrenbach eröffnet die Sitzung «W 18 Uhr 20 Minuten. > Der Gemeinderat von Wien begrübt durch den Oberbürgermeister Dr. Weißkirchner die Deutsche RaL tionalverfammlung und gibt der Freude darüber Aus» > druck, datz die Schaffung eines einigen Deutsch«« Reiche-, zu dem auch Deuuch-Oesterreich gehören wirdtz nicht mehr fern ist. (Großer Beifall.) Ein Telegramm Ähnliche» Inhalts hat der Prä, fident der österreichische« Nationalversammlung Sei« aus Wien gesandt. Die Gemeinde Hanau bittet urw sofortigen militärische« Schutz gegen die Spartakus, angriffe, die Gemeinde Hamborn um erhebliche Ver» Mehrung der rationierten Lebensmittel. — SluS de« Stadt Slatz ist ein Protest gegen die bedrohlich« Ansammlung tschechischer Truppenmassen an der! Grenze eingelaufen. Auf der Tagesordnung steht di erste Beratung des von den Abgg. Loebe (Soz ), Gröber (Ztr.),, von Payer (Dem.) und Dr. Rietzer (Vp.) emge-' brachten Gesetzentwurfs über die . Bildung einer varümfige« Reichswehr. Da die Vorlage zu spät verteilt Worten ist,! und die Deutschnattonalen und Unabhängigen Sozial»! demokraten Widerspruch «Heben, muh dieser Punkt' von der Tagesordnung abgesetzt werden. Darauf tritt das Haus in die Beratung des Entwurfs einer Verfassung deS Deutsche« Reiches ein. Da die Vorlage in ihrer, ursprünglichen Korm schon vom Staatssekretär Dr.j Preuh begründet worde« ist, soll nur noch die Be-^ gründung der Abänderungen vorgenommen werdens Reichsminister des Innern Dr. Preuß: Als ichp zu Beginn dieser Tagung Ihnen den Entwurf einer, vorläufigen Verfassung vorzulegen hatte, da war tO mir keineswegs sicher, Ihnen schon nach verhültnis-j mäßig kurzer Zeit den Entwurf einer endgültiaew- Verfassung als einstimmige» Beschluß der Reinke-,, gierung vorlegen zu können. Gewiß, der Entscheid dungskamps um die Verfassung beginnt erst jetzig die b isherigen Erörterungen in der Presse und na-^ mentlich im Staatenausschub mögen erst eine Ar« Worpostengefecht gewesen sein; aber immerhin sind^ sie hartnäckig genug gewesen, und ich kann sagen» wir, das heißt die Vertreter der Reichsregierung unm der Gliedstaaten, haben uns daS Leben ehrlich sauerij gemacht, haben unsere Geduld gegenseitig ehrlich auf' die Probe gestellt. Aber am Ende aller Enden! sind wir doch in allen Hauptsachen zu einer;' Verständigung gekommen, was nicht anders möglich^ gewesen ist, als daß jeder einen oder auch meh^ rere Pflöcke hat zurückftecken müssen. Ob das vonH der einen oder anderen Seite genügend oder vielleicht^ gar schon zu viel geschehen ist, darüber wird dreh Nationalversammlung endgültig zu entscheiden Habens Natürlich werden wir also bei der weiteren Behänd-^ lung der Berfassung uns nicht beruhigt auss Faul^ bett legen können, aber in einer Zett, da schmerzlich« Sorgen nur allzu berechtigt sind, sollte man docA nicht in einem ungesunden Pessimismus sich erfreu-! lichen Tatsachen verschließen, die immerhin eine ge wisse Zuversicht wecken können. Man vermißt nicht mit Unrecht den großen, Schwung der Stimmung für die revolutionäre Ver-i fassung. Aber es ist hier in zweimal 24 Stunden di«' vorläufige Verfassung zustande gebracht worden — et-, was,was wir in der deutschen Geschichte noch nicht er-' lebt haben. Daß Blättern der Rechten der Verfass sungsentwurf der Republik nicht gefallen kann, ist selbst^ verständlich; aber gerade das, was ihnen dabei vom ihrem Standpunkt mit Recht nicht gefallen kann, die» republikanische Staatsform, die Durchführung der De», mokratie, gerade das ist restlos und in gerader Linie in diesem Entwurf enthalten; wo aber Abbiegungem !«nd Ausnahmen, die auch uns nicht gefallen, darim enthalten sind, so sind es ohne jede Ausnahme Erbschaften aus der früheren Verfassung. des Kaiserreichs. Rechte der Einzelstaaten, Reservat rechte, die in der früheren Verfassung verankert waren-! avenn es nun nicht möglich war, bei der heutigen Lage sie alle zu beseitigen, so sollten die Anhänger deS Alten zu allerletzt dem Neuen daraus einen Vorwurf!