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790 ' <^°> Nutz- und Brennholz-Verkauf. Mittwoch, dru L?. Juli I8SL, von Vormittags 10 Uhr an, werden in dem Herrschaftlichen Hartenstekner Forste, District „Kohlung" folgende Nutz- und Brennhölzer, und zwar; 1 Hatter Stamm (Buche), 135 weiche Stämme (Fichte) von 5—13 " unterm mittl. Durchmesser, 877 6o. Stangen (äo.) von 1;—4^ " mittlerm Durchmesser, 31 harte Klötzer (Erle) von 8^—18 " desgl., 301 weiche dergl. (Fichte und Kiefer) von 6^—23 " desgl., sowie 7^ Klaftern erlene Scheite und Klöppel, 20 „ fichtne dergl ' 4^z Schock Erlen-Reißig, 57^ „ fichtenes Stamm- und Astreißig meistbietend unter den vor der Auction bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden. Die Zusammenkunft findet auf dem Holzschlagt ohnweil des Wapplerschen BahnhauseS Statt. Hartenstein, am 15. Juli 1864. Fürstlich SchönburgMe Reut- und Forstverwaltung. Walther. ' Meyer. Baumgärtner. Tagesgeschichte. Deutschland. Der Hamb.Börsen-Halle wird aus Wien geschrieben: „So fachte auch immer die französtsche-Vermittlung für den Augenblick sich gel tend machen mag, so sehr besorgen wir nach verschiedenen uns zu kommenden Andeutungen, daß dieselbe im Laufe der weiteren Bege benheiten den deutschen Großmächten unbequem werden dürfte. So spärlich auch die Winke, welche wir in dieser Richtung erhalten, mo mentan ausfallen, so glaube« wir doch heute schon aus denselben entnehmen zu können, daß Frankreich die Alternative: entweder «uS'r-ne universel in den Herzogthümern oder Integrität der däni schen Monarchie im Sinne des Princips des londoner Vertrags, zur Grundlinie seiner Vermittlungspolitik gemacht habe. Es scheint, als ob Frankreich wirklich die Absicht habe, als Retter Dänemarks in dessen Todesnöthen aufzntreten und sich wenngleich uns versichert wird, daß England diesen Absichten Frankreichs nicht fern stehe, mit dem Ruhme begnügen zu wollen, seinen Einfluß jenem Englands überlegen zu sehen. Durch das Zurückkommen auf das Verlangen nach einer Befragung der Bevölkerung der Herzogthümer glaubt Frank reich nicht nur einen Theil Schleswigs der dänischen Krone retten zu können, sonder» auch im Sinne der Wünsche des mittelstaatlichen Dentschlands zu handeln. Eine andere Frage ist es, wie die deut schen Großmächte eine derartige Vermittlung Frankreichs aufnehmen werden." Preußen Berlin, 18. Juli. Aus der Bedingung, daß die Waffenruhe erst übermorgen Mittag um 12 Uhr ihren Anfang neh men soll, folgert man hier die Absicht der beide» deutschen Mächte, vorher noch die Operationen gegen den, nach den letzten Nachrichten zu schließen, hart bedrängten Capitän Hammer zu Ende zu führen und die Besetzung der friesischen Inseln zu vollenden. Dem Ver nehmen nach enthält das zwischen Dänemark und den deutschen Mächten geschlossene Abkommen die Bedingung, daß während der eilftägigen Waffenruhe die Verpflegung der preußisch-österreichischen Truppen in Jütland auf Kosten dieser Provinz erfolgt. Selbstver ständlich ist, daß die Blocadc dänischerseits aufgehoben wird. Herr v. Bismarck wird sich »ach Wien begeben, um dort persönlich an den zur Verständigung über einen längeren Waffenstillstand und über Friedens-Präliminarien zu führenden Verhandlungen Theil zu neh men. Es wird in hiesigen, gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen mit Bestimmtheit wiederholt, daß Oesterreich und Preußen fest auf der Forderung der ungetheilten Abtretung Schleswig-Holsteins be stehen. Geht Dänemark hierauf ein — als auf die für den Frie den anzunehmende Basts —, so erscheint der Abschluß eines länge ren Waffenstillstandes — man spricht von sechs bis neun Monaten — als gesichert, und die weiteren Stipulationen, worunter unter Anderem auch die Kriegslasten figuriren dürsten, werden dann den Friedens-Verhandlungen Vorbehalten bleiben. Berlin. Die Berliner Börsen-Zeitung schreibt «nterm 18. Juli: „In Turin wird gegenwärtig der Abschluß eines Handelsver trags zwischen Italien und dem Zollverein ins Auge gefaßt. Frankfurt a. M. 17. Juli. Das „Wochenblatt des Re» formv." schreibt: „Alle unparteiischen Nachrichten aus Holstein stimmen darin überein, daß man dort ganz und gar nicht wünscht, an Stelle der Bundesverwaltung (mit der man auch aus anderen Gründen sehr zufrieden ist) eine gemeinschaftliche Verwaltung durch Oesterreich, Preußen und den Bund, die sich nach österreichisch preußischen Vorschlag auch über Schleswig ausdehnen sollte, zu erhalten. Mit Recht wittert man hinter diesem Plan eine völlige Beiseiteschiebung des Bundes. Dieser kann nichts Besseres thun, als Holstein auf die Dauer des jetzigen Provisoriums fest in der Hand zu behalten. Dann (aber auch nur dann!) sind alle unge rechtfertigten Sondergelüste, alle Annexionsgedauken überhaupt ziemlich ungefährlich. Holstein ist in diesem Falle das Heft, Schleswig ist die Klinge. Wer jenes festhält, hat das Ganze in der Gewalt! Möge der Bund vor Allem in diesem Punkte sehr auf der Hut sein!" Schleswig-Holstein. Kolding, 13. Juli. Die „A. N." melden: In Snoghöi, ge genüber von Middelfarth, wurden gestern Nacht 4 Uhr die Oester- reicher durch dänische Kriegsdampfer, welche wahrscheinlich Transportschiffe, mit Landungstruppen an Bord, schleppten, alarmirt. Wie vor vier Tagen, bei der Alarmirung in Fridericia, waren auch hier in Snoghöi fünf Minuten nach dem ersten Schüsse die Oesterreicher auf dem Platze und beantworteten das Feuer des Feindes mit solcher Entschiedenheit, daß derselbe um 5 Uhr wieder nach Strub und von da nach der Kasmoseschanze (Nordspitze von Fünen) abdampfte. Verluste scheinen dabei österreichischerseits nicht vorgekommen zu sein. Zwei verwundete Oesterreicher und ein ver wundeter und gefangener Däne, welche heute Vormittag zur Stadt gebracht wurden, stehen mit dem Vorfälle bei Snoghöi in keinem Zusammenhänge. Diese Blesstrte sind in einem unbedeutenden Vor postengefechte bei Veile im Feuer gewesen, wo die Dänen eine öster reichische Strandwache zu überrumpeln versuchten. Heute Nacht wurden wir durch eine längere andauernde Kanonade in der Rich tung gegen Fridericia beunruhigt. Eingezogenen officiellen Nach richten zufolge hat eine Fortsetzung der dänischen scharfen RecognoS- cirung von Striib und Middelfarth hinüber nach Snoghöi stattge funden; bei dieser Affaire ist indeß, ebenso wie gestern, kein Ver lust österreichischer Truppen zu beklagen. Aus dem Hauptquartier Apenrade, Dienstag, 19. Juli, Vor mittags, wird gemeldet: I» der Nacht vom 17. zum 18. d. ist auch die Insel Föhr von österreichischen Truppenabtheilungen besetzt worden. Es gelang dem Capitän Hammer mit wenigen Schiffen zu entkommen. Es sind nunmehr sämmtliche schleswigsche Inseln der Westküste im Besitze der Alliirten. Kiel, Mittwoch, 20. Juli. Die heutige „Kieler Zeitung" meldet: Heute findet in Schleswig eine Versammlung schleswigscher Grundbesitzer statt, um eine Adresse an die oberste Civilbehörde des Herzogtums Schleswig zu beschließen, welche das Verlangen nach einem Interim für beide Herzogthümer unter Oesterreich und Preu ßen ausdrückt. ' - - England. London, 18. Juli, „Jedermann", schreibt heute die Times,