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»»8 dt« M»nt«q«. «P», (-1445-47) Königliches Gerichtsamt daselbst. Zumpe. S°mtta„, dm 18. September, j """-VA. V"""' sE Tagesgeschichte Da- eingefleischte Preußenthum, da« sich namentlich seit dem jüngsten Krieg in Schleswig so groß artig, wo nicht richtiger gesprochen: unausstehlich breit macht, ist in Wahrheit eine Calamität für ganz Deutschland. Dieses eingefleischte Preußenthum kennt nur Preußen, will nur Preußen allein als Herrn in Deutschland anerkennen; will alle« und alles nur zu Gunsten Preußen« gewendet und ausgeführt wissen; will überall nur den Willen Preußens al« maßgebend ansehen; sinnt und arbeitet nur für Preußens Uebergewicht und Vergrößerung und hält sich für un- fehlbat, für unbefi«sbar «. ln jeder Hinsicht. Ja, dieses eiisgefletM« Preußenthum bebt selbst nicht vor einer Zerreißung und Zersplit terung Deutschlands zurück, wenn sie nur zu Gunsten und zum Vor theile Preußens geschieht. Nun ist zwar Patriotismus, das gestehen wir sehr gen» zu, et wa» Herrliches und Erhabenes und gereicht jedem Volke zur höch sten Zierde; allein soll der Patriotismus etwas Herrliches und wahr haft LobenswertheS sein, so darf er schlechterdings nicht in plumpe, ungerechtfertigte Ueberhebung, nicht in hochmüthige Geringschätzung gegen andere und namentlich kleinere Staaten ausarten. Thut der Patriotismus das, so ist er eben nicht mehr Patriotismus, sondern ungerechtfertigter Stolz, unverzeihlicher und andere Völker schwer beleidigender Hoch- und Uebermuth. Und in diese argen Fehler ist seit mehr als Jahr und Tag diejenige Partei in und leider! auch außerhalb Preußen (— das eingefleischte Preußenthum) ausgeartet, die zu ihrer Parole gemacht hat: „Preußen über Alle»! Nur und nur von Preußen kann Deutschland Glück und Heil erwarten! Preußische Spitze, Deutschlands Herrlichkeit!" Oder in der Sprache des eingefleischten Preußenthums ausgedrückt: „Jeht man nicht janz Deutschland in Preußen uff, so iß man janz Deutschland verloren bis uff Preußen, das sich seiberst jenug iß!" Diese Ueberhebung, dieser ganz ungerechtfertigte Stolz des ein gefleischten Preußenthums ist aber in der That ein Unglück für Deutschland, denn es wird dadurch ein deutsches Volk nach dem an dern von Preußen abgezogen und eine deutsche Einigkeit wird da durch immer unmöglicher. Der bessere, der einsichtsvollere Theil des preußischen Volkes sollte deshalb alles aufbieten, was nur irgend in seinen Kräften steht, um das eingefleischte Preußenthum von sei nem Irrwege abzubringen, da mit vollster Gewißheit vorauszusagen ist, daß dieser Weg nicht zum Guten, nicht zum Glück für Deutsch land aber auch nicht für Preußen führen kann. Namentlich ein Theil der preußischen Presse fährt sich immer fester in seinen Anschauungen, daß Preußen allein der Führer Deutsch lands werden müsse, daß Oesterreich aus Deutschland hinaus zu maßregeln sei und daß Preußen sich unter allen Umständen vergrö ßern müsse, um seine hohe Mission erfüllen zu können. So wehklagt die „Rationalrettung" immer «och, daß Preußen für seine Opfer in Schleswig-Holstein „nicht einmal da« Herzogthum Lauenburg und überhaupt gar nicht- erhalten solle" sind dura« fei lediglich Oester reich schuld. Die „Vosfische Zeitung" bleibt trotz aller Ungunst ddr Verhältnisse bei ihren Annerion«ideen über Schleswig und Holstettr, so daß ihr selbst die „Kölner" ins Gewissen redet, es lasse sich doch unmöglich verkenne», „daß augenblicklich weder die rechtliche noch die physische Möglichkeit gegeben fei, Schleswig-Holstein für Preu ßen in Besitz zu nehmen." Am ergötzlichsten ist aber der „Pnblicist", der den Kleinstaaten fortwährend den Krieg erklärt, auch das Wel- fenretch bereits zu den Kleinstaaten und z» den Todten wirst und in seiner Trunkenheit ausrust: „Die Bereinigung Hannovers mit Preußen ist eine historische und geographische Nothwendigkeit, »Md eben darum von immensen Vortheilen für Hannover selbst, nicht mi nde» wie für Preußen nnv D rutfchta nd.^ So weit ist es also bereits mit dieser Partei gekommen, daß ihr selbst von Gott und Rechtswege» bestehende Königreiche in ihren, Bestehen nicht mehr ehrwürdig und heilig sind. Wir sagen es noch einmal: Das Gebühren dieser Partei kann nimmermehr zum Gutes, ausschkagen, und es ist wahrlich hohe Zett, daß sie in andere, bessere Bahnen'einlenkt! Bret- vierteljährlich 1» Nqr — Jnseraten.Annabme für die a» «deu» erscheinende Nummer bi» Bvrmittaq» N Mr »uns > ... ", -- Deutschland. Oesterreich. Ueber die am 13. Septbr. in Wien abgehaltene Sitzung der Conserenz und deren Erfolglosigkeit berichtet die „Neue Freie Presse": „Auf der Tagesordnung stand ein österreichisch-preuß. Vorschlag, wonach die Herzogthnmer bezüglich der finanzielle» Liqui dation mit einer von Dänemark zu bezahlenden Pauschalsumme ab gefunden werden sollen. Doch die Verhandlungen über diesen Vor schlag haben zu keinem Ergebuiß geführt. Auch über die Territori alftage wurde i» der Sitzung am 13. Sept, mit gleicher Erfolglosigkeit verhandelt. Das Friedenswerk rückt eben nicht von der Stelle, weil die Dänen in der Finanzfrage auf gar keinen Vergleich eingehen wollen, und durch Widerstand in diesem Punkte Zugeständnisse in der Territorialftage zu ertrotzen hoffen. Da die deutsche» Bevoll mächtigten hiervon nichts wissen wollen, so ändert die vierte Cou- ferenzsitz ung so wenig wie die dritte etwas an der Sachlage. Man scheint überhaupt nur zu conferiren, um den Schein zu rette». In Wirklichkeit ist die Situation eine sehr gespannte. Die officiöscn und nichtofficiösen Beschwichtiger beginnen dies jetzt selbst zuzuge- stehen. Schon erzählten sie, daß die Cabinette von Wien und Bex- lin, um die Dinge zur Entscheidung zu bringe», über ein Dänemark zu stellendes Ultimatum unterhandeln. Was die Verlängerung des Waffenstillstandes betrifft, so haben die Cabinette von Wien und Berlin den besten, die Dänen aber den schlechtesten Willen. Die Einmischung der Westmächte hat ihren gebrochenen Muth wieder aufgerichtet, und sie verlangen jetzt einfach die Volksabstimmung in Nordschleswig. Diese- Ansinnen wurde von Oesterreich und Preu ßen mit Berufung auf die Präliminarien für unzulässig erklärt. Wien, 13. Sept. Die „Verfassung" schreibt: „In der letzten Besprechung der Conferenz-Mitglieder wurde von den dänischen Bevollmächtigten erneuert uud mit Produckung von authmtssch^n Adressen der Bevölkerung aus NordschleSwig die vorzunch Bekanntmachung. Selten de» unterzeichneten Königlichen GerichtSamteS s»Ü . den 8. November 1864 da» dem Hüttenarbeiter Carl August Lang in Wilkau zugehörige HauSgrundstück nebst Gärtchen Hr. 73 de» Brandcataster», Nr. 187b. de» Flurbuchs und Fol. 59 de» Grund- und HypothekenbuchS für Wilkau, welche Grundstücke am ist. August >864 ohne Berücksichtigung der Oblasten und zwar das Haus rundstück auf 675 Thaler —« —«, sowie da» Gärtchen auf 35 Thaler - - —« gewürdert werden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, waS unter Bezugnahme auf den an hiesiger GerichtSstelle und im Mehlhorn'schen Gasthof zu Wilkau anhängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird, Kirchberg, am 20. August 1864. Erzgebirgischer VM Tage- und Amtsblatt für die Gerichtsämter Grünham, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg und Wildenfels; sowie Mr die Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hattenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz Neustädtel, Schwar zenberg, Wildenfels und Zwönitz.