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jencp Wohnung qnlvcfend'Hp^ksene« Perftnp, ^elHuHeu die U'^erspre^xnMeis Gerüchte. Unangenehm hat e- verührt, daß nicht die Einsetzung einer gemischten Coinmisstön beliebt worden Ist. Wäre dieS^ geschehen, dann würden jene umlaufenden Gerüchte gleich iin Entstehen unterdrückt worden sein. Die königlich« Staats anwaltschaft bat den Vorfall durch den Vormünd des Mädchens ver- imttels' der zweiten Abtheilung des hiesigen Kreisgerichts erfahren, lieber den Verlauf der vpn Militärbehörden geführter Untersuchung l ört man nichts. Man will nur wissen, daß die Militärärzte erklärt baben sollen, daß das Mädchen am Stick- und Schlagfluß gestorben, ohne anzngeben, daß derselbe durch Einathmen von Kohlendämpfen erfolgt sei. Großherzogthum Baden. Vom Rhein schreibt man: Die Letz ten kalten Nächte haben in vielen Weingemarkungen großen Schaden ansgcübt, so daß die in Aussicht gestellte geringe Crescenz fast ganz verschwindet. An der Aar ist fast Alles erfroren; von der untern Mosel kommen ähnliche Klagen; bei Pfaffendorf und Umge gend sind manche Lagen gleichfalls durch die Kälte stark heimgesucht und die Lorcher Gemarkung bietet ein gar trauriges Bild dar. Auch Heidesheim und ein Theil der Gemarkung N.-Jngelstein haben in den niedrigen Lagen gelitten, so daß große Vorsicht beim Kaufe des Spät- oder Klebrothes anzurathen ist. Der Preis dürfte sich des halb auch niedriger als beim Frühburgunder stellen, der ohnehin nicht im Vcrhältniß zur Dualität der diesjährigen Waare stand. Großherzogthum Mecklenburg. Die National-Zeitung meldet aus Meckleiiburg vom 9. Oct.: „Die Auswanderung nimmt in diesem Jahre wieder Dimensionen an, die wahrscheinlich diejenige» des Jabres >854, in welchem bisjetzt der Höhepunkt erreicht zu sein schien, überschreiten wird. Namentlich sind es die Handarbeiter auf dem platten Lande, vorzugsweise von den Rittergütern, die das Weite suchen, daneben aber auch junge Handwerker, deyen die Nie derlassung in den Städten immer mehr erschwert wird. Ueber die Nachtheilc dieser Auswanderung ei» Wort zu verlieren, lohnt nicht der Mühe, die Gründe derselben zu beseitigen haben ja doch die zur Zeit in diesem Lande maßgebenden Stände nicht Neigung, und so wird denn wol die alljährliche Entvölkerung dieses von der Na tur so sehr gesegneten Landes uoch so lange andauern, bis entweder der maßgebende Einfluß der Stände auf hört, oder bis sic selbst durch diese Auswanderung ruinirt sind. Dies letztere Ziel werden sie denn auch wohl bald genug erreichen. Die Arbeitskräfte auf den größern Oekonomien schwinden von Jahr zu Jahr mehr, sodaß die Masse der Arbeiten nicht mehr zu bewältigen ist. Man rechnet gewiß eher zu hoch als zu niedrig, wenn man den durch Man gel an Arbeitskräften hcrvorgerufenen Ausfall der diesjährige» Ernte ans ein Viertel veranschlagt, trotzdem ein Lohn von 7 Thlrn. wö chentlich mit freie» Station gern bewilligt wurde. Die früher stets fließende Bezugsquelle an Arbeitskräften, namentlich aus Preußen, ins besondere aus Schlesien scheint auch versiegen zu wollen, ob durch den Einfluß der den Gutsherr» eingewilligten vergrößerten Disciplinar- gewalt über ihre Dienstlcute, lasse ich dahingestellt. Dabei darf je doch nicht außer Acht gelassen werden, das der wirthschaftliche Rückschritt des ganzen Landes nothwendig zur Folge hat, denn die Landwirtbschaft desselben ist die einzige Kennenswerthe Indu strie, dje wir besitzen, deren geringeres oder größeres Prosperiren dem ganzen Lande mehr oder weniger fühlbar wird. Indessen die Lethargie des ganzen Lebens ist eine so vollendet«, daß man der gleichen Ealamitäten gar nicht mehr ins Auge faßt, alles Leben ist unter der Wucht dieser Zustände' erstarrt, das Volk ist, wie das Ministerium in seiner berühmten Rechtfertigung der Prügelstrafe cs ausdrückt,.— glücklich!" Schleswig-Holstein. Mehrere Blätter, u. a. die „Hamb. Nachr." und die „Vossische Ztg.", geben die Nachricht von dem Abmarsche der in Jütland wie im Herzogthum Schleswig stehenden österreichischen Trup pen innerhalb zweier Monate. Die entsprechende Vereinbarung soll in diesen Tagen infolge der nach Wien gelangten neuesten dänischen Erklärungen zur Finauzfrage zwischen Preußen und Oesterreich zu Stande gekommen sein, und das österreichische Etappencommando bereits aus Wien Instructionen erhalten haben, welche sich auf den Rückmarsch der österreichischen Truppen in die Heimath beziehen. Die „Ndd. Allg. Ztg." bemerkt hierzu: Nach den Hoffnungen, di« sich hinsichtlich des definitiven Friedensschlusses in den letzten Tagen geltend gemacht haben, dürften diese Mitthciluugen allerdings wahr scheinlich sein. (Vergl. dazu oben die Nachricht aus Wien.) Frankreich. Aus Parts melden die neuste» Zeitungen.- Der Moniteur ent hält einen Bericht des Generals Jolivet vom 2. Oct. über einen sehr heftigen Kampf, welchen die Eolonne deS Generäls Um Hg. und 80. Sept, gegen zahlreiche arabisch« Aufständisch« zu bestehen hatte. Die Araber sollen dabei 400 Todte und 400 Verwundete, die Franzosen 82 Tkdte und 27 Verwundete gehabt haben. — Der fran- . zöstsch-preußische Handelsvertrag wird nicht, wie manche Journale hier verkünde», schon am l. Jan. 1865, sondern erst später ins Le ben trete». Es braucht längere Zeit für die Auswechselung aller Ratificationen, die nöthigen Abänderungen deS Zpllvereinstarifs rc. Dem Adler schreibt man ans Paris: Es läßt sich ganz so an, als ob cs in Bäld«von unserm Minister der auswärtigen Angelegen heiten heißen sollte der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan, der Mohr kann gehn. Daß er den Septembervertrag und die Ernennung Benedetti s unterzeichnet hat, beweist zwar, daß Drouyn de Lhuys sein Portefeuille über Alles liebt, aber die Sache hat einen ganz be sonderen Haken. Der Minister hat das Vertrauen, dessen er sich bisher in Rom erfreute, gründlich verscherzt, und da dem Kaiser — gleichviel ob und welche Hintergedanken er hat — vor allen Dingen daran liegen muß, daß der Papst zur Ausführung des Vertrags die Hand biete, so könnte es ihm leicht zweckmäßig erscheinen, de» Un terzeichner der Konvention zu entlasten. Italien. Der Artikel des wiener „Vaterland" über Enthüllungen Mazzini's, den wir in Nr. 475 ganz kurz erwähnten, lautet aus führlicher so: Man wird sich erinnern, daß die Organe Mazzinis es waren, welche, ehe noch die Welt eine Ahnung von dem schmäh lichen Handel mit Nizza und Savoyen hatte, mit positiven Erklä rungen uud Enthüllungen hervortraten, deren Richtigkeit sich sodann glänzend bewährte. Ganz dasselbe -geschieht jetzt. Ein von Mazzini eigenhändig unterzeichnetes Schriftstück, eine Art von Manifest, wel ches in mehrern demokratischen Clubs verlesen wurde, stößt einen schrillen Alarmruf aus. Mazzini erklärt nämlich, die positivste» Da ten darüber zu haben, daß zwischen Frankreich uud Italien ein ge heimer Vertrag unterzeichnet worden sei, welcher neue Gebietsabtre tungen Italiens an Frankreich involvire. Mazzini erklärt zwar offen und aufrichtig, daß ihm nähere Details über diesen neuen Landes- schacher nicht bekannt seien, schwört aber bei seiner Liebe zu Itali en, daß die erwähnten Abmachungen bestehen, und fordert die Pa trioten Italiens auf, eine Regierung zu stürzen, welche die Ehre und das Blut Italiens so schmählich verkaufe." „Diese Erklärung,, (heißt es weiter) „hat nicht nur hier" (der Artikel ist von Turin) „sondern allenthalben ein ungeheureres Aufsehen gemacht, eine lyn- endliche Auflegung hervorgerufen, welche so groß war, daß selbst of- ficielle-Blätter, wie Opinione, Stampa rc., dieselbe nicht ignoriren konnten und das Gerücht erwähnten, natürlich um dasselbe energisch zu dementiren." Königreich Sachfen In Monat Dezember steht uns wiederum die nach dem Zollvereins- vertrage vorgeschriebene Volkszählung bevor. Bekanntlich ist bisher immer der 3 Dezember als derjenige Tag angenommen worden, wel cher für die Aufzeichnung bestimmend war; diesmal soll der 4. Dezem ber dazu festgesetzt worden sein. Die Zeitschrift des statistische» Bureaus bringt Beiträge zur Statistik der Zwangsversteigerungen von Immobilien und der Concnrse im Königreich Sachsen von 1858 bis 1863. Es haben hiernach im ganzen Königreich Sachsen im Durchschnitt gedach ter Periode jährlich 520 nothwendige Subhastationen mit einem un gefähren Gcsammtwerthe der Objekte von 1^ Mill. Thaler stattge funden (etwa 2) pro Mille des auf 600 Mill. Thaler ungefähr ge schätzten gesammten Jmmobilarwerthes). In der Amtshauptmann schaft Dresden, speziell der Stadt Dresden waren den übrigen Be zirken gegenüber die Subhastationen überwiegend. Außer Dresden haben zunächst Eibenstock, Aunaberg, Treuen, Lengenfeld, Falken stein eine sehr ungünstige, dahiugcge» Sebnitz, Wurzen, Waldheim, Mittweida, Hainichen, Kirchberg, Frankenberg eine günstige Stel lung eingenommen. Feuilleton. ' Howe. Glücklicher als viele andere Erfinder, denen ihr Ge nie während ihres Lebens nur Sorge und Noth eingetragen hat, ist der Amerikaner Elias Howe, der Erfinder der Nähmaschine. Er war ein kleiner Mechaniker, der sauber arbeiten mußte, um fick, und die Seinigcn zu ernähren, als er den Gedanken faßte eine Nähma schine zu »rachen; nach 5 Jahre» (1846) kam er mit seiner Erfin dung zu Stande und erhielt dafür in England ein Patent. Er kam aber so in Noth, daß er sein Patent für 200 Pfund Sterling ver kaufen und nach Amerika zurückkehren mußte. Um freie Rückfahrt zu haben, diente er als Matrose auf dem Schiffe. Hier aber fing da- Glück mi, ihm günstiger zu werden; dis zum Jähre 1856 hatte er alle früher veräußerten Patente Wiede an stch gekauft, so daß er