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verlaute^ Latz die Negierung auff der Bast« rii die MMSrfrage vor das Abgeordnetenhaus bring»,» wtih:; Gumbinnen, 18. Dec. Schon fett mehregetz WÄtzetl yßchtz deutliche Anzeichen hervorgetreten. welche e» kaum einem Zweifel üvttlietzen, daß die Letter ve't. fortgesetzten revolutionären Agitatio nen im Gouvernement Augustowo und in Lithauen im hiestgen Re- gtttüü'g-b^irk ihren Sitz hllbeß. Solche Anzeichen waren, daß alle von der Polizei entdeckten Spuren von den in Pillkallen, im Kreise Kalvaria, au den» Gutsbesitzer.Schmidt und dessen Sohn verübten, Meuchelmorden? auf dsn ArekS Insterburg zurückführe», und daß zwischen gewissen in diesem Kreise tznter deutschem Namen sich auf« . hattenden Fremden, von deÄ das Gerücht ging, daß fse" Polen seiem ^er lebhafteste Verkehr mit dem Gouvrmement " Augusto»» «sdMPauen unterhalten wurde. Ferner müßte es auf« fallen, daß man in manchen Städten, z. B. in'Goldapp und Öleczo, Unter der deutschen Bevölkerung Plötzlich für die polnischen Flücht linge u»d selbst für solche die in Polen di« scheußlichsten Verbrechen begangen hatten, zu schwärmen anftng, die Polizeibeamten welche dieselben arretirten,, verhöhnte und insnltirte und an die Behörde» all« Augenblicke Petitionen zu.Gunsten dieser Flüchtlinge richtete. Hine geheime Aufwiegelung war hier um so unverkennbarer, als die hiestgen Deutschen sich bis dahin ziemlich gletchgiltig gegen den polnischen Aufstand verhalten, und eher Antipathie als Sympathie gezeigt hatten, Den fortgesetzten Nachforschungen der Polizei Ist es vorgestern gelungen, in Insterburg ein förmlich orgamstttes polni sches Nationalkomitee zu entdecken und sowohl die Kasse wie die Papiere desselben in Beschlag zu nehmen. Letztere sollen über dir revolutionären Agitationen dieses Komitees, sowie über seine Ver- . bindungen einerseits mit der Emigration in Paris, anderseits mit der Revolutiouspart«-im AugustowoschM und in Lithauen keinen Zweifel übrig lasse». Auch soll sich aus den in Beschlag genommen nen Papieren herausgestellt haben, daß das Komitee die Ermordung des Gutsbesitzers Schmidt und dessen SohueS angestiftet habe. Zwei Mitglieder find verhaftet, die übrigen entflohen. SchleSwig-Hülstein. , ' Kiel, 2V. Dec. Der Erbprinz Friedrich von Augustenburg hat unter dem 2. Dec. eine Antwort auf die ihm von dem Nörderdith- üiarfcher Landesvorsteher-Collegium überreichte Adresse ertheilt, wo rin es heißt: „Mit Ihnen beklage ich es tief, daß dem Lande ein nur gerin ger Antheil an seine« Befreiung vergönnt worden ist. Ware« dem- telbeu aber auch weder möglich, mit den Waffen für sein Recht einzutreten, noch bei den Friedeusverhaudlunge» seine Stimme zu erheben, so wird doch Niemand verkennen, daß es vor Allem das einmüthige, mannhafte Eintreten des LctndeS für sein Recht und das treue Festhalten an den, für Recht Erkannten gewesen ist, wel ches de» Ereignissen ihre Richtung gegeben hat. Wir dürfen mit Vertrauen per ferner» Entwickelung eutgegenseheu. Di« beiden ver- Mudtteu Monarchen von Oesterreich nnd Preußen, welche für das Recht des Landes einen ruhmvollen Krieg führten und einen Frie den schlossen, welcher die Unabhängigkeit der He rzogthümer von Dä nemark auf ewig feststellt, werden ihr Friedenswerk krömm, indem M d« Lö/fing herdeiführen, die allein hem Rechtsbewußtsein deS Landes und den Interessen Deutschlands entspricht," lieber den thatsächlichen Stand der in Bezug auf die Erbfolge frage in den Elbherzogthümern schwebenden Verhandlungen,, schreibt / der Wiener „Botschafter", erhalten wir folgende Mitthciluugen ' »,'elche auf Glaubwürdigkeit Anspruch machen können. Oesterreich ist bekanxttlich der Ansicht, daß weder Herzog Friedrich von Augu- Heuburg, noch der Großherzog Peter von Oldenburg ein Erbrecht gnf das gqnze Schleswig-Holstein nychzuweisen vermag,; dagegen, ist es eben so WtlchtH.es der Ansicht haß. Herzog Friedrich von Augu- Mnburg die bhssern und ausgiebiger,, Erbrechtsansprüchs geltend ma- cken köunc. Oesterreich !hat deshalb. au Preußen de« Antrag gestellt zimächst jene Besitztitel, welche der drije Artikel des deutsch-dänischen Frjedensvetträgs den beiden deutschen Großniächten eiuräumt. an he». Herzog Friedrich ass dW relativ bestlegitimirtcn ^»cceffor zu Übertragen,'find ihm die factifche Ausübung der Regierung in den Herzygthümern zu Überantworten, Wäre auf diese Art Herzog Fried- yiöh nicht als Erbprätendent, sondern als Besttznachfolger der beide« deutschen Großmächte fackischer Herzog von S chleswig-Holstein und für Holstein, von, Deutschen Bunde anerkannt, dann wäre ein Au- KlägalWchtshof competeyt, um die streitigen Erbansprüche zwischen den beiden Erbprätendenten zu entscheiden, und Großherzog Peter müßte eben persüchon, dfe seinen vor diesem Gerichtshöfe zur Gel« Wg zu bringen- Äfb?» den in dieser Richtung sich bewegenden An- chlg Oesterreichs schweben die Verhändlungen zwischen Wien und Bdhlii'/Mchveüt ycheWch stch zunächst mit seinem Mbesttzer üb« Gefatzdten iu.Wie», Freiherr» v. Werther, von Berlin entgegensetzen, di^ MMMungen mit Preußen nicht zu dem erwünschten Ziele führen, dann müßte Oesterreich im Wege der unmittelbare» Anttagstelluug am Bunds jene« Ziel: di« Einsetzung de» Herzogs Friedrich, zu erreiche» streben, dah es jetzt durch di« Verhandlungen mit Preuße« zu erreiche» bestrebt ist. — So der „Botschafter". — Aüir überlassen ihm die Verantwortung für die Richtigkeit dieser Mittheilungeu. Dänemark. Kopenhagen, 2t. Dec. Ein Armeebefehl verabschiedet oder pe'nstonlrt 5 Generalmajor», lv Obersten, 3l yherMutuantt und Majors, 80 Offiziere. Meza ist zum General ernannt «pH PtNsto- ntrt; desgleichen die Generalleutnants Hansen und Gerlach, " Vie Ober- sten Harbü« nnd Wenck. D« revidittc Grundgesetzcntwurf bestimmt für das Bolksthing freies Wahlrecht und freie Wählbarkeit, für die Laudsthingswahl einen Census von SOW Thlr. Jahresnettoeinnah- me oder 200 Ulp. Steuer. Die Wählbarkeit ist frei. Von de» 64 Landsthingsmitglieder» ernennt der König 12. KeinNormalbndget soll existiren, das Ftnanzgesetz zweijährig fein uud zuerst demVolks- thing vorgelegt werde«. Beide Thinge erhalten da» Recht der Ini tiative, der Interpellation und der Adreßeingabe. I« Bezug auf die Wahl de» Präsidenten uud die bürgerliche« Freiheiten bleiben die bisherigen Rechte unverändert. Frankreichs Die Expedition im Süden Algeriens ist beendet. General Aus- suf ist am 14. Dec. Abend« nach Algier znrückgekommen, nachdem er in Djelfa und in Ain-a-Ufsera die letzten Abgefallenen vom Kreise Boghar vereinigt und ihnen die Friedensbedingungen auferlegt hatte. Dem Lauf de» Ued-Zergum folgend, ist General Deligny bis nach Fir-el-Bobcht vorgegange» und nachher nach Khaden znrückgekommen, wohin ihm Oberst Margueritte Proviant gebracht. Auf dem Heim wege hat er Leu Stämmen, die versuchten, nach Süden zu gehen, den Aman zugestanden und die nöthigen Maßregeln getroffen, sie nach ihren gewöhMchen Lagerplätzen zu dirigire«: auf dem Rückwege erhielt er die Unterwerfung der Stämme, welche beim Herannaheu seiner Colone auf seiner rechten und Unken Seite sich fanden. Dem Temps zufolge soll der Kaiser in seiner NeujahrSrede die Frage betreffs einer allgemeinen Entwaffnung in Anregung bringen wollen. Derselbe spricht anch von einem Rundschreiben des Hrn. Drouin de LhuyS über die schleswig-holsteinische Frage. „Der Kaiser", so berichtet derselbe, „will nämlich vor dem neuen Jahre genau wis sen, welches die Ab- und Ansichten der beiden deutschen Großmächte in dieser Beziehung find, wahrscheinlich, um danach seine Neujahrs- reden emzurichten." Königreich Sachfen. Dresden, 21. Dec. Heute kamen die letzten unserer holsteini schen Truppen hier an. Nachmittags nach 4 Uhr traf General v. Hake mit dem Stabe ein; gegen 9 Uhr abends da« Lazareth mit ungefähr 80 Patienten, welche vom Leipziger Bahnhofe direct nach dem Mititärhospital befördert wurden. Von den 6000 Execntions- truppen sind im Lanfe des Jahres 42 gestorben, gewiß eine geringe Zahl, wenn man Lie Beschwerden jener Wintercampagne in Anschlag bringt. Wie vor einige» Tagen, so wurden auch heute die Ankom- mcnven von Sr. Maj. dem König und dem Kronprinzen auf dem Bahnhöfe empfangen. Die meisten Ler zurückgekehrten Mannschaf ten find bereits beurlaubt. Dresden, 22. Dec. Das Kriegs-Ministerium hat folgende Bekanntmachung erlassen: Sämuckliche aus Holstein zurückgekehrten Sächsischen Truppe» haben auf dem Wege in die Heimath, nnd vor Allem im eignen VaterlanLe, aller Orten freundliche und liebevolle Begrüßung und Aüfnahme erfahren; allenthalben hat sich sowohl Seitcp der König lichen und Städtischen Behörden, als auch Seiten von Privatper sonen und der Bevölkerung eine allgemeine rege und innige Theil- nahme aß dem Schicksale Lieser Truppen kund gegeben. Diese Beweise patriotischer Gesinnung haben den Truppen wohlgethan, sie haben das Herz Sr. Majestät des Königs mit war- niem Danke erfüllt, und das KriegsminWnum unterzieht sich mit Freuden der angenehmen Psticht, allen bei Am Empfang der Grup pen betheiligt gewesenen Behörden und Privatpersonen den Da>rk Sr. Majestät des Königs, hierdurch öffentlich auszusprechen. > .Presd eM LT Dec. Gestern Nachmittags js Uhr traf Zug 1^ mit, dsck Avlstonsstabe und den Pionnkre» sowM Heu, Gtaerälletztnant v. Hake unf bei» Generalmajor, v- W.MH