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Erzgebirgischer Volkssreund. Tage- uns Smlsklatt für die GerichtSämter Grünbain, Johanngeorgenstadt, Samarzelwerg und MldeM-; so-vie Mr die Stadträche Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neuftädtel, Schwär« zenberg, Wildenfels und ZwZnitz. 222 ! ss Freitag, den 23. Septembers i 1'^""""' I Brtt« vierteljährlich LS Ngr. — Znseraten-Annabme für die am Abend erscheint»»»« Nummer di« Varmittag» 11 Mir. —71-NN^ !..» ! uu > WIN <««> Bekanntmachung. Anher erstatteter Anzeige nach find bei Gelegenheit der letztverganqenm Jahrmärkte zu Schneeberg, Aue und Neuftädtel verschiedenen Personen Portemonnaie- mit Geld entwendet worden, ohne daß bisher die Verletzten haben ermittelt werden können. Die Bestohlenen werden daher andurch ausgefordert, sich zu ihrer Abhörung und Consrontan'on mit den präsumtiven Die binnen schleunigst hier anzumelden. Auswärtige erhalten die gesetzlichen Zeugengtbühren. Schneeberg, den 20. September 1864. Königliches Gerichtsamt. , Qvenzel, Assessor. E-s« Bekanntmaekung. Auf Anttag der Erben der verstorbenen Hannr Christiane Wilhelmine verw. Wagner in OrtmannSdorf soll da- zu deren Nachlaß gehörige Feldgrundstück, Fol. 145 des Grund- und Hypothekenbuchs von OrtmannSdorf, Nr. 928 des Flurbuchs in der Größe von 2 Acker 116 Q.-R. -e n 2 S. Geptember-Lefes Jahres in der Röhnerschen Schankwirthschast'in OrtmannSdorf, öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden. Kauflustige werden geladen, an gedachtem Tage Vormittags in der gedachten Schankwirthschast sich einzufinden, ihre Ge bote zu eröffnen und Mittags l2 Uhr der Subhastation gewärtig zu sein. Die SubhastationSbedingungen und die auf dem Grundstücke haftenden Oblasten sind aus den Anschlägen im Andräschen Gasthofe in OrtmannSdorf und der Winterschrn Schankwirthschast in Neudörfel zu ersehen. " Wildenfels, am 8. September 1864. Königliches Gerichtsamt daselbst. Meusel. , Stoß. Tagesgeschichte. Die Friedensverhandlungen in Wien zwischen den beiden deutschen Großmächten und Dänemark kommen leider! nicht von der Stelle. Jeder wahre Patriot kann diese Lang famkrtt gewiß nur mit aufrichtigem Bedauern wahrnehmen. Recht gern mag zugegeben werden, daß Dänemark alles Erdenkliche auf bietet, um die Friedensvethandlungen so lang als nur immer mög lich hinzuziehen; allein die beiden deutschen Großmächte könnten und sollten eben doch auch ein ernstes und kräftiges Wort sprechen, um den Dänen zu beweisen, daß man schlechterdings nicht gesonnen ist, auf ihre Manöver einzugeh en. Geh en die Friedensverhandlungen auch fernerhin den äußerst langsamen Gang, wie zeither, so ist wohl kaum daran zu denken, daß im Jahre 1864 der Friede mit Däne mark noch zum Abschluß kommt. Was kann sich aber in drei, vier Monaten alles ereignen, woran jetzt noch gar nicht zu denken ist? Und derartige, ganz unvorhergesehene Fälle scheint eben Dänemark hauptsächlich im Auge zu haben. Aufgemuntert durch Familienan- nährrung des russischen Hofes und durch hoffnungerregende Erklä rungen von Frankreich und England will Dänemark augenscheinlich alle Anstrengungen mache«, bessere Bedingungen von den beiden deutschen Großmächten zu erlangen, als die in den Friedensprälimi narien festgestellten. So viel ist aber gewiß: Jeder neue Aufschub im Fortgänge der Friedensverhandlungen ist «ar den Dänen von Nutzen, den Herzog- thümern aber zum Schaden. Dazu kommt aber auch noch, daß durch den merkwürdig lang samen Gantz der Friedensverhandlungan in Wien den Umkleben i« NordschleSwig, die von Kopenhagen aus geschürt werden, immer mehr Spielraum gegeben, immer mehr Thor und Thür geöffnet wer den. Deshalb ist es doppelt zu beklagen, daß man mit Dänemark in Wien nicht ein ernsteres Wort spricht. Hat denn Dänemarks Benehmen Deutschlands Geduld nicht' schon sattsam und lange ge nug ans dir Probe gestellt? Soll Deutschland auch diese Gedulds probe noch hinnehmen? Und womit hat es denn überhaupt Däne mark um dir Herzogthümer und um Deutschlmrd verdient, daß man jetzt noch so gar säuberlich mit ihm umgeht, daß man ihm immer wieder Zeit gönnt, auf neue Manöver zu sinnen? Freilich aber meinen wir, die Friedensverhandlungen in Wie« würden gewiß, trotz der dänischen Manöver, einen rascher« und kräf tigem Verlauf nehmen, wenn das äußerst langsame Vorwärtsschrei ten nicht ganz und gar in die geheimen Pläne Preußens paßte. Das Unglück bei der Sache ist hauptsächlich, daß sich Preußen vor zugsweise als Preußen und nicht als ein Theil von Deutschland fühlt; deshalb verfolgt Preußen vorzugsweise, wo nicht einzig und allein, preußische Ziele, nicht aber deutsche. Und das ist das Unglück. Deutschland. Oesterreich. Am 19. Sept, ist der Kaiser «ach Komor« in Un garn abgereist, doch wird er schon am 20. Sept, nach Wien zurück- kehreu. — Und die Hamb. Börsenhalle schreibt: „Aus Wien mel det man uns, daß in der Diplomatie eine Agitation herrscht, welche auf die Hervorrufung von Ereignissen, geeignet allgemeine Span nung zu erregen, hinausgehen dürste. Möglicherweise entwickelt stch aus den spanischen Verhältnissen eine politische Krise von größerer als blos localer Bedeutung. Die Äermuthung einer diesem Lande drohenden politischen Katastrophe werde durch die zweifellose Nach richt bestärkt, daß eine sehr beträchtliche Anzahl polnischer, italieni scher und ungarischer Flüchtlinge seit einiger Zeit, wie auf eine ge- heimnißvolle Ordre, stch theils bereits nach Spanien begeben hat, theils aus dem Wege dahin stch befindet." Wien, 20. Sept. Die „Generalcorrespondenz aus Oesterreich" bezeichnet die Zeitungsnachricht, daß Oesterreich, wenn es von Preu ßen keine reelle», werthvolleN Concesstouen auf wateriellem Gebiete er langen würde, mit Frankreich «egen Abschlusse» eines österreichisch- französischen Handelsvertrags unterhandeln könnte, was Lockerung der österreichisch-preußischen Allianz und engem Anschluß an die West- mä chte zur Folge habe» würde, al» eine Privatcombination.— Preußen. Au« Berlin thetlt man der neusten Nr. des „Ad ler" mit: So sehr man es auch zu verbergen sucht, so ist man in Negieru«g»kreisen verstimmt, daße« mit deaFriedeußWWdiungen in Wien nicht vorwärts geht und das aus einem gäyz vWderm