zum Grundgedanken des ganzen Werkes, für das die Bezeichnung „dämonisch“ — besonders auch für den Schlußsatz — zutrifft. Der Mittel satz strömt feierliche Ruhe aus. Man könnte meinen, in ihm dumpfe Trommelwirbel, weiche Hornsoli, tiefe Blechchöre, eine Klarinetten- kantilene und zarte Begleitfiguren der Streicher zu hören. Eines der bedeutendsten Klavierwerke Sergej Prokofjews ist die Sonate Nr. 3. Sie ist in Deutschland noch unbekannt. Der Hauptcharakter sind scharf gezogene Linien, klarer Aufbau und entschiedene Rhythmik. Die Themen sind kurz und prägnant, die Harmonik kühn. Stets sind seine Kompositionen brillant und lebendig. iinlSktitHf in bat 9inloniekoniert uh 19. 1994 Sergej Prokofjew (geb. 1891) schrieb seine „Klassische Sinfonie“ in den Jahren 1916 — 1917. Pro kofjew, einer der führenden sow jetischen Komponisten, stand beim Komponieren seines op. 25 unter französischem Einfluß. In den Jahren des Beginns der Neuen Musik war überall ein Streben nach Einfachheit, Klarheit und Durchsichtigkeit spür bar. Diese Eigenschaften sind her vorstechende Merkmale der klassi schen französischen Musik. Bei Rameau und Couperin sind sie zu finden. Diese Komponisten sind 'neben den großen deutschen Klassikern Haydn und Mozart die Vor bilder für Prokofjew gewesen, als er die „Klassische Sinfonie“ entwarf. Prokofjew übernimmt jedoch nicht wörtlich die Eigentümlichkeiten und Stilelemente dieser Zeit, sondern schmilzt sie durch sein Temperament um. Ab und zu bricht in der Musik dieser Sinfonie durch, daß er ein Mensch unserer Tage ist. In der Form hält sich Prokofjew streng an das klassische Schema. Vier Sätze hat dieses Werk, von denen der dritte und vierte Gavotte und Finale heißen. Auch in tonlicher Hinsicht Generalmusikdirektor Professor Heinz Bon gart z Nationalpreisträger