Antonin Dvorak (1841—1904) Konzert für Violine und Orchester a-moll, op.53 Im Jahre 1879 hat Antonin Dvoi'äk sein großes Violinkonzert in a-moll. oji. 53 komponiert. Der bedeutendste Geiger der damaligen Zeit. Josef Joachim, hatte sich bereit erklärt, die Violinstimme zu überprüfen. Bis 1882 haben die beiden an dem Werke gefeilt. Dvorak schreibt in einem Brief: ..Die Umarbeitung lag volle zwei Jahre bei Joachim! Er selbst war so liebenswürdig, die Prinzipal stimme einzurichten; nur im Finale muß ich noch etwas ändern und an manchen Stellen die Instrumentation milder machen.“ Die Überarbeitung hat dem Werke nicht geschadet, es hat seine Frische und Ursprünglichkeit, die fast alle Werke Dvofäks auszeichnen, bewahrt. Das Violinkonzert ist dreisätzig; der erste und zweite Satz folgen ohne Pause aufeinander. Die Anlage ist sinfonisch. Der erste Satz zeigt die beiden dem Sonatenschema entsprechenden gegensätzlichen Themen, das selbstbewußte, energische erste Thema und das süße, lyrische zweite. Der langsame zweite Satz steht in einer zarten, poetisch-verhaltenen Stimmung, er fließt über an melodischen Gedanken, er quillt über von Gefühl, das sich in einer Fülle schönster Melodien aussingt, die dem Volke ahgelauscht sind. Der Schlußsatz ist — im großen gesehen — ein Rondo, wobei das immer wieder kehrende Thema im Rhythmus des tschechischen Volkstanzes Furiant gehalten ist, das heißt, daß Synkopen (rhythmische Verschiebungen) auf treten, die für den Furiant charakteristisch sind. Als Mittelteil wählte Dvoi'äk die rhythmische Form der Dunika, eines anderen rassigen Volkstanzes der Tschechen. Das bedeutet Taktwechsel aus dem Drei-Schlag-Takt in den Zwei-Schlag-Takt. Dieser Gegensatz macht den Schlußsatz so interessant, so würzig, so zündend. Dvoi'äk ist auch hier ein Beispiel für die Kraft eines im Volke wurzelnden und aus dem Volkstum schöpfenden Komponisten.