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Dresdner Journal : 12.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188601127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18860112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18860112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-12
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Journal : 12.01.1886
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Vom Reichstage. 21. Plenarsitzung de» Reichstag». * Berlin, 9. Januar. Am Tische de» Bunde»* rathS: Bevollmächtigter »um Bunde»rathe Staat»* jceretär im Reich-amte de» Innern v. Boetticher, Minister sür Landwilthschast, Domänen und Forsten, Or. Luciu», königl. sächsischer Bevollmächtigter zum BundeSrathe, Gras v. Hohenthal und Bergen, die Tom» missare geh. Oberbaurath Bänsch, Lapitän zur See Köster, geh. Overreglerung»rath Bartet». Der Präsident v. Wedell-PieSdors eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 20 Min. Eingegangen ist der Entwurf de» Unfallversiche rung-gesetzt» für die land* und forstwirthschaftlichev Arbeiter. Zur Tagesordnung sieht der Antrag v. Bernuth, welcher lautet: .Die Cejchäsl«oiduung»commilsion wird beauftrag«, die Frage, wie die Resolutionen zum Etat künftig geschäht» ordnungrmäßig zu behandeln seien, zu prüft» und darüber dem Reichs läge Bericht zu erstatten ' Abg. v. Bernuth. Die bisherige Praxi» dc» Reichstages, die in der zweiten Lcsung de- Etat» beantragten und kerathe- nen Resolutionen erst am Schluff der druten Lesung ohne jede weitere recapit ilirende Berathung zur Abstimmung zu bringen, ist schon seu längerer Zeit al» unzweckmäßig anerkannt wo» den. Infolge dessen hat.e schon ,n der vorigen Session der Abg. v Slaasfenbirg denselben Antrag gestellt, den ich heute wiederhole, da derselbe damal» in der GcschSft»ordnungscom- mission nicht mehr zur Erledigung kam. Der Antrag wird an die Geschäft»ordnungScom- mtssion überwiesen. Zur ersten Berathung steht der Gesetzentwurf, betreffend die Herstellung des Nord- ostseecanal». 8 t des Entwurfes lautel: .Es wird ein sür die Be nutzung durch die deutsche Kriegsflotte geeigneter Seejchiff- sahitScanal von der Elbemündung über Rendsburg noch der Kieler Bucht unter der Voraussetzung h-rgestellt, daß Preu- gen zu den aus Ibauivvev M- veranschlagten Geiamml- herstellungSkostcn desselben den Betrag von 50 0üvvl,0 M. im Voraus gewahr» * Im 8 2 wird der Reichskanzler ermächtigt, die vom Reiche zu leistenden Kosten im Betrage von los Millionen M im Wege der Anleihe zu beschassen Rach 8 8 soll von den nicht zur laiserl. Marine ge- hörioen Schissen, welche den Canal benutzen, eine Abgabe erhoben werden. Abg. Broemel: Die Ausführung de» feit Jahrzehnten vcntilirten ProjectS eines Nord-LstseeconalS ist gewissermaßen zu der Reihe nationaler Wünsche zu zählen, von denen im Lause der letzten beiden Jahrzehnte schon eine ganze Reihe verwirklicht worden ist. Ich selbst delenne daß ich an das Studium der Vottage mit e»ner ganz beson er» freudigen Ge- nugihuung ging, weil ich glaube, daß durch die Annahme diese- v ejetzemwurs- eme wichtige VerkehrSerleichterung, eine ungemein wcrtyvolle neue Wasserstraße geschossen wird, welche für den internationalen Verkehr unser» Vaterlandes ei.ie große Bedeutung erlangen wird. Ich kann nur wiederholen, daß ich der B^r age sympathisch gegenüverftehe; aber »ch bedauere, daß die Vearbe tung de» EutwurjS so wenig den Ansprüchen an eine eingehende Behandlung der Frage entspricht. Er fehlt in dem Entwürfe jede eingelendr sachliche Begiündung; nicht ein Mal die beruhm e Rebe des Abg. C rasen v. Mvlike habe ich darin gefunden, die mit unbarmherziger Kritik aller Schwär merei cm Ende der^.tete Es hätirn doch wenigsten r die HauptgesichlSpunkle der Rede deS Grafen v. Mollke eine Be sprechung in der VoUage finden mi ssen, umsomehr, als b ese -.»runde sur die Hebung unserer maritimen Wehrlrast noch heule ausschlaggevrnd pnd. Auch über den großen Flotten- gründungsplan schweigt sich die Vorlage gänzlich au», ebenso über die Denkschrift aut dem Jahre »8 «. Uebertzaupt ist die stra cgische Scue der Frage in der Vorlage v el zu wenig be- rucksichligl Wen» ein solcher Canal gebaut werden sollte, der so viele Millionen lostet, so war der Zeitpunkt, dies zu be- schl eßen, »m Jahre 1873 gegeben, al» wir hier über die Ver- Wendung der französischen Arie,-entschädigung Beschluß zu fasse» hatte». Damals wurde auch über den Rord-Ousiecanal gesprochen, uras ». Mollie widersprach aber einem folgen P:oject ganz enljchiedcn, ohne daß seilen der Marineverwal- tung eine Gegenerklärung erfolgte. Wir haben letzt alle Ver anlassung, mit nüchterner «»itik an die Vorlage hcranzuirelen. Es müssen besondere Umstände fein, welche die Einbringung de- CntwursS jetzt veranlaßt haben In der Vorlage selbst ist uns allerdings nur ein sehr dürsiizcS Material gcgrben wor den. Vielleicht haben die neuen Bedürfnisse der Lolonralpolitik die Veranlassung gegeben, daß man die Verwendung der vor handenen Flottenkrasie möglichst rrleichlern will. Oder viel leicht sind finanzielle Gesichtspunkte für die Eincrngung der Vorlage maßgebend gewesen Wir lefin en uns allerdings ge rade nicht in der Lage, eine solche Ausgabe aus die leichte Achsel zu nehmen, wir sind aber in e ner Zeit wo viel Gelb verlangt zu werden pflegt wenn rch auch nicht die Ansicht Derer lherle, welche auch an dieser Vorlage einen grw ssen Mo nopol »eruch wahrnehmen wollen. Bei der sachlichen Prüiung der Sache handelt e» sich um die Frage welche Borihetle einerseits der Canal für die Marine und die Handclsfchifljahrt bieiet, und welche Ausgaben dafür aus der andern Seile stehen Die zu erwanendeu Vorlheüe für die Marine wird un» aller dings die Marireverwallung noch näher llarlegrn müssen; denn diese Vorlage weichl sehr ab von der bisherigen Art, wie gerade dir Marinevorlagen immer begründet waren, in welchen uns stet» eru sehr reiches Material vorgelegt war. — Gelingt e«, von den Handelsfchiffen eine angemeffere Abgabe zu erzielen, jo werden sich die Berwalluttgskoslen erheblich vermin een. Auch in dieser Beziehung enthält die Vorlage zu wenig fachliches Material. Ferner ist nicht ne.chgewiejen, wie sich das Verhältuiß der Bau kosten zu dem Werlhc der Zettersparniß sür die Schiffe stellt. Da» ganze Projekt basirt wefentlich aus der Dahstnom'lchcn Arbeit, dabei ist aber nicht zu vergessen, daß jener Dahl- ftröm'sche Enlwurs lediglich in einem bestimmten Geschäfts- interessc entstanden ist. Zu bedauern ist, daß bei der ganzen Vorlage die Vorstände der Haudclskammern gar nicht gefragt worden sind; warum hat man nicht diese Gutachten schon regierungsseitig eingezogrn, anstatt diese Arbeit jetzt der Com mission de» Reichstag» zu überlassen? Eine Verbesserung der bestehenden Fahrstraße rst ja ohne Zweisel nöthig, ob aber die neue Lanalanlage an ihren Mündungen bei großer Pass>ge und widrigem Weiler nichl sehr gesährlich sein wird, ist eine andere Frage. Namentlich scheint nur die Mündung an der Uuterclbe riue sehr gefährliche und gar nicht gerechtfertigte zu fein. AuL die Passage de» Canal» wird bei den « Drehbrücken, den Fähren und den Schleusen leineSweg» eine leichie und bequeme sein. Bei strenge,m Winter ist der Canal mindesten» iv-Tage zugesroren und also unpasjirbar, sernrr wird er im Hochsommer wo keine Stürme zu erwarten sind von den Schiffen, die dann den Weg durch den Kattegat wählen, nicht benutzt werben. In diesem Sinne hat sich auch srührr der «»ras v. Moltke auSge- sprochen; trifft da» aber zu, so redueirl sich der Werth de» Canal» ganz bedeutend, die Zittersparnß wird sür Sch ffe von Hamburg nach der Ostsee aus t4 Stunden, von Bremerhajen aus üs Stunden und für die wichiigeren holländischen, belgi schen und ruglifchen Häfen aus 22 bi» ö Stunden veranschlagt. Dabei »st sür Dampfer eine durchschn.ttliche Fahrgeschwindig keit von 8'» Seemeilen Gro Stunde in See und vonüh; See» mellen im Canal angen«nmen. Der Zeitgewinn wird also für schneller gehende Schiff«, namentlich für Vassagierschiff«, welche 1t Knoien machen, deorutend, und zwar bi« aus tt Stunden rrducin werden. Und dann, welche Garantie ist gegeben, daß diese Zeiterjparntß wirklich erreicht wird Die Gefährlichkeit der Passage durch den Canal ist, wenn auch in aodrier Weise, mindesten, ebenso groß wie di« der Fahrt um Ekageu, ja, viel« Vetcapitäll« haben a»r gesagt, daß du Fahrt durch de» Canal und die Elbmündung noch gesährlicher sei, al» um Skagen herum. Durch alle» die« wird die Benutzung de» Canal« seiten der Handelsschiffe wesentlich beschränkt werden Dazu kommt nun noch dir Abgabe an da» Reich sür die Durchsahrt von 7» Ps. pro Register«-«. Dabei ist in der Vorlage nicht einmal angegel en. ob da» pro Netto- oder Bruttolon sein soll, auch nicht ob alle Schiffe gleich behandelt werden sollen, ob Schifft mit Ballast ebenso wie die mit Laduni, ob solche mit halber Ladung ebenso wie die mit ganzer Ladung. Ein DurchschnitUsatz ist deshalb nicht passend. weil di« Borlheile de» Canal» sü- die verschitdcnen Schiff« verschieden sind; die Schiffe, die 22 Stunden an Zeit sparen, können doch nicht die- selb« Abgabe tragen wie dir. welche «« Stundrn ersparen Diese Abgabe ist der Kernpunkt, der bei der Beurtheilung der Vorlage in »etracht zu ziehen ist Wrnii l-irr rin Fehler ge macht wird, so ist die Benutzung de» Canal« einem sehr großen Theile der Handel-schiffe thaisächlich verschlossen Die Handels kammern von Bremen und Lübeck Halen sich in ihrem Gut achten über da« Projekt de« Hrn Dahlström dahin erklärt, daß selbst die dorl geforderte grnngere Abgabe noch zu hoch gegriffen sei. Im besten Falle wird man sich also mit einer sehr geringen Abgabe begnügen und lheilweise vielleicht ganz daraus verzichten müssen. Der Abgabetaris soll vom Kaiser im Einvernehmen mit dem Bundetrath seftgesetzt werden Hier bedars da» v esetz entschieden eine Ergänzung dahin, daß dem Reichstage die Mitwirkung wenigsten« lei Feststellung der Maximalfätzc Vorbehalten bleibt. Vom nationalen Standpunkte au» hat sich der Abg »ras v. Moltke 187» gegen den Canal erklärt, indem er meinte, wir bauten ihn nur für Schweden, Norwegen, Rußland Welchen Nutzen der Canal sür die be- slchendtn BerkehrSverhättnisse haben wird, dielen Punkt be rührt die Vorlage nur ganz oberflächlich. In den Ostseehäsen hat man bisher immer die Ansicht sestgehalten, daß der Canal au« möglichst kurzem Wege tue freie Nordsee mit der freien Ostsee verbinden müsse, niemals hat man sür gut gehalten, die Elbemündung sür einen günstigen Ausgangspunkt zu hallen, er ist e» auch nur sür Hamburg Tie Ostseehäsen, welche durch die gegenwärtige Zollpolitik so sehr benachihetligt sind, werden auch hier wieder wenig berücksichtigt. Alle diese Verhältnisse sind bei Einbringung dieser Vorlage nicht eine- Worte« ge würdigt. Wenn e« sich um eine Maßregel handelt, welche die maritime Wehrkraft der Nation heben soll so wirb da» Land gewiß gern bereit sein, die nöthigen Ausgaben zn bewilligen Wenn das bei diesem Projekte nicht mit jo großer Freudigkeit geschieht, wie die Regierung erwartet, so hat sie das der Mangelhaftigkeit der Vorlage zuzufchreiben Nebe» der Ver antwortung lür die Sicherheit deS Land-S haben wir auch die Verantwortung, daß die geforderte Summe auch zweckenljprcchend verwendet wird. Gras v Moltke bat uns früher gesagt, wenn Sie bereit sind, sür die maritime Wehrkraft iv bit 4<> Millionen Thaler auszugebrn, dann lassen Sie uns doch lieber eine zweite Flotte bauen Ich möchle Sie bitten, in e-ner besondern Coin Mission die Vorlage gewissenhaft zu prüsen und sich dabei der Veranlwottlichkett bemaßt zu sein, welche Eie beim Jnlrast- lrelen de» Gesetzes übernehmen. Ab«, »ras Holstein: Ich empfehle ebenfalls eine gründ liche Prüfung der Vorlage in ein-r Commission von 2l Mit gliedern, in welcher uns von der Regierung wefenlliche Er läuterungen zum Vcrftändniß der Vorlage gegeben werden. Di« im Kostenanschläge auSgrworscnen Preise sür Grunderwerb und Nutzungtentjchädigung scheinen mir etwa« hoch zu sein, ober cS ist jedenfalls besser, höher za veranschlagen als zu niedrig. Die Position für Hasenlaianlagen und Schleusen ist jo wenig erläutert, daß man ein Unheil über die angejetzicn Preise nicht fällen kann Ob die 12 Schleppdampfer genügen werden, auch lei ungünstigen Wsnden. erscheint mir fraglich. E ne annähernde Berechnung der Verzinsung der Ausgaben ist un- nicht gegeben; denn eS ist die große Frage, ob die Ein nahmen aus der privaten Schiffsahrt annähernd die Höhe der in Aussicht gestellten Summen erreichen werden. Vielleicht werden sich auch Einnahmen erzielen lassen an- der Erniedrig ung der Assecuronzprämien für Schiffe, die deu Canal passiren. Aber auch hierüber ist in der Vorlage nichts >rwähnt. Für die Lanlwirthschast wird der Canal vorläufig keine Vorthoilc bringen die Löhne sür die Arbeiter werden steigen wir werden vielen Zuz^g von fremden Attettern haben, auch die Gelreide- preise werden durch die bequemere inländische Coneurrenz sehr hciadgedruckt werden. Anderer » iS wird durch die internatio nale Fahrstraße und durch die Anlage industrieller Etablisje- inenl» r. eine Menge Capital ins Land gezogen und dadurch der Wohlstand in der Provinz in ungeahnter Weise gehoben werden Ter Nutzen für die Schiff ahrl wird von der Höhe der sür die Schiffe angesetzten Tar.se abkängen lieber das Zujricren de» Canals habe ich weniger Besorgnisse; denn wenn der Canal zujriert, so ist auch die Kieler Bucht und der davor liegende The I d-r Ost ee zugesroren Durch den Bau der Canal» wird unsere Flotte gewissermaßen verdoppelt; denn unser Feind wird gezwungen, unsere Flotte sowohl in der Nordsee, wie in der Osttee zu bekämt sen, währen) letzt bei einer Blokade der Fahrstraße zwischen Dänemark und Nor wegen ein Theil unferer Flotte avgeschnitten iem würde Ich bitte S e, in der Commission dir Vorlage mit größtem Wohl wollen zu prüfen «Beifall recht«.) Staatssekretär v. Boetticher: Ich habe mich über den Standpunkt des Abg Vroemel gewundert. Am Eingänge seiner Rede nann-e rr die Vorlage eine solche wel'.e aus die Sympathien aller Theile dieses HrujcS rechnen könne und ich glaubte nach die em Vordersätze, daß dcr Abg. Vroemel nun mehr auch die Gründe entwickeln würde welche sür die Vor lage sprechen, zu meinem Crslaui en abcr hat er alle möglichen Gründe gegen die Vorlage vorgebracht Alle diese Gründe lass n sich aber schließlich aus den einzigen Borwurs reducircn, den er auch selbst verbotsnus auSgejpiochen hat daß die Vor lage in ihren Motiven zu schwach auSgestatlet sei und daß bei der Lektüre dieser Motive eine Reihe von Zweifeln übrig bleibe, über welche »och Aufklärung erwünscht wäre. Run sind die Motive in ihrem Wortlaute nahezu dieselben, wie sie den ver bündete» Regierungen mitgelheilt worden sind, und der Vnn- deSrath Hal befchlossen, diese Motive auch dem Reichstage vor- zulegen. Im Kreise der rerbüi beten Regierungen sind allerdings auch einige Zweifel über den Wenh oder Unwerth der Vorlage geäußert worden, aber keineswegs in dem Umfange wie hier feiten de» Abg Broemel; im Gegenlheil sind sämmiliche Re gierungen über Zweck und Ziel Nützlichkeit und Vedürsniß- srage d r Vorlage einig gewesen Hätte ich annehmen können, daß diese Motive, welche den verbündeten Regierungen genüg ten, der Majorität hier im Hanse ober auch nur einem so hervorragenden Mitgliede, wie dem Abg. Broemel, nicht ge nügen würden, so halte ich noch eingehenderc« Material vor gelegt (Hört, hört! link«), ich stelle e« aber dec Commission bercrtwilligst zur Disposition Einige Punkte kann ick jedoch schon hier in der ersten Lesung nicht unwidersprochen lassen. Dcr Abg. Broemel Hai sich in sehr geschickter Weise, wie ich ihm zugebcn will, aus die Auiontat deS Abg. Lra;env Mollke leruseu Ich könnle nur wünschen, daß das Bestreben der Autoiilät des Grasen v Mollke zu solgen. bei dem Abg. Broemel ein noch viel intensiveres werde. (Heiterkeit rechts.) Wenn dies auch in anderen Punkten der Fall war«, jo wurde der Abg Broemel wohl bald aushörrn, d.e Reihen der Frei sinnigen zu zieren. (Ohol links.) Was die Ausführungen des Grasen v. Mollke au« dem Jahre »8'3 tetrifft, jo sind dieselbe» sür die damaligen Verhältnisse und für die damalige Entwickelung unserer Marine durchauserklärlich und begreiflich. Graf v. Moltke stand damals bei der gcriugen Ausdehnung unserer Wehrkraft zur Ece aus dem Standpunkte daß er sagte: Wenn wir einmal öv Millionen Thlr äufnenden, um den verschiedenen Theilen unserer Flotte die Möglichkeit einer Bereinigung zu geben, so halte ich e« für nützlicher, diese Summe zunächst zur Vermehrung der Wehrkraft zu verwenden, um die Flotte auf einen höhern Etat zu bringen. Dieser Standpunkt war damals ganz erklärlich, gegenwärtig liegen die Dinge ganz ander« Seit >873 hat sich die Wehrkraft unserer Schiffe und der Bestand unierer Marine mehr al« verdoppelt. Heule steht die Marinevcrwallung an« demStand- punk-r, den Canal nichl nur willkommen zu heißen, sondern auch darin eine Garantie dafür zu s hen, daß die Wehrkraft dadurch eine solche Entwickelung nehmen wird daß »e mit derjenigen anderer Nationen concurr ren kann. Der Al g. Gras v Moltke ist auch schon «m Jahre 1881 nichl mehr bei seiner frührrn Auffassung stehen geblieben. In der Sitzung de« Centrtttverei»« sür di« Hebung der deutsche» Kluß- uud Canat- schiffsahrt vom >7. März 1841 hat Graf ». Moltke seine An- sicht vom Jahre 187» wesentlich wodificirt Da äußerte er: Ich habe mich seiner Zeit gegen den Canal autgejprochen, weil nach den genauen Berechnungen de» Geh Rath« Liebe dir Kosten so hoch sein würben Sie beliesrn sich sür den Canal vn St. Margarethen nach Eckernförde aus 3" Millionen Thaler und bi» zur Kieler Bucht aus 4« Millionen Thaler. Domal» schien e» mir nicht berechtigt, eine solche «»»gäbe zu machen, sondern lieber sür di« Flott« selbst zu verwenden. Wenn der Canal nach dem Projccte de» Hrn. Dahlström in kleinen Dimen- si ncn autgrsühri wird jo würbe er ohne Zweisel nützlich sein, auch in mililärijcher Hinsicht Der Gras v Moltke stand also >88l schon nicht mehr aus seinem ablehnenden Standpunkte Und bann behaupte «ch: Wenn nach dem Vorschläge det Grafen v. Moltke von 187» wirklich ein gleicher Betr-g sür die Ver stärkung unferer maritimen Wehrkraft auSgegeben würde, so würde die Forderung des Canal» doch niemals au« der Welt verschwinden; denn durch die Möglichkeit, unsere Flottentheile der Nord- und Ostsee rn einem gegebenen Falle zu vereinigen, wird eine Erhöhung unserer Wchikrast erreicht, wie niemal« durch die Vermehrung der Schiffe. Dir Vermehrung der Schiffe hat auch in d.r Unmöglichkeit die ersorderliche seetüch tige Mannschaft zu finden, ihre Grenze, die Ausdehnung un serer Flott kann keine ungemesfene fein. Nun hat der Abg. Brocmel die Frage aufgeworfen. warum man gerade len jetzigen Augenblick gcwählt hat zur Einbringung der Vorlage. Ich übergehe diesen Vorwurs. Ich kann aber dem Abg. Broemel versichern, daß e» seit dem Jahre 1873 da« unab lässige Bemühen der Regierung gewesen ist, diese» erstrebenS- werthe Ziel einer Berdti düng d-r Ostsee mit der Nordsee zn erreichen. Man ging zunächst daran, durch eine Actiengesell- schaft die Sache in Scene zu setzen. Aber uniere Besirebungen waren »ich« von Ersolg gekrönt. Wenn der Abg. Broemel den Vorwurs der Verzögerung erhebt, so lasse ich den Vorwurs gellen, nur bitte ich ihn, daß er sich nichl dadurch beirren lasse, in eine ernstliche und wohlwollende Prüsung der Vorlage einzu- lrclen Nun Hai der Abg. Broemel weiter die Dürftigkeit der Motiv« bemängelt und h. t gewünscht daß dieselben durch die Marineverwallung ergänzt werben. Wir werden ihm in der Commission bereilwilligst da« weitere Material der Marine- verwallung zur Disposition stellen. Nun hat der Abg. Vroemel eine genaue Berechnung darüber vermißt, welche Kosten der Unterhaltung de» Canals ersocdert und welche Ein nahmen zu erwarten sind. Die Kosten der Unterhaltung de» Canals können wir allenfalls mit einiger Sicher heit abschätzen, aber ganz unberechenbar sind die Einnahmen, welche von dem Betriebe de« Canals zu erwarten sind. Ta» hängt von der Gestaltung des TarijS und dem Maße der Frequenz ab Einen absoluten Werth aber haben solche Be- rechnucgen niemals Weiter hat sich der Hr. Abgeortnete dar über lellagt, daß in Preußen kein einziger Handelsvorstand über die Vorlage gehört worden ist Ja, m H, wir haben hauptsächlich immer dos Jiiteres>e der LandeSverlheidigung im Auge gehabt und die Vortheile, die un» der Canal mit Rück sicht aus die Vertheidigung de« deutschen Reiches bietei, in erster eihe erwogen Daß wir dane. cn auch sür unsere See- sckiffsahrt, sür den Handel sorgen wollien, brauche ich wohl nichl erst zu versichern U-berdic- haben sich alle Stimmen ans HandelStreijen in so überwiegend günstigem Sinne auS- gejprochen daß wir uns mit Recht sagen konnten: Wir thun hier Etwa», was auch unserm Handel förderlich sein wird. Was nun seiner die Frostsragc anlangt, so sind die Zahlen, die der Abg Broeniel ansührte, nicht ganz richtig. ES sind von Sitten der Regierung genaue Auszeicknungen gemacht worden Danach beträgt da» brosthinderniß sür die letzten » Jahre im Durchschnitt nur etwa s» ti» 4-1 Tage und wäh «end einer großen Anzahl von Jahren ist der Canal sogar saft ganz eisfrei geblieben Der Abg Brocmel Hal ferner gewünscht, daß der Taris zum definitiven Gesetz erhoben werde; die Feststellung durch den Bundcsra'h genügt ihm nicht Wa di« Gestattung de» Tarifs selber anlongt, jo bin ich mit dem Vorredner ganz einverstanden ES mutz naiürlich eine d-.sseren- zirte Behondluny der Dampsicliffe uud Segelschiffe stattfinden, und ob ein Sckiss mit Ballast geht oder ohne Ballast; und es wird nützlich jein, k eine Sch ff« mit geringer Ladung über haupt ganz von dem Ta ise zu befreien Tagegen der Gedanke des Vorredners, de» Taiis du-ch da- Gesetz machen zu wollen, erscheint mir nicht glückl ch Ich bin nicht autonsirt, die Mei nung der vrrbündiicn Regierungen autzufpre hrn, ai er ich per sönlich glaube nicht, daß eS zweckmäßig ist, solche Tarise duich da- Gesetz zu machen, weil dadurch die veifchitdenariigeii und wechselnden Interessen der Schifffahrt nicht genügend berück sichtig» werden können Was schließlich die Klage deS Vor redners betrifft, daß Lübeck nicht genü erd berücksichti t w rden ist, so kann ich diese Klage mchi für begründet hallen Wenn wir in Kiel unsern großen Krirgshasen haben und der Canal angelegt weiden >oll zur Sicherung unserer maritimcn Inter essen so cigiebt eS sich doch von selbst, daß die Mündung de» Canals bei Kiel angelegt wird Ick gebe zu, daß das Ha l» eine so hohe Ausgabe nicht bewilligen bars, we».n die Vonheile deS Canals nicht im Verhältnisse zur ihr stehen Andererseits aber meine ich, daß, wenn man die Ucberzcugung g-Wonnen hat, daß die versprochenen Bonh.tte zu erwarten sind, die Ver antwortlichkeit für die Folgen aus den Factor sällt, der Lie Kosten nicht bewilligt hat. Etwaige Zweifel können in der Commi sion beseitigt werden. Cew nnen Sie aber di« lieber- zeugung, daß nicht nui Handel und Landwirlhschaft, sondern vor Allem die Wehrkraft der Nation durch den Canal gehoben und Gesahren in einem Kriege zur Le« vermieden werden, jo bewilligen Sie die Vorlagei (Veijall rechts) Abg Graf Behr: Auch ich habe mancherlei Bedenken gegen die Vorlage. Vor Allem mutz ich dem Abg. Vroemel darin bcistimmkn daß ich eine jo wrnig auSreichenoe Begrün dnng eine» Vorlage kaum je ocjehen habe (Hört! Hört! links) Wem« man vom RegicrungStische jagt, die Motive hätte» doch für die verbündeten Regierungen auSgrrcicht, so kann ich darin keinen logische» Zusammenhang erkennen. Hr v Boet ticher hat in gewisser Beziehung die Mangelhaftigkeit selbst anerkannt, denn er hat un» über die Richt ng de» Canal» erst hier Lrläuterungm gegeben, die er in der Commission noch erweitern werde. Die Bedeutung de- Canals geht nach s Richtungen: erstens nach der handelspolitischen! und da glaube -ch, daß der C -nal nicht von jo großer Bedeutung jein wird Tie Scgelschifffahrt geht immer mehr zurück, und e» ist nur eine Frage der Zett, wenn sie überhaupt cingehen wird. Die Dampsschiffe find aber nicht so großen Gesahren au! der See auSgefetzi, und sie «erden den Weg durch den Canal nur nehmen, wenn die Abgabe e ne möglichst niedrige if>. Große Einnahmnen können wir also nicht erwarten. Alle» aber dreht sich um die Höhe der Anlagekoslen, und da finde ich cS bedenklich, daß Preußen von vonherein und u torill» percku bi) Millionen hergeben soll und warum nicht auch z B. Mecklenburg und die Hanseftädte ebenso herangr- zogen weiden; haben sie doch dieselben Vortheile wie Preußen! Tie bl Millionen, welche im Interesse der Kriegsmarine ver wandt werden sollen, kommen vorweg in Abzug, eS blieben allo noch lbb Milliomn, und wenn davon Prcußeu allein bl) Millionen tragen soll jo bleiben nur bb Millionen, welche sür die wirthschafllichcn Jnirrisscn de« übrig«» Deuijchland« ver wandt werven. Die Einnahme au» dem Canal soll etwa 4 Millionen betragen, die Unterhaltungskosten r Millionen, so daß Deutschland eigentlich keine schlechten Geschäfte machen würde; denn e» würde noch einen Ueberschuß über die Zinsen seine» Capital» haben, und zwar, weil Preußen vorab eine Summe zahlt und dann noch mit etwa an der übrigen Summe parlicipirt. — Die zweite Frage: Die Boithette «ür die Wehrkrajt der Nation hoffe ich in ver Commission näher erläutert zu sehen. Wir dürjcn un» nicht besinnen, die An lage zu bewilligen, wenn wir bcdenken, daß eine Doppel- flotte un» bedeutend theurer zu stehen käme. Da» ist der 'pringende Punkt! Verlangt e» die Wehrkrajt Dcutjchland», jo »erden mir die Summe bewilligen; unter welchen Beding ungen wird sich in de« Lommijsion, jür welche ich die Zahl von 2-- Mitgliedern vorschtage, erörtern lasten, (veijall) Abg. Vr. Bamberger: Wein der Hr. Minister jo viel Verletzende» gegen meinen Fract onSgenosjen Broemel gejagt, jo ist da« vollständig unberechtigt. Hr Broemel hat sich von vornherein jympaihifch zur Vorlage gepe-tt. Aber der Hr. Minister ist so verwöhnt in der letzten Z.it, daß er nicht im Geringsten Widerspruch mchr verträgt. Hr. Vroemel soll doch sonst nicht den Maximen de» Grasen v. Moltke solgen, sagt Hr. v. Boetticher. Da» ist eine sehr schwache Erwiderung Leider ist Gras v. Moltke heute nicht mehr hier, aber ich b»> gleichwohl berechtigt, anzunehmen, daß er auch heute noch seiner alten Ansicht ist. Warum hat Hr. v Boetticher nicht gleich gesagt: .Warum Hal denn Hr Broemel nicht die Schlacht von Sedan gewonnen?'' In srüheren Zeiler war die Marine nicht dieselbe wie heute! Wenn man eine eingehende Prüsung de» Project» sordert, so braucht man sich »ich, negirend demselben gegenüber zu stellen, auf diesem Standpunkte stehe auch ich Wir sind gewissermaßen ausgewachien mit dcm Gedanken an eine Verbindung von Ost- und Nordsee, aber de»halb gerade sind wir gezwungen, um so sorgfältiger zu prüsen. StaatSsecretär » Boetticher. Ich habe nur meine Ver wunderung darüber «»«gesprochen, daß Hr. Broemel sich an sang» jyinpathisch aussprach und nachher au» rein sormale» Gründen Zweifel gegen die Vorlage erhob. Wenn ich dem Herrn jagte, daß er dieselbe Autorität auch sonst sür sich gelten lassen möge, jo glaube ich damit nicht Unzulässige» geäußert zu haben Hr. Broemel bedurfte keiner Vertheidigung, und meine Erwiderung war rein sachlich, sie enthielt nicht« Verletzende«. Nachdem die Abgg Hammacher, Blo», der Staat», secreiär v. Boetticher, Abg. Or. Windthorst noch ge sprochen, wird die Dircussion geschlossen und die Vor lage einer Commission von 21 Mitgliedern überwiesen. Nächste Sitzung: Dienstag, 12. Januar, 1 Uhr. Ta- gesordnung: Zuckersteuervorlage. Schluß gegen Uhr. * Dem Reichstage ist der Entwurs eines Gesetze», betreffend die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirthschastlichen Betriebe» beschäftigten Personen, wie solcher vom Bunde»rath beschlossen worden ist, nebst Begründung zugegangen. Ernennungen, Versetzungen ic. im öffentlichen Dienste. Departement de» Innern. Beim Landgendarmeriecorp» wurden ») be- sördert: der Obergendarm Johann Gottfried Gramm in Plauen bei Dresden zum Kreisobergendarm in Leipzig, der Gendarmeriebrigadier Heinrich Anton Menzel in Klingenthal zum Obergendarm in Zwickau u»d der Gendarm Gustav Adolf Kummer in Geit hain zum Gendarmeriebrigadier in Klingenthal: l>) versetzt: der Obergendarm Fischer von Zwickau nach Plauen bei Dresden, die Gendarmen Däwritz von Ofiritz nach Geithain, Oehme von Glaubitz nach Ostritz, Jahn l von Großbothen nach Glaubitz, Müller lV von Lugau nach Großbothen, Hart mann 11 von Lauenstein nach Lugau, Brigade Oel». nitz, Reichelt II von Oberfrohna nach Lauenstein, Backmann von Zöblitz nach Schwepnitz, Reiche von Wahlen noch Zöblitz Prietzel von Mutzschen nach Bernstadt, Hofmann, von Untertriebel nach Mutzscheu, Knauthe von Retchenbrand nach Urttertnedel, Wein hold von Unlerweijchlttz nach Löbau und Landrock von Lindenau nach Unterwerschlitz; c) angestellt: der Wachtmeister vom l.Husaren- regiment Johann Kuchar als Gendarm in Oberfrohna, Brigade Limbach der Feldwebel vom 1 Feldartillerie- req ment Ernst Moritz Hentzsch al» Gendarm in der Brigade Kirchberg, der Sergeanttrompeter de» 2. Ulanenregiments Franz Theodor Reinhardt al» Gendarm m Wahlen, Brigade Werdau, der Stadt- gendarm Friedrich Anton Heinze als Landgendarm in der Brigade Reichenbrand und der Wachtmeister de» l FeldartllleneregttneittS Gustav Adolf Grabner als G ndarm in der Brigade Lindenau. Außerdem wurde die Äendarmeriestation zu Jäger»* grün von da nach Tannenbergsthal verlegt. Bei der PoUzeldirection zu Dresden wurden der vormalge Sergeant David Ludwig Rougk, der Sergeant vom 4. Infanterieregiment Ernst Heinrich Warnatzsch und der Viceseldwebel vom 1. Grenadier- reglment Friedrich Emil Möbru» als Stadtgendarmen angestellt. Departement de» Cultu» u. öffentlichen Unterricht». Erlediq«: da« Sckuldttectorat zu Lenqejtld im Erz- gebirqc Collalor: da« k. Ministerium deS Lultu» und öffent lichen Unterrichts Einkommen: 2"v M JahreSgehalt nebst jchöner und geräumiger Amtswohnung im Schuihauje und Benutzung eine« angrenzenden Garten» Besuche sind bi» zum 3». Januar an den l. Bezirksjchulinjpect"r Lötzjch in Marien berg einzureichen; die ständige Lehrnftelle zu Dürr- weitz scheu bei Mochau. Collalor: die oberste Schulbehörde. Einkommen »eben freier Wohnung und Garleugenuß M. Gehalt. Gesuche sind bis zum 27 Januar bei dem k. VezirlS- jchalinjpector HerrnSdorf in Döbelneinzureichen; — die», stän dige Lehrerstelle in Eythra. Collalor: die oberste Schul behörde. Einkommen, neben freier Wohnung 8«o M. ä ehalt. Gesuche sind bis zum 24 Januar beim königt. VezirkSschul- injpeclor Schulrath l)r. Küi n in Leipzig ciuzureichen; — di« wendisch-katholische Kirchschuljlelle zu Nebelschütz bei Kamenz. Collalor: die oberste Schulbehörde. Einkommen, neben freier Wohnung im Schuihauje, 27 i, « M. vom Kirchendienst, 8S7 M vom Schuldienst und 72 M sür Fortbildung-schulunter- richt; d e Ncbenschulstrlle zu Grüngräbchen bei könig»- drück. Collalor: die oberste Schulbehörde Einkommen neben freier Wohnung im Schuihauje, 840 M Echulgeidfizum, KO M. kaiastrirter Ertrag der Feld und Gartennutzunq, ?2 M. jür FortbildungSschulunterrichl, 6> M. Holzgeld, l2 M. jür da» Läuten der Schulglocke, lb M. Fixum an Stelle der Accidentien, l2v M. perjönliche (aber auf die Aller»zulagen in Anrechnung zu bringende) Zulage Gesuche um diese oeideo Stellen sind bi» zum «8. Januar an den königl Bezirk»jchul injpector Schütze in Kamenz einzureichen Zu besetzen: dir neugegründete Nebenschulftelle zu Mül« biy bei Großenhain. Collalor: die oberste Schulbehörde An- fangSgehall außer sreier Wohnung und Garten 12<»v W. Bewerbungen sind bi» zum 2ö. Januar an den königl Bezirk»- schulinspeclor Wigand in Großenhain einzureichen. Dresdner Nachrichten vom 1l. Januar. i Der gestern Abend» 6 Uhr b6 Mm. von Wien vi» Prag in Dre»den-Allstadt fällige Lourierzug mit den Durchgangswagen nach Hamburg und Berlin Iras verspätet via Bodenbach ein und mußte de»hald der sächsische Courierzug sahlplanmäßtg absahren. Schnee* Verwehungen zwischen Wren und Prag waren die Veranlassung hierzu und scheinen diese in Mähren nicht unerhebl-ch gewesen zu sein; denn auch der um 8 Uhr 38 Min. Abends ankommende beschleunigte Prrsonenzug hatte in Tetschen und Bodenbach die dlrecten Passagiere von Wien u. s. w. nicht abwarten können. Der gestern Abend in Wien vm Tetschen ab gelassenen Courierzug traf jedoch heute Morgen» pünkt lich hier ein.
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