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1086 e) vom Brunndöbraer Forstrevier: 1063 Weiche Stämme von 4; bis 8; Zoll Mittenstärke, - . 6 Schock 51 Stück meistens 5 und 6 Zoll starke Stangen^ "" ^rk. VPltzberg, <i) vom Georgengrüner Forstrevier: 270 Stämme von 4^ bis 8^ Zoll Mittenstärke, - in den Bezirken: Hüttenschachen und 1 Schock 14 Stück 5 und 6 Zoll starke Stangen,^ Katzensäure, eknzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher beleben will, hat sich an die betreffenden Königlichen Revierverwalmngen zu wenden oder auch ohne Weiteres in die genannten Forstorte zu begeben. Königliches Forstverwaltungsamt Auerbach, den 29. September 1864. A Schumann. F. Toepelmann. TaqeSgesehiehte. Wird Italien feine Einigkeit noch erreichen? Ströme Blutes find feit Jahren geflossen, Glück und Wohl stand von Tausende» und aber Tausenden find im Laufe der Jahre vernichtet, Verschwörungen und Nevolten find schon entstanden und niedergedrückt worden in dem von Gott so reich gesegneten Lande Italien, und all' dieses Unheil, all dieser Jammer galt der Idee, ein einiges Italien zu schaffen. Angesichts dieser steten Unruhen, Zuckungen und Kämpfe in Italien darf man deshalb wohl die Frage stellen: Wird Italien seine Einigkeit noch erreichen? Die Italiener bilden eine Nation von über 20 Mill. Köpfen »nd es ist nicht zu leugne», bildeten sie ein wirklich „einiges" und dabei ruhiges und glückliches Reich, so müßte Italien eines der schönsten und achtunggebietendsten Reiche Europa's sein, das unter den Stimmen der Völker wohl ein gewichtiges und ent scheidendes Wort mit sprechen könnte. Es ist deshalb wohl sehr natürlich, daß die besten Söhne der italienischen Nation seit Jahr zehnten schon für die Idee eines „einigen" Italiens sich begeistern konnten. Leider aber zweifeln wir sehr, daß Italien seine Einigkeit je erreichen werde. Und warum? Die italienische Nation hat das Vertrauen — zu sich selbst verloren, und aus diesem Grunde ist fie auch schon, waS Einigkeit und Selbstständigkeit anlangt, halb verloren. Schwere Kämpfe sind allerdings die unvermeidlichen Ge- bnrtswehen bei der Bildung »teuer Staaten und nur Völker, die ihrer eigenen Kraft vertrauen und weder rechts noch links blickend, nur dem einen hoben Ziele unverrükt zusteuern, werden glücklich das schöne Ziel erreichen. Allein was hat Italien gethan, um seine Einigkeit zu erlangen? Es hat leider einen weit mächtigern Nach barstaat, Frankreich, zur Hülfe gerufen, und dieses soll bchülflich sein, das große Werk der „Einigung" zu schaffen. Mit der Stunde aber, wo sich Italien in Frankreichs Arme warf, um von dorther fein Heil und seine Einigkeit zu erlangen, mit der Stunde war es auch verbrieft und besiegelt iin Buche der Schicksals und der Ge schichte, daß Italien niemals ein wirklich einiges, ganz und gar un abhängiges und frei dastehendes Reich werden wird; denn die Ge schichte aller Zeiten und aller Völker lehrt es, daß jedes Volk eine Beute seines mächtigen Nachbars wurde, sobald cs diesen herbeirief, »in» ihm seine inner» Angelegenheiten ordnen oder einen innen» Feind niederwerfen zu helfen. Italien getraut sich nicht das große und schwere Werk der Einigung durch sich selbst auszuführen und darum wird es ihin auch nicht gelingen. Oder meint eS, der mächtigere Nachbar werde mit seiner Hülfe und Unterstützung die größte Uneigennützigkeit verbinden, und werde keine Gegendienste, keine Gegenleistung dafür beanspruchen? — Italien, Victor Emanuel und seine Regierung sind bereits so sehr von Frankreich abhängig, daß sie sich in ihrem Einigungswerke keinen Schritt vorwärts zu thun getrauen, ohne bei dem mächtiger« Nachbar die Erlaubniß dazu eingeholt zu haben. Die Convention vom 15. Sept., die jetzt alle Zeitungen und Di plomaten so sehr beschäftigt, was ist sie weiter als ein lautspre chendes Zeugniß von der Unselbstständigkeit Italiens? Uud diese« Italien, das kein Vertrauen zn sich selbst hat, will ein einiges, starkes, unabhängiges Reich werden? Nimmermehr! Es hat ein mal den verhängnißvollsten Schritt gethan, den es thun konnte: es hat seinen mächtigern Nachbar zur Hülfe und Unterstützung hcrbci- gcrufen und dieser wird stets jnur seinen eigenen Vortheil suche», wird stets nur auf sich sehen und Italien wird immer und immer nur der Benachtheiligte und Bevortheilte sein. Aber ein „einiges, unabhängige» Italien" wird nun und nimmer ans den italienischen Kämpfe»» hervorgehen! Deutschland. Oesterreich. Aus Wien schreibt man der neusten Nummer D. Allg. Ztg.: „Die allgemein herrschende MiSstimmung ist unverkenn bar eine ungemein tiefe und noch in Zuna hme begriffen. Diese bezieht sich besonders auf die uahe bevorstehende Eröffnung der ReichSraths- session, die auf den 8 Nov. festgesetzt ist; eS gibt sich die Besorg niß kund, daß das Ergebnis» derselben ein jenem der beiden letzten ähnliches werden dürfte welches den davon gehegten Erwartungen wenig entsprach. Hierfür liegen auch mancherlei Beweggründe vor. Namentlich aber sind es die beklagenSwerthen Finanzzustände sammt der gänzlichen, bereit-länger als ein Jahr andauernden Verwaisung des Handelsministeriums, welche den Unmuth nähren. Man unter schätzt keineswegs die Schwierigkeiten der Aufgabe des Finanzmini sters und eS fällt wohl auch niemand bei, an denselben Ansprüche wie etwa an Hrn. Gladstone zu stellen, man verurtheilt aber streng ein Gebaren, das lediglich darauf gerichtet ist, fortwährend den Cre dit und die bereits auf das äußerste angestrengte Steuerkrast de« Volks ii» Anspruch zu nehmen, ohne gleichzeitig durchführbare und umfassende Ersparungen im Staatshaushalt damit zu verbinde«. Hauptsächlich ist es aber die Leitung der äußern Politik, welche zu dem lebhaften Bedenken veranlaßt, daß Oesterreich abermals in ähn- liche Constellationen gedrängt werden könnte wie jene, welche eS vor fünf Jahren zu bestehen hatte. Man steht daher der Eröffnung des Reichsraths dießmal mit um so größerer Spannung entgegen. — Die Friedenskonferenz, »neidet die „Presse", gedenkt wohl — einen lan gen Schlaf zu thun. Das „Jourual de- DebatS" meint zwar, die französisch-italienische Konventton werde die Wirkung haben, die Kon- ferenzarbeiten zn beschleunigen. Aber das Blatt mißt germanische Dinge mit dem Maßstabe französischer Lebhaftigkeit. Unsere Ansicht ist der des französischen Blattes gerade entgegengesetzt. Der däni sche Widerstand dürfte sich durch die neu erweckte Hoffnung aus eu ropäische Verwicklungen noch unbengsammer erweisen. Wenn un ter diesen Umständen die telegraphische Meldung von der Rückkehr des preußischen Prinzen Karl auf den Kriegsschauplatz, der Befesti gung Alsens, dem abernialigeu Vorrücken der deutschen Truppen in Jütland und der Einstellung aller iin Hinblick auf Räumung dieser Provinz getroffenen Maßregeln nicht im defensiven, sondern im offen siven Sinne zu deuten ist, so können wir uns davon vollkommen be friedigt erklären. Die prager „Bohemia" läßt sich aus Teplitz schreiben, Claren don habe die Befürchtung ausgesprochen, daß Frankreich von der Erwerbung Schleswigs Act nehmen und dieselbe einst, gleichviel, ob mit Recht oder-Unrecht, als Argument gegen Deutschland gebrau chen werde. Derselben Quelle zufolge soll Clarendon sich dahin ausgesprochen haben, „daß nur der Freihandel die unermeßlichen Hülfsquellen Oesterreichs ganz zu erschließen und seinen traurigen Finanzzuständen aufzuhelfen im Stande sei." Preußen. Aus Berlin, schreibt die neuste Nummer des Adler: Bei dem ebei» beendeten Manöver der Gardetruppen ist dem Vcr nehmen nach ein scharfer Schuß gefallen, und sind dieserhalb strenge Nachforschungen angestellt worden. Die Sache macht hier viel von sich reden, da es heißt, daß eine hohe Person dabei in Gefahr ge- schwebt habe. — Der Schleswig-Holsteinischen Zeitung wird aus Berlin vom 26. Sept, geschrieben: In kurzem soll eine Broschüre erscheinen, welche cs in allem Ernste unternimmt, Preußen als erb berechtigt in den Herzogthümern hinzustellen und diese Auffassung jetzt rasch zu motiviren. ES ist leicht möglich, daß man der Bro schüre einen officiösen Charakter beilegt, den sic indessen nicht hat. Als Verfasser bezeichnet man eine»» bekannten früher Hochrothen „son derbaren Schwärmer", der in seinem Eifer für diese seine Anschau ung, namentlich in den Herzogthümern selbst, schon einmal und zwar buchstäblich — mit blauem Auge davongekonlmen ist."