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Erläuterungen und Liedertexte: Variation 3: Dumme, aber geistreich sein sollende Unterhaltung des Ritters mit seinem Knappen (Cello und Bratsche). Variation 4: Don Quichotte und Pansa halten eine Prozession, bei der ein Frauen bild getragen wird, für eine Räuberbande, die eine edle Dame entführt. Ihr Ein greifen wird abgeschlagen, der Ritter scheinbar getötet, erholt sich aber bald wieder, so daß der Knappe sich ruhig schlafen legen kann. Variation 5: Don Quichottes Schmachten nach der Dulcinea. Variation 6: Er macht sich auf, um die schöne Unbekannte zu finden. Pansa zeigt ihm ein zufällig daher reitendes häßliches Bauernmädchen als die Ersehnte. Der Ritter glaubt, daß böser Zauber die Schönheit verwandelt hat. Variation 7: Adlige Damen veralbern den Ritter und seinen Knappen. Beide müssen ein hölzernes Pferd besteigen, das sie im Sturme durch die Luft tragen soll. Sie merken gar nicht, daß ihnen der Sturm durch starke Blasebälge vorgetäuscht wird. Variation 8: Wasserfahrt. In einem Kahne ohne Steuer treiben sie auf Schiffsmühlen zu, die sie für Festungen halten und bestürmen. Von ihrem unfreiwilligen Wasser bad gerettet, stimmt Pansa einen Dankeschoral an (Don-Quichotte-Motiv gebildet). Variation 9: Mit größter Tapferkeit bekämpft Don Quichotte zwei harmlose Mönche (zwei Fagotte). Variation 10: Quichottes Freund Carrasco will ihn zur Vernunft bringen durch einen Zweikampf. Im Falle der Besiegung Quichottes soll dieser im heimatlichen Dorfe von allen Abenteuern ausruhen. Don Quichotte kommt wieder zu Verstand. Finale: Don Quichotte entsagt der Welt. Er ist betrübt, feststellen zu müssen, daß alle seine Ideale und Abenteuer nur Gespinste seiner kranken Fantasie waren. Gottfried Müller: Orchestervariationen und Fuge. Gottfried Müller, der komponierende Sohn des bekannten Landesposaunenmeisters und Pfarrers Müller in Dresden hat Glück, seine Kompositionen vor jahrzehntelangem Liegen im Kasten bewahrt zu sehen. Fritz Busch setzte sich im Frühjahr dieses jahres mit grobem Aufführungsapparat tür den MUUerschen „Psalm“ und jetzt im Spät sommer auf dem Internationalen Musikfest in Venedig mit der Dresdner Philharmonie für die neuen Variationen über das Volkslied „Morgenrot“ ein, die heute hier wieder holt werden. Das ernste Thema bestimmt den Charakter der Variationenreihe als über wiegend elegisch, düster. Der junge Komponist folgt etwa der Art, wie sie Brahms und dann Reger zeigten, die sich beide ja das Umwandeln, Umkleiden, Umschaffen von Themen anderer Komponisten zu einer gewissen Spezialität gemacht hatten. Dr. Kreiser. b) Care selve Care selve ombre beate, G. F. Händel: a) Arioso Dank sei dir, Herr, Du hast dein Volk mit dir geführt, Vengoin traccia del mio cor. Israel, hier durch das Meer. Wie eine Herde zog es hindurch, Herr, deine Hand schützte es, In deiner Güte gabst du ihm Heil! Fr. Schubert: „Dem Unendlichen" Wie erhebt sich das Herz, wenn es dich, Unendlicher, denkt! Wie sinkt es, wenn es auf sich herunterschaut! — Elend schaut’s wehklagend dann und Nacht und Tod! Allein du rufst mich aus meiner Nacht, der im Elend, der im Tode hilft! Dann denk’ ich es ganz, daß du ewig mich schufst, Herrlicher, den kein Preis, unten am Grab, oben am Thron, Herr Gott, den, dankend entflammt, kein Jubel genug besingt! Weht, Bäume des Lebens, ins Harfengetön! Rausche mit ihnen ins Harfengetön, kristall’ner Strom! Ihr lispelt und rauscht und, Harfen, ihr tönt nie es ganz: Gott ist es, Gott ist es, den ihr preist! Welten, donnert in feierlichem Gang! Welten, donnert in der Posaunen Chor! Tönt, all’ ihr Sonnen, auf der Straße voll Glanz in der Posaunen Chor! Ihr Welten, ihr donnert, du, der Posaunen Chor, hallest nie es ganz: Gott, Gott ist es, den ihr preist!