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Erzgebtrgischer Voltssreund. Tage-unü ÄmMatt für die Gericht-Lmter Grünhain, Johanngeorgmstadt, Schwarzenverg und SMdenfelS; some Mr die Stadttäthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, LößiM Neustädtel, Schvar- zenberg, Wildenfels und Zwönitz./ .187 !"""" I Sonnabend, den 13. August.! '^.7'""'! "«U Vr»I« viert,liäbrlick 18 Ryr — Inseraten»,Annabm» für die am Abend «schtinend, Nummer bi« Rmmittaa« " Nbr. Tagesgefchichte. Deutschland. Oesterreich. Wien, 8. Aug. Don preußischen officiösen Or ganen wird jetzt darauf" gedrungen, daß die unumgänglich objectlose Bundes-Mecution in Holstein endlich aufhöre, daß daher die Bun destruppen Holstein räumen. Das Organ der baierischen Regierung kann zwar nicht anders als zugeben, daß auf Grund der Execution der Bund nicht länger Holstein besetzt halten könne, meint aber, dies könne unter der Form eines Sequesters geschehen. Da nun je doch das Bundesrecht diese Form nicht kennt, zudem auch gar kein Nechtsgrund vorhanden ist, Holstein unter Sequester zu stellen, an dererseits aber der Bund ein unbestreitbares Recht auf Holstein hat, so ist Oesterreich über folgenden Vermittlungs-Vorschlag mit Preußen in Verhandlung getreten. Holstein und Schleswig, deren vollkom mener Connex nun durchgesührt werden soll, werden unter gemein same provisorische Verwaltung Her deutschen Großmächte und des Bundes gestellt; die Organe dieser Verwaltung sind drei Commis- sarien, Preußens, Oesterreichs und des Bundes. Schleswig bleibt von den Truppen der beiden Großmächte ausschließlich besetzt, Hol stein aber halten die vier Staaten besetzt, welchen bisher die Execu tion übertragen wat. Man erwartet hier die Zustimmung au» Ga* stein zu diesem Vorschläge. (K. Z.) Wien, 10. Aug. Die Eistirung des bereits eingeleitetenRück- transportes der Dänischen Kriegsgefangenen könnte vielleicht zur B eunruhigung der Gemüther gedeutet werden. Sie hat indeß, wie wir hören, einfach darin ihren Grund, daß eS in den Einschif- fungshtfen an derOstsee av den ausreichenden Transportmitteln fehlt, um so viele Tausende entlassener Gefangenen — denn gleichzeitig tre ten die von Preußen übernommenen gefangenen Dänen die Rückreise an — in ihre Heimath überführen zu können. Sobald die erforder lichen Schiffe zur Verfügung stehen, werden die Mannschaften wei ter transportirt werden. G Die Unterhandlungen über den Fried.ensvertrag auf Grundlage der Präliminarien haben noch immer nicht begonnen. Es scheint: daß ernste Vorgänge in Kopenhagen besorgt werden, wie unter Anderm das neueste Telegramm anzeigt, nach welchem die Re gierung die disponibel» Truppenkräfte nach Seeland zieht. Ande rerseits wird uns mitgetheilt, daß noch immer lebhafte Verhandlun gen zwischen Oesterreich und Preußen über die nunmehr am Bunde gemeinschaftlich zu unternehmenden Schritte obschweben. Gemein schaftlich müssen sie sein, wenn nicht das österreichisch-preußische Bünd- niß als gelöst angesehen werden soll. Bis jetzt dürste eine Verstän digung noch nicht erzielt sein. Preußen Berlin, 9. Aug. Der Franks. Postztg. wird von hier geschrieben: „Was die Successtons-Frage in Schleswig-Holstein anlangt, so hat sich vielfach gegen Preußen ein gewisses Vorurtheil geltend gemacht, weil unsere Regierung nicht über Hals und Kopf und ohne Weiteres den Erbprinzen von Augustenburg als Herzog von Schleswig-Holstein anerkennt, nachdem ihn eine Anzahl Volks versammlungen als solchen ausgcrufen haben. Unsere Regierung beanstandet aus guten Gründen eine solche Beschleunigung als durch aus unpolitisch. Die jetzige Dynastie in Kopenhagen ist von Haus aus unpopulär. Daß die Popularität zunehwen werde, nachdem die Herzogthümer verloren gegangen, läßt sich nicht erwarten. Da zu kommt, daß die Dynastie nicht auf vielen Augen beruht, und es wäre leicht möglich, daß der Herzog von Augustenburg auch einmal König von Dänemark werden und die unter langjährigen Bestrebun gen getrennten Theile der Monarchie wieder in eine Personal-Unio» vereinigen könnte. Diese Eventualität muß berücksichtigt werden, und Preußen wird Vorkehrungen treffen, daß ein solcher Fall über haupt nicht eintreten kann." (Wie gut und vorsichtig!) Berlin, 9. Aug. Wie bekannt, vürfen dänische Kriegsgefangene ländliche Arbeiten thun, was bei dem gegenwärtigen Mangel an Arbeitskräften von den Landbesitzern willkommen geheißen wird. Nach den von dem Kriegs-Ministerium aufgestellten Bedingungen muß der Landbesitzer die Transportkosten ausschließlich der Begleit gebühren von und nach der Festung übernehmen. Der Transport auf Eisenbahnen wird nach den für Militärpersonen bestehenden Bestimmungen berechnet. Auf seine Kosten muß der Landbesitzer die Gefangenen vom ersten Arbeitstage an nach den für das preu ßische Militär geltenden Grundsätze» verpflegen und für ihre ange messene Unterbringung sorgen. Zur Tagesportion gehören neun Loth Fleisch, ein Pfund zwölf Loth Brod. Außerdem erhält jeder Ge fangene mit dem die Aufsicht führenden Chargirten eine nach Maß gabe der Oertlichkeit, Arbeitszeit u. s. w. von der Bezirks-Regierung zu nörmirende Zulage bis zu 71 Sgr. pro Arbeitstag, aus welcher auch die Bekleidung im Staude zu halten ist. Alle Ausgaben, wel- che durch den Transport der Kriegsgefangenen bis zur Abgabestelle entstehen, müssen durch den Arbeitgeber sofort bezahlt werden. Bei Ablösung einzelner Mannschaften auf eigenen oder Antrag des Ar beitgebers hat letzterer die Transportkosten z» tragen, bei Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft trägt die Staatskasse die Hosten de» Rücktransportes. — - Berlin, 10. Aug. "Der Minister des Inner« ist seit einige« Tagen nicht unbedeutend erkrankt und hütet daher das Bett. Heffen-jtnffel, 9- Aug. Auf das bei der Polizeidirektion da- hier eingebrachte Gesuch des Vorstandes des hiesigen Schützenver eins um Genehmigung zur Abhaltung eines Preis-und FestschießenS, welches unter Betheiligung fast aller Schützenvereine des Landes auf dem hiesigen Schützenplatz stattfinden sollte, ist dem gedachten Vorstande infolge eines Ministerialbeschlusses eröffnet worden, daß die Veranstaltu^ de« beabsichtigten Preisschießens nicht zu geneh migen stehe. Schleswig-Holstein. Flensburg, Donnerstag, 11. August. Die „Nordd. Ztg." meldet aus Kiel: Die Minorität der holsteinschen Ritterschaft war zwar gegen ein Interim, aber hinsichtlich des Anschlusses an Preu ßen vollständig mit der Majorität einverstanden. Frankreich. Paris, 9. Aug. Frankreich samunlt sei le Streitkräfte zu Lande und zu Wasser um sich, wie die Henne ihre Küchlein. Das Geschwa der, welches vor Tunis lag. wird zurnckerwartet, und nach Mexico ist der erste große Dampf-Transporteur, die Ardeche, von Oran ab gegangen, um Truppen von Vera-Cruz abzuholen. Er hat 700 Mann des Fremden-Regiments an Bord, das seine Quartiere von Algerien mit denen von Mexico vertauscht. Sechs andere große Transporteure und drei Transport-Fregatten werden seefertig gemacht und laufen Anfangs September aus, uni Truppen abzuholen. Was das Bel- gischmexicanische Fremdencorps änbetrifft, so meldet die France, daß dasselbe bereits 2-iOO Mann stark sei, in Belgien auf Kosten des Kaisers Max geworben werde, und bei der Mustermjg, welche der General Chapelie am 7 Aug. über dasselbegehalten, die Ergebnisse sich zufriedenstellend gezeigt haben. Dieses Corps geht der France zufolge gegen den 15. September nach Mexico ab. Im fernen Oste» dagegen wird Frankreich, da ihm Mexico nun weniger auf dem Halse liegt, festhalten und Cochinchina nicht aufgeben. Commandant Au bert , Consul in Bangkok, welcher unter guten Bedingungen dem Kai ser von Anam die französischen Eroberungen in Nieder-Cochinchina zn rückerstatten sollte und am 15. Juni schon nach Hue abgefahren war, wurde von einem französischen Schiffe eingeholt und zurückgerufen^ seine Mission wurde al» nicht ertheilt zurückgenommen, und die Ver abredungen, welche die Anamiten in Pari» getroffen, sind widerru-