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n l Lei seinen Abnehmern Ich« inzwischen erfahÄÄ, lben über diese zweite Feuilleton UU1 , <7. F'/emmkNA §öL»re in L, L »» ^irvSnrt». Ei ger- ter der Gesellschaft", all „Wiednh erstell« der Ruh« und Ordnung" priesen, die in seinem Staatsstreich von 1858 dm Begin« «in« neu en, vernünftigen Epoche der politische« Entwickelung Europa « (im Sinne der absolut Konservativen) z« erkennen »«meinte«. Gerade da« Gegentheil! Weder die blaue, noch die rothe französische Repu blik uut« Cavaignac oder Ledru Rollin wäre im Stande gewesen, Europa in 12 Jahren mehr zu unterwühlen, e- in politisch«, sozi aler, religiöser und jeder anderen Weise für einen riesigen Umsturz reifer zu machen, al» (freilich wid« Willen) Loui« Napoleon die« bewirkt." Seit dem Staatsstreich sei keine einzige der sogenannten europäischen „Fragen" gründlich gelöst, dafür aber fünfzig neue künst- lich geschaffen und auf dem Wege d« Lüge, der Jntrigue und der Agitation bi« zum Stadium einer Krist« getrieben worden. „Loui« Napoleon will die Revolution nicht; aber « ist unbewußt ihr eif rigster Beförderer. Er macht Alle« morsch und wurmstichig, wa« in Europa dazu gemacht werden kann. Wenn er einst die Augen schließt, wird sich zeige«, wie viel seine ephemere „Wiederherstellung d« Ruhe und Ordnung werth gewesen ist." Italien. Da« Diritto vom 8. October meldet, daß mehrere Opposition-- Deputirte aller Provinzen, die in Turin anweseüd find, sich von Zeit zu Zeit in einem der Säle des Palastes Carignano versammeln, nm sich Betreffs der gewichtigen Fragen, di« augenblicklich die Auf merksamkeit des PublicumS fesseln, zu verständigen, und es wird versichert, daß unter ihnen eine Meinung vorherrschend ist, die dem mit Frankreich abgeschlossenen Vertrag zuwiderläuft. Turin, 9. Oct. Sofort nach dem Votum der Kammer und nach geschehener Bewilligung der Gelder wird die Ueberstedelung des Ministeriums des Aeußern nach Florenz beginnen. Gleichzeitig werden die Cabinete dahin verlegt, und die übrigen Dicasterien fol gen divistonsweise. Archive und Protokolle bleiben hier. Es wird ein eigener Telegraphen- mid Postdicnst für die Correfpondenz zwi schen hier und Florenz eingerichtet. Der König soll abwechselnd mit den Prinzen hier und irr Florenz restdiren. Der Prinz von Carig- uan und die Herzogin von Genua, Tochter de« Königs von Sach sen, werden wahrscheinlich den größten Theil des Jahres hier blei ben. Der Palazzo Vecchio in Florenz ist für das Parlament bestimmt. Amerika. New-Aork, 1. Oct. Der Unions-General Sheridan stand, den letzten Nachrichten zufolge, bei Newmarket, welches von Woodstock in südlicher Richtung etwa auf halbem Wege nach HarriSburg liegt, erbeutete bei Fischershill 20 Kanonen und nahm 1100 Conföderirte gefangen. Early zieht sich fortwährend zurück. Der Süd-General Forrest operirt in Sherman s Rücken, eroberte Athen und nahm die Besatzung gefangen. Graut meldet siegreiche Angriffe auf den rech ten und den linke» Flügel der Conföderirten. Seine gesammten neuesten Operationen waren erfolgreich. Unter Price sind 30,000 Conföderirte in Missouri eingefallen, haben Potosi erobert und be drohen St. Louis. Der Unions-General Rosenkranz dringt auf eine Volksbewaffnung. Königreich Sachsen. Bischofswerda, 9. Oct. Gestern Nachmittag befand sich der Handarbeiter Thonias in Niedcrneukirch mit seiner Fran und Kin dern auf dem Kartoffelfelde, hatte während dem seinem 11 Jahre al ten Sohne den an eine Leine gebundenen Ochsen zum Weiden über geben. Diese Leine hatte der Knabe um die Hand geschlungen. Plötzlich wird das Thier scheu, rennt vom Felde den Berg hinab nach dem Dorfe zu und schleppt den Knaben hinter sich her. Hier bei ward der Letztere so entsetzlich verletzt, daß er bald darauf den Geist aufgab. " Ans Norwegen meldet man von schwere» UeberschwemWqn- gen. Die Poststraße zwischen Wandal und Ehristianssand stand, der Stavanger Amtsttdende zufolge, am 24. Sept. 10—12 Fuß un ter Wasser und die kostbare Brücke üb« den Mandals elf wurde sammt der Thelegraphcnleitung zerstört. Stettin, 8. Oct. Gestern hat das hiesige Crimiualaertcht drei jener Schwindler, welche in betrügerisch« Mstchtz gÜrn Gegen den Deutschlands die verschiedenartigsten Waaren bezögest, nicht be zahlt und t «am prix verlaust hatten, Sigismund SttlKorff. OSkar WnE, MM Geldbuße ev. noch fünf Monate Gefangmß, B«lust der vnrgenr- chen Ehrenrechte und Polizeiaufsicht auf «in Jal ner dies« Jndustrieknappen hatte, wie dis Pom» zählt, bet einem rheinländischen Fabrikanten ei» ren im Werthe von ca. 100 Thlr». bestellt und derte darauf eine zweite Sendung im Wertste v dem Bemerken, daß die erhaltenen Waaren großen Beifall fänden. Der Fabricant, west daß fein Committent faul sei, sandte demselben , „ Sendung Factura mit der Erklärung, daß er die Waaren an einen (von ihm näh« bezeichneten) stettiuer Spediteur abgesaudt, von dem < r dieselben gegen Zahlung de« ersten Betrages in Empfang neh men könne. Ein solches Verfahr«» habe er sich, neuen Geschäfts freunden gegenüber, zur Richtschnur gemacht. Der Schwindler, st, f« Hoffnung, Waaren im Belaufe von 500 Thlrn. m die Hände zu bekommen, schaffte die zur Einlösung derselben nöthigen 100 Thlr., erhielt die seine« Glaubens mit den neuen Waaren versehen« Kiste ausgeliefert, fand ab« in derselben nur Holz und Ströh. schichte satt und gab seinem Wechselschuldner och Freiheit, womkt « diesem »atürlich «inen grvtzen'Hofsen spielte, «wer ist deMb« Scharwerksmaurer aber neuerdings schon Wied« tn Wechselhaft g«» then, da» Gericht hat ab« angeordnet, daß zur ferneren Vermei dung von dergleichen itnzuträgllchkeiten von jetzt an Niemanden mehr gestattet tst, einem Wechselinhastaten die Kleid« wegzuuehmen. Eine edlcThat. Von München brauste der Bahnzug nach Starnberg und näherte sich den ersten Häusern, da läuft aus einem Hause ein 2 jähr. Kind ans die Bahn und gerade dem Zuge entgegen. Der Locomotivenführ« stekts mitSchrecken. Bremsen kann er incht mehr, er giebt das Nothsignal, das Kind hörts und eilt ihm nur rascher entgegen; die Menschen hinter der Barriere überläuft» eiskalt, — ein Augenblick noch und das Entsetzliche ist geschehen. Da stürzt eine Dame auf die Bahn, dem Kinde entgegen, schneller, immer schnel ler, die Locomotive ist nur noch ein paar Fuß von d« Frau und ' dem Kinde entfernt, — ein mächtig« Ruck, die Bahn ist frei, das Kind gerettet, die Dame stürzt ohnmächtig nieder. Wer war sie? Die Mutter des Kindes? Ja, eine Mutter, aber nicht die Mntter dieses Kindes, das sie nicht kemft, sonder» die Gemahlin des Lieute- nants Linga, sie war gekommen, um ihren Gatten zu empfangen, der mit demselben Zuge eintraf. ) Appellation an das Publikum! Dcr unwürdigen Gesinnungslosigkeit, welche dadurch beurkundet wird, daß »uan neuersundene Fabrik al«, die unter Mühen und Opfern seitens des Fabrikanten zu Ruf und An sehen gelangt sind, in ihrem Namen, ihrer Verpackung und ih rer Etikettirung nach ahmt, wird das Gerechtigkeit und Billig keit liebende Publikum gewiß um so weniger Vorschub leisten wollen, als die Nachahmer sich nicht entblöden, für ihre Zwecke selbst die Verfolgungen auszubeuten, welche der R. F. Daubitz'schkKräuter-Liqueur durch das Apotheker-Mo- nopol und die Apotheker-Privilegien zu «dulde« hat. -- Um nun eben dem Publikum noch Gelegenheit zu geben, jenen gesinnungslosen Nachahmungen seinerseits entgegen treten zu können, wolle dasselbe darauf achten: <5110-^12) 1) daß die Flaschen mit Bl ei kapsel »«schlossen sind, gestempelt R. F. Daubiy in Berlin; 2) daß auf dem Rücken der Flascht die Finna: R. F. Daubitz, Berlin, Charlottenstr. 14-, einge brannt ist; 5) daß der Liqueur den Namen V. DaUbitz'isch« Kräuter-Liqueur führt; -t) daß das Etikett auch das RamcnS-Facsiinkle enthält; , v 5) daß in den Tert des Etiketts die Firma.M.F.Dau bitz nicht mittelst einrrpersiden Satzconstruction eingeschmuggelt Gz ' 6) daß der Ligueur nur «k le in ächt zu beziehen ist durch den Erfind« und durch die t« Heu öffentlichen Blät tern annoncirten autor,sirrten Niederlagen^ bei.: A. Ättum/tnn t« Alv/erre«/-«,,/. ? ' El» hiesiger Scharwerksmaurer gerieth neulich in Dresden in Wechselhaft und hatte sich so tief in die Schulden hineinacrittey, daß sogar noch seine eigene Frau eines schönen Tages in die Wech selstube kam und ihm sammtliche Kleider ab- und mitnahm, sodaß der bis aufs Hemde Entblößte genöthigt war, sich ins Bett zu legen. Wahrscheinlich hatte er sich hierdurch eine Erkältung zngezogen und er sollte nun auf Anordnung des Arztes in das Krankenhaus ge bracht werden. Hierzu gehörten jedoch einige Kleider und das Ge richt eröffnete nun seinem Gläubiger, daß er für die Bekleidung des Schuldarrestaten zu sorgen habe. Zufällig war bei dcr Publikation dieses Bescheids ein hiesiger bekamiter jovialer Geschäftsmann zuge gen , der sich freiwillig zur Lieferung der erforderlichen Kleider erbot und auch sofort dem entblößten Wechselschuldner einen Frack, Ho sen, Pflanzerhut, Stieseln, Strümpfe, Haarbürste, Kamm, Glacee- handschuhe, sowid ein Portemonnaie mit 8 Pfennigen zu Schnupf- tabat lieferte. Dies« Garderobe fand ab« du rchauö nicht den Bei fall-des Znhaftaren, mau weiß nicht ob aus NeinlichkeitSgründeu,