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5^ Schock Weiche 5 und 6 zöllige Stangen, s Curtins Oese r. v Klftr. gute - weiche Brenuscheite, 7^, „ wandelbares 3^ „ weiche Klöppel, einzeln und partienweise gegen sofortigeBezahlungund unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. Wer diese Hölzer vorher besehen will, hat sich an den Herrn Oberförster Müller in Raschau zu wenden oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königliches Forstverwaltungsamt Schwarzenberg, am 2. Juli 1864. Tagesgeschichte. Deutschland. Oesterreich. In Bezug auf die Einnahme der Insel Alfen durch die Preußen macht die „Ost-Deutsche Post" besonders auf merksam, daß es ein Neffe des Königs Wilhelm ist, der gegen wärtig die Verbündeten commandirt. Dieser Umstand sei von ho her Bedeutung, denn Herr v. Bismarck habe dadurch, daß er dem Prinzen Friedrich Karl ein Commando übertragen ließ, „das er kei neswegs als einen blosen Ehrenposten betrachtet wissen wollte", documentirt, daß er auf die Wünsche der Militärpartci eingegan gen, und gegenwärtig eine Politik als durchführbar betrachte, die ihm im Januar noch als ein „Soldatentraum erscheinen müsse. „Wir freuen uns daher aufrichtig — sagt das gedachte Blatt —, in dem schnellen Schlage gegen Alsen ein Anzeichen zu begrüßen, daß diesmal auch die Peeußen ebenso energisch vorzugehen geden ken, wie im Februar und März die Oesterreichcr von Ober-Selk bis Veile. Wir freuen uns des Ueberganges nach der Insel als eines Symptomcs dafür, daß den Conferenzcn nicht eine diplomatische Kriegführung folgen soll und daß allem Anscheine nach nicht wieder solche, lediglich durch das Hinschiclen nach dem Auslande veran laßte Kunstpausen entstehen sollen, wie diejenige von der Räumung des Dancwerks bis zum Einmärsche in Jütland und dann abermals bis zur ernsthaften Betreibung des Angriffes auf die Düppler Schanzen. Wir freuen uns dessen im Interesse Deutschlands und der Herzogthümer; wir halten das möglichst energische Vorgehen aber auch zugleich für Dasjenige, welches am ersten geeignet ist, den Ausbruch eines europäischen Krieges hintanzuhalten. Die Con- fcrenzen haben unsers Erachtens constatirt, daß keine der Groß mächte den Ausbruch eines europäischen Krieges beabsichtigt. Daß ivir demselben aber nicht unabsichtlich durch die blose Kraft der Trägheit zutreiben, das wird aui besten durch harte Schläge erreicht, welche die Dänen schnell zur Besinnung bringen." Wien, I. Juli. Die kaiserliche Negierung ist auf den von ihren Bevollmächtigten befürworteten neuen Hessen-Darmstädtischen Vorschlag cingegangen. — Die Münchener Konferenzen dürften so mit eine Bahn eröffnen, auf welcher noch in der elften Stunde eine allseitige Verständigung zu ermöglichen ist. Berlin, 3t). Juni. Heute Morgen um 8 Uhr dröhnten 101 Kanonenschüsse durch die Lust, sie verkündeten der Stadt die gestern erfolgte Einnahme der Insel Alsen. Der Befehl des Königs zu dieser Signalisirung des Sieges war gestern Abend aus Karlsbad eingctroffen, doch waren die nöthigcn Vorkehrungen in Betreff der Munition noch nicht sofort gemacht und es mußte die Ausführung der Ordre bis heute Morgen vertagt werden. Die Bevölkerung ist über diesen neuen Erfolg der preußischen Waffen in der gehobensten Stimmung, man sieht seit gestern viele Häuser in der Stadt mit preußischen Fahnen geschmückt und heute ist ein großer Transport von Erfrischungen und Lebensmitteln aller Art, welche von hiesigen Einwohnern gesammelt worden, für die preußischen Truppen nach Alsen abgegangen. Hannover, I. Juli. Die zweite Kammer hat heute unter Zu stimmung des Justizministers beschlossen, der Negierung zur Erwä gung zu geben, ob nicht, wenn ein gemeinsames Vorgehen mit den übrigen Bundesstaaten unwahrscheinlich, Hannover seinerseits mit der Bildung einer deutschen Bundesflotte beginnen solle. Schleswig-Holstein. Den forcirtcn llcbergang des preuß. Armcccorps nach Alsen schil dert die N. Pr. Ztg. folgender Maßen: Die Truppen sammelten sich mit Einbruch der Finsterniß, und um 12 llhr traf der commandi- rende General mit seinem Stabe ein. Die Leute waren mit Mü tzen bekleidet, ohne Tornister und trugen nur ihre Kochgeschirre mit Proviant für drei Tage. Mit dem Schlage 2 Uhr des 29. Jimi wurden unter Leitung des Ingenieur-Hauptmanns Adler, des Pre mier-Lieutenants Mantey, des Schiffs-Capitäns Bartelsen und des Schiffsbanmcisters Taun die Kähne ins Wasser gesetzt und, nach dem sic bis zur Gürteltiefe hinab gebracht waren, von den Mann schaften bestiegen. Nach wenigen Minuten eröffnete der Feind auf seiner ganzen Lillie, von Arnkiel-Oere bis Nonhoff, das Feuer aus Geschütz und Kleingewehr und ließ Signal-Raketen steigen. Unsere Batterien erwiderten das Feuer der feindlichen Batterieen sehr stark, und unsere Boote begannen ebenfalls ihr Kleingewehr- feucr, welches ganz besonders auf der Südseite, wo der Sund et was schmäler ist, außerordentlich heftig wurde. Die Boots-Co- lonne des linken Flügels, welche zuerst abgefahren war, erstieg auch zuerst das Land bei Arnkiel-Oere; dann folgten die fünf übrigen Colonnen, vertrieben den Feind nach hartnäckigem Widerstande aus seinen Batterieen und Schützengräben, drangen nntcr lebhaftem Ge fechte in die am Ufer belegenen Waldungen und rückten sodann in südlicher Richtung weiter vorwärts. Die leeren Kähne fuhren so fort zurück und holten zu mehreren Male» die übrigen Truppen ab. Hierauf wurden auf 32 zu je zwei an einander befestigten Pontons die Artillerie, die Cavallerie, die Ambulancen lind die Officier-Pfe» de übergcsetzt. Der Feind beunruhigte die ganze Fahrt durch ein heftiges Artilleriefeuer, namentlich von der Rönhoff-Schanze und von dem Panzerschiffe ,-Rolf-Krake", welches aus der Augustenbur ger Föhrde hervorkam, ohne jedoch viel Schaden anzurichten. Die Die Nönhoff-Schanze wurve durch unsere Batterie bei Sandberg bald zum Schweigen gebracht. Den „Rolf Krake" empfingen, so bald er hinter Arnkiel-Oere sichtbar wurde, 16 gezogene schwere Ka nonen; er fuhr indessen so weit vor, daß er den Sund der Länge nach bestreichen konnte, und eröffnete ein lebhaftes Bomben- und Shrapncllfeuer auf unsere Boote. Dies setzte er nur wenige Mi nuten fort, wandte sich dann links und schien durch unsere Ueber- gangslinie fahren zu wollen; das verdoppelte Feuer unserer Batte- ricen nöthigten ihn jedoch, in die Augustenburger Föhrde zurückzn- kehre», aus welcher er noch einmal hcrvorkam, aber nur, uni durch die Alssner Föhrde das Weite zu suchen. Auf dieser Fahrt sollen ihn unsere Batterieen und die weiter nordwärts ausgestellten 16 ge zogenen Geschütze arg mitgenommen haben, worüber indessen noch nichts Näheres bekannt ist. Der Uebergang war ungestört und voll kommen dispositionsfähig von Statten gegangen. Um halb 3 Uhr waren die l 1 Bataillone der Division Manstein am jenseitigen Ufer und rückten gegen Süden vor. Nach hartnäckigem Widerstande nahm der General die Stellung von Kjär und alle südlich von da in der Richtung auf Sondcrburg zu gelegenen Gehöfte, Knicks und Höhen, wobei der Feind immer lebhaften Widerstand leistete. In dieser Reihe von Gefechten wurde der linke Flügel landeinwärts vorge schoben und hierdurch der Rückzug des Feindes auf Ulkcbüll mehr und mehr bedroht. Zwei gezogene 6pfündige Batterien folgten der Infanterie im Trabe und griffen wirksam in die Gefechte ein. Der commaudircnde General, welcher, nachdem er den Uebergang im heftigsten Feuer geleitet hatte, den Mannschaften mit seinem Stabe gefolgt war, gab nun der Division Wintzingerode den Befehl, mit allen zur Hand befindlichen Truppen sich auf Ulkebüll zu werfen und den Feind nach Hörup-Haff zurückzudrängcu. Während auf dem rechten Flügel die Brigade Göbcn die Wiudmühlenhöhc bei Sonderburg und darauf die Stadt selbst nahm, rückten die Briga den Schmid und Theile der Brigade Canstein, ohne noch sehr we sentlichen Widerstand zu finden, dem weichenden Feinde über Ulkc- büll-Wollerup, von wo einzelne Abtheilungen in der Richtung auf Kekcnis und Bro weiter vorgeschoben wurden, bis Hörup-Haff nach. Die Hauptcoloune mit den beiden 6pfd. Batterieen erreichte Hörup- Haff, nahm nach kurzem Gefechte den Nest eines zurückwcichcnden Corps gefangen und erbeutete eine großc^ Menge Kriegsmaterial. Sämmtliche feindliche Schiffe hatten diese Station bereits verlassen und waren ans, hoher See sichtbar. Andere feindliche Abcheilungeu