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883 F e « i I l e t p «. - Dem „P.-Naplo" schreibt man von einer schrecklichen Feuers brunst, die in Jzfaak am 29. Juli wüthet«. Wahrscheinlich lnfolge absichtlicher Brandlegung brannten das Haus des Rabbiners, das große GemeindewirthShauS, die Fleischbank, zwei große Mühlen, ein Mühlhaus, die jüdische Schule, das Haus einer armen Wittwe, die Wohnung-de- Glöckner-, das ÄadehauS, die Synagoge und der Friedhof ab. Das Schrecklichste ist, daß diesem Brande sechs Men schenleben zum Opfer fielen und zwar: die sechs Kinder des Rab biners; dessen schöne 19jährige Tochter, die verlobt war, — ein 24 jähriger Schneidergeselle, — ein 17jährlger Jüngling, der seinem Vater beim Unterricht half, — ein 13jähr>ger Knabe und zwei Mäd chen von ll und p Jahren. Am schrecklichsten ist die Lage des Rab biners, der abwesend ist, und wen» er mit der Mitgift feiner Toch ter nach Haufe kommt, nur Trauer und Ruinen finden wird. Beim Löschen zeichneten sich außer den Gendarmen der katholische und der reformirte Geistliche aus, welche mit großem Muthe die sehr werthvollen Mobilien eines Israeliten Namens Deutsch retteten. Versichert waren nur das große Wirthshans und die zwei Mühlen. ' Die englischen Blätter ergehen sich noch immer in Schmäh ungen über Deutschland; so meint der Weekly Despatch, Deutsch land sei „eine in dem lange begehrten Sirup erstickte Schmeißfliege". ' In Waldkirchen bei Zschopau lenkt ei» Knabe, Heinrich Franke, durch außergewöhnltche Körpergröße die Aufmerksamkeit auf sich. Derselbe steht im 6. Lebensjahre, ist 52 Zoll hoch, hat einen Kör perumsang von 42 Zoll und wiegt 132 Pfund. Speculanten haben bereits de» Aeltern für Ueberlafsung des Kindes Geld geboten, sind aber von diesen abgewiesen worden. Ein jüngeres Kind dieser Ael tern zeigt ebenfalls Anlage zu einer derartigen abnyrmen Körper bildung. ' Wiener Blätter melden: Eine Nürnbergerwaarenhandlung in Wien hat mit einer Druckerei einen Vertrag abgeschlossen, wonach dieselbe sich verpflichtet, jede Woche einen Druckbogen Unterhal tungsliteratur aufheiternden Inhalts zu liefern. Einen solchen Bo gen erhält jeder Käufer als Emballage gratis. Der Verkäufer be absichtigt durch diese Literatur-Maculatur mit dem Käufer in ei» engeres Verhältniß zu treten. —-----SSV»-«.— Derfammlung der Festtheilnehmer am zweiten sächsischen Schützenfeste in Schneeberg, den 7. August 1864. Herr Feine heißt die anwesende» Schützen willkommen, und er öffnet die Sitzung. Man schreitet zur Constituirung, des Büreaus und wird auf Vorschlag Hr». Kummers aus Dresden Hr. Feine von hier zum Vorsitzende» und Hr. vr. Geitner von hier zum Schriftführer mittels Acclamatiou gewählt. Die Tagesordnung wird dahin abge ändert, daß zunächst der Vortrag des Hrn. Kummer entgegen ge nommen werden soll und dann erst die Wahl des nächsten Fester- teS erfolgen. Herr Kummer setzt in längerer Rede die Fortschritte auseinander deren sich in letzterer Zeit das Frcihandschieße» zu er freuen gehabt. Als wesentlich bezeichnet er das Zusammenhalten aller Schützen, der alten Sonderbündelei gegenüber. Das nächste Streben sei darauf zu richten, eine noch engere Vereinigung der sächsischen Schütze» herbeizuführen. Er gibt weitere statistische Mit- theilungen über den Stand des Schützeuwesens innerhalb Sachsens. Der Redner theilt mit, daß er aus den einzelnen Kreisdircc- tionsbezirken bereits Vertrauensmänner ernannt habe, um die Vereinigung der sächsischen Schütze» herbeizuführen. Als Resultat habe sich zunächst die Abfassung von Statute» ergeben, deren Wort- laut Hr. Kummer vorträgt. Er fordert zur Unterzeichnung dersel ben auf und schlägt als geeignete Männer für den zu erwählenden Bundesvorstand die Herren Hesse, Penzig ans Meerane, Kretzsch mar aus Dresden, Lampe-Bender aus Leipzig und Stier aus Chemnitz vor. Nach längerer Debatte über verschiedene den Wahl modus betreffende Anträge wird beschlossen, daß jede hier vertretene Stadt aus ihren Schützen einen Vertreter wähle, der dann die Wahl der Mitglieder des Bundesvorstandes mitvollziehe. Man geht zum zweiten Punkte der Tagesordnung, die Bestimmung des nächsten FestorteS, über. Es kommt zunächst der Antrag des Hrn. Adv. Thiemer ans Zittau zur Abstimmung, das nächste Fest erst 136k abzuhalten, sofern das deutsche Schützenfest in Bremen 1365 gefei ert werde. Von der Ansicht ansgehend, die Schützenseste In Sach- sc» insbesondere zu pflegen und zu fördern, wird dieser Antrag ab- geworfe» und die Zeit der Abhaltung auf 1865 festgestellt. Als Festort wird Zittau gewählt. Mit einem Hoch auf Schneeberg schließt die Sitzung. Course der Leipziger Börse am 11. August 1864. Krolren Vereins-Handels < Goldmüllzen 9 Thlr. 7 Ngr. — Pf. 1 Imperial 5 Thlr. 15 Ngr. 4) Pf. , 1 kaiserl. Ducate» 3 Thlr. 5 Ngr- lt Pf. Oestreicher Banknote», neue Währung, P- ISO sl. 88t Thlr. — 17 Sigr. 6j Pf- Bekanntmachung. Nachdem der Abdeckettibezirk, zu welchen Aue gehört, der Abdeckerei zu Grün bei Lenrnseld i. B. provisorisch zugewie« sm worden ist, wird Solches mit dem Bemerken, daß der Caviller Stahl in Mün den AmtSbiener Rietzsch in Kirch berg mit der Annahme von Anmeldungen beauftragt hat, hier mit bekannt gemacht. , Aue, am 12, August 1864. . . ; Der Städtrath. Beck, Bürgermeister. Dank Für die zahlreichen Beweise herzlicher Theilnahme bei dem schweren Unglück, welches uns betroffen, die trostvolleu Worte des würdigen Herrn Geistlichen am Grabe unseres gu«,„ ten Richard, die vielfachen Spenden für seinen Sarg und die unerwartete Ausschmückung seiner letzten Ruhestätte sagen ihren tiefgefühlten Dank Lößnitz, den ll. August 1864. C L. Hartmann nu- Kran. D a n k. - (Verspätet.) Nach längerem Leiden starb am 3. d. M. an Lungenschlag unser geliebter Vater, Schwiegervater und Großvater, der hier ansässige Epitzennegoeiattt, Johann Carl Wenzel, im Alter von 67 Jahren 9 Monaten. Wer den nun Seligen gekannt, wird unsern gerechten Schmerz er messen. . Friede seiner Asche. Aue, den 12. August 1864. - Die betrübten Hinterlassenen. (424t) Nermiethuag. Am Hartensteiner Thor bei Mad. verw. Schmidt ist eine Etage, bestehend aus 3 Wohnzimmern, Küche, Alkoven re., nach Befinden auch einzeln, sogleich zu vermiethen und wolle man gefälligst das Nähere bei Günther Lt Comp. erfragen. Schneeberg, den 13. August 1864. ' -E—Me rt a u f. Zwei Schock kieferne Pfosten, Zoll stark, sind zu ver kaufen bei ' Hübner in dkiederaffalter. Senden Sie mir noch einige Packele Gichtwatte*), die früher erhaltene hat meinen Brustrheumatiömus schon fast gänzlich geho en. L a u ch a a. U. Fr. Jäger, Gutsbesitzer. *) Vorräthig in Paketen » 5 und 8 Ngr. bet (4226) Karl Wieske in Schneeberg. (4239-40) Dienstmädchen-Gesuch. Ein fleißiges, an Ordnung gewöhntes Di enstm ädch cn gesetzteren Alters findet sofort oder zu Michaelis dauerndes und gutlohnendes Unterkommen. Bei wem? sagt die Crpcdition dieses Blattes kn Schneeberg. . DienstmKchm-Gesuch. Ein im Kochen, Waschen, Platten, überhaupt allen häus lichen Arbeiten erfahrenes, nicht zu junges Dienstmädchen wird gegen guten Lohn bis zum 1. October zu miethen gesucht. Zu erfragen in der Erpedition dieses BlatteS in Schneeberg. E-s» N c su ch. Eine Cigarren-Fabrik sucht «inen thätigen, nn't guten Referenzen versehenen Agenten oder Provisionsreisenden für daö Erzgebirge und Boigtland. Offerten unter Bi. V- Rr. tO te.oeo werden von der Crpcdition diese- BlatteS kn SchwarMbetgeutge^en ^r- nommeu, - ' , ,, I , Vp,' . . ' . ! voekt ktötser, »eköa - Zollpsund 17^ Rzr„ , verkauft . , die Spinnerei von E. K. Geifert (4167-69) in SchletteM