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682 - —— -7- . '''.'...s'''' Wir diese Höher vorder besehen will, bat sich an den Herrn Oberförster Bachmann in Breitenbrunn zu w-nden oder auch ohne Weitere- in die genannten Waldone ,u begeben. Königliches Forstverwaltungsamt Schwarzenberg, den 23. Juni 1884. CurtinS. Oeser. , E" B e k a ll n t m a ch u n g. Seiten de- unterzeichneten JustizamteS soll getroffener Vereinigung gemäß am :Z o. «U « nL dieses Jahres da- zu dem Vermögen de- hiesigen Meubleur Carl Friedrich Hildebrand, der doo>» eeäirt hat, gehörige, »ud Nr. 423 drS LocalbrandcatasterS, in der hiesigen Vorstadt gelegene, auf 380 Thlr. gerichtlich gewürderte Wohnhaus unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. Unter Hinweis auf den im hiesigen Amthause aushängenden Anschlag, wird dies andurch bekannt gemacht und werden ErstehungSlustige geladen, gedachten TageS vor Mittags '12 Uhr an Amtsstelle zu erscheinen und sich anzugeben, nach erfolgtem Ausweis über die Zahlungsfähigkeit ihre Gebote zu eröffnen und hierauf nach Schlag XII Uhr deS Zuschlags aus daS erlangte Höchstgebot sich zu gewärtigen. Lößnitz, am 22 Juni 1864. Fürstlich Schönburg'sches Iustizamt Stein allda. In Stellvertretung: Döhier, Actuar. '' TageHgefchichte. Die Lage. ' In Wien sagt man, Preußen sei auf den Krieg erpicht; in Berlin klagt man, Oesterreich sei auf den Frieden versessen. Die Gesinnungen der beiden deutschen Großmächte haben in der Sitzung vom 22. Juni der Londoner Conferenz enthüllt, welche Aufnahme der Friedens-Vorschlag der neutralen Mächte bei den Kriegführen den gefunden hat. Dieser Vorschlag geht bekanntlich dahin, ein Schiedsrichter solle über das Land entscheiden, welches zwischen der Schley-Linie und der Linie Apenrade-Tondern liegt. Oesterreich ist ohne Zweifel zur Annahme des Vorschlages schon aus dem Grunde geneigt, weil cs damit der in Wien so unbeliebten Volksabstimmung entgeht. Man schreibt uns denn auch aus Wien, 2Ü. Juni: „lieber den wesentlichen Inhalt des auf Anrufung eines Schieds spruchs in der Demarcationsfraae abzweckenden Antrags, den die Neutralen in der Samstags-Sitzung der Conferenz einbrachten, sind Sic bereits wohl unterrichtet. Napoleon III. hat im Augenblicke die größte Chance, zur Fällung dieses Schiedsspruches aufgefordert zu werden. Denn was den König Leopold anlangt, so soll die dä nische Regierung nicht geneigt sein, diesen Fürsten wegen seiner deutschen Familienbeziehungen als Schiedsrichter anzunehmen. Ich glaube nicht, daß Oesterreich gegen den Gedanken an sich Bedenken erhebt, und xS würde daher am Mittwoch Graf Apponyi sich für die Annahme des Vermittlungsvorschlages — vorausgesetzt, daß gleichzeitig der Waffenstillstand stipulirt wird — zu erklären in der Lage sein, falls Graf Bernstorff in einem ähnlichen Sinne instru- irt wurde. Die rasche Abreise des Grafen Rechberg von Kisstngen nach Karlsbad dürfte den Zweck haben, in diesem Sinne mit Herrn v. Bismarck eine Verständigung zu suchen. Es versteht sich von selbst, daß diedynastischeFrage von der territorialen streng getrennt gehal ten werden niuß »nd der Anspruch Deutschlands, die erstere als ei ne innere Angelegenheit zu behandeln, nicht aufgegeben werden darf. Preußen wird sich für eine» Schiedsrichterspruch nur unter der Bedingung erklären können, daß die Landesbevölkerung über ihr Schicksal befragt wird und der Schiedsrichter sich im Wesentlichen nach dem Ausfälle der Abstimmung richtet. Denn allerdings wird bei der Abstimmung und deren Ergebnisse gar manche Frage auf- tanchen, über die sich Deutsche und Dänen bis zum jüngsten Tage zanken könnten, und also ein Schiedsrichter ohnedies unentbehrlich ist. Unter dieser Bedingung, die aber wenig Aussicht hat, auf der londoner Conferenz angenommen zu werden, kann Preußen sich für den Friedens-Vorschlag erklären und muß cs sogar, wen» es nicht das Geschrei verstärken will, Preußen allein sei der Friedensstörer, Preußen wolle keinen Frieden, weil es bei der Fortdauer des Krie ges immer noch hoffe, Schlcswig-HolsteEfür sich selbst zu erobern. Oesterreich wird sich überhaupt nur ungern für die Fortsetzung eines Krieges entschließen, den cs nur widerwillig angefangen hat, und ans keinem andern Grunde, als um Preußen zu verhindern, Eroberungen gu machen. Soll der Krieg also fortgesetzt werden, so wird Oesterreich darauf bestehen, daß es auf eine Weise geschehe, bei der jede preußische Sonderstellung aufhöre. Es wird verlangen, daß ein allgemeiner BnndeSkrieg beschlossen und zn dem Ende die Bundes-Kricgsvcrfassnng so rcorganisirt werde, daß "von einer preu ßischen Hegemonie gar keine Rede mehr sein kann. Oesterreich und die Mittelstaaten erblicken ja in der Bildung eines unabhängigen Großherzogthums Schleswig-Holstein einen Sieg des Föderalismus über den Unitarismus. Mit so verschiedenen Ansichten sind Graf Rechberg und Hr. v. Bismarck, die leitenden Staatsmänner Oesterreichs nnd Preußens, zusammcngekommen. Man denke sich Hrn. v. Bismarck, .aufgefor dert, einen Plan zu entwerfen oder zu genehmigen, wodurch sich Preußen als ein Glied an den Leib von Großdeutschland einfügt, er, der Verfasser der Note vom 24. Januar 1863, in welcher Oester reich aufgefordert wurde, sich aus Deutschland zurückzuziehen und Ofen zu seiner Hauptstadt zu machen, sonst könne sich begeben, daß Preußen beim nächsten Kriege auf Seite der Feinde Oesterreichs trete! In Preußen selbst steht die verständige Mehrheit ein, daß e« bei dem schleswig-holsteinischen Kriege eine heilige deutsche Ehren pflicht zu erfüllen gibt und alle preußischen Eroberungsgelüste zu rücktreten müssen. Der Krieg ist im Namen des Rechtes begonnen worden und darf sich also nicht vom Rechte, von den rechtmäßigen Ansprüche» des Herzogs Friedrich wieder lossagen. Aber wenn wir uns auch über die Rechtsfrage wegsetzen, wenn wir sagen wollten, es handle sich vor Allem um die nationalen Rechte der Deutschen in Schleswig-Holstein, und diese würden am besten gewahrt, wenn das Land zu Preußen komme, — so müssen wir doch einsehen, daß Preußen dabei ganz Europa und sogar ganz Deutschland gegen sich haben würde. Und wenn die Preußen auch Düppel allein gestürmt habe», so sind sie deshalb noch nicht die Herren der Welt. ES gibt eine Gränze, wo das gerechte Selbstgefühl eines Volkes in Selbst überhebung übergeht. Preußen muß nothgedrungen auf Eroberun gen verzichten und den Krieg, der, wie die Ausländer einstimmig behaupten, von Hrn. v. Bismarck hauptsächlich unternommen wur- de, um das preußische Volk zu beschäftigen, es von inner» Fragen abzulenken und der Militär-Partei die Oberhand zu verschaffen, zur Beschämung des Auslandes in rein deutschem Sinne zu Ende füh ren. Es gilt jetzt, die für Deutschland günstigen Umstände rasch und entschieden zu einem ehrenvollen Frieden auf Grund des Nationali- täts-Princips auszubeuten. Kann ein solcher Friede nicht zu Stande kommen, so wollen wir doch hoffen, daß es nicht Preußen ist, welches diesen Krieg wegen verhüllter Eroberungsplane absichtlich in die Länge schleppt. Es kann die Reinheit seiner Absichten dadurch am besten beweisen, daß es sofort Ernst macht mit der Befragung der B evölkerung und der Bildung eines schlehwig-holsteinischen Staates und einer schleswig-holsteinischen Armee. Die Aussichten des Friedens sind in diesem Augenblicke gering und durch eine eben aus London eintreffende Depesche nur noch mehr getrübt worden. Wie uns heute aus Berlin geschrieben wird, gibt sich die englische Regierung die größte Mühe, den Frieden oder doch wenigstens eine Verlängerung des Waffenstillstandes dadurch zu be werkstelligen, daß sie einen Ministerwechsel in Kopenhagen herbei führt. Denn das Ministerium Monrad hat sich zu entschieden da hin ausgesprochen, daß es den Waffenstillstand nicht verlängern werde, wenn nicht vorher eine Grundlage für den Frieden angenommen fei. Wir erfahren aber ans Kopenhagen, daß vorgestern Mittag da» Mi nisterium noch im Amte war. Weder eine Verlängerung de« Was-