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Dresdner Journal : 12.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188601127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18860112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18860112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-12
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Journal : 12.01.1886
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st«« »nd m Galizien eingetroffenen österreichischen Familie» polnischer Nationalität belies sich bi» »um 6. Decewber v. I. im Ganzesi auf 103, deren Mit. Wieder fast sümmtlich in Galizien eine ihrem Berufe nnsprechende Beschäftigung gefunden hab, n. — An Stelle de» verstorbenen vr. Iuliu» Glaser ist der Seneraladvocat Leopold Ritter v. Gramer zum Eeaeralprocmator ernannt worden. Prag, 10. Januar. Die Specialderathung über deu.Lande»voransch>agfür 1686 wurde imLand- tage auch gestern »och nicht beendet, odwoh. eine Vor mittags und eine Abendsigung stattfand, weiche letz ter« di» 12 Nacht» dauerte. Auch gestern gaben die Subventionen und Beiträge des LandesfoudS wie der Anlaß zu lebhaften Debatten, doch hatte sich der Verlauf der 9 stündigen Verhandlungen gestern nie. mal» stürmisch gestaltet. Von deutschnationaler Seile wurde in»besondere der Lommijsion»antrag aus Be willigung eine» Betrage» von 150000 Fl behuss Restaunrung der Burg Karlstein bezämpft, in wel cher ehedem die böhmischen Krouinsignien aufbewahrt wmden. Im Namen seiner deutschnationalen Partei genossen gab Abg. Siegmund die Erklärung ab, daß sie für die Erhaltung diese» Baudenkmales einstehen und die hierfür nothwrndigen Mittel sehr gern de- willigen werden, daß sie jedoch die förmliche Wieder herstellung der Burg Karlstein al» Illustration staats rechtlicher Institutionen entschieden zu, uckwetsen. Jeder Aufwand, der über die Erhaltung hinausgehe, sei ein Luxu», den sich das Land nicht gönnen könne. Seine Parte» wolle nicht, daß au» dieser Burg eine tschechische Gralsburg entstehe, seine Partei müsse sich dagegen verwahren, da» diese» ehrwürdige Monument mit Zuziehung der deutschen Steuerträger seines ur sprünglichen Eharakler» entkleidet un) in ein tschechisch- nationale» Schau- und Prunkstück verwandelt werde. Der al» Architekt in weiten «reisen hoch angesehene Abg. Bau'ath Hlawka schloß seine Erwiderung mit der Erklärung, daß es sich durchaus nicht darum handle, eine Gralsburg, einen nationalen Prachtbau zu schaffen, sondern darum, rin hochbedeutendes al» Unicum dastehende» historisches Baudenkmal dem Lande u erhalten. Der Beitrag von l50000 Fl. wurde selbstverständlich von der Majorität bewilligt. Recht lebhaft war die Debatte über den Commissions- antrag, daß dem städtischen Museum in Budweis zur Vervollständigung und Ergänzung der gewerblichtech- nischen Adtheilung al» einmaliger Gründungsbeilrag die Summe von 5000 fl. bewilligt werbe, wozu der tschechische Abg. Msgr. Rodler, das Amendement stellte, daß diesem Museum für das Jahr 1886 ein Erhaltungsbeitrag von 3000 fl. gewährt werde. Ob- woll nun dieser Zusatz, wie schon gejagt, von einem tschechischen Abgeordneten stammte, obwohl von deut,cher Seite ausdrücklich hervorgehoben wurde, daß seiten d«S BerwaltungSauschusseS des Budweiser Museum» die sprachliche Gleichberechtigung vollständig gehandhabt werde, obwohl auch der tchechsiche Be- richterstattrr Ur. Mattusch den Antrag Rodler'» besürwvrtete, gab sich doch eine entschiedene Op position gegen denselben serten der Mehrheit de? tschechischen Abgeordneten kund. Beim Groß grundbesitze, aber auch nur bei eurem Theile des selben, fand dagegen Rodler'S Antrag Anklang, so daß seine Annahme mit 90 gegen 77 Summen erfolgte. Dagegen genehmigte die Mehrheit auch den von einem tschechischen Abgeordneten gestellten Antrag, wonach der Gründung»deitrag von 5000 Fl. dem städtischen Museum zu Budweis nicht ausgezahlt werden soll, so lange der Landesausschuß nicht die vollständige Ueber- zeugung sich verschafft Haden wird, daß m ler Ver waltung dieses Museums die sprachliche Gleichberech tigung durchgesührt ist. Das ist allerdings ein Vor behalt, der unter Umständen die Bewilligung des Gründungsbeitrags illusorisch machen kann. — Bei dem Anträge in Sachen der Ausbringung des Auf wande» für den Bau des böhmischen Museums in Prag gab die nationaldeutjche Partei die Er klärung ab, daß sie sich auch in diesem Falle wie be züglich diese» Museumsbaues überhaupt ablehnend verhalte. — In der Eommission, welche über den Plener'jchen Antrag, betreffs Aushebung der Sprachen verordnung u. s. w., und den Trojan'schen Antrag bezüg lich vollständiger Durchführung der sprachlichen Gleich berechtigung bei den politischen Behörden und den Gerichten zu berathen hat, gab der Statthalter am Freitag Abends namrn» der Regierung Erklärungen ab. Jene betreffend den Plener'schen Antrag lautet in Bezug auf da» Verlangen nach Aufhebung der Sprachenverordnung absolut verneinend; weiter heißt e», daß die Regierung gegen die Errichtung neuer Krei«gericht»sprengel nicht principiell fei, daß jedoch hu i bei nicht blo» nationale, sondern auch noch andere Rücksichten zu beachten wären; die Errichtung von zwei Senaten, eine» deutschen und eines tschechischen, beim OberlandeSgerichte in Prag wird als ganz un statthaft bezeichnet wegen der weiigrhenden Folgen für die Rechtspflege. Die Erklärung bezüglich de» Trojan'schen Antrages lautet im Allgemeinen gleich falls ablehnend, doch heißt eS, die Regierung sei gern bereit, etnaigen sich ergebenden Anständen abzuhelfen. — Zur Berathung im Landtage selbst werden beide Anträge in dieser Session, die höchstens noch acht Tage andauern soll, nicht mehr gelangen. Pari», 8. Januar. Lin Leeret le» Präsi denten Grevy ordnet die Verwaltung der zu Frank reich im Schutzherrschaftsverhälttiß stehenden Lander, die biSder mit dem Marinemmlstermm verbinden war, dem auswärtigen Amie unter. Endlich ist, wie offi- c»ös gemeldet wird, auch die Abzweigung der Eolomal- veiwaltung von der Marine im Grundsätze beschlossen. Pari», 9. Januar. Heute VormOtagS be schäftigte sich der Miuisterrath hauptsächlich mit der Finanzlage, deren Darlegung den Kernpunkt der ministeriellen Erklärung bilden wird. Der Finanz minrster Sadi-Earnot theilte seinen Eollegen die Grund züge de« Budgetentwurfs für l887 mit, der Ende k. Mts. in der Kammer einzubringen ist. Dieser Ent wurf wurde bereits im vorigen Cabrnet nach den An gaben der einzelnen Ressortminister auSgearbeitet und setzte die Einführung einer neue'- Steuer oder die Er höhung bereit» bestehender voraus. Sädif- Earnot wünscht aber beide Maßregeln zu vermelden und er sucht daher die Mitglieder des Ministeriums, die Vor anschläge ihrer Vorgänger einer sorgfältigen Durchsicht zu unterziehen und die Ausgaben möglichst einzuschrän- ken. JnSbesoudere will er das außerordentliche Budget beträchtlich vermindern, um für das nächste Jahr dessen völlige Abschaffung vorzubereiten. Die Kosten der verschiedenen „Schutzherrschafts Verwaltungen sollen schon dies Mal nicht mehr im außerordentlichen, son dern im ordentlichen Budget figuriren. Das Be streben des FinanzminiMS, das Budget ohne Mehr belastung der Steuerzahler auszugleichen, wird durch die vom Kriegsminister Boulanger kundgegebene Absicht, bedeutende Ersparnisse an den Militärausgaben zu erzielen, wesentlich erleichtert. Eine gleiche Erklärung hat der Admiral Aubv für die Marine abgegeben. Trotz Alledem ist noch ein Fehlbetrag vorauSzu'ehen; der Minister will denselben theils durch eine leichte Erhöhung der Alkoholsteuer, theils durch Venheilung g-wissir, dem Staate obliegender Ausgaben auf eine Reihe von Jahren ausgleichen. Der Ertrag der in direkten Steuern im Monate December war m Bezug aus den Eingang der Zuckersteuer besonders ungünstig, da m der Kammer beantragt worden »st, vom nicht- französischen Eolonialzucker den>elben Zollzufchlag zu erheben wie von dem aus europäischen Landern em- gefuhrten, und da in Vorhersi ht der Annahme diese» Antrags mehr als gewöhnlich von der erster«, vorerst noch vom Zuschlag befreiten Art Zucker und dafür entsprechend weniger deutsä er Zucker emgeführt, sow e auch weniger inländischer Zucker zur Versteuerung an- gemeldet wurde. Der hierdurch im Monat December entstandene Ausfall beträgt 7 Millionen FrcS. — Aus Antrag des HandelsnnnisterS Lockroy wurde der amtliche Verkehr mit den gewerblichen Fachveremen der Arbeitgeber und der Arbeiter, der bisher einem Bureau des Ministeriums des Innern zugetheilt mar und deshalb namentlich von den Arbeitern vielfach als eine Art polizeilicher Einrichtung angesehen wurde, dem Handelsmintsteriuni überwiesen Brüssel, 9. Januar. (Köln. Ztg.) Vor dem Ge richtshof in Charleroi wird neuerdings über die Wegführung der Gelder der Diöcefancosse von Tour- nai durch den Domherrn Bernard verhandelt. Al» Bischof Dumont von der Curie seines Amtes entsetzt wurde und Du Rousseaux an seine Stelle trat, erhob er Anspruch auf die Diöcesangelder als auf sein pe-- sönliches Eigenthum; Bernard, angeblich, um die Gel der diesen Ansprüchen zu entziehen und für seinen neuen Oberhirten zu wahren, brachte dieselben, ohne des Letztem Vorwissen nach Amerika und war zur Wiedergabe derselben nicht zu bestimmen, so daß die belgische Behörde dieselben zurückholen mußte. Ber nard wurde von Havanna nach Brüssel geführt und wegen Unterschlagung vor das Schwurgericht gestellt, aber sreigesprochen. Er behielt d,e Gelder, da die selben von der nicht anerkannten Dlöcesancasse rechtlich nicht beansprucht werden konnten, wie er behauptete, und wurde deshalb vor mehr al» Jahre»frist durch Du Rouffeaux auf gänzliche Verzichtleistung geklagt. Inzwischen versöhnten sich die beiden Bischöse und Dumont trat an seinen Nachfolger sämmtliche Gelder und Schriftstücke der Diöcesancasse durch Verlrag ab. Al« Bernard vor längerer Zeit sich vor Gericht stellte, forderte er die Vorzeigung des Vertrages als Beleg stück, wa» indessen die beiden Kirchenfürsteu nicht lhun wollten, weil sie glaubten, die Sache ginge die weit- Uche GenchtSbarkeft nichts an. Schließlich gaben sie nach und legten da» Schriftstück vor. Du Rouffeaux hätte lieber des Aergeimssrs willen seine Klage gegen seinen hartnäckigen Untergebenen fallen lassen, doch damit war die Staatsanwaltschoft nicht einverstanden. Die Verhandlungen gehen wahrscheinlich morgen zu Ende. — General Brialmvnt hat aus Bukarest hier her mitgetheilt, daß sein Befestigungssystem von der Bukarester mi'itärlfchen Commission gebilligt worden sei. Er wird nach Ablaus j-iner activen Dienstzeit in Belgien im September sich wieder nach Rumänien be geben, um die Leitung der bereits beschlossenen Be festigungsanlagen in Bukarell zu übernehmen Nom, 9. Januar. Mit Bezug auf den Protest der Pforte gegen die Annexion Massauahs wird der „N. Pr. Ztg.* berichtet, daß mau m den dortiaeu Kreisen nicht abgeneigt wäre, sich mit der Pforte durch eine Geldentschädigung für die Abtretung Mas sauahs abzufinden. * Madrid, 9. Januar. Da« englisch spanische Protokoll betreffs der Karolinen wurde gestern umerzeichuet. England erkannte Spaniens Souveräne- tüt an und erhält die gleichen Handelsvortheile auf de» Karolinen wie Deutschland. London, 7. Januar. (A. C.) Die „Times* weifen daraus hin, daß nach der Eröffnung des Par laments die Adreßdebatte der Punkt fei, auf den sich die Aufmerkfamkeit aller praktischen Politiker richte, da sie kaum ermangeln könne, zu zeigen, ob die libe rale Partei unter Mr. Gladstone'» Führerschaft im Stande sein werde, sich auf der Basis einer irischen Politik zu einigen, oder mcht. Die „Limes* können keine Aussicht aus eine solche Einigung erblicken. Tag um Tag sammelten sich die Beweiie, daß sich in jeder Gruppe der Opposition Männer befänden, und leitende Männer noch dazu, die nicht gewillt feien, den irischen Secessionisten ruinöse Zugeständnisse zu machen, um die Conservatlven aus dem Amte zu ver drängen. — Der Feldzug im Sudan ist zu Ende. General Stephenson hat auf höhern Befehl aus Lon don die Verfolgung der fluchenden Pkahdisten ein gestellt und, wie ans Adri unterm 5. d. Mi«, ge meldet wird, ist ein Theil der ersten Brigade bereit» nach Kojcheh zurückgck.hrt. Heüie wird die ganze Truppenmacht nach dem Norden dirigirt. London, 9. Januar. Osficieller Meldung zufolge wird die Kömgln das Par ament persönlich er öffnen. — Die Bradlaughfrage hat anläßlich der am nächsten Dienstag bevorstehenden Eröffnung des englischen Parlaments die Regierung neuerdings br schäftigt. Ditlelbe hat die Autoritäten des Unter hauses Mit Bezug auf diese Angelegenheit eonsultirt und, wie der „Standard* erfährt, haben dieselben da» Gutachten abgegeben, daß ohne eine neue Verordnung des Hauses der Abgeordnete für Northampton von der Ablegung des Eides nicht ausgeschlossen werden könne, da von der Action des letzten Parlaments keine Notiz genommen werden kann. Wenn Bradlaugh sich demnach unter den ersten 40 Ab geordneten am Tische des Hauses einfindet, wird er demnach vereidigt werden können; aber dies wird den Generalanwalt nicht verhindern, ihn zur Zahlung der Geldbußen anzuhalten, die er sich zu- zieht, falls er an den Abstimmungen des Hauses sich betheiligt. — Der Graf Hatzfeldt hatte heute Mit dem Lord Salisbury eine Unterredung im auswärtigen Amte. * Washington, 9. Januar. Dem Mormonis mus, dieser Pestbeule Amerikas, wird bald das letzte Stündlein geschlagen haben. Die Bill Edmunds gegen die Vielweiberei ist vom Senate angenommen worden. Die Bill stellt die mormonische Secte unter Curatoren, welche vom Präsidenten ernannt werden. Dresdner Nachrichten vom l l. Januar. Au» dem Polizerberichte. Die auS Anlaß der am 29. vor. Mts aus der Schillerstraße erfolg ten Festnahme zweier in Nledergorbitz wohnhaften Schwestern wegen Diebstahls von Wäsche angestell ten, infolge Leugnen» erheblich erschwerten Erörterungen haben bi» jetzt das Ergedniß gehabt, daß die Beiden der Verübung von 43 Diebstählen überführt worden sind. Diese sind von ihnen zum Theil in Gemeinschaft mit noch einer Schwester, bez. einem Schwager und einer Schwägerin, welche mit ihnen zusammen wohnen, be gangen worden. Zweifellos erscheint, daß von den selben Personen noch eine Reihe anderer EigenthumS vergehen verübt worden sind, weshalb noch weitere Nachforschungen sich nöchig machen. — Gestern ge lang es, desjenigen Menschen Habhaft zu werden, welcher in den lecten Wochen gegen Frauen und Mädchen in unsittlicher Weise sich vergangen hat. Ter Betreffende, welcher auf einem Torfe bei DreS- den wohnt, hat angegeben, daß er nicht mehr wisse, wie ost er die- gethan habe. — In einer Tüchler werkstelle der Güteibahnhosstraße kam gestern Mittag Fener aus Ter entstandene Schaden soll etwa 500 M. betragen. Es verbrannten 2 Kleiderschränke, 1 Tisch und ein Posten Nutzholz. — Ter Prager Universität-Professor Or. Knoll wurde, der „Nat.-Ztg.* zufolge, wegen der von ihm bei dem Dresdner Schulvereinsfeste gehaltenen Rede, die eine objektive Darstellung der geschichtlichen und culiurellen Seite des nationalen Kampfes in Böhmen vom wissenschaftlichen Standpunkte gab, zum Statthalter vorgeladen, wo ihm eröffnet wurde, daß ihn bei einer Wiederholung diese- Vorganges der Unterricht-mmrster seines Amtes entheben würde. Prof. Knoll verlangte 2 Mal eine schriftliche Ausfertigung dieses mündlichen Bescheides; jedoch vergebens. Endlich sah er sich ge- nölhigl, dem Unteirichtsmimster gegenüber seinen Rechts standpunkt zu wahren. — Morgen, Dienstag, Abend» 8 Uhr beginnen in der Marquart'schen höhern Lehranstalt, Linden gasse lO, durch den !>e. mell. Meinert die Vorträge über Krankenpflege. In früheren Jahren wurden diele Vorträge nur für die Selectalchülerinnen der höhern Töchterschule dieser Anstalt und für die Semi naristinnen des Kindergärinerinnenseminars gehalten. Fortan können auch andere sich dafür interessirende Damen denselben beiwohnen. ^Fortittzung in der ersten Beilage ) UnglückSsäUe i» der Prost»;. Der Amtsschornsteinsegermelster Schütze rn Alten berg ist am Nachmittage des 7. d. Mts. in Geising bei Ausübung seines Beruses von einem Unfälle de troffen worden Beim Besteigen einer Esse kam Schütze zum Fallen und zog sich schwere Verletzungen am Kopse und am Rückgrat zu. — Auf der Straße zwischen Limbach und Burgstädt ist am vorletzten Sonntage früh ei» Kohlenablader aus ersterm Orte erfroren aufgefunden worden. — In der ehemals Schreyer'schen, jetzt Liebermann'ichen Spinnerei rn Falkenau bei Flöha brach, wie das „Frlbg. Tgbl.* berichtet, am 8. d. Ml« Abends gegen 6 Uhr ein Schadenfeuer aus. In der 3 Etage des 5 stückigen Baumwollspinnerkigebäudes war plötzlich der Brand entstanden und verbreitete sich mit solcher Schnelligkeit weiter, daß an eine Rettung von Objecten nicht zu denken war und der Inhalt des großen Gebäude- wohl sämmtlich als vernichtet zu bezeichnen ist. Da runter befanden sich auch ganz neue Spinnmaschinen, welche erst vor wenig Tagen eingetroffen und noch in der Aufstlllung im ober« Stockwerke begriffen waren. Aus weiterm Umkreise waren Feuerwehren eingelroffen, deren Thätigleit die Erhaltung des Seitenflügels (Zwirnerei und Comptoir) zu danken sein dürfte. Für das zahlreiche Arbeitspersonal wird eine arbeitslose Periode wohl kaum entstehen. — Kürzlich fand die verehel. Haustein m Ehrenfriedersdorf in ihrer Wohnung ein Zündhütchen zu einer Dynamit patrone; die Frau bohrte aus Unkenntniß des Ge fundenen hinein und die Folge hiervon war, daß das Zündhütchen explodirte und ihr an der linken Hand die vordersten Glieder des Daumens und Spitzfingers vollständig ab- und den Mittelfinger zerriß, auch er hielt die Frau noch eine leichte Verletzung an einem Auge. Dieser unglückliche Vorfall ist wiederum eme erneute Mahnung zum vorsichtigen Umgänge mit Sprengstoffen. SlaliKik und VotköwutlMaft. 8. DreSven» ii. Januar. Der TinlbsungScour» der LilbrrcouponS derösterreichischen Eijenbahnprioritäten. sowie Ser verloosten Stücke hat eine Herabsetzung um O,bv M er- sahren. Derselbe belrägi also bi» aus Weitere» lkd.bv M. sür !vi Fl. Forstmeister Gericke in Breslau die Ansicht au«, daß das tausendjährige Alter deutscher Waldbäume eine Fabel sei, daß auch bei den sogenannten historischen Bäumen ein höhere« Alter al« 700 bis 800 Jahre nicht nachgewiesen sei und daß kein deutscher Baum diese» Alter in gesundem Zustande erreiche Bäume von so hohem Alter sind immer hoyl und vegetiren nur al» Ruinen fort. Hr. Gericke kommt auf Grund rigener Untersuchungen, sowie von Mittheilungen, welche ihm seiten deutscher, österreichischer und rus stscher Forstatademien über das Alter der ältesten in den Sammlungen befindlichen Holzscheiben zugegangen ssind, zu folgenden Schlüssen. Das höchste Alter, welche» Bäume in gesundem Zustande erreichen können, "ffindet sich nicht bei den Laub-, sondern bei den Nadel- ^hülzern. Da» höchste, thatsächlich durch Zählung der Jahretrmge gefundene Alter beträgt 500 bis 570 Jahre, und zwar erreichen diese» Alter die Fichten im Böhmerwald und- d,e Kiefer in Finnland und Schweden Da» nächsthöhere Alter scheint der Weiß- tanne zuzukommen, welche e» im Bühmerwalde auf 429 Jahre brachte. Die Lärche erreicht ein höchstes Alter von 274 Jahren (in Bayern). Von den Laub- hölzern scheint diy^Eiche am längsten zu widerstehen, nnd zwar die Steineiche, von der das älteste gesunde Exemplar (Aschaffenburg) 4l0 Jahre zählt. Bei der Stieleiche waren die ältesten, bereit» den Beginn der Kernsäule zeigenden Exemplare nur 3l5 und 320 Jrhre alt. Doch wird die Stieleiche viel stärker, al» di« Steineiche. Gerade der unter den historischen Bänmen am häufigsten vertretene Baum, die Linde, siudrt sich am seltensten in den Sammlungen; vielleicht ist die» ei» Zeiche» dafür, ww selten sehr alte und gesunde Linden vorhanden sein mögen. Die berühm teste unter den historischen Linden ist die zu Neustadt am Kocher in Württemberg. Sie hat 12H Fuß Durchmesser, theilt sich bei 5 bi« 7 Fuß über dem Boden in sieben horizontale Aeste, die durch 94 ste»- nerne und 17 hölzerne Säulen gestützt sind. Die Linde, deren Alter Caspari 1868 auf höchstens 69 l Jahre schätzte, veqetirt nur noch, ist ganz hohl und innen durch Mauerwerk gestützt. (Die Wissenschaft lichkeit dieser Aussprüche lägt sich nicht anzweifeln Wenn sie nicht mit allen historischen Thatfachen in Einklang in stehen scheinen, so wird dies vielleicht durch die sehr dehnbare Bedingung „gesunder Zustand* alter Bäume erklärt. D. R.) * Se. Majestät der König beehrte am lO. d. Mt». Mit tag» die Ausstellung des sächsischen Kunstvereins im Brühl'schcn Palm» (Augustu»straße) mit Seinem Besuche. * Unter dem Patronate Ihrer Majestät der Königin wird am nächsten Sonnabend, dem 16. d. MtS. Abends ^8 Uhr im Residenztheater in Dresden eme große Wohlthätigkeit-vorstellung zum Besten des EarolahauseS und der deutschen Heilstätte in Lofchwitz adgehalten werden Dieselbe wird eme englische Lieb hadervorstellung sein und die 3 Einakter: Xrt nnä üor« von H. de Burgh, turn osit von T I. William» und Dünt llrealltul Doetoi von Sir Charles Uoung, Bart., zum Gegenstände haben Wir machen noch besonders auf den guten Zweck aufmerksam, dem diese Vorstellung gewidmet ist und empfehlen dieselbe daher dem Wohlwollen des hiesigen Publicum« auf da» Angelegentlichste. * Ueber das Concert der Frau Marcella Sembrich welche« am Donnerstag, 7. Januar unter Mitwirkung der Pianistin Frau Margarethe Stern aus Dresden und deö philharmonischen Orchester- im Saale der Singakademie zu Berlin stattsand, gestal tete sich zu einem Triumph für die Künstlerinnen. DaS „Deutsche Tageblatt' berichtet darüber: Das war einmal wieder eine Erscheinung, an der man in jeder Beziehung seine Freude haben mußte, eine jener sel tenen Erscheinungen, we'che den Ton der Zeitung«- fanfaren vollinhaltlich bestätigen. Frau Sembrich's Programm war zusammengesetzt au» Konstanzen'S großer L-ckur-Arie au« Mozan'S „Entsührung*, der Wahnsinnsarie au« der „Lucia* beide italienisch, drei deutschen Liedern von Helmund, Rubinstein, Foerster und einem Walzer von Arditi; zugegeben wurden ein Lied von Chopin (7), das sich die Künstlerin am Clavier selbst begleitete, und eme Arie aus der „Nacht wandlerin*. Für den Beifallsjubel der Zuhörer ist nur schwer ein passender Ausdruck zu finden, suchen wir also nicht lange danach. Mit Recht erstreckte sich stürmischer Beifall aber auch auf die Pianistin Frau Margarethe Stern aus Dresden, die zwar früher schon vorübergehend in Berlin aufgetreten ist, in diesem Concert ind.ssen al» eine vollendete Meisterin in ihrem Fache erschien. Sie spielte dar O-wolt-Concert von Saint-Saäns und kleinere Soli von Chopin, Liszt, Scarlatti. Schon mit der Einleitung in den ersten Satz de« LoncerteS hatte sie Jedermann für sich ge wonnen, und die Wärme der Zustimmung steigerte sich mit jedem Stück. Daß der zweite Satz durch gar zu große Schnelligkeit etwa» au seiner scharfen Rhythm»! einbüßte, wollen nur nicht verhehlen, sonst aber war das Spiel der Frau Stern in jeder Beziehung meister lich, und wir möchten wünschen, daß die Künstlerin sich in Berlin nun öfter hören ließe. * Ueber die alte Kaiserpfalz wird der „Franks. Ztg * aus Goslar geschrieben: „Die Arbeiten an den Wandgemälden des Kaiserhauses haben »m Lause dieses Winters bedeutende Fortschritte gemacht. Die beiden Künstler, Prof. WiSlicenuS und Maler Weinack, sind eifrig beschäftigt und die beiden jetzt in Arbei befindlichen Gemälde: „Barbarossa'-Kniefall vor Hein rich dcm Löwen* und „Heinrich'« II. Kaiserkrönung* werden bald vollendet sein An der großen Wand nach Süden, welche Momente aus der Kalserzeit von 1002 bis 1250 darstellt, seblen dann nur noch zwei größere Bilder: „Hemrich's IV. Einzug in Speier* und „Friedrich'- ll. Hofhaltung in Palermo * Außer dem großen Mittelbilde, die Gründung des deutschen Reiches durch Kaiser Wilhelm darstellend, fallen alle an dieser Wand dargestellten Begebenheiten in die Zeit, in welcher die hiesige Kaiserpfalz in Blüthe stand und vielfach mit der Kaisergesch.chte verknüpft war * * In St. Petersburg hat am 1. d. Mts. in Anwesenheit de» Großfürsten Michael Nikolajewitsch, mehrerer hoher Civil- und Mllttärfunctionäre und zahlreicher Vertreter der Wissenschaft und Literatur die feierliche Eröffnung der dritten elektrischen Aus stellung statlgefunden. Die Ausstellung, welche in den ungeheuren Räumen des pädagogischen Museum« untergebracht ist, zeichnet sich durch die Neuheit, Manmchfaltigkeft und Quantität der Objecte aus. Zur Beleuchtung der Ausstellung sind alle bisher existireu» den elektrischen BeleuchtungSsysteme avgeweudet. .
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